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Auch ein anderes vierer Team findet das Geheimnis vom Prinzen und wie besprochen gehen wir nachdem Abendessen hinaus in den Garten, um gemeinsam zu feiern.
Ich halte mich eher zurück und sitze etwas abseits von der Menge auf eine Bank und trinke mein Glas Wasser und hole tief Luft.
„Wieso so nachdenklich? Du bist schließlich eine Runde weiter." Ich drehe mich erschrocken zur Stimme von Killian und bin tatsächlich überrascht das er mit mir redet.
„Du redest wirklich mit mir?" Frage ich ihn gleich.
„Claire ich hasse dich dennoch, du hast uns alle belogen. Aber ich bin tatsächlich beeindruckt von eurem Ehrgeiz und eurem Talent, ich hätte nie gedacht das ich dich hier wieder sehe." Sagt Killian und überreicht mir ein Glas Wein.
„Ich bleibe heute lieber bei Wasser." Sage ich entschuldigt und versuche mir sein Gesagtes nicht zu sehr persönlich zu nehmen.
„Ich habe dich gerade gelobt und jetzt möchtest du nicht mal mit mir anstoßen?" Fragt er beleidigt, ich sehe zu den anderen. Ihnen wird auch gerade etwas neues eingeschenkt, sie lachen fröhlich, selbst Timo kommt ins Gespräch und sieht so erleichtert aus.
„Na schön." Ich stelle mein Glas Wasser neben mir auf dem Boden und stelle mich vor Killian um mir das Glas mit dem Wein zu nehmen.
„Dann auf dich und deinen Mut, möge es dich weit bringen." Wir stoßen an und ich wundere mich immer noch wieso er wie ausgewechselte ist.
„Ich verstehe nicht wieso du so nett bist." Killian lächelt.
„Alles teil des Planes." Antwortet er und ich gehe einen Schritt nach hinten, Gläser klirren und einige Spieler fallen um. Selbst Timo verliert sein Bewusstsein, ich lasse mein Glas fallen und will zu Timo rennen, doch meine Beine werden schwer. Ich falle zu Boden, ich versuche meine Augen offen zu halten.
„Was habt ihr getan?" Flüstere ich, doch eine Antwort kriege ich nicht mehr mit, meine Augen fallen zu und mein Kopf schnellt gegen den Boden.

Ich weiß nicht wie lange ich nicht bei Bewusstsein war, doch als ich wieder wach werde. Schmerzt mein Kopf und ich stöhne und huste gleichzeitig, mein Hals fühlt sich trocken an. Ich bin aber froh das ich mein Messer an meinen Oberschenkel spüre, will es gleich nehmen, doch ich kann meine Arme nicht bewegen. Ich schaue hoch und sehe und spüre vor allem erst jetzt das meine Arme angekettet über meinen Kopf auf dem Boden liegen, ebenfalls meine Beine die die Ketten zum klirren bringen, als ich sie bewege. Ich versuche mich zu erinnern, schließe dafür meine Augen und hole einige male tief Luft.
Dann erinnere ich mich, Killian kam zu mir und überreichte mir ein Glas Wein, welches mit Schlaftrunk gemischt war, alle fielen um und auch ich verlor das Bewusstsein. Was haben sie vor?
„Killian! Killian du Mistkerl!" Schreie ich und hoffe das er mich hört, ich fluche immer mehr und versuche mich dann zu beruhigen. Ich bringe meinen Gedanken wieder zur Ruhe und nutze den Moment um meine Vorteil herauszufinden, meine Hände sind schwitzig und wenn ich es schaffe meine Daumen auszukugeln kann ich mich aus diesen Ketten befreien. Obwohl die Ketten ziemlich groß sind und ich es auch so schaffen würde, ich probiere es, doch unterschätze mich und fluche innerlich. Dann eben die Beine, meine Füße sind schmal und die Schlinge ziemlich locker, ich kann meine Füße tatsächlich befreien und lächle.
Das ist mein Ass im Ärmel, doch ich bleibe erstmal liegen um herauszufinden was hier gespielt wird. Ob das schon die nächste Herausforderung ist?

Nach Stunden des allein seins, wird eine Tür geöffnet und zu meinen Missmut steht ausgerechnet Miriam vor mir.
„Schade ich dachte du bist tot." Höre ich sie sagen, sie macht ein Licht in der Ecke des Raumes an und lächelt mich siegessicher an.
„Du musst dich jetzt sicherlich besonders fühlen, oder? Ich habe nicht geringste Chance gegen dich, ich bin dir völlig ausgeliefert. Das muss dich doch richtig befriedigen." Rede ich auf sie ein.
„Ach halt du dein verlogenes Maul! Ich kann es auch ohne Ketten mit dir aufnehmen, so besonders bist du eben auch nicht." Sagt Miriam, sie zieht ein Messer aus ihrer schnalle und kommt zu mir gelaufen.
„Ich bin gar nicht hier um dich fertig zu machen." Redet sie weiter, während sie um mich herum läuft. Ich schaue hinauf zur Decke und versuche meine Gesichtsmiene gleichgültig wirken zu lassen.
„Sag mir einfach das Geheimnis vom Prinzen." Sagt sie streng, ich schüttle den Kopf und kriege als Antwort einen Tritt gegen die Seite, doch verziehe keine Miene. Ich weiß das sie mich nicht umbringt, sie kann mich nicht einfach so in einem Verließ umbringen. Oder soll das etwa die Aufgabe sein, hier lebend wieder herauszukommen?
„Was ist das Geheimnis! Sag es schon Claire!" Schreit sie, ich lächle provozierend.
„Jetzt sag es!" Sie tritt wieder auf mich ein, ich bleibe stark und atme den Schmerz im Bauchbereich weg.
„Du bist so eine Lügnerin! Eine Lügnerin wie du kann niemals Soldatin werden!" Sagt sie laut.
„Und was bist du?" Ich sehe ihr genau in die Augen.
„Ich stelle hier die Fragen." Sagt sie bestimmend und tritt gegen meinen Arm, ich schließe kurz meine Augen.
„Sprich!" Ihre Stimme dringt in meinen Ohren, aber nicht in meinen Verstand und verschwindet somit gleich wieder.
„Ich weiß nicht wovon du redest." Sage ich unwissend zu ihr und damit bringe ich das Fass zum überlaufen. Sie kommt zu mir und schlitzt mein Kleid am Oberschenkel auf, ich atme tief durch. Aber bin erleichtert das es die Seite ist wo man mein Messer nicht sieht, sie legt die Klinge auf meinen nackten Oberschenkel.
„Letzte Chance, sag mir das Geheimnis von Prinz Georg." Ich sehe zur Decke und konzentriere mich nur auf meine Atmung, Miriam schreit und drückt die Klinge in meine Haut und zieht sie hinunter. Ich beiße meine Zähne zusammen und fluche.
„Du bist verrückt!" Schreie ich sie an, während mir mein Blut am Oberschenkel herunterläuft.
„Ihr wollt mir Angst machen, aber könnt nichtmal ordentlich die Ketten anlegen! Ihr seid lächerlich." Sage ich und lache sie aus, sie schaut verwirrt zu meinen Armen und dann zu meinen Beinen. Sie sieht das Problem und will die schnallen enger machen, doch kurz bevor sie mich mit den Händen erreicht. Ziehe ich die Beine an, Treffe mit meinen Knie ihre Nase und drehe sie zwischen meinen Beine. Sie wehrt sich und verliert dabei das Messer, ich verstärke den Griff auf ihren Hals.
„Hör auf." Sagt sie unter Schnappatmung, aber diesen Gefallen tue ich ihr nicht. Mein Kleid ist hoch gerutscht und Miriam entdeckt mein Messer, sie will danach greifen, doch ich drücke ihr noch mehr von ihrem Hals ab, sie klopft gegen meine Wade und hustet. Doch ich warte, ich warte bis sie aufhört mich zu schlagen und sie kurz davor ist ihr Bewusstsein zu verlieren. Vater meinte ohne Sauerstoff kann ein Mensch maximal 1 Minute bei Bewusstsein sein bleiben, danach verliert er es.
Ich schubse Miriam von mir runter und stöhne, während Miriam hustet.
„Hilfe!" Ruft sie und die Tür wird geöffnet, vor uns steht Lucien und Killian die sich das Geschehen an sehen, mein Kleid ist Blutig, ebenso wie Miriams und ihr Haar. Sie hält sich am Hals fest und versucht Luft zu kriegen.
„Du darfst nicht so schnell atmen, versuche ruhiger zu atmen." Gebe ich ihr den Radschlag, doch ich kriege nur einen giftigen Blick zurück, danach versucht sie aufzustehen.
„Das Miststück hat mich gewürgt." Sagt sie zu den anderen beiden, läuft dann bockig an denen vorbei um den Raum zu verlassen.
„Was steht ihr denn da so rum, kann mich bitte jemand befreien damit ich mich um meine Wunde kümmern kann." Sage ich sauer zu den beiden und bin dann tatsächlich überrascht. Der Lord selber kommt zu mir um mir die Ketten abzumachen und hilft mir auf, mein Kleid hängt nur noch halb an mir herunter und mein Bein fängt höllisch an zu pochern.
„Zieh dich um, es wird ein Arzt zu dir kommen der sich deine Wunde anguckt." Sagt er zu mir, doch die Tatsache das er mir so nah steht und mir beim laufen hilft, lässt mich vergessen was er gesagt hat. Mein Herz klopft verräterisch schnell und ich versuche mir einzureden das es an das Adrenalin liegt.

Zwei Stunden später und nach selbst verarzten, kam kein Arzt zu mir. Ich quäle mich aus dem Bett und humple in die Küche, in der Hoffnung dort ein Ärztekoffer zu finden. Denn ich kann nicht ewig mit einer Schnur um meinen Oberschenkel rum laufen, nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es dann endlich in die Küche geschafft. Zu meiner Überraschung bin ich mitten in der Nacht nicht alleine in der Küche.

Und damit beginnt Teil 3 dieser Geschichte.
Eure Soli 💕

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