XXXIII | Kein Grund

Nichts als Schwärze zog an mir vorbei. Die Globalzüge hatten keine Fenster, zumindest keine richtigen. Nur dunkle Wände. Normalerweise störte mich das nie, doch jetzt fühlte ich mich davon eingeengt. Es erinnerte mich zu sehr an den Monat, den ich in Linti verbracht hatte.

Eine kurze Zeit spielte ich mit dem Gedanken, es den restlichen Passagieren nachzutun und ein digitales Fenster einzustellen. Zuzusehen, wie Bäume oder die Küste an einem vorbeirauschten. Das Einzige, was ich gerade jedoch ertragen würde, waren die blanken Wände des Tunnels, durch den wir rasten. Leider gab es diese Möglichkeit noch nicht. Es hätte sich ohnehin nicht für das Bahnunternehmen gelohnt.

„Nelly? Ist alles in Ordnung?", fragte Evyen neben mir.

Ich antwortete nicht, sondern blickte weiter aus dem nicht existenten Fenster. Ich hatte keine Lust, mich zu unterhalten. Obwohl ich nicht einmal wusste, wo meine schlechte Laune herkam. Wir waren auf dem Weg nach Edinburgh. Ich hatte mein Ziel endlich erreicht. Oder nicht?

„Wärst du gerne noch länger geblieben? Vielleicht wegen Matilde?"

Dass mein Abschied von Ali so überstürzt stattgefunden hatte, war das Einzige, was ich an der Abreise nicht so gut gefunden hatte. „Nein, alles gut. Ich freue mich schon auf zu Hause."

Ich merkte selber, dass meine Freude nicht besonders überzeugend rüberkam. Aber ich war zu erschöpft, um sie zu heucheln.

„Du weißt aber, warum wir jetzt auf dem Weg zurück sind."

„Ja." Weil ich Florences Bürotür in ihre Einzelteile zerlegt hatte und ihr Sekretär es anscheinend gar nicht lustig gefunden hatte.

„Das ist in pädagogischer Sicht vermutlich ganz schlecht", sagte Evyen, „aber ich nehme dir die Aktion mit Florences Büro nicht übel. Ich bin mir sicher, du hast einen Grund dafür gehabt."

Hatte ich durchaus. Meine Freundin war schließlich wie aus dem Nichts verschwunden. „Können wir das vielleicht auf morgen verlegen? Ich habe gerade absolut keine Energie für Erklärungen."

Das hatte ich wirklich nicht. Evyen war nicht der Typ von Mensch, der Nettigkeit vortäuschte und einem nach dem Geständnis eine Strafe aufbrummte. Aber die letzten Stunden hatten mich völlig ausgelaugt.

„Können wir gerne machen. Allerdings hast du dir mit der Aktion ziemliche Schwierigkeiten eingehandelt. Nicht nur mit Florence, sondern auch mit Linti. Und wirklich helfen kann ich dir damit nur, wenn ich wenigstens die Rahmenbedingungen kenne."

Widerwillig drehte ich den Kopf zu ihr. „Von mir aus. Den Grund kennst du, die Intrigen, die in Linti gesponnen werden. Die Anschläge und alles drum und dran. Ich habe mitbekommen, dass sie ebenfalls planen, das Geheimnis der Avirei auffliegen zu lassen und wollte meine Theorie überprüfen."

Ich wusste nicht, warum ich ihr den Teil mit Matilde verschwieg. Es fühlte sich nicht richtig an, das jetzt zu besprechen. Gerade, wo ich nichts für sie hatte tun können.

„Und deswegen machst du dir den Aufwand und brichst in Florences Büro ein?"

„Ich bin schon wegen eines einzelnen Wortes in der geheimen Abteilung des Archivs gewesen", sagte ich, genervt von der Spur Ungläubigkeit in ihrem Ton. „Können wir den Rest zu Hause besprechen? Wenn ich weniger müde bin?"

„Klar, ruh dich aus. Tut mir leid, wenn das alles zu schnell geht."

Ich richtete den Blick wieder zurück auf die Wand und schloss die Augen. Auch wenn ich mich schlecht fühlte, Evyen so einfach abzuweisen, ich hatte die Ruhe dringend nötig, sowohl innerlich als auch äußerlich. Anders als mit meiner Umgebung würde das Ausblenden meiner um Matilde kreisenden Gedanken sich allerdings komplizierter gestalten. Aber selbst wenn ich es irgendwie schaffen sollte, einzuschlafen, hatten wir leider nur noch eine knappe zehn Minuten Zugfahrt vor uns.

***

Um punkt zehn Uhr stand ich in der Eingangshalle des Schwimmbads. Obwohl das Training in den Ferien offiziell nicht stattfand, trafen wir uns trotzdem regelmäßig. Es kamen dann allerdings höchstens drei Leute, da die meisten verreisten. Manchmal brachte auch jemand irgendwelche Freunde mit. Alles in einem lief es also eher entspannt.

Die Konstellation heute ging. Ich hatte zwar keine Lust, mich mit Daria auseinandersetzen zu müssen, aber immerhin gab es auch noch Lijane. So hatte ich immerhin jemanden zwischen uns beiden stehen. Ich plante nämlich nicht, auch nur ein Wort mehr als nötig mit Daria zu wechseln.

Es dauerte noch etwa zwanzig Minuten, bis ich schließlich meine Aufwärm-Bahnen im kühlen Wasser zog. Daria hatte sich mal wieder verspätet und dafür ein bisschen Ärger von Lijane kassiert. Diesen ließ sie jedoch an sich abperlen. Es war beruhigend zu sehen, dass sich wenigstens in dieser Hinsicht nichts geändert hatte.

Auch die Duschen hatten mir kaum Probleme bereitet. Das Einzige, was ich gespürt hatte, war ein winziger Luftzug. Und das auch nur, weil ich nervös gewesen war. In solchen Duschen waren zum zweiten Mal meine Kräfte ausgebrochen. Doch mittlerweile hatte ich das Mindeste an Kontrolle.

Was hingegen schon zum Problem wurde, war meine Ausdauer. Der Monat ohne jegliches Training machte sich deutlich bemerkbar. Vor allem, als Daria und Lijane mich mehr als einmal überholten. Ich gab mein Bestes, versuchte, mit ihnen mitzuhalten, aber immer wieder fiel ich zurück. Es war eine katastrophale Idee gewesen, nur wegen der Kräfte aufs Schwimmen zu verzichten.

Folglich klappte auch das übrige Programm mehr schlecht als recht. Lijane und Daria waren nicht das Problem. Die beiden nahmen einfach an, in dem Zentrum für Defendergenes, in dem ich angeblich gewesen war, hatte es kein Schwimmbad gegeben. Das Schlimmste waren die Vorwürfe, die ich mir selber machte. Warum hatte ich das Training trotz Möglichkeit einfach so lange ignoriert? Spätestens nach einer Woche Üben mit Candice und Jade hatte ich die Kräfte halbwegs im Griff gehabt. Warum hatte ich nicht wieder angefangen?

Doch egal, wie sehr ich mich darüber ärgerte, das Ergebnis blieb dasselbe. Bevor die Schule und somit das reguläre Training wieder beginnen würde, musste ich daran dringend arbeiten. In diesem Zustand brachte ich weder mir selbst noch meinem Team etwas.

Als ich wieder zu Hause ankam, war ich denkbar schlecht gelaunt. Ich wärmte mir etwas vom gestrigen Abendessen auf und pflanzte mich danach aufs Sofa. In einer Stunde hatte sich Luis angekündigt. Und diese Stunde musste ich bis dahin noch totschlagen.

Das stellte sich jedoch als schwieriger als gedacht heraus. Im Fernsehen liefen entweder sterbenslangweilige Sachen, uninteressante Filme oder irgendwelche Katastrophenanalysen von Luanda und Rio de Janiero. Meine Freunde hatten außerdem alle gerade irgendwas zu tun. Selbst Chaeng war dabei, irgendetwas furchtbar wichtiges zu organisieren.

Da ich nicht die ganze Zeit nur essen konnte, holte ich mir nach einer Zeit den CD-Spieler runter und hörte in Rachels Tagebuch weiter. Mittlerweile war das zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden, wenn ich nichts anderes zu tun hatte. Viel Neues erfuhr ich allerdings auch nicht.

Um vierzig nach drei klingelte endlich Luis. Ich schaltete kurz auf Pause und ging zur Tür. Nach einer kurzen Umarmung navigierte ich uns ins Wohnzimmer.

„Was ist denn das für ein steinzeitliches Teil?", fragte er und beäugte den CD-Spieler.

„Das ist das Einzige, was ich derzeit von meiner Mutter habe", half ich seinem Gedächtnis auf die Sprünge. „Mich überrascht es allerdings auch, dass es immer noch reibungslos funktioniert."

„Wie bedient man das eigentlich? In Geschichte haben wir leider nie präkalyptische Betriebsanleitungen drangenommen."

Bevor ich ihn aufhalten konnte, drückte er auf die Play-Taste. Rachels Stimme schallte durch den Raum und Luis zuckte zusammen. Ich musste lachen.

„Das ist nicht lustig", beschwerte er sich. „Wie kann man mit sowas überhaupt noch Dinge speichern? Gruselig."

„Wenn man besonders brisante Inhalte aufnehmen möchte, findet man nun mal Mittel und Wege."

„Stimmt. Das mit den Aliens ist beunruhigend. Dieses antike Gerät übertrifft es allerdings nicht."

Wenn er meinte. Ich setzte mich quer auf Evyens Sessel und beobachtete, wie er immer noch den CD-Spieler inspizierte.

„Der gelbe Knopf ist übrigens für Pause", informierte ich ihn und er ließ das Gerät wieder verstummen. „Sag mal, hast du in letzter Zeit eigentlich noch etwas von Matilde gehört?"

Er kniff konzentriert die Augen zusammen. „Lass mich nachrechnen... Wenn für dich in letzter Zeit auch vor drei Tagen einschließt, ja. Warum?"

In Kurzformat schilderte ich, was gestern geschehen war. Während ich fortfuhr, wurde er sichtlich blass. „Sie haben Matilde mitgenommen?"

„Nicht wirklich mitgenommen. Eher mit ihrer Einwilligung wo anders hingebracht. Und seitdem ist sie nicht mehr erreichbar."

„Und sie haben dich dann einfach mit Evyen gehen lassen. Obwohl du in Florence Southcliffes Büro eingebrochen bist und Evyen versucht hat, die Anschläge zu sabotieren."

„Ja. Wobei es nicht sicher ist, ob sie das mit Evyen mitbekommen haben. Aber sie wussten definitiv, dass ich für den Einbruch verantwortlich war." Ich hob den Kopf an. „Eigentlich eine gute Frage. Warum sollten wir so vorzeitig weg?"

Luis' Mundwinkel zuckte. „Ganz einfach: Weil du ihnen zu gefährlich geworden bist."

„Aber...", setzte ich an.

„Lass uns einmal zusammenfassen, was du alles in deinem einen Monat in Linti angestellt hast. Du warst mehrmals mit Candice in der geheimen Abteilung des Archivs und hast eins der bestgehüteten Geheimnisse der Welt herausgefunden. Und in Oslo warst du kurz davor, ihre Pläne mit Matilde zu vereiteln. Klar, dass sie dich aus dem Weg räumen wollen, bevor du zu viel herausfindest."

Das machte Sinn. Aber was sollten wir nun in Sachen Matilde machen? Sie einfach unwissend zu lassen, war keine Option. Nur, wie kamen wir an sie heran? Die einzigen Dinge, die noch verwendbar waren, waren Evyens und Jeans Beziehungen zu Linti und den Schlüssel Cassidys Büro. Und plötzlich hatte ich es.

„Ich glaube, ich weiß, wo Matilde ist", sagte ich triumphierend.

Luis sah mich überrascht an. „Wie das?"

„Linti. Der einzige Ort, den sie derart unter Kontrolle haben, dass ihre Pläne sicher sind. Und die Unerreichbarkeit würde auch passen."

Sofort begannen Pläne in meinem Kopf Gestalt anzunehmen. Könnte ich nicht irgendetwas gegen einen Besuch in Linti eintauschen? Wenn ich dann einmal drin war, kam ich überall hin. Dafür hatte ich den Generalschlüssel. Aber was, wenn sie Matilde gleichzeitig wieder rausbrachten? Oder ich sie nicht rechtzeitig fand? Linti war groß und ohne weitere Hinweise würde ich sie nie finden. Vielleicht noch Candice mit einbeziehen? Auch wenn sie natürlich auf der Seite der Avirei stand. Aber womöglich hatte es ja etwas zu bedeuten, dass sie mir ins Archiv geholfen hatte.

„Erde an Nel!", kam es von Luis. Ich schaute auf. „In welchen Sphären schwebst du schon wieder?"

„Bei den Plänen, wie wir Matilde da rauskriegen könnten."

„Das ist tatsächlich eine gute Frage. Hacking funktioniert schlecht, habe ich schon herausgefunden. Jedenfalls, wenn man nur inkompetente Teammitglieder hat."

„Du hast versucht, dich in Linti reinzuhacken?", fragte ich entgeistert.

„Nicht alleine."

„Und wer hatte dann sonst noch diese Idee?" Ich ahnte schlimmes. Wie es aussah, waren Chaengs neu dazugewonnene Hacking-Erfahrungen auf diesen Vorfall zurückzuführen.

„Chaeng", bestätigte Luis meinen Verdacht. „Aber eigentlich war es ihre Idee. Ich habe nur mitgemacht."

Was es nicht besser machte. Ich kam nicht drumherum, ihn entsetzt anzustarren.

„Euch war langweilig und ihr habt euch einfach gedacht Lasst uns mal eine unterirdische, angeblich nicht mehr existierende Stadt hacken?"

„Du bist plötzlich mit einer mehr als fadenscheinigen Erklärung spurlos verschwunden. Was glaubst du, was wir da machen? Rumsitzen und Däumchen drehen?"

„Keine Ahnung, was ich gedacht habe! Wie habt ihr das überhaupt gemacht?"

„Nun, du weißt, dass Chaengs Vater Informatikhistoriker ist. Und, dass sie Dinge auch durchzieht, wenn sie sich etwas vornimmt. In diesem Fall, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Also haben wir mit der inoffiziellen Anleitung von ihrem Vater eine der präkalyptischen Künstlichen Intelligenzen mobilisiert und sie auf deinen Airscreen gehetzt. Irgendwie haben wir dann Zugang zum Sicherheitssystem der Stadt bekommen."

Er warf mir einen gequälten Blick zu. „Ab da fing es an, schiefzulaufen. Plötzlich war die KI weg und mit einem einzigen Klick haben wir das Notfallprotokoll aktiviert. Das ganze System ist einfach ausgefallen. Und ab da kamen wir dann auch nicht mehr weiter."

Ich konnte nur mit offenem Mund dasitzen. Bitte was hatten sie getan? Das war nicht nur unvernünftig und illegal gewesen, sondern hätte auch spielend leicht zur erneuten Auslöschung der Menschheit führen. Und wenn es nach mir ging, brauchten wir zusätzlich zu den Außerirdischen nicht noch eine zweite Technische Katastrophe.

„Was ist mit dieser KI passiert?", fragte ich, als ich die Sprache wiedergefunden hatte.

„Wurde vom Sicherheitssystem zu Kleinholz verarbeitet. Genau wie Chaengs optimierter Airscreen. Ich glaube, sie hat ihm sogar einen Namen gegeben."

Das hatte sie tatsächlich. Wenn ich mich nicht irrte, war das Wormy gewesen, der nun den Geist aufgegeben hatte. Wenn ich ihr erzählte, dass ich die gesamte Geschichte kannte, bezog sie mich vermutlich erstmal in die Trauer um ihren Airscreen mit ein.

„Arme Chaeng und armer Wormy. Ich hoffe allerdings, dass das Sicherheitssystem wirklich einen guten Job geleistet hat. Ansonsten hätten wir echt ein Problem."

Luis winkte ab, auch wenn er dabei nicht ganz so selbstsicher wie sonst wirkte. „Wir haben Chaengs Vater darauf angesetzt, und der meinte, sie sei vernichtet worden. Ganz erfreut war er allerdings nicht, als wir ihm erzählen mussten, was wir mit seinem Wissen angestellt haben."

Das konnte ich mir vorstellen. Doch je länger ich über die Geschichte nachdachte, desto bekannter kamen mir manche Teile vor.

„Wann habt ihr diese Aktion überhaupt gestartet?"

„Ist schon eine Weile her, vor etwa zwei Wochen."

Da ging mir ein Licht auf. Vor zwei Wochen war ich mit Candice durch die Lüftungsschächte gekrochen und in Cassidys Büro gewesen. „Ihr wart das also", entfuhr es mir.

„Was waren wir?"

„Die Ursache dafür, dass mitten in der Nacht die Systeme abgestürzt sind und ich in einem Aufzug festsaß."

„Oh, tut mir leid." Luis schaute schuldbewusst drein.

„Nein, alles gut. Immerhin habe ich dank eurer Aktion jetzt einen Generalschlüssel für hoffentlich ganz Linti."

Diesmal war er dran, überrascht zu sein. „Das hast du noch gar nicht erzählt."

Das stimmte allerdings. Genau wie ich einige andere Teile nicht erzählt hatte. Das Feuer, zum Beispiel.

„Mach dir aber nicht zu viele Hoffnungen. Womöglich haben sie längst entdeckt, dass der Schlüssel fehlt und sind gerade dabei, die Schlösser alle auszutauschen." Das brachte mich wiederum auf andere Gedanken. „Und was machen wir jetzt mit Matilde?"

„Ehrlich gesagt habe ich keine Idee." Luis stützte sich auf dem Wohnzimmertisch ab. „Ich muss sagen, diese Sache ist mir auch viel zu groß. Da machst du einen Schritt und zu neunzig Prozent ist es der falsche."

„Du hast recht. Vielleicht sollten wir noch jemanden ins Boot holen."

„Wen denn? Matilde ist diejenige, die verschwunden ist, Chaeng ist mit der Organisation einer Modeschau beschäftigt, Jean und Laurie sind vermutlich auch keine Option und Evyen würde uns die Idee nur ausreden wollen."

„Woher weißt du das?"

„Was genau?"

„Chaeng. Zu mir meinte sie nur, sie hätte etwas unfassbar Wichtiges zu organisieren."

„Ach das. Das wollte ich dir ohnehin gleich erzählen." Er pausierte kurz, riss sich dann aber zusammen. „Wir sind seit drei Wochen zusammen."

„Oh."

Das erste, was ich spürte, war Überraschung. Dann kam die Eifersucht. Warum konnte ich mich nicht auch so einfach bei einer illegalen Hacking-Aktion verlieben? Warum musste ich diejenige sein, der ihr unerträglicher Ex in der abgelegensten Stadt der Welt über den Weg lief?

„Warum habt ihr es mir nicht erzählt?", war aber das, was ich schließlich fragte.

„Sie wollte es", sagte er schnell. „Aber ich habe sie davon abgehalten. Du hattest ohnehin schon genug Sorgen, und womöglich hättest du dir nach der Verkündigung auch noch Gedanken gemacht, was wir aushecken."

„Das war alles?" Er hatte schon recht mit dem, was er sagte. Ich hätte mir Sorgen gemacht. Doch irgendwie fühlte ich mich ebenfalls verraten.

„Na ja, nach unserer Aktion wollte ich es dir lieber sagen, nachdem wir dir alles drumherum erzählt haben. Und das ist ja leider erst heute passiert."

Ich atmete einmal tief durch. Die beiden waren immer noch meine besten Freunde. Das war nur eine kleine Angelegenheit. Sie würde nicht Chaengs Besuch hier sprengen und auch sonst nichts verändern. Kein Grund, sich darüber aufzuregen. 

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