94.Kapitel


Es tut mir wirklich leid, euch so lange warten gelassen zu haben...

94.Kapitel

„Federschweif, wach auf!" Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Birkenpelz stand neben meinem Nest, er roch nach Blut und Erde. „Was ist passiert?" „Es gab einen Erdrutsch. Die Morgenatrouille war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort."

Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich, wie zerrupft Birkenpelz aussah. Sein getigertes Fell war unter dem ganzen Schmutz kaum mehr zu erkennen. Ein schrecklicher Gedanke schoss mir durch den Kopf. Ich wagte kaum zu Atmen, während ich fragte: „Wer war bei der Patrouille dabei?" „Sprenkelblatt, Moospelz... Haselschweif und Ginsterschweif."

Meine Brust zog sich zusammen. Ich bemerkte kaum, dass ich am ganzen Körper zitterte. „Hat dieser Albtraum denn kein Ende? Warum bestraft mich der SternenClan so?" Ich sah Düsterjunges vor mir, wie er bei der Rückkehr zu meinem Versteck reglos im Nest gelegen hatte... Finsterpfote, der nach einem Fuchsangriff verblutet war. Haselscheif und Ginsterschweif, wie sie von einer Schlammlawine mitgerissen wurden...

Birkenpelz machte einen Schritt auf mich zu und wollte mich beruhigen, doch ich wehrte fauchend ab.

„Nein!" //Wie kann er es wagen, mich zu stiller Trauer zu verdammen?// „Lass mich gefälligst in Ruhe! Meine Jungen sind Tot, alle beide!"

Der Anführer hatte schon zu einer Antwort angesetzt, zuckte dann aber verwirrt mit dem Ohr. In diesem Moment war mir nicht bewusst, was ich gerade angerichtet hatte. Alles drehte sich nur um diesen einen, unerträglichen Gedanken; Ich würde meine beiden geliebten Söhne nie wieder sehen!

„Wo ist Nebelmond?", fragte ich mit tonloser Stimme. „Sie ist Jagen gegangen, Laubfell ist unterwegs, um ihr die schlechte Nachricht zu überbringen."

Später...

Die Sonne war gerade aufgegangen, als Nebelmond gefolgt von zwei Kriegern ins Lager kam. Sie sagte nichts, sondern drückte sich wimmernd wie ein kleines Junges an mich. Nach einiger Zeit sagte sie leise: „Warum tut der SternenClan das?" Erst antwortete ich ihr nicht, ich dachte noch immer an die schrecklichen Schicksale, die meine Jungen ereilt hatten.

Aus einem plötzlichen Impuls heraus murmelte ich: „Weil ich sie im Stich gelassen habe, alle vier." Die graue Kätzin schniefte und antwortete: „Vier? Wir waren nur drei Junge, Mama." Ich schüttelte den Kopf. „Es waren zwei wunderschöne, kräftige Kater. Der Sturm nahm mir einen, ein Fuchs den zweiten..." Nebelmond hatte in der Zwischenzeit aufgehört zu wimmern und sah mich nur noch verwirrt an. „Wovon redest du?"

Ich kniff die Augen zusammen und zwang mich, weiterzusprechen, auch wenn es mir davor graute. „Dann kamen Ginsterschweif und Haselschweif! Man hat mich dafür gestraft, dass ich ihnen das Leben geschenkt hatte, doch das war ihnen nicht Strafe genug. Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben, sie würden mich in Frieden lassen, solange noch eines von meinen Jungen lebt?"

„Aber ich lebe noch Mama, ich werde dich nie verlassen!" Ich schüttelte den Kopf. „Flammenherz hat dich halb verhungert im Wald gefunden und ins Lager gebracht. Ich habe dich als mein Junges aufgenommen. Deine Brüder waren erst wenige Stunden alt."

Die kleinere Kätzin schwieg einen Herzschlag, bevor sie mit zittriger Stimme nachhakte: „Du bist nicht meine Mutter? Ich bin gar keine Clankatze?" Ich wagte es nicht, sie anzusehen und schwieg einfach.

Nebelmond sprang auf die Pfoten und fauchte: „Ich hasse dich!", dann rannte sie aus dem Lager.

Ich wollte ihr nachrufen, aber meine Brust zog sich plötzlich zusammen, worauf ich kaum mehr Luft bekam und mir schliesslich schwarz vor Augen wurde....

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