37. How to be a family
37. How to be a family
„Du bist was?"
„Schwanger..."
„Narcissa!", Andromeda war schockiert. Das konnte ihre Schwester doch nicht ernst meinen! Sie erlaubt sich einen Scherz mit ihr! Anders konnte es nicht sein.
„Das ist doch bitte ein Scherz!"
Narcissa schwieg.
„Narcissa, sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!"
„Es tut mir leid?", sagte Narcissa und klang dabei so verzweifelt, dass sich Andromedas Herz schmerzhaft zusammenzog.
Sie musste versuchen etwas feinfühliger zu sein. Offensichtlich war es kein Scherz gewesen. Ihr Blick fiel auf Narcissa, die eingesunken auf dem Sofa saß. Weinte sie etwa? Oh nein... jetzt hatte sie sie verletzt. Gott, wie hatte sie auch so unsensibel reagieren können? Narcissa schüttete ihr Herz aus und erzählte ihr etwas, dass ihr offensichtlich unangenehm war und was tat sie? Sie anmeckern.
Andromeda setzte sich neben ihre Schwester und legte einen Arm um sie.
„Es tut mir leid, okay? Ich hätte nicht so reagieren dürfen."
Wie so oft schwieg Narcissa.
„Bitte. Ich bin nicht sauer, ich war nur... überrascht. Wirklich! Sag mir, was dann passiert ist, bitte."
Und tatsächlich setzte Narcissa ihre Erzählung fort. Zwar viel leiser und unsicherer als zuvor, aber Andromeda war einfach froh, dass Narcissa noch hier war und sich ihr weiterhin anvertraute.
Narcissa erzählte von ihrem Besuch beim Heiler, von Sandy und Lucius. Als sie zu dem Punkt kam an dem Lucius von ihrem Geheimnis erfuhr, schaffte sie es einfach nicht weiter zu erzählen. Das musste sie auch nicht, Andromeda verstand auch so.
Sie sagte nichts. Saß einfach neben ihr und hielt sie fest.
„Sieht man denn schon etwas?", fragte Andromeda und klang plötzlich fürchterlich aufgeregt. Narcissa musste tatsächlich lächeln. „Ja, schon.", sagte sie und zog ihre Bluse ein Stück nach oben. Darunter trug sie ein helles Top, unter dem sie ihr Schwangerschaftsbauch deutlich abzeichnete. Andromeda machte große Augen.
„Merlin, Narcissa! Wie konnte mir das nicht auffallen?", fragte sie und riss die Arme in die Luft. Narcissa lachte ob der Reaktion ihrer Schwester. Aus demselben Grund aus dem Lucius es nicht bemerkt hatte, dachte Narcissa, ihr habt nicht genau hingesehen.
„Weil ich es nicht wollte.", sagte sie schließlich. Das war die Wahrheit, es war kein Zufall, dass sie sich am Morgen für eine lockere Bluse entschieden hatte. Wer es nicht wusste, würde niemals auf die Idee kommen darauf zu achten.
Fast war es Narcissa unangenehm, wie sehr ihr Bauch angestarrt wurde. Andromeda beugte sich sogar noch weiter nach vorne, um ihn besser sehen zu können.
„Wie weit bist du?", haute sie völlig verzückt von dem, was sich ihr da bot. Naricssa fiel auf, dass ihre Schwester sie nie hatte schwanger gesehen, so wenig, wie sie Andromeda gesehen hatte, als sie mit Tonks schwanger gewesen war. Eines Tages war ein Brief aus der Muggelwelt gekommen mit dem Bild eines Babys. Auf der Rückseite des unbewegten Muggelbildes stand: Deine Nichte, Nympadora. Ich habe mein Versprechen gehalten. Narcissa hatte ob dieser Nachricht erst einmal schlucken müssen, vereinzelt waren ihr sogar Tränen über die Wangen gelaufen. Nicht nur, dass es die erste Nachricht ihrer Schwester seit Jahren gewesen war- nein- sie hatte sich auch noch an ihr Versprechen erinnert.
Es war Andromedas 11. Geburtstag, eine Eule hatte gerade ihren Hogwartsbrief gebracht und Naricssa war weinend in ihr Zimmer verschwunden. Es hatte die ältere Schwester viele Bemühungen gekostet, die damals 8 jährige Narcissa davon zu überzeugen, dass sie sie natürlich nicht vergessen würde, wenn sie in Hogwarts sein würde. Narcissa hatte einen Schwur verlangt. So schworen sie sich, dass wenn sie einen Jungen bekämen, so würden sie ihn Draco und bei einem Mädchen Nymphadora nennen. Nymphadora war Narcissas Idee gewesen und noch immer plagte sie das schlechte Gewissen, wenn sie daran dachte, wie sehr ihre Nichte den Namen verabscheute, den ihre Mutter ihr gab. Noch ein Punkt auf der List, der Gründe, wieso Narcissa vermutlich die schlechteste Tante der Welt war.
Narcissa erzählte ihrer Schwester, dass sie bereits im 5. Monat war und berichtete, auf Andromedas Wunsch hin, über all ihre Symptome, Beschwerden und Gelüste. Das eine kam zum anderen und schon redeten die Schwestern ohne Punkt und Komma, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen. Andromeda kramte sogar die alten Bilder aus der Zeit als sie mit Tonks schwanger gewesen war heraus. Sie merkten kaum wie die Zeit verging bis die Haustür plötzlich ins Schloss fiel.
„Dromeda, ich bin zurück!", rief eine männliche Stimme und nur wenig später betrat ein dunkelhaariger Mann mittevierzig betrat den Raum und verharrte überrascht in seiner Bewegung. „Oh.", stieß er aus und sah seine Frau fragend an. Mit Besucht hatte er wohl nicht gerechnet.
„Ted!", rief Andromeda und sprang auf um ihren Mann zu begrüßen. „Du bist ja schon hier.", sagte sie überrascht und küsste ihren Mann zur Begrüßung auf den Mund.
„Die Fortbildung war früher zu Ende als erwartet...", sagte Edward Tonks und wandte seinen Blick nicht von der blonden Frau auf seinem Sofa. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Andromeda folgte dem Blick ihres Mannes und lächelte Narcissa aufmunternd zu.
„Ted, du erinnerst dich an meine Schwester Narcissa. Narcissa das ist mein Ehemann Edward Tonks.", stellte sie die beiden einander, nachlässig mit der Hand wedelnd, vor.
Ted starrte Narcissa mit großen Augen an. Dromedas Schwester? Hatte sich nicht ihre gesamte Famile vor Jahren wegen ihm von ihr abgewandt? So viel er wusste, hatten sich auch ihre Schwestern nie wieder bei seiner Frau gemeldet. Wieso also saß plötzlich eine Schwester bei ihnen im Wohnzimmer? Seit wann war sie hier? Ihm schwirrte der Kopf.
Ted nahm sich schließlich zusammen und schluckte all die Wut, die er auf die Familien Black und Malfoy hatte hinunter. Mit wenigen Schritten durchquerte er das Zimmer und blieb vor Narcissa stehen.
„Schön, Sie endlich kennen zu lernen.", sagte er und strecke ihr die Hand entgegen.
Zögerlich nahm sie sie entgegen.
„Gleichfalls."
Ted setzte sich neben seine Frau auf das Sofa und legte seinen Arm auf die Lehne neben ihrem Kopf.
„So", sagte er „was beschafft uns denn die Ehre Ihres Besuchs?"
„Ted bitte, lass doch dieses alberne ‚Sie'. Sie ist meine Schwester, sie gehört zur Familie."
Nun wurde Ted doch wütend.
„Zu welcher Familie denn? Der Familie, die dich verstoßen hat, nur weil du dich für mich entschiede hast? Ein elendes Schlammblut? Ja", er lachte bitter „eine tolle Familie zu der diese Frau da gehört!"
„Ted!"
„Na ist doch wahr! Diese ‚Familie' von der du da sprichst, ist einfach nur rassistisch und falsch!"
„Edward!", rief Andromeda entsetzt. Sie konnte einfach nicht glauben, was ihr Mann da gesagt hatte. Ted hatte sich immer zurück gehalten, wenn es um die Probleme mit ihrer Familie ging. Doch jetzt hatte er offensichtlich genug.
„Nein, Andromeda. Genug ist genug! Sie!", er wandte sich an Narcissa, um auch ihr so richtig die Meinung zu sagen, doch die wollte das nicht hören. Eher einer sie aufhalten konnte, lief sie davon.
„Narcissa!", hörte sie ihre Schwester noch rufen, doch da hatte sie die Tür zu Nymphadoras Zimmer schon geschlossen.
Es hatte ja so kommen müssen, alles andere wäre doch viel zu einfach gewesen. Narcissa konnte nicht einmal sagen, ob sie verletzt oder erleichtert war. Es war ihr schon beinah unheimlich gewesen, wie locker Andromeda auf ihren Besuch reagiert hatte. Sie hatte sie ohne zu zögern aufgenommen und den nächsten Morgen gestartet, als wäre nichts geschehen. Als hätte es die letzten Jahre voller Ignoranz und Ablehnung.
Narcissa wusste, dass sie nicht einmal das Recht hatte verletzt über die Worte Edwards zu sein. Er hatte Recht. Anders konnte sie es nicht sagen, er hatte schlicht und ergreifend recht mit dem, was er gesagt hatte. Die Ereignisse der letzten Wochen und Monate bestätigte doch seine Aussagen. Sie waren keine Familie. Schon lange nicht mehr.
„Wie konntest du so etwas nur sagen?", schrie Andromeda ihrem Mann entgegen. Sie war stocksauer. Da ging Narcissa einen Schritt auf sie zu, nach all den Jahren, wenn auch in der Not, sie schafften es normal miteinander umzugehen, es war als hätte sich nichts geändert und dann kam ihr Mann und zerstörte alles.
„Wie ich so etwas sagen konnte? Was meinst du denn? Die Wahrheit? Oh nein, die Wahrheit darf bei der Familie Black natürlich nicht gesagt werden, da wird lieber gelogen!"
Andromeda schnappte nach Luft.
„Siehst du? Du kannst nicht einmal etwas dagegen sagen!"
Andromedas wurde nur umso wütender, dass sie darauf nichts erwidern konnte, aber sie hatte eigentlich gar keine Lust ihre sogenannte Familie zu verteidigen. Sie hatten sie schließlich auch nie verteidigt. Keiner von ihnen. Nicht einmal Narcissa, dabei hatten sie sich so nah gestanden.
„Du hättest sie trotzdem nicht so angehen müssen! Sie hat dir nichts getan."
„Mir nicht, aber dir. Und das reicht mir."
„Hast du dich denn nicht gefragt, wieso sie nach all den Jahren hier ist?"
Ted schüttelte den Kopf.
„Das hättest du lieber mal. Narcissa macht eine sehr schwere Zeit durch und braucht mich jetzt.", sagte Andromeda, die versuchte sich zu beruhigen.
„Für dich war sie auch nicht da, als du sie gebraucht hast.", entgegnete Ted, der sich nicht so leicht geschlagen geben wollte.
„Das stimmt, aber ich hatte wenigstens dich an meiner Seite. Überleg dir, wen sie hat, wenn sie schon zu mir kommen muss? Ihrer Schwester mit der sie seit über 20 Jahren nicht mehr gesprochen hat."
Ted schluckte die Bemerkung über die 20 Jahre, die ihm auf der Zunge lag hinunter und dachte über Andromdas Worte nach. Narcissa musste wirklich einsam sein, wenn die einzige Person, der sie sich anvertrauen konnte, Andromeda war. Vielleicht hätte er sie nicht so angehen sollen.
„Wieso ist sie denn nun hier?", fragte Tedschließlich, der jetzt doch neugierig geworden war.
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