★22:30 Uhr★

„Es tut mir leid!", sagte Lukas plötzlich.

Ich sah ihn fragend an, was er aber wahrscheinlich nicht sehen konnte. „Was denn? Du kannst doch nichts dafür, dass wir hier fest sitzen!"

„Alles tut mir leid! Ich war nicht aufmerksam, deshalb konnte er uns überraschen und das vorhin tut mir auch leid!"

„Was vorhin?" Ich wusste echt nicht, was er meinte.

„Das nach dem Kuss!", antwortete er und setzte sich auch hin. „Du verwirrst mich total!"

„Ach das!", sagte ich. „Ja das war doof von dir! Aber warum hast du mich geküsst, wenn du es danach als Fehler gesehen hast?"

„Weil... Müssen wir jetzt darüber reden?"

„Du hast damit angefangen!", erinnerte ich ihn.

„Stimmt! Ich habe halt nicht darüber nachgedacht!", sagte er. „Zufrieden?"

„Ja", NEIN! „Zwischen uns wieder alles okay?" Ich liebte ihn komischer Weise immernoch aber wenn er nicht das gleiche empfand, war Freundschaft das beste.

„Ja, und jetzt müssen wir hier raus kommen!" Lukas nahm sein Handy und schaute aufs Display. Dann fluchte er.

„Was ist?", fragte ich.

„Hier ist kein Empfang!"

Doof aber nicht soo schlimm. „Kann ich bitte deinen Führerschein haben?", fragte ich.

„Klar, kannst du damit das nächste Mal bitte früher kommen?" Er gab ihn mir und leuchtete mir dann mit seiner Taschenlampe.

Ich knackte das Schloss (es war schon das dritte heute Abend) und antwortete: „So spät kam das gar nicht!"

Dann gab ich ihm seinen Führerschein wieder und wir schlichen den Flur entlang nach draußen.

Vor dem Haus warteten Liv und Jo aber man konnte nicht sagen, dass ihnen langweilig war. Nein, eigentlich genossen sie die Zeit ohne uns. Denn sie küssten sich und nahmen nichts mehr wahr.

Ich grinste und sah zu Lukas, dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Hey, Erde an Liv und Jo, wir sind wieder da!", sagte ich.

Sie fuhren auseinander und schauten uns überrascht an.

„Oh, hey!", sagte Liv.

„Ja hey, während ihr hier rumknutscht, waren wir gefangen in einem Abstellraum!", antwortete ich, obwohl ich nicht sauer auf sie war.

Liv schaute uns erschrocken an. „Wirklich?"

„Ja!" Lukas nickte.

„Habt ihr denn Fotos gemacht?", fragte Jo.

„Keine mit Herrn Westermann drauf, nur welche von den Bildern im Wohnzimmer!", antwortete Lukas. „Und er weiß jetzt, dass wir davon wissen!"

„Und was machen wir jetzt? Wie sieht der nächste Schritt aus?", fragte ich.

„Also ich fasse Mal zusammen: Wir haben ein Foto von dem Fußabdruck im Flur in der Schule, wir haben einen Knopf vom Hemd des Täters, wir haben Fotos von den Gemälden im Wohnzimmer aber keine Fotos vom Täter!", sagte Liv. „Habe ich etwas vergessen?"

„Ich glaube nicht!", antwortete Jo.

„Also, das ist irgendwie wenig, meint ihr das reicht?", fragte Liv.

„Es wäre schon besser, wenn wir Beweisfotos vom Täter hätten, aber vielleicht reicht ja das Wohnzimmer von ihm!", sagte Lukas.

„Vielleicht sollten wir jetzt Direktorin Peters bescheid geben!", warf ich ein.

„Ich bin auch dafür!", stimmte mir Liv zu.

„Mir fällt auch im Moment nichts anderes ein!", sagte Jo nickend.

„Wisst ihr denn, wo sie ist?", fragte Liv.

„Auf der Party?", schlug Jo vor.

„Okay wir Gucken einfach dort nach!", beschloss Lukas.

„Auf zu den Motorrädern!" Liv streckte ihren Arm hoch und wir gingen alle los.

„Also, wir treffen uns auf dem Parkplatz! Wer zuerst da ist!", sagte Lukas.

„Oh ja, mach dich auf deinen Untergang gefasst!", antwortete Jo lachend.

Wir setzten unsere Helme auf und stiegen auf die Motorräder. Ich hielt mich an Lukas fest und sah zu Liv und Jo. Lukas und Jo nickten sich zu und los ging es.

Wir düsten die Straßen entlang, Mal waren Jo und Liv vor uns, Mal waren Lukas und ich vorne, doch die meiste Zeit waren wir gleich schnell.

Ich genoss das Gefühl vom schnell fahren und der Nähe zu Lukas.

Wir kamen gleichzeitig an der Schule an. Als wir abgestiegen waren und die Helme abgesetzt hatten, sagte Liv grinsend: „Glückwunsch, wir waren gleich schnell!"

„Nächstes Mal gewinnen wir!", antwortete ich grinsend.

Wir gingen über den Schulhof und in die Turnhalle. Die Party lief noch und wir hatten Mühe, Frau Peters zu finden.

„Teilen wir uns wieder auf?", fragte Liv.

Wir nickten und so verteilten wir uns. Ich ging zum DJ Moritz. „Hey, weißt du, wo Direktorin Peters ist?", fragte ich.

Er lächelte mich an. „Nein, keine Ahnung aber weißt du, wie es mit Liv und Jonathan aussieht?"

Ich lachte. „Genau weiß ich es nicht aber ich glaube, sie sind jetzt zusammen!"

Er nickte. „Gut zu wissen!"

„Ich suche dann Mal weiter!", verabschiedete ich mich wieder.

Er salutierte. „Falls du nochmal Hilfe brauchst, ich bin da!"

„Gut zu wissen!" Ich ging wieder in die Menge und hielt Ausschau nach unserer Direktorin.

„Lilly, Lukas hat sie gefunden, komm mit nach draußen!", rief mir Liv zu und wartete am Eingang auf mich.

Ich ging schnell zu ihr und gemeinsam liefen wir hinaus.

Draußen standen Jo, Lukas und Frau Peters und warteten.

„Was gibt es denn?", fragte Frau Peters.

„Wir müssen ihnen etwas erzählen!", antwortete Liv. „Haben sie kurz Zeit?"

„Es scheint wichtig zu sein! Wenn es wirklich wichtig ist, habe ich natürlich Zeit!"

„Okay, können wir in einen Raum gehen?", fragte Lukas.

„Kommt mit in mein Büro!", sagte Frau Peters und ging vor.

Wir folgten ihr und im Flur vom grünen Schulhaus blieb sie stehen.
„Wo sind denn die Bilder?", fragte sie.

„Darum geht es!", antwortete Liv.

Also gingen wir weiter ins Büro und setzten uns.

„Ich höre!", forderte Direktorin Peters uns auf zu erzählen.

Da fiel mir etwas ein. „Ähm, um wie viel Uhr habt ihr das beobachtet?", fragte ich Liv.

„Ungefähr um 20:25 Uhr, wieso?", antwortete sie.

Ich holte mein Handy hervor und sah mir mein Video an, das ich vom Dach der Turnhalle aus gemacht hatte. 20:24 Uhr wurde es aufgenommen und es zeigte genau den Eingang des grünen Schulhauses und den Parkplatz.

Ich spulte das Video vor und tatsächlich, wen man es vergrößerte, konnte man ganz genau Herrn Westermann und die Bilder, die er trug, erkennen.

„Ich habe unseren letzten, fehlenden Beweis!", sagte ich zufrieden.

Jetzt war es 23:30 Uhr

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