Sara

Etwas ungläubig schaue ich in Tates Gesicht und forsche darin. Was hat er bloß vor?
Er lässt mich los und schaut mich auffordernd an. Als ich mich noch immer nicht bewege, sagt Tate: "Hop, Kleines" und schiebt mich sanft von seinem Schoß.
Ich wische mir mit den Händen durchs Gesicht während ich in Richtung meiner Handtasche gehe. Was will er denn mit meinem Handy? Sich die Nachrichten von Sara anschauen?

Mit dem Handy in der Hand gehe ich zurück zu Tate und bleibe auf der Lippe kauend neben ihm stehen. Er lächelt mich an und zieht mich wieder seitlich auf seinen Schoß. Auf mein Gesicht stiehlt sich ein Lächeln, weil ich mich hier so wohl fühle.

Dann nimmt Tate mir das Handy aus der Hand und aktiviert die Kamera. "Fotosession" sagt er grinsend, lehnt sein Gesicht neben meins und macht ein paar Selfies. Auf den ersten sehe ich ziemlich erschrocken aus. Dann leckt mir Tate einmal quer über die Wange und ich muss vor lauter Lachen losprusten. Sara und auch die Handykamera ist vergessen.
Minutenlang sind wir albern und lachen gemeinsam. Und auch ich versuche Tate durchs Gesicht zu lecken, aber er ist mir körperlich einfach überlegen und weicht immer wieder unter Lachen aus. Doch schließlich erwische ich ihn und meine Zunge trifft seine Lippen.

Tate lächelt mich an, greift mit der freien Hand in mein Haar und dirigiert meinen Kopf zu einem wirklich atemberaubenden Kuss. Unsere Zungen spielen miteinander und ich schmiege meinen Körper eng an Tate, was er mit einem Knurren geschehen lässt. Schwer atmend lösen wir uns schließlich von einander. Wir sehen uns in die Augen und lächeln beide. Da erst bemerke ich, dass Tate die Kamera noch immer auf uns gerichtet hält.
Er hat die ganze Zeit über Fotos gemacht und schaut diese jetzt durch.

Ein paar sind verwackelt oder wir kaum zu erkennen, weil wir so wild geknutscht haben, aber es sind auch viele dabei, auf denen ich mich kaum wieder erkenne. Ich sehe....glücklich aus. Ja, das ist der richtige Begriff. Mein Kopf war während unseres Kusses ausgeschaltet und ich habe den Moment genossen. Und genau das sieht man auf den Bildern. Ich laufe rot an, als ich darüber nachdenke. Tate öffnet den Messenger und schickt dort zunächst sich selbst ein paar der Fotos, was mich Grinsen lässt.
Dann öffnet er den Chat mit Sara.

Er überfliegt die geschriebenen Nachrichten, hört sich die Sprachnachrichten aber nicht an. Sein Gesichtausdruck verhärtet sich etwas und seine Augen funkeln, als er 2 Fotos auswählt und an Sara schickt. Eins auf dem wir beide total lachen und eins auf dem wir uns küssen. Ich bin so geschockt, dass ich nichtmals protestieren kann und schaue ihn mit aufgerissenen Augen an, als er den Knopf für das Aufnehmen einer Sprachnachricht drückt.

Tate beginnt sofort zu sprechen und seine Stimme klingt zuckersüß als er spricht: "Guten Morgen Sara, mach Dir keine Sorgen um Sienna, ich habe sehr gut auf Sie aufgepasst. Nicht wahr Kleines?" Er schaut mich auffordernd an und ich bekomme ein "Ja" raus, obwohl ich noch immer geschockt bin. Dann spricht Tate weiter ins Handy: "Du weißt ja sicher wie schüchtern Sienna ist...also ich kümmere mich auf jeden Fall auch den Rest des Wochenendes sehr intensiv um Sienna und das würde ich gern in Ruhe tun. Also lass gut sein mit den Anrufen und Nachrichten, unsere Nacht war echt anstrengend und wir wollen jetzt erstmal frühstücken. Bis dann".
Tate lässt den Knopf los und die Nachricht geht raus.

Ich schlucke und kann gar nichts sagen. Ich schaue Tate noch immer fassungslos an und er grinst frech. "Jetzt gibt sie hoffentlich Ruhe" sagt er noch und fragt mich dann, ob wir nun frühstücken können.
Plötzlich muss ich lachen. Und zwar laut und herzhaft. Ich stelle mir vor, wie Sara völlig verdattert die Nachricht anhört und die Bilder ansieht.
"Okay" sage ich schließlich und erhebe mich von Tates Schoß, um zu meinem Platz rüber zu gehen. Doch Tates strenger Blick und seine dunkler werdenden Augen lassen mich in der Bewegung inne halten.

Tate atmet hörbar aus und tadelt mich: "Schon wieder kein ganzer Satz Sienna. Tststs. Auf die Knie. Sofort.". Etwas unsicher schaue ich Tate an, lasse mich aber wieder auf die Knie sinken. Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich es vergessen habe, bin aber auch in freudiger Erwartung, was Tate jetzt wohl vor hat und sofort erregt.
"Du wirst hier frühstücken." fügt Tate ruhig hinzu und reicht mir meine Kaffeetasse runter. Ist das sein Ernst? Ich nehme die Kaffeetasse und bleibe verunsichert. Ich schlucke schwer und bin froh, etwas zu trinken zu haben. Aber ich kann auch nicht abstreiten, dass ich gern neben ihm knie. So bin ich ihm nah und ich fühle mich beschützt.
Allerdings tun mir auch die Knie recht schnell weh, ihm das zu sagen traue ich mich nicht. "Was möchtest Du essen?" fragt mich Tate und reißt mich so aus meinen Gedanken. "Ein Brot mit Honig. Bitte." sage ich kleinlaut und kann selbst hören, wie unsicher ich klinge. Tate macht mir ein Brot und reicht es mir herunter. Ich nehme es an, bedanke mich und beginne zu essen. Auch Tate isst schweigend. Das Schweigen ist nicht unangenehm.

Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich nach dem aufregenden und aufwühlenden Morgen so endlich Ruhe finde.
Meine Atmung ist ruhig und gleichmäßig und ich muss über nichts nachdenken. Mein Geist beruhigt sich regelrecht.
Tate reicht mir noch eine kleine Schale Obstsalat herunter, den ich ebenfalls auf dem Boden neben ihm kniend esse. Als ich fertig bin, nimmt er mir die Schale ab und stellt sie auf dem Tisch ab.
Dann fragt er mich: "Warum wurdest Du bestraft, Sienna?". "Weil ich gegen die Regel verstoßen habe in ganzen Sätzen zu sprechen. Entschuldige bitte" entgegne ich.
"Braves Mädchen. Steh auf" sagt Tate und reicht mir eine Hand, um mir aufzuhelfen.
Steif und mit schmerzenden Knien erhebe ich mich.

"Und jetzt setz Dich bitte noch einmal an den Tisch, Kleines. Ich möchte mit Dir über die letzte Nacht und die nächsten Tage sprechen." weist Tate mich sanft an.

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