64. Derek Hale #FatherSisterBullet

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Grüße aus Spanien 🇪🇸 hoffe dieses späte Kapitel überrascht euch am Morgen. Freitag geht es wieder nach Hause für mich und dann raus aus diesem sonnigen Klima 🤗 was steht bei euch so an?

Lg CoolerBenutzername
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Mit schleichenden, geschmeidig rennenden, Schritten dringen ich und Derek gezielt in den Gang vor. Wir beide haben unsere Waffen in den Händen und haben sie schussbereit vor unseren Körper positioniert. Mein Onkel läuft rechts von mir und visiert mit einer gekonnten Geschmeidigkeit jede Türe und Gangabzweigung an, die uns entgegen kommt. Aus dem Augenwinkel heraus bewundere ich sein unerwartetes Können, vergesse dabei jedoch keine Sekunde lang den Gang genauso aufmerksam abzusichern.

Niemand kommt uns in den Weg und ich fange an daran zu zweifeln, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte. Vielleicht ist Crowley tatsächlich schon über alle Berge und ich bin dann diejenige, die Scott erzählen muss, dass er gerade einer seiner wertvollen Rudelmitglieder abhanden gekommen ist. Meine Finger schließen sich fester um meine Handfeuerwaffe und ich muss mit unterdrückter Wut an meinen Vater denken.

„Das vorher war also Crowley," fängt Derek jetzt neben mir ein Gespräch an, als hätte er meine Gedankengänge gehört. Trotzdem werfe ich ihm einen verständnislosen Blick zu, als er damit anfängt, beim Eindringen in die Privatsphäre meines Vaters ein Gespräch mit mir zustande zu bekommen. Ich antworte nichts, sondern eile stattdessen weiterhin mit einer lautlosen Geschmeidigkeit durch den Gang. „Er hat sich verändert," spricht mein Onkel jetzt ungestört weiter und über diesen nichtssagenden Satz verdrehe ich die Augen. Im selben Moment nehme ich links von mir eine Bewegung wahr und instinktiv reise ich meinen Arm herum und ziele mit dem Lauf meiner Waffe auf den Ursprung der Bewegung, der in diesem Moment um die Ecke gesprungen kommt.

Es ist einer von Crowleys Männer und obwohl er uns kommen gehört haben muss, ist er nicht schnell genug. Bevor er uns mit seiner Waffe anvisieren kann, habe ich den Abzug meiner Pistole betätigt und die Kugel fliegt zischend durch die Luft. Meine jahrelange Erfahrung setzt sich gegen die Ausbildung des Mannes durch und die Patrone dringt zielgenau in sein Herz. Er zuckt, schreit jedoch nicht. Blut läuft aus seiner Brust und geschockt starrt er auf seinen Oberkörper herunter. Dann sinkt er langsam auf die Knie und lässt zitternd die Waffe fallen. Innerhalb weniger Sekunden schließen sich seine Augen und seine Muskeln erschlaffen. Wie ein nasser Sack kippt er nach vorne und landet auf dem Boden. Eine Blutlarche breitet sich um seinen Körper herum aus und ich spüre Derek's Blick auf mir. Es wird Zeit seine Feststellung mit einem sarkastischen Kommentar abzuschieben.

„Was du nicht sagst. Um der finale Bösewicht in irgendeiner Geschichte zu werden, braucht man immer eine dramatisch wandelnde Vergangenheit. Ich sage nur," ich halte kurz inne und dringe stattdessen mit schnellen Schritten vor. Mit wenigen gekonnten Bewegungen sichere ich den Gang, durch den der Angreifer aufgetaucht ist und spreche erst weiter, als ich keine weiteren Gefahren sehe, „Jeder Superheldenfilm in der Geschichte von Marvel!" Ein Schuss ertönt und blitzschnell fahre ich alarmiert herum. In der ersten Sekunde bin ich davon überzeugt, dass Derek getroffen wurde. Doch er überrascht mich. Nicht er hat ein Loch in der Brust sondern ein weiterer Angreifer, der versucht hat uns rücklings von der anderen Seite aus anzugreifen. Dafür hatte er sich durch den rechten Gang angeschlichen. Doch Derek hatte ihn rechtzeitig bemerkt und gekonnt ausgeschaltet. Ich nicke ihm kurz zu, bevor ich mich erneut in Bewegung setze und dem Hauptgang folge. Derek hat nach wenigen Schritten erneut zu mir aufgeschlossen.

„Und dieser Matty?"

Im ersten Moment bin ich überrascht über die Frage des jungen Mannes, lasse mir dies jedoch nicht anmerken. Meine Augen halte ich weiterhin für mögliche Gefahren offen, während mein Finger sich bereits schussbereit auf den Abzug meiner Pistole liegt. Zur selben Zeit entscheide ich mich jedoch ehrlich auf die Frage meines Onkels zu antworten. Denn einen Ausweg aus dem Gespräch sehe ich in dieser Sekunde nicht und auch ein ausweichendes 'Sei Still' würde Derek wohl kaum von weiteren Nachfragen abhalten.

„Er ist mein Vater. Naja," ich zucke kurz mit den Schultern und verbessere anschließend meine Worte, „nicht biologisch gesehen. Aber ich bin bei ihm aufgewachsen und er hat mich großgezogen!" „Ich kenne ihn nicht," bemerkt Derek jetzt und ich erkenne in seinen Worten die unterschwellige Aussage, dass Laura ihm wohl nie von meinem Ersatzvater erzählt hatte und er ihr das ziemlich übel nimmt. Oder er vermutet hinter meinen Worten einfach nur eine Lüge. Ich habe keine große Lust herauszufinden, welche der beiden Optionen jetzt zutrifft, weshalb ich einfach nur schulterzuckend einwerfe: „Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum sie mich zu ihm gegeben hat und nicht etwa zu dir oder deiner anderen Schwester!"

Zwei Soldaten meines Vaters tauchen vor uns auf und ohne zu Zögern visiere ich einen der Beiden an. Ein Schuss reicht, um ihn ins Jenseits zu befördern. Derek dagegen hat mehr Schwierigkeiten mit seinem Gegner. Es ist der Mann mit dem Dutt, den ich vor einer Weile innerlich als Grumpy Bun betitelt habe. Er weicht dem ersten Schuss meines Onkels geschickt aus und drückt zur selben Zeit selbst ab. Blitzschnell stoße ich Derek kraftvoll zur Seite, sodass er ungebremst gegen die Wand knallt und die Luft das einzige ist, was die Kugel durchbohrt. Zur selben Zeit drücke ich zweimal den Abzug bei meiner Waffe beobachte wie beide Patronen einschlagen. Eine in die Türe hinter dem Mann, die anderen seinen Oberschenkel. Er schreit auf und ich kann sehen, wie sein Bein instinktiv nachzugeben droht. Ich möchte ihm gerade eine weitere Kugel in den Körper jagen, als Derek mir die Aufgabe abnimmt und ihn noch während dem Von-Der-Wand-Abstoßend tötet.
Grumpy Bun sinkt lautlos auf den Boden und dieses Mal ist es Derek der mir leicht zunickt. Dann dringen wir weiter vor und durchschreiten die Türe, die uns in den nächsten Gang führt. Derek greift erneut unser Gespräch auf.

„Das klingt überhaupt nicht nach meiner Schwester."
„Was genau? Einem Außenstehenden mehr zu vertrauen als einem Hale?!"

Auf meinem Gesicht bildet sich bei dieser Aussage ein herablassend höhnisches Lächeln...und auch wenn ich es nicht wirklich so meinen möchte - meine Mutter hatte immer von ihrer Familie geschwärmt und erzählt, wie viel sie ihr bedeutete - werde ich das Gefühl nicht los, dass jeder geborene Hale eine Gefahr darstellt. Peter, der meine naive Mutter getötet hatte. Meine Mutter die in die Fänge eines Psychopathen geraten ist und ich selbst, die sich schon die Hälfte ihres Lebens auf einer tödlichen Revanche befinden. Ich presse meinen Kiefer zusammen und verdränge den Gedanken an Peter.

Glücklicherweise werden wir erneut von zwei Angreifern überrumpelt. Sie beide lösen sich überraschend aus dem Schatten der Wand und haben somit wenige Millisekunden Zeit, unsere Unaufmerksamkeit auszunutzen. Einer schafft es, mir meine Waffe aus der Hand zu schlagen, während Derek alle Mühe hat, genug Abstand zwischen sich und den zweiten Angreifer zu bringen um seine Waffe überhaupt benutzen zu können. Mein Angreifer reist mich jetzt unsanft auf den Boden und harte pralle ich auf. Er landet auf mir und sekundenlang ringen wir um die Überhand. Trotz meiner übernatürlichen Kraft und meinen schnellen Reflexen, gewinnt er und sobald er mich auf dem Boden festgepinnt habe, bin ich ihm unterlegen. Ich knurre ihn wütend an. Doch bevor ich ihm meine Werwolfzähne - in dieser Sekunde hätte ich nicht länger versucht mich mit Waffen gegen ihn durchzusetzen - in den Hals rammen kann, hat Derek ihm mit seinen Krallen bereits die Kehle durchtrennt. Dickflüssiges Blut ergießt sich über mein dunkles T-Shirt und angewidert stoße ich den röchelnden und panisch nach Luft schnappenden Angreifer von mir. Als Derek mir helfend die Hand reicht, ignoriere ich sie. Stattdessen hebe ich meine Pistole auf und rappele mich selbstständig auf. Ich stelle fest, dass ich trotz dem kurzen Kampf unverletzt bin. Derek's Stirn dagegen ziert eine lange Schnittwunde.

Ohne nachzufragen, überprüfe ich die Anzahl der geladene Munition meiner Waffe und lasse das Fach anschließend hörbar laut zuschnappen. Ich spüre Derek's Blick auf mir und und setze mich erneut in Bewegung. Das fremde Blut auf meinem Körper ignoriere ich gewissentlich. Stattdessen konzentriere ich mich auf meine Ohren, stelle dann jedoch fest, dass mein übernatürliches Gehör noch immer von den Wänden des Gebäudes eingeschränkt wird. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir meinem Vater langsam näher kommen. Auch wenn die bisherige Anzahl von Gegner ernüchternd niedrig war.

„Die Patronen," mit schnellen Schritten schließt Derek zu mir auf, „Woher hast du sie?" Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu und obwohl er sich nur wage ausdrückt, ist es für mich nicht länger fraglich welche Pistolenkugeln er meint. Er spielt auf die silbernen Lutrinae Patronen an, die zu den wertvollsten Erbschaften unserer gemeinsamen Familie zählen - ansonsten würde man sie wohl kaum im blutgeschützten Familientresor aufbewahren. Er muss sie erkannt haben, als ich eine davon Scott in die Hand gedrückt hatte. Ich werfe Derek einen Blick zu, bevor ich wissend auf seine Frage erwidere: „Schon allein die Tatsache dass du fragst, zeigt mir, dass du die Antwort schon lange selbst weißt!"

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