68. Raven Hale #fighttildeath

Ein Schuss löst sich aus meiner Pistole und leicht werde ich von dem Rückstoß zurückgedrängt. Die Kugel fliegt durch den Raum und trifft Ryans Kopf noch bevor der Knall ohrenbetäubend laut in meinen Ohren nachhallt. Rose schreitet unbeeindruckt weiter auf mich zu, während der Junge neben ihr zurückgeworfen wird, jedoch sein Gleichgewicht hält und somit nicht auf den Boden fällt. Meine Patrone hat zielgenau seine Stirn getroffen und diese mit einer unglaublichen Leichtigkeit zerschlagen. Die Kugel ist unsichtbar in seinem Kopf verschunden, während sich die Eintrittswunde langsam mit Blut füllt. Es tropft langsam aus der Wunde, bevor er es mit langsamer Präzension die Linien seines Gesichts nachläuft. Ich starre den Teenager an der angesichts der Schusswunde noch immer überraschenderweise auf beiden Füßen steht. Er starrt mich an und ich kann sehe wie sich die Kopfverletzung anfängt wie auf magische Weise zu verschließen. Obwohl ich diese Art der schnellen Heilung bei den Beiden schon öfter beobachtet habe, fesselt es mich dieses Mal. Die Schusswunde verschwindet rasend schnell, sodass nur noch das Blut auf die ehemalige Verletzung hinweist.

Ein harter Faustschlag reist mich aus meiner Starre und während mein Kopf zur Seite fliegt, reist mir Rose meine Pistole aus der Hand und schleudert sie meterweit in den rechten Gang hinein. Ich stolpere aufgrund der unerwarteten Wucht nach links und pralle hart gegen die Betonwand. Instinktiv schaffe ich es mich rechtzeitig abzustützen und mich somit selbst vor einem Sturz zu bewaren. Mein Kinn pocht schmerzhaft und obwohl ich kein Blut schmecke, spüre ich die Wucht des Schlages. Ich versuche die Schmerzen auszusperren und richte meinen Blick konzentriert auf die beiden Angreifer. Rose richtet in dieser Sekunde ihre Aufmerksamkeit ebenfalls wieder auf mich, da sie bisher auf der Waffe in ihren Händen lag, die sie jetzt jedoch unachtsam in den Gang geschleudert hat. Ryan dagegen starrt mich seit Sekunden schon längst wieder kampfbereit an. Seine Schusswunde ist vollkommen verheilt und jetzt bin ich irgendwie froh, dass mir das kleine Mädchen die Waffe entwendet hat. Ansonsten hätte ich noch einige Male mehr versucht die beiden zu erschießen.

So muss ich wohl auf mein kämpferisches Talent zurückgreifen.

Mit wutverzerrrtem Gesicht balle ich meine Hände zu Fäusten, bevor ich mich auf Rose stürze die näher bei mir steht. Geschickt verpasse ich ihr einen festen Schlag auf die Nase und kombiniere ihn gleichzeitig mit einem Tritt in den Magen. Rose krümmt sich kaum merklich zusammen. Blut läuft aus ihrer Nase und obwohl ihre Schmerzen für ein kleines Mädchen überwältigenden sein müssen, hat sie sich nach wenigen Millisekunden wieder erholt und verpasst mir überraschenderweise selbst einen Schlag in den Magen. Ich krümme mich zusammen, schaffe es jedoch noch rechzeitig einen weiterem Schlag auszuweichen. Ich falle auf den harten Boden, rappele ich jedoch innerhalb Sekunden wieder auf. Jetzt steht Ryan vor mir.

Im Gegensatz zu Rose ist er wesentlich größer und kräftiger. Ich habe bereits so oft gegen die beiden Kinder gekämpft, dass man meinen müsste, ich würde sie in ihrer Kampftechnik durschauen können. Jedoch agieren die beiden immer wieder unterschiedlich. Sie haben kein Erkennungsschritt oder Lieblingstechnik. Für mich ist dadurch ihr nächster Schlag eine Überraschung. Sie folgen keinen eingeübten Kampfkombinationen.

In Ryans Hand bildet sich aus dem Nichts ein scharfes Messer und blitzschnell weiche ich zur Seite aus. Die Klinge durschneidet zischend die Luft, streift an mir jedoch knapp vorbei. Ich vollführe eine kunstvolle Drehung, sodass ich hinter Ryan stehe. Meine Hände legen sich um seinen Oberkörper und ich nehme ihn den Würgegriff. Geschickt schlage ich ihm dabei das Messer aus der Hand, dass sich jedoch sofort ins Nichts verflüchtig als es seinen Griff verlässt. Ich glaube den Teenager fest unter meiner Kontrolle zu haben, jedoch überrascht er mich in dem er eine schnelle Bewegungskombination vollführt. Er löst sich schmerzhaft schnell aus meinem Würgegriff und bevor ich die Situation überhaupt erst richtig realisieren kann, trifft mich etwas harten im Rücken.

Schmerzen durchfahren mein gesamtes Rückenmark und stöhnend unterdrücke ich einen Schrei. Aufrechthalten kann ich mich jedoch nicht. Die Schmerzen zwingen meine Beine zum Einknicken und meine Kraft reicht nicht mehr aus um zu verhindern, dass sie komplett nachgeben. Wiederwillig muss ich mit ansehen, wie meine Beine nachgeben und ich falle. Ich kann gerade noch meine Hände hochreißen, um den Sturz leicht abfedern zu können. Trotzdem knallen meine Hände ungebremst auf den Boden und ich spüre einen stechenden Schmerzen meine Arme hochwandern. Ich stöhne auf, unterdrücke jedoch mit Rücksicht auf Corey einen schmerzerfüllten Schrei.

Rose beugt sich über mich und umgreift meine Haare. Mit einem Ruck zieht sie mich anhand diesen wenige Zentimeter nach oben und dieses Mal kann ich nicht verhindern, dass mir ein sowohl wütendes als auch schmerzerfühltes Zischen über die Lippen kommt. Sie schenkt mir ein herablassendes Lächeln - etwas das mich zutiefst überrascht - und verpasst mir dann einen festen Faustschlag. Ich spüre wie meine Nase bricht, bin jedoch unffähig mich zu wehren. Ein weiterer Schlag folgt und ich höre meine eigenen Knochen knirschen. Heißes Blut läuft über meine Lippen und verfängt sich mit einem metallischen Geschmack in meinem Mund. Schmerzen pulsieren in meinem Gesicht und in meiner Kopfhaut, die sich durch den Zug an meinen Haaren anfühlt als würde sie jede Sekunde reisen können.

Blut sammelt sich in meinem Mund und um zu verhindern, dass ich es herunterschlucken muss, spucke ich es Rose angewiedert ins Gesicht. Sie zeigt keine Reaktion, lässt meine Haare jedoch los, sodass ich ungebremst auf den Boden knalle. Mein Kopf schlägt hart auf und ich spüre ein ungutes Kribbeln an meinem Hinterkopf. Ich drehe mich unter Schmerzen instinktiv zur Seite, wodurch ich einem Schlag entgehe, denn Ryan auf mich geplant hatte. Doch durch meine unterbewusst schnelle Ausweichreaktion trifft die Klinge seines Messers nicht auf mich sondern auf den harten Boden, den es ohne Probleme spaltet. Jedoch bleibt das Messer in dem Beton stecken, weshalb Ryan von ihm ablässt. Ich möchte reagieren und meine Chance auf eine Waffe nutzen, doch sobald sich Ryan's Finger von der Klinge lösen, verschwindet das gesamte Messer im Nichts und ich greife ins Leere.

Rose nutzt meine greifende Bewegung, um ihren Fuß auf meine Hand heruntersausen zu lassen. Ich bin nicht schnell genug, woraufhin sich ihr Schuh schmerzhaft fest auf meinen Handrücken stellt. Ich möchte Aufschreien, jedoch läuft mir dabei Blut den Rachen hinunter und mein eigentlicher Schrei wird zu einem verzweifelten nach Luft schnappenen Husten. Für wenige Sekunden fühlt es sich so an als würde ich keine Luft mehr bekommen und panisch versuche ich Rose meine Hand zu entwenden. Ich schlage fehl, schaffe es jedoch meinen Kopf zur Seite zu drehen. Durch diese Bewegung und mein dauerhaftes Husten gelingt es mir das Blut aus meinem Hals zu bekommen und wieder atmen zu können.

Der frische Sauerstoff der jetzt eiskalt in meinen Körper strömt, löst in meinem Kopf eine instiktive Bewegungsabfolge ab. Ohne nachdenken zu müssen, reagiert mein Körper intutiv. Mit einem gezielten Tritt auf Roses Knie bringe ich sie zum Staucheln. Ich kann meine schmerzende Hand unter ihrem Fuß hervorziehen und ihr einen erneuten Tritt - dieses Mal in den Magen - verpassen. Die Wucht reißt das Mädchen von den eigenen Füßen und hart schlägt sie wenige Meter von mir entfernt auf den Boden auf. Ich möchte aufspringen und meinen Nachteil somit ausgleichen. Jedoch ist Ryan schneller. Er springt auf mich zu und verpasst mir noch während ich versuche aufzustehen einen schmerzhaften Schlag gegen meine Brust.

Mir wird die Luft aus den Lungen gepresst und ich stolpere zurück. Ich verliere das Gleichgewicht und falle zurück auf den dreckigen Boden. Meine rechte Hand legt sich auf meinen Hals, aus dem in dieser Sekunde nur ein erbärmliches röcheln dringt. Ich bin unfähig Luft zu holen, weshalb ich das Gefühl habe zu ersticken. Schmerzen pulsieren in meinem ganzen Körper und legen sich wie eine eiserne Kette um meinen Brustkorb. Ryan lehnt sich über mich. Sein Gesicht ist ausdruckslos, seine Augen wie die eines Toten. Seine brauen Haare hängen ihm ungemacht in die Stirn. Blut klebt an ihnen und trotzdem erinnern sie mich an die Haare des Jungen, den ich einmal geliebt hatte. Ich fahre liebevoll durch seine Haare. Seine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Dunkle Augen starren mich emotionslos an. Seine Hand hebt sich langsam und ein silbriges Messer bildet sich in seiner Faust. Die Klinge glänzt im hereinfallenden Sonnenlicht und die Reflexion wird von etlichen Staubkörnern aufgefangen, die in dem Raum umherschweben.

Meine Augen treffe auf die von Ryan. Er lehnt sich langsam vor. Bereit mich zu küssen. Ich sehe in seine Augen und sehe nichts. Keine Reue, keine Liebe, noch nicht einmal Wut oder Befriedigung. Keine Gefühle. Noch immer versuche ich panisch Luft zu holen, schaffe jedoch nicht mehr als ein erbärmliches Röcheln. Ryan starrt mich noch immer an und in der Spiegelung seiner Pupillen sehe ich mich selbst. Blut- und Dreckverschmiert. Halb Tod. Meine Heilkräfte sind überfordert, meine übernatürliche Stärke geschwächt. Mein Körper schmerzt. Ich bin unfähig zu atmen. Ich suche in Ryans Augen einen Hauch Menschlichkeit. Verzweifelt versuche ich in dem Jungen über mir meine erste Liebe zu erkenne. Doch ich scheitere.

Sie sind nur Illusion. Direkt aus deinem Kopf. Eine männliche Stimme ertönt in meinen Ohren. Doch niemand ist hier um mich vor meinen eigenen Alpträumen zu retten. Stattdessen trifft mich eine Faust schmerzhaft im Gesicht. Keiner von den beiden ist real und Crowley kann sie nur solange aufrecht erhalten und kontrollieren, wie du dran glaubst. Erneut ringt die Stimme in meinen Ohren nach, als wäre sie real. Als würde ihr Beistzer direkt neben mir stehen. Stiles - in meinem Kopf macht es Klick und ich fange trotz den auf mich herabprasselten Schlägen an zu verstehen, dass die Stimme dem besten Freund von Scott gehört. Sie ist in meinem Kopf. Eine Erinnerung. Ein weiterer Fausschlag trifft mich im Gesicht. Kurz darauf gräbt sich ein Schuh schmerzahft tief in meinen Magen. Ein weiterer Tritt. Blut dringt durch meine Lungen in meinen Rachen und sammelt sich mit einem tödlichen Vorgeschmack in meinem Mund. Die Schmerzen in meinem Körper sind zu groß als dass ich mich wehren oder heilen könnte. Ich kann noch nicht einmal husten und auch das Atmen fällt mir schwer. Erneut tritt jemand auf mich ein. Dieses Mal trifft mich die Fußspitze schmerzhaft genau in meiner Leber, während ein zweiter Tritt nahezu gleichzeitig mein Rückgrat trifft.

Die Schmerzen überkommen mich. Mir wird erneut die Luft aus den Lungen gepresst. Blut sammelt sich in meinem Mund und läuft unkontrolliert über meine Lippen das Kinn herab. Ich habe meine Arme schützend über meinen Kopf gelegt, in der Hoffnung mich somit wenigstens etwas von den Tritten und Schlägen abzuschirmen. Trotzdem spüre ich jeden Schlag schmerzhaft in meinem Körper pulsieren. Ich sehe nichts mehr außer mein eigenes Blut und meinen Arm, den ich dicht an meinen Kopf presse. Ich schließe die Augen und lasse die Tortur der beiden Kinder nahezu lautlos über mich ergehen. Erneut verfängt sich Stiles Stimme in meinem Kopf.

Und sobald du verstehst, dass sie das nicht sind - dass sie sind nur Einbildungen deines Gehirns sind - dann werden sie dir nichts mehr tun können und du kannst sie besiegen.

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