23. Days before Christmas (Teil 8)


Hermine musste sich mehrfach über die Augen reiben, um sich zu vergewissern,dass sie nicht träumte. Draco Malfoy stand tatsächlich in ihrem Zimmer undschaute sich interessiert um. Dieses Bild war einfach zu verrückt, als dass sieglauben konnte, dass es tatsächlich wahr war. 

Hermine und Draco verbrachten einige Stunden in Hermines Zimmer. Sie waren so angeregt in eine Unterhaltung vertieft, dass sie nicht merkten, dass sie geraume Zeit beobachtet wurden. Jean Granger stand im Rahmen, der angelehnten Tür und beobachtete Hermine und ihren Gast. Die Mutter wusste nicht, was sie von dem Blonden halten sollte. Er schien sehr schüchtern zu sein; ihr war nicht entgangen, dass er sich kaum traute ihr in die Augen zu sehen. Auch das Zittern des Blonden war ihr bei der Umarmung aufgefallen. Bei Hermine schien der Blonde viel gelöster. Schon eine ganze Weile beobachtete sie die Beiden, wie sie erzählen und lachten. Irgendwann hatte Draco seinen Kopf müde auf die Schulter ihrer Tochter gelegt. Hermine legte daraufhin beschützend den Arm um ihn. Sie unterhielten sich so leise, dass die Mutter nicht verstehen konnte, worüber sie sprachen. Das brauchte sie auch nicht, auch so beschlich sie die Vermutung, dass Draco offenbar besorgt war und Hermine, wie sie war, versuchte ihn aufzubauen. Es schien der dunkelhaarigen Frau nicht unwahrscheinlich, dass sich der Blonde Sorgen um seinen Aufenthalt in ihrem Haus machte. Jean war sehr überrascht gewesen, als sie den Jungen vor der Tür entdeckt hatte. Ihre Tochter brachte selten Besuch mit nach Hause. Seit sie die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei besucht, hatte sie überhaupt keinen Besuch mehr bekommen. Nicht einmal ihre besten Freunde Harry und Ron hatten sich hier sehen lassen. Hermine hatte ihr immer wieder beteuert, dass das ausschließlich an der Entfernung lag und nicht daran, dass ihre Eltern etwas waren, was sie in der Zauberwelt ‚Muggel' nannten. Ja, es war wirklich überraschen gewesen, als plötzlich eine Eule mit dem Schnabel gegen das Glas klopfend, auf dem schmalen Fenstersims gesessen hatte. Unsicher hatte Jean ihr den Umschlag entnommen. Etwas verwirrt musste sie feststellen, dass der Brief in grüner Tinte direkt an Hermines Kinderzimmer adressiert war. Der Inhalt des Briefes veränderte ihr Leben für immer. Es kam, dass die Grangers in die Winkelgasse einkaufen gingen und feststellen mussten, dass Zauberei tatsächlich real war. Noch bis zuletzt, hatten Jean und Peter es für einen Scherz gehalten; nie hätten sie geglaubt, dass ihr kleines Mädchen eine wahrhaftige Hexe sein könnte. Doch es war dem so und seitdem besuchte Hermine, das im schottischen liegende Internat. Selbst über die Ferien blieb sie meist in dem Schloss. Sie hatten es ihr nie übel genommen, aber sie waren dennoch sehr froh gewesen, als Hermine geschrieben hatte, dass sie Weihnachten mit ihnen verbringen würde. Von einem weiteren Gast hatte sie aber nichts erzählt. Die Grangers hatten noch einige Briefe per Eule mit ihrer schlauen Tochter gewechselt, doch von dem Blonden war nie eine Rede gewesen. Jean erinnerte sich, dass Hermine sagte, dass es sehr spontan gewesen war. Na, auf diese Geschichte war sie schon sehr gespannt. Der Besuch des Jungen kam noch überraschender, da sich sowohl Vater, als auch Mutter nicht erinnern konnten, dass von dem blassen Jungen je gehört zu haben. Von Harry, dem berühmten Waisenkind mit der Blitznarbe auf der Stirn hatte sie berichtet, auch von dem aus einer Großfamilie stammenden Rotschopf Ron, ebenso von einem sehr tollpatschigen Neville und einer sinnlich angehauchten Luna wurde ihnen berichtet. Das Ehepaar versuchte sich so viele Schüler und Lehrer zu behalten wie möglich, um nicht ganz so unwissend zu bleiben. Doch sie waren sich sicher von einem blassen, blonden namens Draco noch nichts gehört zu haben. Ob er wohl ihr Freund war? Peter zumindest, so wusste die Zahnärztin, schien das zu glauben. Hermine hatte noch nie einen Freund gehabt. Ihre Eltern wussten, dass sich wohl etwas mit ihrem besten Freund Ron Weasley angebahnt hatte, aber ihre Informationen diesbezüglich waren auch schon etwas veraltet.

„Na, lauschst du etwa?", eine tiefe Stimme nah an ihrem Ohr ließ die Brünette zusammen fahren. „Gott, Peter! Erschreck mich doch nicht so.", zischte sie und blickte besorgt in das Zimmer, doch Hermine und Draco schienen nichts bemerkt zu haben. Ihr Mann blickte ihr nur belustigt entgegen. „Und was treiben die beiden?", fragte er, nun allerdings zu Jeans Erleichterung eine ganze Spur leiser. „Reden.", flüsterte sie zurück mit Blick zu den Jugendlichen, bevor sie sich Peter zuwandte. „Essen schon fertig?" „Äh..." „Hab ich mir ja fast gedacht.", mit diesen Worten und einem verschmitzten Lächeln ließ sie von dem großen Zahnarzt ab und stieg die Stufen in die Küche hinab. Peter folgte ihr schweigend.

„Ich kann mich wirklich nicht erinnern, je von ihm gehört zu haben.", nachdenklich rührte Mrs. Granger in einem großen Topf mit Linsensuppe, die fröhlich vor sich hin köchelte. „Ich mich auch nicht. Mich wundert es auch sehr, dass sie einfach einen Jungen über Weihnachten einlädt und das auch noch ohne uns vorher zu fragen.", Mr. Granger begann in der kleinen Küche auf und ab zu gehen. „Stört dich dabei die mehr die Tatsache, dass sie nicht gefragt hat oder dass es ein Junge ist?", fragte Jean grinsend; genau wissend, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. „Nein, d-das hat damit doch gar nichts zu tun! Sie hätte einfach fragen können, dann wäre es kein Problem gewesen.-", begann er, wurde aber sogleich unterbrochen. „So ist es doch auch kein Problem. Hermine wird schon eine Erklärung dafür haben und bis dahin steht es dir frei gerne schon einmal den Tisch zu decken. Für 4 Personen bitte - Danke!", lachend vernahm Jean das leise Murren ihres Gatten, der aber dennoch- wenn auch widerwillig- anfing Teller, Gläser und Besteck auf einem langen Holztisch zu verteilen. Zufrieden streute sie etwas Salz in die brodelnde Brühe.

Derweil machten sich zwei hungrige Magier die Treppe herunter auf den Weg in die Küche. Hermine klopfte zwei Mal an die weiß lackierte Holztür, bevor sie ihren Lockenkopf durch den Türspalt steckte. Ihre Mutter lächelte ihr entgegen. „Mine, komm doch rein. Was gibt's?", fragte sie freundlich. Die Angesprochene tat wie ihr befohlen und trat Draco mit sich ziehend ein. „Wir wollten nur fragen, wann es etwas zu Essen gibt.", sagte sie schließlich und sah ihre Mutter erwartungsvoll an. Die lachte. „Bald! Vielleicht noch 5 Minuten. Ihr könnt euch schon mal setzten." Die junge Hexe drehte sich zu Draco um, der noch immer hinter ihr versteckt stand. „Ich hoffe du magst-" „Linsensuppe!" „ Ja genau, Linsensuppe?" Draco nickte langsam. Er ging mal davon aus, dass er das mochte. Wer wusste schon was Muggel unter Linsensuppe verstanden... Wie er wenig später erfuhr, dasselbe wie er. Wenn er auch nur zögernd einen Löffel probierte, kam er nicht darum herum die Köchin zu loben. „Das schmeckt sehr gut Mrs. Granger!", sagte er. „Das freut mich, Draco. Aber nenne mich doch bitte Jean.", mit diesen Worten hielt sie ihm die Hand hin, die er gerne ergriff. Auch Hermines Vater Peter bot dem Slyhterin das ‚Du' an. Hermine strahlte. So hatte sie sich das vorgestellt! „Nun sagt mal, wie kam es jetzt eigentlich dazu, dass Draco Weihnachten bei uns ist?", stellte Peter nun die Frage vor der Hermine sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Wie sollte sie ihren Eltern erklären, warum Draco nicht zu seiner Familie konnte, ohne gleich verraten zu müssen, warum und dass er dort nicht mehr willkommen war? Sie entschied sich für die einfachste Antwort. „Naja, er hätte Weihnachten sonst ganz alleine in Hogwarts verbringen müssen! Und... das wollte ich nicht. Ich wollte ihn nicht einfach alleine lassen- gerade jetzt! Darum hab ich ihn dann gefragt, ob er sich nicht vorstellen könnte Weihnachten hier zu verbringen...", sie wurde immer leiser während sie sprach. Hoffentlich fragten ihre Eltern nicht weiter nach. Doch Hermines Bitten wurden nicht erhört. „Okay, verstehe... aber wie meinst du das, du wolltest ihn gerade jetzt nicht einfach alleine lassen?", wunderte sich ihr Vater. Hermine blickte Hilfesuchend zu Draco, doch der sah sie nur bittend an. „Äh... naja wir haben die ganzen Ferien zusammen verbracht, da all unsere Freunde Zuhause sind und äh naja da fand ich den Gedanken einfach schrecklich, dass er zu Weihnachten ganz alleine ist.", stotterte sie. Gelogen war es ja nicht, nur war es eben nicht die ganze Wahrheit. Hermines Eltern nickten beide verstehend. „Da hast du ja auch Recht!", bestärkte Jean ihre Tochter in ihrer Meinung. „An Weihnachten sollte wirklich niemand alleine sein müssen.", Hermine blickte ihre Mutter schon dankbar an, doch diese fuhr fort. „Aber Draco, wieso bist du in den Ferien denn nicht einfach nach Hause gefahren?" Hermine spürte wie der Blonde neben ihr zu zittern begann. Ermutigend nahm sie seine Hand und drückte sie leicht. „I-ich... ich bin...", stammelte er und senkte den Blick. Die Gryffindor sah, wie ihm die Tränen in die Augen traten. Peters Blick wurde misstrauisch, während Jean verwirrt drein schaute. „Draco, was ist denn los?", fragte sie sanft. Draco schüttelte nur den Kopf und stand auf. „Entschuldigung.", sagte er noch und rannte schon aus dem Raum. Hermine eilte ihm sofort hinterher. „Hab ich was Falsches gesagt?", fragte Jean Granger, doch ihr Mann zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht."


Oh weh, armer Draco. Wie werden Hermines Eltern auf Dracos Ausbruch reagieren?


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