Ein Dom?

Ich höre Tate scharf die Luft einziehen und dann wieder leise lachen bevor er spricht: "Soso. Eine Gerte also, meine süße Sienna...und was glaubst Du was man damit anstellen kann?".
Ich schlucke und antworte: "Jemanden schlagen." . "Ja genau" antwortet Tate "Und warum hast Du Dir dieses Spielzeug ausgesucht, Sienna?" fragt er weiter.

Ich kaue auf meiner Lippe, ich will ihn fragen. Tate hat gesagt, dass ich eine ehrliche Antwort erhalte, wenn ich ihn frage. Aber es ist so schwer. Die Worte kommen einfach nicht aus meinem Mund, deshalb antworte ich leise: "Ich weiß nicht". Tate's Stimme ist samtweich, als er weiter spricht: "Das glaube ich Dir nicht, Kleines. Und wir haben vereinbart ehrlich zu sein. Also raus mit der Sprache".
Wieder schließe ich die Augen und es vergehen einige Sekunden. "Sienna" ermahnt mich Tate nun streng. Also sammle ich all meinen Mut zusammen und spreche leise weiter: "Weil ich wissen möchte, ob Dir das gefällt...".

"Und wenn es so wäre?" beantwortet Tate meine Frage mit einer Gegenfrage. "Weiß ich noch nicht" gebe ich ehrlich zurück.
"Ich hab Dir versprochen, dass Du eine ehrliche Antwort erhältst, wenn Du mich fragst und daran hat sich nichts geändert, Kleines, also: Ja, ich mag es eine Gerte zu benutzen. Wenn die Frau es auch möchte. Mit der Gerte hast Du recht zielsicher eines meiner liebsten Instrumente ausgesucht" spricht Tate lachend weiter.
Ich bin sprachlos, obwohl ich irgendwie ja schon damit gerechnet habe, dass er darauf steht und bekomme nur ein "Hmhm" raus.

"Möchtest Du noch mehr darüber wissen, Kleines?" fragt Tate mich und klingt dabei sehr einfühlsam. "Ja" sage ich leise ins Telefon. Ich höre Tate am anderen Ende der Leitung lächeln als er weiter spricht: "Eigentlich solltst Du ja in ganzen Sätzen sprechen, aber ich mache mal eine Ausnahme, weil das hier für Dich nicht einfach zu sein scheint. Da Du die Gerte ausgesucht hast, gehe ich davon aus, dass Du zumindest eine vage Idee davon hast, worüber wir jetzt hier sprechen. Falls nicht, frag mich, okay?" "Ja" gebe ich zurück und bin dankbar dafür, erstmal nicht mehr sagen zu müssen.

Tate holt tief Luft und ergreift dann wieder das Wort: "Für mich ist neu mit jemand so Unerfahrenen wie Dir darüber zu sprechen, aber ich versuche Dich nicht zu überfordern...also gut, ich bin ein Dom, wie Du Dir anscheinend schon gedacht hast."

Dann höre ich Geräusche bei Tate, anscheinend hat jemand den Raum betreten und ich höre Tate mit einem Mann sprechen "Mein lieber Smaragd, ich weiß Du hast Dein Telefondate, aber wir brauchen Dich draußen." Smaragd? Tate antwortet dem Mann: "Ja Franziskus, ich komme gleich. Aber ich kann sie jetzt nicht alleine lassen. Ich brauche noch ein paar Minuten". "Also gut, aber ich sage es Dir nochmal: Du solltest die junge Dame hierher einladen." Tate lacht wieder, wie es so typisch für ihn ist und antwortet: "Ich hab Dir erzählt, dass sie nichts mit der Szene zu tun hat, sie soll nicht sofort hinten über kippen". Auch der andere Mann lacht und antwortet noch einmal: "Ach was, nach dem was Du erzählt hast, wird es ihr vermutlich gefallen. Saphir und ich warten auf Dich, wir haben eine Idee für die hinteren Räume." "Alles klar, ich komme gleich nach" sagt Tate noch und ich höre eine Tür ins Schloß fallen.

Haben die beiden tatsächlich über mich gesprochen? Was soll mir gefallen?Telefondate? Und Saphir? Hat der Mann vorhin nicht Smaragd gesagt? Worum geht es eigentlich?

"Sienna?" spricht Tate mich an und holt mich damit aus meinen Gedanken zurück. "Ja, ich bin hier" antworte ich ihm.
"Okay, das war gerade Franziskus, ich muss noch arbeiten. Aber wo waren wir gerade?" fragt Tate. "Ich will Dich nicht aufhalten, wenn Du arbeiten musst" antworte ich schnell, denn das will ich wirklich nicht.
"Oh nein Kleines, sie haben Verständnis und so einfach lasse ich Dich jetzt nicht vom Haken. Wie bist Du darauf gekommen mich nach BDSM zu fragen?"

Ich druckse ein bisschen rum bevor ich antworte: "Naja...ähm...eine Freundin von mir hat so ein Buch gelesen...und dauernd davon geredet...deshalb kam ich darauf".
Tate fragt weiter: "Nur das Buch gelesen? Oder auch Erfahrung?" Bitte was? Ich stottere weiterhin: "Ähm...ich glaub nur das Buch gelesen. Sie meinte, dass man so einen Mann eh nicht findet." Dieses Mal lacht Tate laut und sagt dann: "Naja, ich bin kein dominanter Milliardär mit problematischer Kindheit...also hast Du auch nicht so einen Mann gefunden.". Daraufhin muss ich ebenfalls kichern.

"Ich bin froh, dass Du auch lachst Kleines und nicht total verschreckt bist." höre ich Tate sagen. Und er hat Recht. Irgendwie bin ich nicht verschreckt. Da am Telefon ist noch immer der gleiche Tate, den ich erst seit ein paar Tagen kenne, ihm aber dennoch auf seltsame Weise vertraue und nahe bin.
Dann holt Tate tief Luft: "Leider muss ich so langsam los, Kleines. Ehrlichgesagt hatte ich gehofft, dass wir etwas mehr Zeit haben und nochmal spielen können...aber wir holen das Morgen nach". Sofort spüre ich ein Kribbeln zwischen meinen Beinen. Ich muss lächeln und antworte ihm: "Gerne Tate".
"Okay Süße, Du solltest dann schlafen. Meld Dich wenn was ist. Schlaf gut und träume schön", "Du später auch Tate, gute Nacht."

Wir legen auf und ich lege mich im Bett zurecht.
Tate ist ein Dom.
Irgendwie hab ich mir so jemanden ganz anders vorgestellt...
Ich kuschel mich in mein Kissen und falle in einen tiefen Schlaf. In meinem Träumen geht es um Gerten, blauegraue Augen und ich hab sein tiefes Lachen im Ohr...

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