72. Raven Hale #Yourtimesup

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Hey Leute ein neues Kapitel - und nur damit ihr euch nicht wundert: aus irgendeinem Grund habe ich an meinem Handy momentan Probleme eure Kommentare zu beantworten. Deshalb muss ich das ab sofort am Computer machen, weshalb es länger dauern wird bis ich auf eure Kommentare antworte. Trotzdem werde ich versuche auf alles zu antworten 😂 ihr kennt mich ja

LG CoolerBenutzername

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Mit schnellen Schritten bewege ich mich lautlos durch den dunklen Gang, der ohne direkte Fenster nur leicht beleuchtet und dadurch gespenstisch dunkel wirkt. Mich jedoch verängstigt die Dunkelheit nicht länger, stattdessen nutze ich sie - wie immer - zu meinem Vorteil. Im Schatten der Wände bewege ich ich nahezu unsichtbar durch den Gang. Irgendwo in der Ferne höre ich leise Schritte und die Stimme, die ich den Anhänger meiner Feinde - Crowley und Tamora - zuordne. Ansonsten würde ich die Gangart und Tonhöhe einem Rudelmitglied zuordnen können, was hier jedoch nicht der Fall ist. Trotzde bleibe ich die Ruhe selbst, angesichts der Tatsache dass die Feinde noch weit von mir entfernt sein sollten.

Gerade als ich der Abbiegung des Ganges folge, um den vermuteten Weg von Crowley nachzuverfolgen, höre ich Schritte die viel näher sind als bisher gedacht. Sie kommen schnell näher, als würde die - eindeutig - männliche Person fast rennen. Sofort bin ich in alarmbereitschaft. Ich drücke mich eng an die Wand, versuche mit der Dunkelheit zu verschmelzen, halte meine Waffe jedoch bereits schussbereit auf die Gangöffnung gerichtet, in der ich den Angreifer vermute. Innerlich fühle ich mich bereit ihn sofort auszuschalten und irgendwie habe ich auch Lust dazu. Jedoch berufe ich mich sofort wieder zur Rationalität und gebe mir selbst den Befehl mich im Schatten zu halten und nur dann Maßnahmen zu ergreifen wenn ich entdeckt werde.

In dieser Sekunde stürmt eine großgewachsene Person in den Gang. Wie erwartet ist es ein Mann, dessen Körperform mich unterbewusst an jemanden erinnert. Jedoch kann ich diesen kurzen Moment des Erkennens nicht greifen, sodass der Mann weiterhin unidentifiziert bleibt. Ich drücke mich weiterhin eng an die Wand, mustere den Mann jedoch aufmerksam. Seine Brust hebt und senkt sich schneller als normal - er ist also in Aufruhr. Das beweist auch sein Kopf der jetzt hektisch von links nach rechts fällt. Dabei legt sich für wenige Sekunden ein dämmriger Lichtschein auf sein Gesicht, zu kurz um seine Gesichtszüge detalliert zu erkennen, jedoch lang genug um ihn wiederzuerkennen. Peter.

Sofort habe ich meinen ursprünglichen Plan über den Haufen geworfen und trete von der Wand zurück. Peter hat mich dabei schon längst entdeckt, auch wenn er in dieser Sekunde nur in der Lage zu sein scheint mich überrascht anzustarren. Wahrscheinlich fragt er sich innerlich gerade wieso er mich nicht sofort entdeckt hat. Ich richte meine Waffe auf ihn und trete näher. Auf seinem Gesicht bildet sich ein Gefühl des Unwohlseins, das ich auch in seiner Körperhaltung wahr nehme. Langsam hebt er die Arme und platziert sie als Zeichen der Kapitulation vor seinen Körper.

„Wohin des Weges?" frage ich mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. Hinter mir liegt der Gang der in Richtung Gebäudeausgang führt, durch den die drei Jungen Corey, Liam und Mason geflohen sind. Sofort vermute ich hinter dem Verhalten des ältesten Hale dieselbe Absicht. Er möchte fliehen. „Oh ich wollte nur mal schnell frische Luft schnappen gehen!" Seinen sarkastisches Unterton unterstreicht er mit einer nach außen schweifenden Handgeste. Meine Hand schließt sich fester um die Waffe und ich trete einen weiteren Schritt auf Peter zu. Somit stehe ich noch gut zwei weitere Meter von ihm entfernt. Obwohl ich ihn für seinen feigen Fluchtversuch verurteile, entgehen mir nicht seine oberflächlichen Verletzungen und das Blut auf seiner Kleidung. Er hat sich seinen Weg bis hier her scheinbar erfolgreich durchkämpft. Jedoch entgeht es mir nicht, dass er seine Teampartner - wie von McCall ausdrücklich gefordert - dabei scheinbar verloren hat.

„Du fliehst also," stelle ich jetzt ruhig fest, „Du bist also tatsächlich ein Feigling!" Empört öffnet Peter seinen Mund und legt seinen Kopf leicht schräg. Zur selben Zeit hebt er einen Finger, als würde er mich damit am Weiterreden hindern. Nicht das ich noch irgendetwas zu diesem Thema zu sagen hätte. „Ich bevorzuge das Wort Schlau!" Genervt über diese Aussage verdrehe ich die Augen und entsichere hörbar laut meine Waffe. „Hör zu ich habe jetzt leider nicht gerade die Zeit um mich mit dir abzugeben," sage ich jetzt mit einem hörbar genervten Seufzen, „Und deshalb muss ich dich jetzt wohl doch etwas schneller umbringen. Dabei hätten wir beide so viel Spaß zusammen haben können!" Ich schenke ihm ein gefälschtes Lächeln und lege meinen Finger etwas fester um den Abzug.

„Wow wow wow," wirft Peter jetzt mit großen Augen ein und hebt erneut beide Hände vor seine Brust. Ich habe keine Lust ihm zuzuhören. Stattdessen starre ich ihn wütend an und denke an all' die Zeit die ich ihn gesucht habe. So dicht stand er noch nie vor mir und mit dem Wissen, dass wir hier alleine sind, wird mein mörderisches Lächeln größer. Selbst wenn ich ihn hier und jetzt töte, würde mir Scott nichts nachweisen können. Er könnte noch nicht einmal rechtfertigen, sauer oder enttäuscht von mir zu sein.

Keine Zeugen.

„Hör zu," er zögert kurz, „Raven!" Er spricht meinen Namen zögerlich aus, fast schon so als wäre er sich gar nicht mehr sicher. Ich ziehe meine Augenbrauen leicht zusammen und kralle meine Finger fester um die Waffe. Zu wissen, dass er noch nicht einmal meinen Namen zu kennen glaubt lässt erneut Wut in mir aufsteigen. Er verdient es zu sterben. Jetzt. Sofort. „Das mit deiner Mutter - das mit Laura - war nicht mein hellster Moment," versucht mein Großonkel mir jetzt die Situation zu erklären und höhnisch lache ich auf. „Nicht der hellster Moment?" frage ich anschließend belustigt nach, „Hattest du denn jemals einen hellen Moment?!"

Gekonnt ignoriert Peter mein Kommentar und spricht mit ruhiger Stimme weiter: „Ich kann dir helfen Crowley zu besiegen!" Mit wegrennen? Ist das Erste was mir auf sein Angebot einfällt. Jedoch unterdrücke ich diesen instinktiven Einwurf und frage stattdessen kritisierend nach: „Warum sollte ich auf einen totalen Psychopathen wie dich hören!" Peter atmet hörbar laut ein, bevor er einwirft: „Zu erst einmal: ich bin kein totaler Psychopath," ich lasse ein belustigend Auflachen hören, „Nebenbei bemerkt bist du diejenige die mich seit Jahren stalked!" „Versucht umzubringen," korrigiere ich seine besserwisserischen Worte und schenke ihm ein gefälschtes Lächeln. Er geht nicht länger auf diese Aussage ein, sondern greift stattdessen seinen vorherigen Satz auf: „Zweitens hast du mich doch am Leben gelassen um dir zu helfen!"

„Falsch," ich schüttele leicht den Kopf, lasse die Waffe jedoch auf ihn gerichtet, „Ich habe dich am Leben gelassen weil Scott es von mir verlangt hat. Aber jetzt?" Ich werfe demonstrativ einen Blick durch meine Umgebung, „Niemand ist hier der mir meinen Plan ausreden kann!" Peter tritt einen Schritt auf mich zu und sofort folgt meine Waffe seiner Bewegung. Ein weiterer, falscher Schritt und ich würde abdrücken. „Aber ich habe so einige Dinge über deinen Vater herausgefunden," erwidert Peter jetzt selbstbewusst. Dabei schlägt mir aus seiner Richtung ein Schwall Selbstbewusstsein entgegen, den ich selbst zwanzig Meter gegen den Wind hätte riechen können. „Einige Dinge sind nicht genug um ihn zu töten," widerspreche ich meinem Großonkel sofort höhnisch und fahre mir mit meiner freien Hand durch die Haare.

„Es tut mir Leid, aber ich hatte nicht gerade viel Zeit, bevor ihr euch dazu entschieden habt die Geiseln von Crowleys Männern zu werden!"

Ich verdrehe über diese sarkastische Aussage die Augen, komme dann jedoch zu dem Entschluss dass wenige Minuten keinen Unterschied machen. Außer darin, ob ich mehr Informationen über Crowley habe oder nicht. „Dann schieß los," fordere ich Peter jetzt grob dazu auf mit den Fakten über meinen Vater loszulegen, lasse die Waffe jedoch weiterhin auf ihn gerichtet. Ich sehe, dass er kurz zögert bevor er weiterspricht. Doch weniger aus Angst, sondern viel mehr aus einer taktischen Überlegung heraus. Zu seinem Glück kommt er zu dem Ergebnis, dass in diesem Moment Reden besser ist als Schweigen.

„Und ein falscher Schritt," ich lasse in meiner Stimme einen möglichst drohenden Unterton mitschwingen, „Oder auch nur ein falsches Wort und ich werde dich hier und jetzt töten!"

Ich werfe Peter einen Blick zu und verstehend nickt er. Sein Herzschlag bleibt ruhig, seine Augen versuchen erst gar nicht meinem Blick auszuweichen. Er scheint keinen hinterhältigen Plan zu haben, trotzdem lass euch Vorsicht walten und richte meine Waffe weiterhin auf ihn. „Also dann fangen wir mal von ganz vorne an...," sagt Peter jetzt mit einem dramatischen Unterton und genervt verdrehe ich die Augen. So wenig Zeit und doch eine so ausgeschmückte Hintergrundgeschichte. Doch bevor ich ihn grob darauf hinweisen kann, sich kurz zu fassen, räuspert sich mein Großonkel bereits und fängt ausführlich an zu erzählen.

„Es ist Beacon Hills, 1897, und in der Geschichte der Welt beginnt eine neue Ära!"

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