Schneeweh

Ich konnte die ganze Nacht nicht richtig schlafen, war aber dennoch ausgeruht. Ich dachte immer noch an den Kuss von gestern. Ich bekam eine Gänsehaut. Ich schnappte mir das Handy und wollte jemanden anrufen, da entdeckte ich eine mir unbekannte Nummer. Wer könnte das sein? Ich tippte darauf und ließ es klingeln. "Hiddleston?" Hiddleston? Tom! "Oh, hey ich...ähm....dachte nicht, dass das deine Nummer ist.....sorry......" "Kein Problem." Es wurde still. "Falls du noch nichts.....ähm....vorhast, könnten.....ich meine.....du und ich.....wir könnten doch etwas.....trinken gehen?" "Ja.", kam es von mir wie aus der Pistolle geschossen und ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss. "Ok, um 2 im Baker Street Cafe." "Abgemacht."

Um 2 stand ich an der Ecke York Street und wartete. Bis mir jemand von hinten seine Hände vor die Augen ganz zart legte. Ein kurzes Lachen machte die Sache gleich leichter. Tom. Ich nahm die warmen Hände ab und drehte mich zu ihm. "Hey." "Hey. Tut mir leid, der Dreh hat etwas länger gedauert." "Der Dreh?", fragte ich verwirrt, doch die Frage konnte mir nicht beantwortet werden, da zwei junge Teenagergirls auf uns schreiend zukamen.

"Tom....bitte ein Autogramm.", die Blonde zog einen Notizblock aus ihrer ledernen Schultasche. Die andere war den Tränen nahe. Sie müssten beide aus der selben Schule kommen. Gleiche Uniform. Er kritzelte schnell seinen Namen auf das karierte Papier und wir gingen. "Schnell bevor die Meute kommt.", er nahm mich bei der Hand und zog mich in das Cafe, wo wir herzlich empfangen wurden. Die Kellnerin strich sich ihre Strähnen aus dem Gesicht und stämmte ihre linke Hand in die Hüfte. "Wie immer Tom?", sie musterte mich von oben bis unten. "Ja.", er sah zu ihr hoch und dann gleich zu mir, "Einen Schwarztee mit Milch." Nun lächelte die junge Frau und ließ uns allein.

"Ok, was war das von vorhin. Sollte ich jetzt nach ein Autogramm oder nicht?", scherzte ich und nippte von meinem Schwarztee. Er lächelte kurz. "Kennst du The Deep Blue Sea?" "Ich habe davon schon gehört, ja. Ist das nicht einer der neuesten Filme?" "Ja, und ich spiele die Hauptrolle." "Also bist du ein Schauspieler." Er nickte: "Momentan sehr beliebt. Jetzt bin ich beim Dreh von Gefährten dabei." Nun musste ich einmal atmen. Er lachte nur kurz. Seine Lächeln erweckte mich wieder zum Leben. "Ich weiß, früher wäre es sicher nicht schlechter gewesen, doch wir sind nie zu einem passenden Punkt gekommen." "Also bist du berühmt?" "Kann man so sagen."

Nach ein paar kurzen Gesprächen und Austrinken des Tees, verabschiedeten wir uns und gingen unsere Wege. Ein paar Wochen später....

Ich kam gerade von der Arbeit  und hörte etwas in meiner Manteltasche klimpern. Tom's Ring. Ich hatte ihn völlig vergessen. Er sucht ihn bestimmt. Ich versuchte ihn zu erreichen, doch er hob nicht ab, also zog ich meine Schuhe an und ging.

In das Gebäude. Die Treppe hinauf. Ich wollte schon klingen, als ich sah, dass die Tür offen war. Das Szenario von vor ein paar Tagen kam wieder. Zaghaft stieß ich die Tür auf. Er raschelte etwas im Hintergrund. "Tom?!", schrie ich in die Wohnung. "Rosally?!", kam es zurück und ein vollangezogener Tom stand vor mir. Mit Mantel, Schuhe und Schal. Die Wohnung war ausgeräumt. Bis auf die Möbel. Ein paar Koffer zierten den dunklen Parkett. "Was tust du?", fragte ich schon mit dem schlimmsten ahnend. "Ich gehen nach Schweden.", antwortete er auf den Boden starrend. "Wieso?", ich hob seinen Kopf an, damit ich in seine Augen sehen konnte. Seine Augen blitzten kälter wie bisher. "Ich mache eine Schauspielausbildung. Ein Jahr." Er legte seine Hand auf meine an der Wange und schloss seine Augen. Er öffnete sie langsam wieder: "Ich komme wieder. Das verspreche ich dir." Wir umarmten uns. Keiner konnte so richtig loslassen. Es war schwer den Menschen zu verlassen, in den man sich gerade erst verliebt hat. Ich musste meine Tränen zurückhalten, doch eine verließ mich trotzdem, die er sanft weg strich.

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