7. The Sheriff Station

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Hey Leute heute mal ein weniger interessantes Zwischenkapitel, dass ihr auch gerne überspringen könnt 😂 ist für die Geschichte an sich jetzt nicht sonderlich wichtig (dient aber mal als kleiner Dämpfer bevor die richtige Story losgeht) und wie immer dürft ihr mir gerne Vermutungen und Ideen verraten. Ihr kennt mich ja 🙊 ich baue auch gerne mal Ideen und/oder Sprüche von euch ein.

Lg CoolerBenutzername
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Ich halte inne und atme tief durch, um einen klaren logischen Gedanken zu treffen. Doch bevor ich überhaupt gedanklich den Aufbau des Gebäude abrufen kann, fällt mir ein viel einfacher Weg ein um schnell das Büro des Sheriffs zu finden. Ich schließe meine Augen und tauche somit in der scheinbar undurchdringlichen Dunkelheit unter. Automatisch verschärft sich mein Gehörsinn und als würde ich ihm folgen, rast er mit meiner Konzentration den Gang entlang, das erste Gitter herunter und direkt dem ersten Geräusch nach.

Stimmen.

Ich höre wie eine ältere Frau lautstark mit einem Deputy darüber diskutiert, ob sie nicht doch ihren eigenen Sohn für sein schamloses Verhalten anzeigen kann. „Nein Ma'am'" die Stimme des Mannes klingt nervös und fast schon verzweifelt, obwohl er einen vorbildlichen höflich Unterton eingeschlagen hat. Meine Konzentration wandert von ihnen weg und findet das nächste Geräusch in dem Raum.

Rattern.
Papierrascheln.
Summen.

Ich vermute einen Drucker hinter dem Geräusch wodurch mein Gehörsinn sofort weiter wandert und den nächsten Stimmen folgt. „Schaust du dir heute Abend auch das Spiel an?" „Ach ich weiß noch nicht!" Die Stimmen der beiden männlichen Deputy's vermischen sich mit dem lauter werdenden Knacken und Rattern einer Machine, die ich auch ohne Sehvermögen sofort als neu aufgesetzten Kaffee einstufe. Ein gleichmäßiges Rauschen lässt vermuten, dass der Kaffee die Maschine verlässt und in die Kanne heruntertropft. Meine Aufmerksamkeit wird ruckartig von dem Kaffee weggerissen und kehrt zu einem kurzen Klickgeräusch zurück, welches ich als Tacker einstufe.

Ist mein Vater hier?"

Mein Gehör schnappt die Stimme nur kurz auf und möchte bereits weiter durch das Gebäude gleiten und alle möglichen Geräusche auffangen. Jedoch halte ich sofort inne und richte meine ganze Konzentration auf diese bestimme Stimme, die nicht nur inhaltlich zu dem braunhaarigen Sohn des Sheriffs passt. Somit richtet sich auf mein ganzer Gehörsinn auf die bekannte Stimme und blendet alle weiteren Geräusche um mich herum aus. An dieser Stelle zählt nur die Stimme von Stiles und die, seines unbekannten Gesprächspartner.

Ja. Er ist in seinem Büro!"

Die Stimme verklingt mit den schnellen, sich entfernenden Schritten und instinktiv weiß ich, welchen Gang ich innerhlab des Lüftungssachts einschlagen muss. Blitzschnell öffne ich meine Augenlieder, wodurch meine komplette Konzentration zu mir in den dunklen Lüftungsschacht zurückkehrt. Zur selben Zeit dämpft sich mein Gehörsinn zu einem normalen Maße und ohne weiter auf meine Umgebung zu achten, krieche ich den engen - rechten - Gang entlang.

Sekundenspäter biege ich erneut ab. Dieses Mal in einen linken Gang, der mich - den Stimmen nach zu urteilen - direkt zu dem Büro des Sheriffs führt. Ich glaube sogar mich noch daran erinnern zu können, dass sich direkt an der Decke dieses Raumes ein vergitterter Eingang zum Lüftungsschacht befand. Jedoch hatte ich auch damals nur einen einmaligen Besuch in das Büro und dort hatte ich besseres zu tun, als der Decke einen genaueren Blick zuzuwerfen.

Endlich bin ich an einem Gitter angekommen, dass am Boden des Schachtes angebracht ist. Der Gitterabstand ist groß genug, um einen guten Blick herunter werfe zu können und wie erwartet erblicke ich das Sheriffs Büro aus Vogelperspektive. Von hier oben wirkt es um einiges größer als ich es noch in Erinnerung habe, zu mindestens der Teil des Raumes den ich von hier oben aus im Blick habe. Trotzdem scheint sich das gesamte Büro von der Einrichtung her nicht groß verändert zu haben. Im Gegenteil. Es scheint alles noch genau gleich eingeräumt und gestaltet zu sein. Bis auf die große Pinnwand hinter dem Schreibtisch des Sheriffs, die ich zwar in dieser Sekunde nicht sehen kann, aber bei der ich mir eine Änderung gut vorstellen kann.

„Ja ich melde mich bei Ihnen," ertönt plötzlich die formel höfliche Stimme des Sheriffs, gefolgt von einem Telefonhörer, der aufgelegt wird. Aus irgendeinem Grund war ich in den letzten Minuten so abgelenkt von der Frage nach dem richtigen Weg durch die Lüftungsschächte und den Veränderungen innerhalb des Zimmers, dass ich doch scheinbar komplett die Anwesenheit des Sheriffs - Stiles Vaters - übersehen habe.

Ich lehne mich etwas weiter über das Gitter, in der Hoffnung somit einen besseren Blick auf den älteren Mann zu erhaschen. Jedoch befindet er sich weiterhin außerhalb meines Blickfeldes. Der einzige Beweis für seine Anwesenheit ist der dunkle Schatten, der sich über die Tischplatte ausbreitet und nur im schwachen Maße von meinen Augen erfasst wird. In der selben Sekunde ertönt ein leises Surren und bevor ich das Geräusch zuordnen kann, ertönt eine leicht verzogene Stimme: „Sheriff, ihr Sohn ist hier!" Ein beendendes Klicken folgt auf die Stimme und obwohl ich versuche die Reaktion des Sheriffs auf diese Aussage aufzuschnappen, gelingt es mir nicht. Wohl auch deshalb weil der Sheriff nicht wie erwartet genervt ausatmet oder aufstöhnt. Stattdessen scheint er sogar angenehm überrascht über den Besuch seines Sohnes oder zu mindestens darauf vorbereitet. Dabei hätte ich wirklich erwartet, dass er bei einem so gesprächigen Sohn wie Stiles dauerhaft genervt ist.

Also ich bin das in seiner Anwesenheit oft. Nicht umsonst habe ich ihm den nicht gerade schmeichelhaften Spitznamen Mr. Große-Klappe auferlegt.

Ich höre wie sich Noah Stilinski bewegt. Unter ihm quietscht der Stuhl, bevor sich die Rollen nahezu lautlos über den Boden bewegen. Ich vermute, dass er von seinem Bürostuhl aufgestanden ist, was mir auch sein größerwerdender Schatten bestätigt. Ich lausche weiter in den Raum hinein und rutsche dabei erneut ein kleines Stück auf dem Lüftungsgitter herum. Dieses Mal jedoch schiebe ich meinen Körper ein kleines Stückchen lautlos zurück, wodurch zwar der dunkle Schatten des Sheriffs, jedoch nicht er selbst, in meinem Sichtfeld größer wird. Stattdessen erkenne ich jetzt auch einen Großteil des Schreibtisches, der aus eine Mischung aus ordentlich angeordneter Polizeiarbeit und heimischen Familientouch besteht. Dabei hätte ich dem älteren Mann nicht gerade zugetraut, mehrere Familienfotos auf seinem Tisch stehen zu haben.

Der Schatten bewegt sich erneut und dasselbe Surren wie gerade eben hallt hörbar leise durch den Raum. „Schick ihn rein," gibt der Sheriff anschließend durch und für wenige Sekunden halte ich die Luft an. Die Antwort ertönt mit einem leisen Knarren: „Alles klar, Chef. Sein Freund ist übrigens auch dabei!" Ein erneutes Klicken, bevor das leise Hintergrundrauschen erstirbt und somit auch die Stimme des Deputy's - etwas was ich nur am Rande meiner Aufmerksamkeit noch wahrnehme. Denn während sich der Deputy bei dem Namen des Freundes zurückhält, habe ich schon eine ganze genaue Vorstellung darüber wenn Stiles mitgebracht haben könnte.

Ein breites, fast schon dankbares, Lächeln macht sich auf meinen Lippen breit während ich nicht aufhören kann zu denken, dass ich mit meinem Instinkt mal wieder genau richtig lag.

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