65.Kapitel

65.Kapitel

Ich  bemerkte einen warmen Pelz an meiner Seite und blinzelte verschlafen.  ,,Gut geschlafen?" //Flammenherz?// ,,Was machst du hier?" ,,Ich wollte  nur nach dir sehen." Ich gähnte ausgiebig und legte den Kopf auf  Flammenherz' Pfoten. ,,Wie lange bist du schon hier?" Er leckte mir  sanft über den Kopf. ,,Seit Sonnenaufgang." ,,Ist die Morgenpatrouille  gegangen?" ,,Ja, Kupferkralle und Abendstern sind Richtung Stamm  gegangen und eine Jagdpatrouille ist auch schon eingeteilt, aber ich  habe nicht mitbekommen, wer dabei sein wird." Ich drückte mich  vorsichtig an Flammenherz, darauf bedacht aufzupassen, dass ich meinen  Rücken, der noch immer schmerzte, nicht zu strapazieren. ,,Ich liebe  dich Flammenherz." Er stiess mich mit der Schnauze sanft in die Flanke.  ,,Ich liebe dich auch Silberstern. Durch dich habe ich einen Sinn im  Leben gefunden." ,,Wie meinst du das?" ,,Bevor ich im Clan war, hatte  ich ein ziemlich ruhiges Leben." Ich schnurrte amüsiert auf. ,,Und dann  hast du mich vor einem Baum gerettet und dein ruhiges Leben damit  aufgegeben." Er schnurrte auch amüsiert auf und putzte mir erneut über  den Kopf. ,,So in etwa. Ich konnte dich doch nicht leiden sehen und  danach einfach gehen lassen." Ich zog den Kopf weg und sah ihn an.  ,,Hast du dich also schon von Anfang an für mich interessiert?" Er  schmunzelte und putzte mir über ein Ohr. ,,So ähnlich muss es wohl  gewesen sein." //Er weiss nichts von meinen neun Leben. Wird er es  verstehen wenn ich es ihm erzähle?// ,,Flammenherz?" Er sah mich  aufmerksam an. ,,Ja?" ,,Was ist passiert, nachdem du mich vor dem Baum  gerettet hast?" „Ich habe dich in die Scheune gebracht, damit du erstmal  sicher bist." ,,Du hättest mich auch einfach liegen lassen können."  Flammenherz schmunzelte. ,,Dich zuerst retten und dann liegen lassen?  Ich mache keine halben Sachen."

Bevor ich ihm  antworten konnte, zerris ein Schrei die Stillle im Lager. ,,Was war  das?" Flammenherz erhob sich eilig und ging Richtung Ausgang.  ,,Flammenherz, warte!" Ich stemmte mich mühsam auf die Pfoten, wobei es  mir vorkam, als würde sich jeder Muskel in meinem Körper dagegen wehren.  ,,Silberstern, bleib liegen, du weisst was Minzblatt gesagt hat!" Ich  funkelte ihn an und ging aus dem Bau. ,,Ich muss Wissen, was los ist!"Ich  liess meinen Blick über die Lichtung schweifen und entdeckte Minzblatt,  die sich unweit des Heilerbaus über eine Katze gebeugt hatte. //Nein!//  Ich lief so schnell ich konnte zum Heilerbau. „Was ist passiert? Hat der Stamm angegriffen? "  Minzblatt sah mich kurz verzweifelt an. „Ich weiss es nicht!" Er wollte  anscheinend zu mir und ist dann zusammengebrochen."

Ich  kauerte mich vorsichtig zu Abendstern. „Abendstern?" Er sah zu mir auf  aber antwortete nicht, seine Augen waren weit aufgerissen. //So hat es  bei Rabenstern auch ausgesehen kurz bevor sie zum SternenClan gegangen ist. // Ich wich erschrocken zurück, als er sich vor Schmerzen krümmte und verzweifelt nach Luft rang. ,,Minzblatt, mach etwas!"

Kurze Zeit später...

,,Mehr kann ich nicht für ihn tun, er ist jetzt in den Pfoten des SternenClans." Abendstern hatte die Mohnsamen die ihm Minzblatt gebracht hatte, mit Mühe aufgeleckt und lag ruhig neben mir, seine Flanke hob und senkte sich regelmässig, seine Augen waren halb geschlossen.

,,Silberstern..." Ich sah erstaunt zu Abendstern, als ich meinen Namen hörte. //Es geht ihm wohl besser. // ,,Ja?" ,,Wo ist Frostpfote?" ,,Sie schläft noch." Er wollte etwas erwidern, aber zuckte heftig zusammen und verdrehte die Augen vor Schmerz. ,,Pass auf Frostpfote auf!" Ich versuchte das mulmige Gefühl in meinem Bauch zu ignorieren. ,,Sie wird eine starke Kriegerin werden." Leise fügte ich hinzu: ,,Wie ihr Vater..." Abendstern krümmte sich erneut vor Schmerz. ,,Es tut mir Leid... Du warst so jung..." Mir sträubte isch bei diesen Worten das Nackenfell. //Finsterpfote und Disteljunges.// Ich atmete tief durch und legte mein Nackenfell an. ,,Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern." Abendsterns Blick traf meinen. ,,Federschweif..." //Mein Name!// Mir wurde kalt und warm zugleich, als er mich bei meinem ehemaligen Namen nannte, seither war so viel geschehen...

Bevor ich reagieren konnte, zuckte Abendstern wieder heftig zusammen, sein Blick wurde glasig und seine Flanke bewegte sich nicht mehr.

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