★21:30 Uhr★
Ich hielt mich wieder an Lukas fest aber es fühlte sich irgendwie komisch an, er saß ganz steif da und konzentrierte sich nur auf die Straße.
Wir hatten jetzt seid dem Kuss nicht mehr richtig miteinander gesprochen, wir redeten nur, wenn es nötig war.
Der Himmel war klar und man konnte die Sterne sehen, sie funkelten hell. Ich schaute zu ihnen während der Fahrt, sie hatten etwas tröstliches an sich.
Die Straße war ganz leer, wir würden Jo und Liv wohl nicht verlieren.
Nach 15 Minuten kamen wir dann an, Jo hielt an der Ecke zur Straße und wir taten es ihm gleich.
„Was jetzt?", fragte Jo als wir abstiegen.
„Welches ist sein Haus?", fragte Liv.
Lukas deutete auf ein kleines, rotes Haus etwas weiter entfernt. Ein paar der Fenster waren beleuchtet. „Das da!"
Liv sah es sich an. „Sein Auto steht da, er ist also Zuhause! Ich würde vorschlagen, wir gucken durch die Fenster und suchen die Bilder. Wenn wir sie gefunden haben, machen wir Beweisfotos!"
„Okay!"
Wir gingen Richtung Haus und auf dem Weg schwiegen wir, wir waren alle angespannt.
Als wir vor dem Haus standen, sagte Liv: „Wir teilen uns wieder auf, wer die Bilder entdeckt, macht ein Foto und sagt uns anderen Bescheid!"
Wir nickten und so ging ich zu der Gartenseite des Hauses. Das Haus war zum Glück ein Familienhaus und kein Hochhaus.
Ich schlich mich unter die Fenster und späte dann hinein. Drinnen war die Küche, sie war verlassen.
Ich ging zum nächsten Fenster, es gehörte auch zur Küche. Das Fenster danach gehörte zu einem Kinderzimmer, auch dieses war leer und keine Bilder waren zu sehen.
Die Familie war wohl nicht da, abgesehen von Herrn Westermann.
Das letzte Fenster gehörte zu einem Abstellraum, doch da waren auch keine Bilder.
Ich ging wieder an die Straße und wartete auf die anderen.
„Habt ihr was gefunden?", fragte ich, als sie kamen.
„Ja ich habe die Bilder gefunden, sie sind im Wohnzimmer, aber Herr Westermann war nicht da!", antwortete Lukas.
„Hast du Fotos gemacht?", fragte Liv.
„Ja aber Fotos bringen nicht so viel, solange der Täter nicht auch auf einem drauf ist!", antwortete er.
„Stimmt, also brauchen wir ein Foto mit ihm und den Bildern!", sagte Liv nachdenklich.
„Hat ihn irgendjemand von euch in der Wohnung gesehen?", fragte Jo.
Ich schüttelte den Kopf, Lukas tat es mir gleich.
„Nein!", antwortete Liv.
„Ich auch nicht!", seufzte Jo.
Ich sah mir das Haus an, es hatte zwei Stockwerke. „Vielleicht ist er oben!", schlug ich vor.
„Kann sein!", sagte Liv. „Ich schlage vor, dass zwei von uns rein gehen und zwei hier aufpassen, so dass er nicht unbemerkt raus geht!"
Ich nickte.
„Wer geht rein?", fragte Jo.
„Also Lilly muss das Schloss knacken, Lukas weiß wo die Bilder sind und wir müssen noch reden!", sie deutete auf Jo. „Ich würde also vorschlagen, dass Lilly und Lukas gehen!"
Ich nickte nur wieder, sie hatte ja Recht. Ich streckte Lukas meine Hand hin, doch er schaute mich nur fragend an. „Ich brauche deinen Führerschein!", erklärte ich.
Er nickte und gab ihn mir. Ich ging zur Tür und knackte das Schloss leise, Lukas musste mir dabei mit der Taschenlampe leuchten, dann gingen wir zusammen rein.
Ich gab ihm den Führerschein wieder und holte meine Taschenlampe heraus, dann sah ich Lukas fragend an.
Lukas ging vor durch den Flur und ich folgte ihm, darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen. Er hielt vor einer Tür und späte erstmal durch das Schlüsselloch, ob Herr Westermann auch wirklich nicht da war. Dann öffnete er die Tür leise und trat ein, ich folgte ihm.
Im Wohnzimmer war Licht an, es standen zwei Sofas, ein Fernseher und ein Klavier im Raum und auf dem Boden lag Kinderspielzeug. An die Sofas gelehnt standen die vier Bilder.
„Er hat sie also wirklich!", flüsterte ich.
Lukas nickte, holte sein Handy hervor und machte ein Foto.
„Was meinst du, warum er das getan hat?", fragte ich.
„Keine Ahnung aber das ist doch jetzt egal!", antwortete Lukas und sah sich um.
„Was suchst du?"
„Wir brauchen noch ein Foto mit ihm und den Bildern und ich suche ein Versteck für uns!", antwortete er.
„Okay!"
„Wen haben wir denn da!", sagte plötzlich jemand von der Tür aus.
Ich versteifte mich und drehte mich um. In der Tür stand Herr Westermann und sah uns grimmig an.
„Ähm, wir wollten nur kurz vorbei schauen!", sagte ich.
„Rede keinen Unsinn, ich habe schon längst bemerkt, dass ihr um mein Haus schleicht!", sagte er. Sein Blick fiel auf die Bilder. „Jetzt werde ich euch aber leider nicht mehr gehen lassen können, ihr habt zu viel gesehen!"
„Wir werden nichts sagen, wenn sie uns jetzt raus lassen!", sagte Lukas.
„Ich glaube euch nicht, ihr werdet hier bleiben müssen!" Er sprang vor und schnappte mich, dann hielt er mir ein Messer an die Kehle.
Ich schrie auf und versuchte mich zu wehren, doch es brachte nichts. Ich gab auf und hielt still.
„Los, Lukas, geh in den Flur wenn du nicht willst, das Lilly etwas passiert!"
Ach ja, er war unser Lehrer, er wusste ja unsere Namen.
„Du tust ihr doch eh nichts an!", sagte Lukas und blieb stehen.
„Willst du es wirklich herausfinden? Los, geh in den Flur!", sagte Herr Westermann.
Lukas sah mich an, dann bewegte er sich und ging an mir vorbei in den Flur.
„Na geht doch!", sagte Herr Westermann zufrieden. „Jetzt öffne diese Tür da und geh hinein!"
Lukas tat es und ging in die Abstellkammer die ich vorhin durchs Fenster gesehen hatte.
„So Lilly, jetzt geh langsam zu Lukas!"
Ich tat es und er hielt mir die ganze Zeit das Messer an die Kehle. Dann schubste er mich zu Lukas in den kleinen Raum, nahm das Messer von meiner Kehle, warf die Tür zu und schloss ab. Jetzt waren Lukas und ich alleine in einen Abstellraum gesperrt.
Der Raum war dunkel, durch das Fenster schien ein wenig Licht aber man konnte nur Umrisse erkennen. Vor dem Fenster war ein Gitter, da würden wir wohl nicht raus kommen.
Ich seufzte frustriert.
„Ist alles in Ordnung? Hat er dir was getan?", fragte Lukas leise mit echter Sorge in der Stimme.
Er stand vor dem Fenster und ich könnte sein Gesicht nicht erkennen. „Ja ja, alles in Ordnung, abgesehen davon, dass wir jetzt hier eingesperrt sind!"
Ich setzte mich auf den Boden und winkelte meine Beine an.
Jetzt war es 22:30 Uhr
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