Die Reise beginnt
Nebeldunst lag der Duft frischer Kräuter in der Nase. Leise schnuppernd bewegte sie sich in dessen Richtung, wo der Geruch stärker wurde. Plötzlich bemerkte sie etwas. Sie war blind. Ihrgendwas verriet ihr, das sie träumte. Hinten im Kopf fand sie, das die Blindheit nicht so schlimm war....Seufzend wandte sie sich um, und wie auf einmal nahm sie einen Zweiten Geruch wahr. Es war ihr bekannt.....Sehr bekannt.....
Da schreckte sie hoch. Es war wieder eine von ihren unerklärlichen Träumen, wobei sie immer das Gefühl hatte, eine andere Katze zu sein. Diesmal war sie eine Katze gewesen, dieses einzige Mal. Manchmal war sie nämlich ein Bär oder ein Gepard, doch da kam wieder Nachtblut und.... Sie wurde das Gefühl nicht los, das dies ihr irgendwann etwas schlimmes zufolge haben würde....Nebeldunst streckte sich in der warmen Sonne und machte sich darauf, Mondfeder zu suchen. Dies war nicht schwer, denn sie fand ihn bald, an ein Kaninchen einschleichen. Ohne Mühe erledigte er ihn und brachte ihn zu seiner kleinen Hütte, ein wenig abseits des Hügelkams. Erst jetzt erkundigte Nebeldunst ihre Umgebung. Hie und da entdeckte sie ein paar Falken, die sich heftig stritten, oder sie würde Frösche beobachten und langweilig mit ein paar Pflanzen herumfuchteln. Schliesslich war auch Mondfeder bereit, die Reise anzutreten. Die Sonne stieg schon ganz hoch im Himmel, und die Sonnenstrahlen brannten heiss auf ihren Rücken. In der stickigen Luft kam es ihr vor, als wäre sie in einem Vulkan gefangen, was natürlich auch etwas übertrieben war. Mücken summten an ihren Köpfen, und Nebeldunst musste sie ständig abschütteln. Die trockene Erde, die unter ihren Pfoten knisterte, war sehr unfruchtbar und die Pflanzen hatten gelbe Blätter. Sie liefen weiter durch den Urwald, wobei die Sonne unter den dichten Blätterdach die Hitze verstärkte. Es kam ihr vor, als würde man einen Wald anzünden. Ständig hatte sie das Gefühl, jemand verfolgte sie. Jemand kam immer näher, egal, wie weit oder schnell sie gerannt waren.
Bald waren sie an einem schwarzen Fluss angekommen, der durch den Wald floss. Man erschauderte beim Anblick dieser Strömung. Nebeldunst liess ein Seitenblick auf Mondfeder schweifen, der misstrauisch den Fluss beobachtete. Schliesslich meinte er: "Hier habe ich noch nie das Wasser rauschen hören. Wir sind viel zu weit entfernt von der nächsten Quelle, und von dort fliesst kein Bach.......Ich würde das Wasser nicht trinken. Es ist echt merkwürdig", fügte er hinzu, "dass es hier nach so fest Asche stingt. Und überhaupt sollten es hier die schönsten, duftigsten Blumen aller Art um schöne Luft sorgen!" Leise stöhnte Nebeldunst vor sich hin. Mondfeder machte sich echt zu viele Sorgen! Warum sollten sie das Wasser nicht trinken? Was Wasser war, war Wasser. Und beide hatten richtig Durst bekommen. Prüfend schaute sie ihn an. "Bist du dir bei dieser Entscheidung ganz sicher? Oder...", doch sie wurde unterbrochen von einer plötzlichen Krach. Asche regnete auf den beiden herab, und das Dröhnen kam immer näher. Entsetzt sprang Mondfeder auf den nächsten Felsen und rief: "SCHNELL! BEEIL DICH!" Dieser Ruf kam ihr so bekannt vor, sie müsste es schon einmal gehört haben, doch für diese Gedanken war jetzt keine Zeit. Hinter seinen Fersen rannte sie, heisse rot-orange Quellen strömten den Kamm hinab, worauf sie an der Kante gewandert waren, und floss weiter, in ihrer Richtung. Die Erde bebte, und ein es gab ein paar Spalten, die sich in der Erde bildeten, wobei die dampfende Flüssigkeit alles auf sein Weg verbrannte. Man konnte kaum atmen, vor ihr hörte sie Mondfeder leise fluchen: "Ich hätte es merken müssen! Die Luft war viel zu stickig für diese Jahreszeit!...", doch vor sie es wussten, was zu ihnen geschah, hatte die Flüssigkeit auch sie umzingelt. Nebeldunst spürte Panik in ihr auflauern, ja, sie hatte Angst. Der Stein, wo sie sich verkrochen hatten, wurde die Fläche immer kleiner, und am Schluss standen sie auf Zehenspitzen auf den Felsen. Leise murmelte Nebeldunst: "Mondfeder, ich danke dir, das du mich damals und immer wieder gerettet hast." Die Flüssigkeit stieg höher. "Ich danke dir so viel." Die Quelle stieg noch höher. "Ich hoffe, dir haben unsere gemeinsame Tage auch gefallen....Viel Glück." Auch Mondfeder öffntete seine Schnauze, um etwas zu erwidern, doch in diesem Augenblick schrie Nebeldunst auf. "HIER!", rief sie, als sie auf eine Aschenplatte sprang, der auf das dampfende Glut umhersegelte. Mondfeder machte einen Satz hinter ihr her, gerade rechtzeitig, da das Lava schon über den Stein, worauf sie gerade gewesen waren, geschwappt war. Nebeldunst seufzte erleichtert und auch Mondfeder konnte es kaum glauben. Nach einer kurzen Weile meinte er: "Was du vorhin gesagt hast, war unnötig gewesen." Sie schmunzelte. Ja, sie würden weiterleben und vieles mehr gemeinsam durchstehen. Während sie da so vor sich hin sassen, ging die Sonne schon langsam unter, wie eine Feuerkugel, die schliesslich unter dem Horizont verlosch. Da sah sie eine Katze, die sie anschaute. Er war so grau wie Asche, und lief auf der Kante des Vulkanes hin und her. Doch als Nebeldunst nur eine Sekunde den Kopf umwandte und wieder hinüberschaute, war die Kreatur verschwunden.
Und endlich das nächste Kapitel :) Ich hoffe, es gefällt euch. Fortsetzung folgt! Wie findet ihr die Geschichte bisher?
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