2.Kapitel Wie man einen Clan aufbaut


In einer Sache hatte Rabenflug recht behalten. Mit mehreren Katzen zusammenzuleben war anstrengend. Es war jetzt einen Mond her, seit wir das Maisfeld verlassen hatten. Unser kleiner Clan zählte bald ein dutzend Katzen. Sogar ein Gefährtenpaar lebte bei uns. Der Bauch der Kätzin war schon so gross, dass sie die Kinderstube nur selten verlies. Rabenflug besuchte sie täglich und brachte ihr Kräuter, die gut für sie und die Jungen waren.

Ich gönnte ihr die Ruhe natürlich, aber manchmal ertappte ich mich dabei, wie ich mir selber auch sehnsüchtig eine ruhige Nacht wünschte. Bis jetzt zählte unser Lager nur zwei wirklich bewohnbare Baue. Die Kinderstube hatten Steinfell und Windpelz so schnell wie möglich in eine Brombeerranke gebaut und sie mit Moos und Lehm abgedichtet. Anders als ich befürchtet hatte, war der Bau äusserst stabil und hatte den Regengüssen der letzten Paar Sonnenaufgängen standgehalten. Ganz im Gegensatz zu dem zugigen Bau, in dem wir anderen schliefen. Für jedes Loch das wir stopfen konnten, schienen zwei weitere zu entstehen.

Ich schreckte von meinem Nickerchen auf, als mir jemand auf den Schwanz trat. „Hey! Kannst du nicht aufpassen?", fragte ich die Katze an, die mich geweckt hatte mürrisch.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, daher war es im Bau noch stockdunkel. „Entschuldigung Lilie! Ich wollte dich nicht wecken." Ich seufzte und kuschelte mich wieder an Maisfell der neben mir schlief. „Schon gut Brombeerkralle." Er war uns allen eine grosse Hilfe beim Aufbau des Lagers, trotzdem ärgerte es mich, dass er sich meinen Namen noch immer nicht merken konnte. Er hatte sich schnell daran gewöhnt anstatt nur " Brombeer" jetzt Brombeerkralle genannt zu werden, aber Lilienfell war ihm wohl zu kompliziert. Als der Tigerkater gegangen war, konnte ich trotz allem Bemühungen keinen Schlaf mehr finden. Ich stupste Maisfell in die Seite. „Kommst du mit mir zum Bach? Ich will trinken und etwas Moos für Silbermond holen." Keine Antwort. Ich verdrehte die Augen und schlich mich leise aus dem Bau. Wenn Maisfell im Land der Träume war, konnte ihn nunmal nichts und niemand aufwecken.

Wenig später sass ich am Bach und versuchte erfolglos, das Moos so ins Wasser zu tauchen, dass nicht alles raustropfte, sobald ich es aufhob. Nach einiger Zeit schleuderte ich das Moos frustriert von mir. „Das kann doch nicht so schwer sein!"

„Sieht aber so aus.", erklang hinter mir eine spöttische Stimme. Ich wirbelte erschrocken herum und schaute direkt in die aussergewöhnlich blauen Augen einer schwarzen Katze, die in der Dunkelheit schimmerten.

„Du hast hier nichts verloren, das ist FlockenClan Territorium!", versetzte ich gereizt. Der Kater legte den Kopf schief und sah mich spöttisch an. „Ach ja? Noch nie gehört." „Und unsere Grenzmarkierungen hast du auch nicht gerochen?" „Nein, was für Markierungen? Da war nur eine ganze Linie Büsche die etwa ähnlich komisch gerochen hat wie du." Langsam aber sicher ging mir die Geduld mit dem Kater aus. „Also, ich weiss nicht, was du willst, aber du hast hier nichts verloren. Verlass unser Territorium, sonst werde ich-" Weiter kam ich nicht, denn der Kater sprang mit einer unerwarteten Wucht auf mich und drückte mich zu Boden. „Und jetzt? Was wirst du jetzt tun?"

Die Sträucher um uns herum gerieten in Bewegung. Mein Gegner lockerte den Griff erschrocken. Ich riss mich los und schüttelte meinen Pelz. Im gleichen Moment sprangen Brombeerkralle und Nebelmond an meine Seite und umstellten den jungen Kater. „Sollen wir ihn verjagen Lilienfell? Er ist in unser Territorium eingedrungen und hat dich angegriffen!" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe eine bessere Idee." Ich ging näher zu dem Kater, der mich trotzig anschaute. „Du bist kräfig für dein alter. Hast du eine Familie oder ein Zuhause?" Der Kater schüttelte den Kopf und war auf einmal unsicher geworden. „Nein, hab' ich nicht." Ich warf meinen Baugenossen einen Blick zu, dann winkte ich dem Kater mit dem Schweif.

„Dann gehörst du jetzt zu uns. Wir machen einen Krieger aus dir. Wenn du fleissig bist wirst du als erster Schüler deine Ausbildung bei uns machen." Der Gedanke daran, wie eine richtige Zeremonie ohne einen richtigen Anführer gehen sollt, schob ich beiseite. „Wie heisst du eigentlich?", fragte Brombeerkralle. „Mein Name ist Nach2.Kapitel Wie man einen Clan aufbaut

In einer Sache hatte Rabenflug recht behalten. Mit mehreren Katzen zusammenzuleben war anstrengend. Es war jetzt einen Mond her, seit wir das Maisfeld verlassen hatten. Unser kleiner Clan zählte bald ein dutzend Katzen. Sogar ein Gefährtenpaar lebte bei uns. Der Bauch der Kätzin war schon so gross, dass sie die Kinderstube nur selten verlies. Rabenflug besuchte sie täglich und brachte ihr Kräuter, die gut für sie und die Jungen waren.

Ich gönnte ihr die Ruhe natürlich, aber manchmal ertappte ich mich dabei, wie ich mir selber auch sehnsüchtig eine ruhige Nacht wünschte. Bis jetzt zählte unser Lager nur zwei wirklich bewohnbare Baue. Die Kinderstube hatten Steinfell und Windpelz so schnell wie möglich in eine Brombeerranke gebaut und sie mit Moos und Lehm abgedichtet. Anders als ich befürchtet hatte, war der Bau äusserst stabil und hatte den Regengüssen der letzten Paar Sonnenaufgängen standgehalten. Ganz im Gegensatz zu dem zugigen Bau, in dem wir anderen schliefen. Für jedes Loch das wir stopfen konnten, schienen zwei weitere zu entstehen.

Ich schreckte von meinem Nickerchen auf, als mir jemand auf den Schwanz trat. „Hey! Kannst du nicht aufpassen?", fragte ich die Katze an, die mich geweckt hatte mürrisch.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, daher war es im Bau noch stockdunkel. „Entschuldigung Lilie! Ich wollte dich nicht wecken." Ich seufzte und kuschelte mich wieder an Maisfell der neben mir schlief. „Schon gut Brombeerkralle." Er war uns allen eine grosse Hilfe beim Aufbau des Lagers, trotzdem ärgerte es mich, dass er sich meinen Namen noch immer nicht merken konnte. Er hatte sich schnell daran gewöhnt anstatt nur " Brombeer" jetzt Brombeerkralle genannt zu werden, aber Lilienfell war ihm wohl zu kompliziert. Als der Tigerkater gegangen war, konnte ich trotz allem Bemühungen keinen Schlaf mehr finden. Ich stupste Maisfell in die Seite. „Kommst du mit mir zum Bach? Ich will trinken und etwas Moos für Silbermond holen." Keine Antwort. Ich verdrehte die Augen und schlich mich leise aus dem Bau. Wenn Maisfell im Land der Träume war, konnte ihn nunmal nichts und niemand aufwecken.

Wenig später sass ich am Bach und versuchte erfolglos, das Moos so ins Wasser zu tauchen, dass nicht alles raustropfte, sobald ich es aufhob. Nach einiger Zeit schleuderte ich das Moos frustriert von mir. „Das kann doch nicht so schwer sein!"

„Sieht aber so aus.", erklang hinter mir eine spöttische Stimme. Ich wirbelte erschrocken herum und schaute direkt in die aussergewöhnlich blauen Augen einer schwarzen Katze, die in der Dunkelheit schimmerten.

„Du hast hier nichts verloren, das ist FlockenClan Territorium!", versetzte ich gereizt. Der Kater legte den Kopf schief und sah mich spöttisch an. „Ach ja? Noch nie gehört." „Und unsere Grenzmarkierungen hast du auch nicht gerochen?" „Nein, was für Markierungen? Da war nur eine ganze Linie Büsche die etwa ähnlich komisch gerochen hat wie du." Langsam aber sicher ging mir die Geduld mit dem Kater aus. „Also, ich weiss nicht, was du willst, aber du hast hier nichts verloren. Verlass unser Territorium, sonst werde ich-" Weiter kam ich nicht, denn der Kater sprang mit einer unerwarteten Wucht auf mich und drückte mich zu Boden. „Und jetzt? Was wirst du jetzt tun?"

Die Sträucher um uns herum gerieten in Bewegung. Mein Gegner lockerte den Griff erschrocken. Ich riss mich los und schüttelte meinen Pelz. Im gleichen Moment sprangen Brombeerkralle und Nebelmond an meine Seite und umstellten den jungen Kater. „Sollen wir ihn verjagen Lilienfell? Er ist in unser Territorium eingedrungen und hat dich angegriffen!" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe eine bessere Idee." Ich ging näher zu dem Kater, der mich trotzig anschaute. „Du bist kräftig für dein alter. Hast du eine Familie oder ein Zuhause?" Der Kater schüttelte den Kopf und war auf einmal unsicher geworden. „Nein, hab' ich nicht." Ich warf meinen Baugenossen einen Blick zu, dann winkte ich dem Kater mit dem Schweif.

„Dann gehörst du jetzt zu uns. Wir machen einen Krieger aus dir. Wenn du fleissig bist wirst du als erster Schüler deine Ausbildung bei uns machen." Der Gedanke daran, wie eine richtige Zeremonie ohne einen richtigen Anführer gehen sollt, schob ich beiseite. „Wie heisst du eigentlich?", fragte Brombeerkralle. „Mein Name ist Nacht." „In dem Fall bist du jetzt Nachtpfote.", mischte sich Nebelmond ein. „Was ist dann das für ein blöder Name?" „Das ist dein Name, gewöhn sich dran.", gab die graue Kätzin ungerührt zurück.

„Nebelmond, da du dich ja so gut mit Nachtpfote verstehst, wirst du ihn ausbilden." Rief ich den beiden über die Schultern zu. Bromeerkralle schnurrte amüsiert, Nachtpfote schnaubte nur. //Hoffentlich war das kein Fehler.//

t." „In dem Fall bist du jetzt Nachtpfote.", mischte sich Nebelmond ein. „Was ist dann das für ein blöder Name?" „Das ist dein Name, gewöhn sich dran.", gab die graue Kätzin ungerührt zurück.

„Nebelmond, da du dich ja so gut mit Nachtpfote verstehst, wirst du ihn ausbilden." Rief ich den beiden über die Schultern zu. Bromeerkralle schnurrte amüsiert, Nachtpfote schnaubte nur. //Hoffentlich war das kein Fehler.//

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top