V | Paranoid
Die ersten Sekunden, nachdem das Video geendet hatte, versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen. Anstatt mir Klarheit zu verschaffen, kam ich jedoch nur zu dem Schluss, dass ich keine Ahnung hatte, was ich damit anfangen sollte. Es waren einfach zu viele Fragen offen. Und das Einzige, was ich gerade verspürte, war Enttäuschung.
Natürlich war mir bewusst, dass es kein Geheimnis mehr wäre, hätten Laurie und Jean zumindest mir davon erzählt. Und vermutlich wäre das auch viel zu viel erwartet gewesen. Wir waren schließlich kaum ein Jahr befreundet gewesen.
Doch diese Abgesandten klangen wie eine ziemlich große Sache. Die wie es aussah auch nichts Neues für sie war. Und das wiederum ließ einen nicht unbedeutenden Teil von mir zweifeln, dass unsere Freundschaft womöglich nicht deswegen entstanden war, weil sie Matilde, Luis und mich so sympathisch fanden.
Unwillkürlich fing ich an, an dem schmalen Ring an meinem linken Ringfinger herumzuspielen. Ich wollte nicht darüber nachdenken, was das Video nun genau für unsere Beziehung zu den beiden bedeutete. Doch gleichzeitig ließ es sich nicht vollständig ausblenden. Früher oder später würde ich Antworten darauf brauchen.
„Was zur Hölle war das?", brach Matilde die Stille.
Damit vertrieb sie die toxischen Gedanken vorerst und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zurück aufs eigentliche Problem. Es war eindeutig besser, wir versuchten, es einmal von der rationalen Seite zu betrachten. Um sicherzugehen, dass ich nicht schon wieder auf Anderes abschweifte, konzentrierte ich mich auf Luis, der gegenüber von mir saß. Dieser steckte den Airscreen in seine Hosentasche und lehnte sich zurück. Sein Gesichtsausdruck spiegelte völlige Ratlosigkeit wider.
„Wenn ich es wüsste, hätte ich es euch schon längst erklärt."
„Es scheint so, als wäre dieses Gespräch etwas gewesen, das wir nicht mitbekommen hätten sollen", sprach ich schließlich das Offensichtliche aus.
Luis nickte zustimmend, während Matildes Blick auf die Wand des Mobys hinter Luis fixiert war.
„Gegeben: Eine geheime Affäre, von der keiner etwas mitbekommen sollte", überlegte sie laut. „Es ging augenscheinlich um Nel. Beziehungsweise um Nelly Cavanagh, Tochter von Rachel Cavanagh. Noch irgendwas?"
Ich sah verwirrt zu ihr. Was sollten wir damit anfangen? Doch in dem Moment, als ich mir diese Frage stellte, bemerkte ich, dass sie an das Video wie an ein physikalisches Problem heranging. Um auf die Lösung zu kommen, sollten wir immer erst schauen, was gegeben und was gesucht war. In fünfundneunzig Prozent der Fälle half diese Vorgehensweise, vor allem, was die Ordnung anging.
„Die beiden haben von Abgesandten geredet", sagte ich. „Jean ist gegen sie, Laurie eher dafür."
„Abgesandte und ein Konflikt", wiederholte Matilde. „Und ansonsten noch irgendwelche mysteriösen Anzeichen."
„Bevor ich nah genug für das Video war, haben sie auch noch Evyen erwähnt, glaube ich", sagte Luis.
Das war alles, was mein Gehirn brauchte, um ein paar der Informationen zu verbinden. Wir hatten Evyen, meine Mutter, Abgesandte und ein seltsames Gespräch, von dem keiner etwas mitbekommen sollte. Es passte zusammen.
„Ich glaube, wir wissen mehr, als wir am Anfang angenommen haben", warf ich ein, bevor Matilde ihre Überlegungen fortführen konnte.
„Wie das?", fragte sie überrascht.
„Gestern Abend hat mich Evyen auf merkwürdige Leute angesprochen, die angeblich in der Stadt herumlaufen würden. Bis jetzt dachte ich, dass sie einfach nur überbesorgt war und mich vor Stalkern warnen wollte."
„Aber was, wenn es nicht auf gewöhnliche Stalker bezogen ist, sondern auf diese Abgesandten?"
Matildes türkisfarbene Augen funkelten aufgeregt. Ich nickte. Sie stützte sich mit den Ellbogen auf ihre Oberschenkel und starrte unschlüssig in die Ferne.
„Das würde bedeuten, dass Evyen irgendwie etwas damit zu tun hat. Aber wie?"
„Ich glaube, ich hätte da eine Theorie", sagte ich vorsichtig.
„Welche denn?"
„Es ist wirklich nur eine Theorie, und ich habe auch keine Beweise dafür. Aber ich habe das Gefühl, dass es stark mit meinen Eltern zusammenhängt. Beziehungsweise mit meiner Mutter. Warum sollten Laurie und Jean sie dann erwähnt haben?"
„Sie meinten, du sähest ihr ähnlich", sagte Luis. „Das könnte auch einfach nur dafür stehen, dass du ihre Tochter bist, und nichts weiter."
„Er hat recht", sagte Matilde. „Aber andererseits: Was genau weißt du über deine Eltern?"
Ich biss mir auf die Unterlippe.
„Können wir nicht mit etwas anderem weitermachen?"
„Wenn wir wirklich herausfinden wollen, worum es hierbei ging, müssen wir alles beachten, was wir wissen", entgegnete Matilde. „Halbe Sachen bringen uns nicht weiter."
Ich antwortete nicht. Natürlich wollte ich wissen, worum es in dem Gespräch gegangen war. Sie hatten schließlich sowohl Evyen als auch meine Mutter erwähnt. Beide Menschen, an denen mir sehr viel lag. Trotzdem wusste ich nicht, was ich jetzt machen sollte.
Die Entscheidung wurde mir jedoch abgenommen, als das Moby in der Straße stoppte, in der Luis und ich wohnten. Ich griff nach meiner Tasche und öffnete die Tür.
„Tut mir leid, ich muss noch mein Essay für Chinesisch zu Ende schreiben. Wir reden morgen weiter darüber, okay?"
„Morgen habe ich meine erste Musik-Nachhilfestunde bei Jean. Und übermorgen und Mittwoch haben wir Schwimmen", gab Matilde zu bedenken.
„Dann lasst uns am Donnerstag weitermachen. Und zwischendurch können wir ja schreiben. Oder telefonieren."
Matilde schien kurz zu überlegen, dann stimmte sie zu. „Aber ruf sofort an, wenn dir etwas komisch vorkommt, ja?"
„Mache ich", versicherte ich ihr. Dann verließ ich zusammen mit Luis das Moby und sah zu, wie es mit Matilde in sich drin wegfuhr. Wenige Sekunden später war es um die Ecke verschwunden. Langsam begann die Anspannung von mir abzufallen.
„Nel? Ist alles in Ordnung?", fragte Luis besorgt.
Ich atmete einmal tief durch und nickte.
„Ich denke schon. Erst der anstrengende Tag, dann die Sache mit Jean und Laurie und danach auch noch das war einfach ein bisschen zu viel für zwanzig Minuten."
„Sicher?"
„Ja. Ich glaube, ich gehe jetzt einfach ins Bett. Nach dem Essay, meine ich."
Ich lächelte schwach, und zum Glück erwiderte er das Lächeln.
„Dann mach das. Und wie Matilde es schon gesagt hat, pass auf dich auf und sag Bescheid, wenn dir etwas komisch vorkommt."
Ich musste lachen. „Du hörst dich genauso an wie Evyen. Aber ja, mach ich. Wenn dir etwas auffällt, sagst du es mir aber auch, oder? Wir haben schließlich keine Ahnung, wie weit die Sache mit diesen Abgeordneten reicht."
„Natürlich. Und Matilde wird es vermutlich genauso machen. Und jetzt geh mal zu deinem Essay, sonst wird es noch zu spät."
„Zum zweiten Mal: Du bist nicht meine Mutter", rief ich ihm zu, während ich schon auf dem Weg zur Eingangstür unseres Hauses war.
Als ich einen Blick zum Gartentor des Nachbarhauses warf, sah ich Luis nur grinsen. Seufzend schüttelte ich den Kopf.
*
Als ich durch die Stadt lief, stand die Sonne hell am Himmel. Davon bekam man unten allerdings wenig mit. Die Häuser spendeten genug Schatten, dass kein einziger Sonnenstrahl den Boden erreichte.
Es waren nicht viele Menschen unterwegs, und je weiter ich ging, desto weniger wurden es. Die zuvor bis in den Himmel ragenden Häuser wurden kleiner und kleiner. Irgendwann bildete sich ein immer breiter werdender Streifen Licht auf der Straße. Das war nicht gut. Ich bemühte mich, weiterhin im Schatten zu bleiben.
Mein Glück wurde jedoch schnell auf die Probe gestellt. Nun erstreckte sich ein Graben gefüllt mit Wasser vor mir. Der einzige Weg, auf die andere Seite zu kommen, war eine kleine Brücke. Bis auf die Schatten, die das Geländer warf, war sie vollkommen in Helligkeit getaucht.
Ich wägte die Möglichkeiten ab. Entweder, ich nahm die Brücke und versuchte, mich im Schatten des Geländers zu halten, oder, ich schwamm durch den Graben. Doch da ich unmöglich aus ihm herauskommen konnte, ohne ins Sonnenlicht zu kommen, schied diese Idee aus.
Vorsichtig tastete ich mich vor, Schritt für Schritt. Der Schatten war nur ein schmaler Grat, doch es gab keine andere Option. Ich wusste, was mich erwarten würde, sollte ich es nicht schaffen. Mein Herz schlug mit jeder Sekunde schneller.
Als ich den Graben endlich überquert hatte, fand ich mich in einem Moby wieder. Neben mir saß Evyen. Sie erzählte irgendetwas von Stalkern, aber ich konnte ihr nicht richtig zuhören. Meine gesamte Aufmerksamkeit war auf die Landschaft gerichtet, die wir durchquerten. Es war ein Dorf mit heruntergekommenen Häusern und einer wenig einladender Atmosphäre. Es gab keinerlei Schatten.
Ich blickte zu Evyen, in der Hoffnung, sie wäre auch der Meinung, wir sollten weg von hier. Sie beachtete mich allerdings nicht, sondern redete nur weiter.
Je länger wir fuhren, desto penetranter wurde der Gestank von Rauch. Im Augenwinkel sah ich bereits Feuer auflodern. Mein Herz fing wieder an zu rasen.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Leichen in Sicht kamen. Die Körper waren verkohlt und leblos. An manchen züngelten noch Flammen. Ich wollte wegschauen, doch alle Wände des Mobys waren plötzlich durchsichtig. Nur eine Wüste aus Sand, Hitze und verbranntem Fleisch. Ich begann zu zittern. Ich wollte das hier nicht sehen. Warum konnten wir nicht einfach umdrehen?
Immer mehr Leichen erschienen, bis sie sich regelrecht aufhäuften. Und auf einem dieser Haufen lagen meine Eltern, Hand in Hand. Es hätte friedlich wirken können, wären da nicht die Glut, die ihre Augen ersetzten. So starrten sie mich aus unmenschlich verzerrten Gesichtern an.
Ich stieß einen erstickten Schrei aus. Tränen liefen mir über die Wangen und ließen die Umgebung zu einem Meer aus Rot und Schwarz verschwimmen. Sie hätten das Haus nie verlassen sollen. Sie hatten gewusst, dass sie sterben würden. Warum hatten sie es trotzdem getan? Warum mussten sie mich alleine lassen?
Das Moby fuhr immer weiter, Evyen redete ununterbrochen und das Bild meiner Eltern wollte nicht aus meinem Kopf verschwinden. Am liebsten wäre ich zu ihnen gerannt und hätte sie aus dem Licht gezogen. Aber das hätte auch nichts gebracht. Sie waren verbrannt und ich hätte es nicht verhindern können. Ich konnte nichts mehr für sie tun. Nichts.
Als ich wieder aufsah und die Tränen wegblinzelte, war ich nicht mehr im Moby. Ich stand in einem schmalen Streifen Schatten neben einem Gebäude. Um mich herum war niemand zu sehen, nicht einmal Tote.
Ich wirbelte herum. In der Ferne sah ich Evyen weggehen. Ein heiß-kalter Schauder durchfuhr meinen Körper. Sie konnte mich nicht verlassen. Nicht auch noch sie.
„Warte!", rief ich ihr hinterher. Sie schien mich nicht zu hören. Ich wollte ihr nachlaufen, doch die Schattenstraße, der sie gefolgt war, war verschwunden. Genau wie sie selbst. Erneut verschwamm die Helligkeit vor meinen Augen und mir wurde schwindelig.
Gerade als ich glaubte, im nächsten Moment das Bewusstsein zu verlieren, drückte jemand beruhigend meine Hand. Es war Tante Mila. Sie schenkte mir ein warmes Lächeln, ließ meine Hand wieder los und machte einen Schritt nach vorne.
Mit vor Schreck geweiteten Augen versuchte ich, sie zurückzuziehen. Aber es brachte nichts. Das Licht berührte sie am ganzen Körper. Und auch sie fing sofort Feuer.
***
Als ich die Augen aufschlug, umhüllte mich Dunkelheit. Ich hatte immer noch den beißenden Gestank von Rauch und verbranntem Fleisch in der Nase. Meine Haut prickelte vom Nachhall der Hitze und in der Ferne hörte ich das Knistern der Flammen. Es passte nicht zu der kühlen Stille, die mich umgab.
Sekunden, wenn nicht sogar Minuten verstrichen, bis ich realisierte, wo ich war. Ich befand mich nicht mehr in der Wüstenlandschaft, sondern in meinem Bett. Doch mit meinen Gedanken wurden auch die Traumbilder klarer. Die Leichenberge. Die Glutaugen. Die brennende Mila.
Plötzliche Übelkeit wallte auf. Ich schlug die Decke weg und rannte ins Bad. Gerade als ich angekommen war, übergab ich mich in die Toilettenschüssel, so oft, bis ich das Gefühl hatte, ich hatte kein einziges Stück Nahrung mehr in meinem Magen.
Ich ließ mich neben die Toilette sinken und legte meinen Kopf an die kühlen Fliesen der Wand. Mein Herz raste, mein Atem war zu flach und unregelmäßig. Die schrecklichen Bilder waren ins Innere meiner Augenlider eingebrannt.
Ein paar Sekunden saß ich nur da, mein Traum immer und immer wieder vor meinen Augen vorbeiziehend. Nach und nach verschwammen die meisten Szenen zu einem großen Ganzen, die bloßen Gefühle zurücklassend. Nur eines blieb: Tante Mila, die vom Feuer verschlungen wurde. Und hatte man einmal jemanden auf diese Weise sterben gesehen, war es nicht schwer, es auch auf andere zu übertragen. Zuerst gesellten sich meine Eltern zu ihr, dann Evyen, Matilde, Luis. Bei allen konnte ich nichts tun, als hilflos zuzusehen.
Dann endlich wurden meine Gedanken etwas klarer. Ich war weder in dem verlassenen Dorf, noch zurück in Mexico City. Milas Tod lag weit über ein Jahrzehnt zurück. Es war nur ein Alptraum gewesen. Er war der Realität nicht einmal nahegekommen. Es war eine Forschungsstation gewesen, kein Dorf. Ich hatte die Leichen meiner Eltern nie gesehen. Genauso wenig wie ich gesehen hatte, wie Tante Mila Feuer gefangen hatte. Und Evyen mich nicht verlassen hatte.
Mein Blick suchte die Digitaluhr, die sich auf einer Ablage über dem Waschbecken befand. Es war drei Uhr einundvierzig. Ich ließ die steigenden Zahlen nicht aus den Augen und zwang meinen Atem, sich zu beruhigen.
Gleichzeitig rief ich mir die Bilder wieder vor Augen. Sofort wurde ich wieder nervös, doch es war lange nicht mehr so schlimm wie vorher. Ich stellte mir vor, wie das Wasser in dem Graben, den ich hatte überqueren müssen, immer weiter anstieg. So weit, dass die Sonne es nicht mehr wegbrennen konnte. Ich ließ es das Dorf überfluten und jeder, den es berührte, wurde wieder lebendig. Zum Schluss ließ ich Evyen zurückkommen, genau wie meine Eltern. Ohne glühende Augen.
Langsam verschwand das Gefühl der Panik, doch mein idyllisches Familientreffen wurde regelmäßig von der Vorstellung verbrennender Menschen vertrieben. Trotzdem rappelte ich mich vom kalten Boden auf und verließ das Bad. Über die Jahre hatte ich gelernt, dass es nicht produktiv war, dort zu bleiben, wie verlockend es auch war. Das Bad gab mir nicht die Sicherheit, die mein Zimmer mir bieten konnte. Wenn wirklich ein Feuer direkt an der Tür entstehen würde, käme ich aus meinem Zimmer leicht heraus, aus dem Bad nicht.
Ich schloss leise die Tür hinter mir, überquerte den flauschigen Teppich im Flur und betrat mein Zimmer. Es war genauso dunkel, wie ich es zurückgelassen hatte. Nur das Licht entfernter Straßenlaternen erleuchtete den Raum.
Ich kletterte zurück in mein Bett und schlang die Decke fest um meinen Körper. Nächte wie diese hatte ich lange nicht mehr erlebt, bestimmt seit einem Jahr nicht mehr. Und so intensiv waren die Träume seit fünf Jahren nicht mehr aufgekommen.
Ein einziges Wort hallte in meinen Gedanken. Rückfall. Das, wovor ich immer Angst gehabt hatte. Ich wollte nicht wieder in den Zustand kommen, in dem ich mit zehn Jahren gewesen war. Oder auch nur in den von mehreren Jahren später. Allein der Gedanke daran ließ wieder Galle in meiner Kehle aufsteigen.
Ich ballte die Hände zu Fäusten und meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen. Der Schmerz tat gut. Er erinnerte mich daran, dass ich vor fünf Jahren immer noch im Bad gesessen hätte. Die Angst vor den Erinnerungen war zwar vielleicht wieder genauso schlimm, aber ich hatte heute um einiges mehr Kontrolle darüber.
Mit diesem Gedanken schloss ich die Augen. Es gelang mir zwar immer besser, die friedliche Szene festzuhalten. Weit im Hintergrund versuchte mein Gehirn jedoch zwanghaft, möglichst viele Parallelen zwischen dem Traum und dem Feuer in Mexico City herzustellen. Mittlerweile war das aber nicht schwierig. Ich wollte nicht daran denken, dass ich nur überlebt hatte, weil Evyen mich rechtzeitig aus der Station rausgeholt hatte. Oder, dass sich das Feuer nur hatte ausbreiten können, weil jemand das Brandsicherheitssystem sabotiert hatte.
Als mir letzteres einfiel, spürte ich mein Herz wieder deutlich in der Brust klopfen. Was, wenn auch unser House Safety System trotz neuster Technologien nicht fehlerfrei lief? Wenn sich das alles wiederholte? Obwohl mir bewusst war, dass diese Angst vollkommen irrational war, trug sie nicht gerade zu meiner Entspannung bei.
Ich drehte mich um und griff nach meinem Airscreen. Dann schaltete ich ihn an und rief die App des HSS auf und ließ es durch eine Kontrolluntersuchung laufen. Nach drei Sekunden war der Fortschrittsbalken komplett orange und ein grüner Haken erschien. Erleichtert schaltete ich den Airscreen wieder ab.
Trotz allem dauerte es noch lange, bis ich schließlich einschlief.
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