Kapitel 4

~Pov. Yoongi~
Als wir bei mir in der Wohnung ankamen zog ich mir meine Schuhe aus, was Jimin mir gleich machte. Ich nahm mein Handy heraus und schrieb, ob Jimin etwas trinken wolle. Ich zeigte es ihm und er meinte, dass er gerne ein Glas Wasser hätte.

Ich ging in die Küche und schenkte in einem neuen Glas Wasser ein. Als ich wieder in den Flur ging war Jimin aber nicht mehr da, weswegen ich mich verwirrt umsah, als ich Geräusche aus meinem Zimmer hörte. Schnell ging ich in mein Zimmer und sah ihn dort auf meiner Couch sitzen.

Ich hatte eine Couch, die man ein- und ausklappen konnte, da das viel Platz sparrte und mein Zimmer nicht wirklich groß war. Meine Bettwäsche war in einer Art Kiste, die in der Couch eingebaut war. Dennoch war mein Zimmer gerade nicht sonderlich aufgeräumt.

Klamotten hingen über meinem Schreibtischstuhl, viele Bücher und Zettel waren auf meinem Schreibtisch verteilt und ganz so sauber war der Boden auch nicht. Wieso hatte ich denn nicht aufgeräumt?

Doch Jimin meinte leicht lachend:„Wow, dein Zimmer ist aufgeräumter als meins." Ich hielt ihm sein Glas hin, was er dankend annahm und einen Schluck trank. „Okay, dann zeig mir mal, was du nicht verstehst." Ich nahm mein Physik Heft und hielt es ihm hin. "Und was verstehst du nicht richtig?", fragte er nochmal und ich setzte mich neben ihn und zeigte dann auf das Heft.

„Alles oder was?" Ich nickte zögernd. Er öffnete mein Heft und schaute sich an, welche Themen wir alles schon gemacht hatten und was wir momentan machten. „Und du verstehst wirklich überhaupt nichts?" Ich schüttelte den Kopf. Der Kleinere blies kurz seine Wangen auf, was wirklich niedlich aussah, sagte dann aber:„Okay, hol einen Block, ich erkläre es dir."

Wie befohlen holte ich einen Block und einen Stift und setzte mich wieder neben ihn. Dann fing er an mir alles von Anfang an zu erklären. Ich verstand vieles, doch wenige Sekunden später war alles wieder durcheinander. Besonders wenn die Formeln kamen. Ich verstand nicht einmal, wieso das 'F' plötzlich links, anstatt rechts von dem Ergibt-gleich-Zeichen stand.

Nach einer Stunde machten wir eine Pause und ich ließ mich zur Seite auf die Couch fallen, dabei atmete ich genervt aus. Jimin musste leicht lachen und sagte:„Du wirst das noch verstehen, glaub mir. Und vermutlich bist du auch nicht so der beste in Mathe, oder?"

Ich schüttelte den Kopf. „Wenn du willst kann ich dir da auch helfen. Vielleicht auch öfters, wenn du es dann verstehst." Ich runzelte die Stirn und sah ihn dann an. Wegen meinem Gesichtsausdruck sah nun er mich verwirrt an, weswegen ich mein Handy aus meiner Hosentasche nahm und schrieb:'Ist das ein Ernst?'

„Klar. Dafür sind Freunde doch da." Mir stockte der Atem und ich sah ihn etwas geschockt aus, was Jimin wieder verwirrt schauen ließ. „Oder willst du nicht, dass wir Freunde sind?" Ich schüttelte hektisch den Kopf und schrieb auf dem Handy, dass ich gerne ein Freund von ihm wäre.

Ich hielt ihm das Handy hin, was ihn leicht lachen ließ. „Okay, dann sind wir Freunde. Wann hast du denn immer Zeit?" Ich zuckte mit den Schultern und schrieb dann:'Eigentlich immer.' „Gut, dann schaue ich mal Zuhause, wann ich Zeit habe. Das war aber auch genug Pause, komm her.", sagte er und seufzend setzte ich mich neben ihn.

Wir lernten noch eine Weile, doch Jimin merkte, dass meine Konzentration schnell wieder weg war und leider nicht wieder kam, also hörten wir nach einigen Minuten auf. Ich zögerte, schrieb dann aber auf meinem Handy:'Willst du für die Nachhilfe Geld?' Er sah mich perplex an, verneinte dann aber.

„Kann es sein, dass du nicht viele Freunde hast?", fragte er und beschämt sah ich auf meine Hände. Doch er legte einen Arm um mich und sagte:„Ist ja nicht schlimm. Dann hast du uns eben als Freunde. Und glaub, mir Tae wirst du auch noch mögen. Es sei denn du magst keine laute und aufgedrehte Menschen." Ehrlich gesagt war das auch so. Ich mochte es, wenn es ruhig und entspannt war. Laute Geräusche mochte ich noch nie und dazu zählten eben auch laute Menschen.

'Wann soll ich ihn denn kennenlernen?', tippte ich auf meinem Handy. „Na heute Abend. Wenn wir wieder gemeinsam Basketball spielen." Zögernd schrieb ich:'Aber ihr braucht mich doch gar nicht. Wir wären dann doch zu sechst.' „Na und? Wir können uns ja abwechseln."

Ich sah ihn überrascht an, doch das sah er nicht, weil er auf seine Uhr sah. Ich schaute ebenfalls auf sein Handgelenk und erkannte, dass er eine Apple Watch trug. Er hatte wohl mehr Geld als wir. Was hatte er sich dann gedacht, als wir her gekommen waren?

„Komm, lass uns schon mal los gehen. Dann können wir uns schon etwas warm spielen, damit wir die Anderen platt machen." Ohne auf meine Antwort zu warten stand er auf und legte mein Physik Heft auf meinen Schreibtisch. Dann ging er aus meinem Zimmer, weswegen ich ihm schnell folgte. Im Flur zogen wir uns unsere Schuhe an und ich nahm meinen Basketball, der immer im Schuhschrank war.

Gemeinsam verließen wir das Haus und gingen dann zu dem Basketballplatz. Dort angekommen fingen wir schon an ein wenig zu spielen. Er spielte wirklich gut, dennoch gewann ich öfters, was ihn manchmal zum verzweifeln brachte. „Alter, wieso kannst du nur so gut spielen?", fragte er und ich musste grinsen und streckte ihm die Zunge raus.

Er sah mich gespielt geschockt an musste dann aber etwas grinsen und sagte:„Oh das wirst du bereuen!" Er rannte auf mich zu, doch ich rannte sofort weg. Er jagte mich noch einige Minuten, doch ich wurde immer langsamer, da ich nicht fürs Rennen gemacht war. Außerdem bekam ich Seitenstechen.

So kam es dazu, dass er mich an den Schultern packte und festhielt. Ich fragte mich, was er jetzt machen wollte, als er plötzlich anfing mich zu kitzeln. Ich fing an zu lachen und versuchte mich zu wehren, doch das funktionierte nicht. Wenige Sekunden später sank ich auf die Knie, weil ich mich vor Lachen kaum halten konnte und Jimin hörte auf.

Ich atmete etwas schneller und versuchte mich zu beruhigen. „Du streckst mir nie wieder die Zunge raus!", sagte er triumphierend und langsam setzte ich mich richtig hin. Er tat es mir gleich und wir sahen beide der Sonne zu, wie sie langsam unter ging.

Um diese Uhrzeit draußen zu sein fand ich am schönsten. Es war schön angenehm warm, aber nicht zu heiß. Es war alles schön ruhig, da die meisten Menschen sich nun auf den Weg nach Hause machten. Durch den leichten Wind hörte man die Blätter der Bäume rascheln, was mich unglaublich entspannte. Langsam legte ich mich nach hinten und schloss die Augen.

Ich spürte wie der Wind durch meine Haare strich und sie etwas durcheinander brachte. Ich roch die frischen Sommerluft, gemischt mit dem Duft der Wiese und Erde, die ich auch unter mir spürte. Ich vergaß alles um mich herum und genoss die Ruhe des Lebens.

„Oh mein Gott, wir müssen unbedingt mal zu der neuen Laser Attack Halle! Die ist so cool!", schrie plötzlich eine Stimme. Das war's dann mit der Ruhe.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top