Kapitel 13

~Pov. Yoongi~
Ich sah eine Silhouette auf der anderen Seite der Tür und ich zögerte, öffnete dann jedoch trotzdem die Tür und ging nach draußen. Wie erwartet war es ziemlich frisch, was meine leichten Kopfschmerzen für einige Zeit verschwinden ließ. Ich hörte wie die Tür hinter mir zu ging und sah Jimin an.

Viel konnte ich von ihm nicht wirklich erkennen, da es ziemlich dunkel war und eine Laterne, die einige Meter von uns entfernt war, brachte mir gar nichts. Aber ich wollte ihn auch gar nicht ansehen. Und ich wollte auch nicht, dass er mich ansah. Dies tat er aber von Anfang an.

„Hey Yoongi, geht's dir gut?", fragte er besorgt und wollte mir eine Hand auf die Schulter legen, doch reflexartig wich ich aus. Ich mochte es nicht berührt zu werden, wenn es mir nicht gut ging. Dies schien er wohl zu verstehen und ließ seine Hand zum Glück sinken. Wegen seiner Frage nickte ich.

„Ganz sicher? Das war du mir geschrieben hast klang sehr persönlich. Hast du sowas jemand anderes schon einmal erzählt?", fragte er interessiert, was mich etwas verwirrte. Ich hätte erwartet, dass er weiter wissen wollte, ob es mir gut ginge.

Zögernd nickte ich, da es wirklich eine Person gab, der ich sowas anvertraut habe. Oder besser gesagt musste.

„Oh okay. Und wieso hast du es mir geschrieben?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Boden. Ich fühlte mich unglaublich unwohl und eingeengt, wie schon lange nicht mehr in Jimins Nähe. Dies beunruhigte mich ein wenig, da ich nicht wollte, dass ich mich so bei ihm fühlte.

Einige Zeit schwiegen wir beide, was Jimin dann durchbrach. Er redete sehr vorsichtig und sanft, was ein warmen Schauer in mir auslöste:„Ich merke doch, dass es dir nicht gut geht. Du musst mir nicht sagen, wieso. Aber bitte lass mich zumindest bei dir sein. Ich will dich nicht alleine lassen."

Ich zögerte. Dann nahm ich mein Handy langsam aus der Hosentasche und schrieb ihm:'Wie lange bleiben?' „Na bis es dir besser geht.", antwortete er sofort, wie selbstverständlich, weswegen sich ein kleiner Kloß in meinem Hals bildete. Wieder musste ich an früher denken.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um diese Gedanken los zu werden und schrieb:'Das musst du nicht. Geh lieber nach Hause, sonst machen sich deine Eltern noch Sorgen.' „Nein, ich werde so lange bleiben, bis es dir besser geht. Und ich habe ihnen gesagt, dass es einem Freund nicht gut geht und dass ich zu ihm gehe."

Mit großen Augen sah ich ihn an, als er das Wort Freund sagte. Er sah wohl meinen überraschten Blick und sah mich kurz verwirrt, dann aber etwas unsicher an. „Also..wir sind doch Freunde oder?" Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich war dafür viel zu überrascht, weswegen ich ihn einige Minuten einfach nur anschaute, was er erwiderte.

Doch das Vibrieren meines Handys brachte mich dazu den Blick von ihm zu lösen. Ich hatte nur eine Benachrichtigung von einem Handyspiel bekommen, weswegen ich nicht länger auf mein Handy sah.

Ich schaute wieder Jimin an, seufzte dann aber leise und ging zur Haustür, die ich aufschloss. Dann betrat ich das Treppenhaus und stellte mich zögernd neben die Tür, die ich weiterhin aufhielt, damit er eintreten konnte. Ich konnte sein breites Grinsen sehen und er betrat ebenfalls das Treppenhaus.

Wir liefen langsam die Treppen hinauf, um nicht zu stolpern. Ich hatte kein Licht angemacht, damit Jimin nicht mein völlig verweintes Gesicht sehen konnte. Zum Glück betätigte er ebenfalls keinen der Lichtschalter, bis wir vor meiner Wohnungstür ankamen. Leise schloss ich sie auf und gemeinsam betraten wir die Wohnung.

Ich zog mir meine Schuhe aus und Jimin machte es mir gleich, ehe er mir in mein Zimmer folgte. Dort legte ich meine Jacke wieder auf meine Stuhllehne, als plötzlich das Licht angeschaltet wurde und ich mir die Hand vor die Augen halten musste, um nicht geblendet zu werden. Nach einiger Zeit konnte ich sie aber wieder weg nehmen.

„Du hast geweint.", hörte ich plötzlich Jimins Stimme sagen, weswegen sich sofort wieder ein Klos in meinem Hals bildete. Ich drückte sofort den Lichtschalter neben meinem Bett, damit es wieder dunkel wurde. Einerseits, weil es mich immer noch etwas geblendet hatte und andererseits, weil er mich so nicht sehen sollte.

Nun standen wir uns wieder stumm gegenüber und ich schaute mehr zu Boden, als ihm ins Gesicht. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und mir war es unangenehm, dass er mich so sah.

Langsam ging er zum Schreibtisch und knipste dort die Tischlampe an, die nicht so sehr blendete, wie die Deckenlampe. Trotzdem kniff ich meine Augen für kurze Zeit zusammen, da es doch noch etwas hell war. Langsam kam Jimin auf mich zu, weswegen ich langsam nach hinten auswich. Doch nach kurzer Zeit stieß ich gegen eine Wand und hielt die Luft an, während ich Jimin etwas nervös an sah.

Er stand direkt vor mir und sah mir in die Augen, als er dann langsam seine Hand hob und an meine Wange legte. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr bekommen zu können und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Sanft strich er mir eine Strähne zurück und dann sanft mit dem Daumen über meine Wange.

„Ich merke, dass es dir nicht gut geht. Und dafür musst du dich nicht schämen." Langsam nahm er seine Hand weg und legte sie mir an die Taille, was mich nervöser machte. „Und du musst dich auch nicht schämen Hilfe anzunehmen, wenn sie dir angeboten wird." Vorsichtig zog er mich an der Taille von der Wand weg und damit zu sich, während sich weiter Tränen in meinen Augen bildeten.

„Dafür sind Freunde da. Dafür bin ich da.", flüsterte er nun und legte seine Arme langsam und behutsam um mich. Kurze Zeit reagierte ich nicht, legte dann aber ebenfalls meine Arme um ihn und die Tränen liefen mir über die Wangen. Kurz danach folgte ein Schluchzen, weshalb Jimin anfing mir sanft über den Rücken zu streichen.

Doch anstatt, dass es besser wurde fing ich nun mehr und heftiger an zu weinen und schluchzte immer wieder. Langsam lief Jimin mit mir im Arm zum Bett, auf welches er sich langsam mit mir setzte. Dabei umarmte er mich weiter und streichelte weiter sanft meinen Rücken. Ich ließ zu, dass ich mich gerade bei ihm ausweinte und dass er mich so sah und mich tröstete. Es war wirklich sehr ungewohnt, tat aber gleichzeitig unglaublich gut.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigt hatte, dennoch löste sich Jimin nicht von mir. „Soll ich vielleicht hier bleiben? Ich will dich ungerne so alleine lassen.", fragte er leise und behutsam. Ich zögerte, doch da ich merkte, dass mir seine Anwesenheit nicht mehr unangenehm war nickte ich ein wenig. „Sollen wir uns lieber hinlegen?" Ich nickte vorsichtig. „Ich mache aber noch kurz das Licht aus okay?"

Erneut nickte ich und als er sich von mir löste, fehlte mir sofort seine Nähe. Er stand auf und ging zum Schreibtisch, um das Licht auszumachen. Währenddessen hatte ich mein Handy genommen und schrieb:'Brauchst du Schlafklamotten?'

Als sich Jimin zu mir drehte zeigte ich es ihm und er laß es sich durch, verneinte dann aber. Ich legte mein Handy beiseite und rutschte zögernd näher an die Wand, damit Jimin neben mir Platz hatte. Er legte sich neben mich und breitete seine Arme etwas aus. Langsam legte ich mich zu ihm und schlang vorsichtig meine Arme um ihn.

Er zog meine Decke über uns und legte dann vorsichtig seine Arme um mich, was mir wieder das Gefühl von Sicherheit gab. Ohne es zu wollen musste ich ein wenig lächeln und schloss meine Augen. Ich konnte sein Herzschlag hören und dies beruhigte und entspannte mich, bis ich eingeschlafen war.

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