Kapitel 1

Hallöchen meine Lieben :)


Hier ist das allererste Kapitel und ich bin wirklich gespannt, wie ihr diese Geschichte finden werdet :)


Natürlich freue ich mich über votes und Feedback!!!


Außerdem habe ich gerade eine neue Geschichte angefangen und diese heißt "Abserviert". Ihr könnt diese Geschichte zusammen mit meinen anderen Geschichten auf meinem Profil finden :)


Jetzt wünsche ich euch erst einmal viel Spaß beim Lesen!!


Love u guys :)


Soulwriter721


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Als mein Wecker klingelte, drehte ich mich automatisch auf die andere Seite und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.

Wenn ich nur an den Tag dachte, könnte ich glatt wieder einschlafen und nicht mehr aufstehen. Dennoch klingelte mein Wecker unbarmherzig weiter und irgendwann gab ich nach. Seufzend stand ich auf und stieg unter die Dusche. Während ich meiner üblichen Morgenroutine nachging, dachte ich daran, dass auch der weitere Tag wie immer verlaufen würde. Um halb neun würde meine Schicht in dem kleinen Koffeeshop beginnen, bis ich um halb eins endlich gehen konnte. Dann würde ich nach Hause rennen, mich umziehen und zu meinem Zweitjob in dem Supermarkt gehen, um Regale aufzufüllen. Schlecht gelaunt zog ich mich an und lief durch meinen winzigen Raum zu der Küchenecke, nur um festzustellen, dass mein Kühlschrank leer war. Natürlich, dachte ich, heute war der 30. März und mein Gehalt würde ich frühestens morgen bekommen.

„Sorry.", sagte ich zu meinem Bauch, als dieser laut grummelte.

Dann musste ich den Tag wohl mit Wasser und einem Gebäck aus dem Koffeeshop überleben. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich zu spät war. Schnell schnappte ich mir meine Jacke und verließ die Wohnung. Würden meine Eltern mich so sehen, dann würden sie nur mit dem Kopf schütteln und sagen: „Wir haben es dir doch gesagt, Sydney."

Meine Wohnung bestand aus einem einzigen Raum, der als Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer herhalten musste. Die meiste Zeit war es ebenfalls mein Kleiderschrank, da ich kaum richtige Möbel hatte, um meine Wohnung einzurichten. Dann hab es noch das winzige Bad, in dem die Dusche immer kaltes Wasser hatte. Obwohl ich zwei Jobs hatte, konnte ich mir nicht mehr leisten.

Die Preise in Los Angeles waren einfach zu hoch für mich. Und als ich vor einem Jahr meinen Eltern mitgeteilt hatte, dass ich aus der Kleinstadt in Utah nach Los Angeles ziehen wollte, um Schauspielerin zu werden, war für sie eine Welt zusammengebrochen. Ein Leben lang hatten sie mich auf den Moment hin erzogen, in dem ich die Anwaltskanzlei meines Vaters übernehmen würde. Sie hatten sich immer vorgestellt, dass ich erfolgreich werden würde. Dass ich einen Mann finden und Kinder bekommen würde. Dass ich mein Leben lang in dieser Kleinstadt leben und in einem Haus neben ihnen wohnen würde.

Seit der Vorschule hatten mir meine Eltern von ihren Zielen für mein Leben erzählt, Gesetze zusammen mit Spangen in mein Haar geflochten und mich mit ins Gericht genommen, damit ich sah, wie viel gutes man mit diesem Job machen konnte. Doch als ich ihnen am Tag meiner Graduation von meinen Schauspielplänen erzählt hatte, ging plötzlich alles ganz schnell. Nachdem meine Mutter einen hysterischen Anfall hatte und mein Vater immer wieder den Kopf geschüttelt hatte, beichtete ich ebenfalls, dass ich bereits genug Geld gespart hatte, um umzuziehen und dies in zwei Tagen stattfinden würde. Daraufhin hatte meine Mutter einen zweiten hysterische Anfall und mein Vater fragte mich: „Und was ist mit Yale? Du hast die Zusage für eine der besten Unis in diesem Land und willst nach Los Angeles ziehen, um einem lächerlichen Wunsch nachzujagen? Du kannst doch noch nicht einmal schauspielern!"

Als ich meinem Vater antwortete, dass ich Yale bereits abgesagt hatte, viel meine Mutter in Ohnmacht und der Tag meiner Graduation war somit ein voller Erfolg gewesen. Die nächsten zwei Tage verbrachte ich mit den Abschlussplanungen, während meine Eltern mich ignorierten. Als ich mich von ihnen verabschiedete, teilte mein Vater mir mit, dass er mir den Geldhahn zugedreht hatte und ich mich nicht mehr bei ihnen melden sollte, es sei denn, ich würde endlich zu Vernunft kommen.

Und so kam es, dass ich mit gespartem Taschengeld in eine Millionenmetropole zog und mit mehr Glück als Verstand meine Wohnung und den Job im Supermarkt fand. Nebenbei ging ich immer wieder zu Castings, aber erfolglos. Mir fiel auf, dass ich ohne einen Agenten keine Chance in Hollywood hatte. Doch bis jetzt lud mich kein Agent ein, da ich noch keine Schauspielerfahrung hatte. Doch die Schauspielerfahrung würde ich ohne einen Agenten nicht bekommen. Ich war in einem Teufelskreislauf gefangen und nach zwei Monaten wurde mein Geld mehr als knapp. Glücklicherweise fand ich den Job in Joes Koffeeshop.

Joe war ein älterer Herr, der sein Leben lang in LA gewohnt hatte und dies immer am Existenzminimum. Dennoch verhielt er sich mir gegenüber wie ein Vater. Er passte auf mich auf, gab mir Essen am Ende des Monats und ich konnte immer mit ihm reden.

„Guten Morgen, Sonnenschein.", begrüßte mich Joe gut gelaunt, während ich mich hinter dem Tresen platzierte und ihm eine Umarmung gab.

„Morgen Joe.", antwortete ich und suchte meine Sachen zusammen.

„Steht heute ein Casting an?", fragte er weiter und ich konnte ein leichtes Glitzern in seinen Augen erkennen.

Joe war seit vielen Jahren verheiratet, hatte aber keine Kinder. Deshalb glaubte ich insgeheim, dass ich für ihn ein Kinderersatz war. Als ich Joe eines Tages von meinem Wunsch erzählt hatte, war er mehr als begeistert gewesen. Wann immer ich ein Casting hatte, durfte ich früher gehen und wurde dennoch voll bezahlt. „Leider nicht. Die Agentur, bei der ich mich beworben hatte, hat mir abgesagt.", antwortete ich enttäuscht.

Joe schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, wurde in diesem Moment jedoch von einem Kunden unterbrochen, der hereinkam.

„Einen schwarzen Kaffee, bitte. So schnell wie möglich.", nuschelte der Kunde und tippte dabei auf seinem Handy herum.

Augenverdrehend ging ich der Bestellung nach, wobei ich den Kunden heimlich musterte. Er hatte graue Haare und einen schwarzen Anzug an. Seine Augen wurden von einer Sonnenbrille verdeckt und bis jetzt hatte er noch kein einziges Mal hochgeschaut. Dennoch konnte ich Falten auf seinem Gesicht erkennen und war mir ziemlich sicher, dass er Mitte fünfzig war. Die Kaffeemaschine zischte, als das heiße Getränk in den Pappbecher lief. Joe kam aus der Küche mit einem Blech voller Gebäcke und rief mir über die Kaffeemaschine hinweg zu: „Mach dir keine Sorgen, Sydney. Irgendwann wirst du zu einem Casting gehen und die Menschen dort werden dein Talent gleich entdecken. Und ehe du dich versiehst, bist du auf einer Oscarverleihung. Mit mir als Begleitung natürlich."

Joe lachte und auch ich konnte nicht anders, als mit einzustimmen. Wie sehr ich mir wünschte, dass es bald passieren würde. Der Gedanke, dass ich den Rest meines Lebens in meiner Bruchbude wohnen müsste, machte mir Angst. Als ich den Deckel auf den Pappbecher drückte, bemerkte ich, dass der Kunde mich nun beobachtete. Dabei war er aber weniger distanziert, sondern starrte mich so intensiv an, dass es mir beinahe eine Gänsehaut bereitete.

„Das macht zwei Dollar bitte.", sagte ich und der Mann reichte mir einen Zehn-Dollar Schein.

Als ich gerade das Wechselgeld aus der Kasse herausgeben wollte, wank der Mann ab und sagte nur: „Behalte den Rest."

Mit diesen Worten verschwand er aus der Tür und ich steckte das Wechselgeld schulterzuckend in das Glas für Trinkgeld.

„So schlecht fängt der Tag immerhin nicht an.", murmelte ich leise.

Doch obwohl der Tag einigermaßen gut begonnen hatte, wurde er am Ende hin nur schlechter. Nach meiner Schicht im Koffeeshop rannte ich durch die Straßen und schaffe es gerade noch rechtzeitig zu meinem zweiten Job.

„Beinahe zu spät, Kennedy.", mahnte mich mein Manager Mr. Lindon, doch ich unterdrückte nur ein Augenverdrehen.

Seit meinem ersten Tag hatte er mich im Visier und versuchte immer, mich loszuwerden. Dabei sollte er froh sein, dass er noch seinen Job hatte, nachdem, was passiert war. Gelangweilt lief ich durch den Supermarkt und füllte die Regale auf, während immer wieder Kunden genervt an mir vorbeiliefen. Stumm seufzend fuhr ich mit meiner Arbeit fort und ignorierte die schlechte Laune um mich herum. „Hey, du!"

Erneut griff ich nach einer Dose und stellte sie in das Regal.

„Hey, ich rede mit dir! Bist du taub oder was?"

Augenverdrehend fuhr ich fort. Dass diese Menschen heutzutage immer so böse miteinander umgingen...

„Alter, was geht hier ab? Gehörst du zu der Behindertenquote von diesem Saftladen?"

Als ich nach einer weiteren Dose griff, packte mich plötzlich eine Hand und ich schaute erschrocken hoch. Vor mir stand ein junger Mann, vermummt mit Sonnenbrille und Mütze, und schaute mich an.

„Ich rede mit dir.", sagte er langsam und deutlich, wenn auch genervt.

Erst jetzt realisierte ich, dass dieser Typ von Anfang an mit mir gesprochen und mich beleidigt hatte. Normalerweise war ich es gewöhnt, dass Kunden in diesem Laden schlecht gelaunt waren, aber so hatte noch nie jemand mit mir gesprochen. Ich riss meine Hand weg und fauchte: „Fass mich nicht an."

„Wie bitte?", fragte der Typ fassungslos und wütend zugleich.

Ich schnaubte nur und griff nach einem weiteren Produkt, um den Herzinfarkt in der Dose ordentlich in das Regal zu verstauen.

„Hey, wir sind hier noch nicht fertig.", motzte der Typ neben mir und griff erneut nach meinem Arm.

Ich sprang automatisch einen Satz zurück und da passierte es...


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