Kapitel 1
Maria Jiménez
Gehetzt ziehe ich mir die Jeanshose, die auf dem Bett liegt, an. Ein Pullover habe ich schon an, der passt zwar nicht zum Outfit, denn die Hose ist ganz normal blau während der Pullover neongelb ist, doch das ist mir egal. Mierda, ich komme viel zu spät! Es muss doch mal klappen, das ich in meinem Alter pünktlich zur Arbeit erscheine!
Schnell laufe ich ins Bad um mir die kurzen dicken, blonden Haare zu bändigen, denn ich habe ein Long Bob, also sieht es so aus als habe ich in die Steckdose gepackt, dann putze ich mir die Zähne, danach flitze ich in den Flur und ziehe mir die Schuhe und eine Jacke an.
In dem Café, in dem ich arbeite, angekommen, sehe ich meiner Chefin in die Augen. Aaliyah schüttelt den Kopf, dabei massiert sie sich die Schläfe und ich grinse sie nur entschuldigend an.
»Es tut mir so leid!«, flüstere ich und hebe dabei die Hände entschuldigen hoch.
»Qué se supone que debo hacer contigo?« (Was soll ich bloß mit dir anstellen?), fragt sie mich lächelnd. Sie ist wunderschön! Aaliyah hat wunderschönes blond-graues Haar, das bei jedem ihrer Schritte auf und ab wippt dazu hat sie Giftgrüne Augen. Für ihr Alter sieht sie sehr jung aus, denn sie ist jetzt zweiundfünfzig! Bei ihrer Figur sieht man auch nicht das sie fünf Kinder hat.
Silas ist der älteste und so mit sechsundzwanzig, dazu ist er um die einsdreiundneuzig groß. Er hat schwarzes Haar und die grünen Augen von seiner Mutter geerbt dabei ist er breitgebaut und sehr unfreundlich, also mir gegenüber jedenfalls.
An seinem rechtem Auge befindet sich unter der Augenbraue eine kleine, tiefe Narbe. Woher er sie hat weiß ich nicht. Zu der Unfreundlichkeit zählt noch Unpünktlichkeit sowie misstrauisch gegenüber jedem den er nicht kennt.
Dann ist da noch Enzo, der sieht aus wie sein Vater und ist vierundzwanzig. Schwarzes Haar sowie blaue Augen. Sowie Silas ist er ebenfalls sehr groß, um die einsneunzig. Allgemein sieht jeder Junge von den Blacks aus als würden sie von einem Bullen abstehen. Sie sind alle sehr breitgebaut und auch sehr groß. Enzo ist der freundlichere von den drei Brüdern und sein Charakter ist aus Gold. Er ist einfühlsam, charmant und nett einfach.
Luis ist der jüngste von den Jungs und ist gestern zweiundzwanzig geworden. Er sieht aus wie seine Mutter, blonde Haare und grüne Augen. Zum Anbeißen sieht er aus, richtig süß und knuffig. Luis hasst es wenn ich ihm in die Wange kneife und ihn so wie ein Baby behandle, doch ich kann nicht anderes! Er ist eine Mischung aus Enzo und Silas.
Adriana und Ana habe ich noch nicht kennengelernt, also weiß ich nicht wie sie aussehen aber ich kann es mir vorstellen. Ich weiß nur das sie Zwillinge und beide siebzehn sind.
»Vielleicht solltest du sie mal feuern!«, faucht Silas hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und muss mal wieder feststellen wie gut er aussieht! Mierda, mal wieder bringt er mich aus der Fassung und bricht mir dabei noch ein Stück von meinem Herz, das sowieso schon angebrochen ist, da er immer so zu mir ist.
»Silas, te crié para que fueras malo con una mujer?« (Silas, habe ich dich erzogen gemein zu einer Frau zu sein?), zischt Lia ihn an und stemmt die Hand auf ihre Hüfte während sie mich entschuldigend ansieht.
Mit der Hand gebe ich zu verstehen, das alles gut ist. »Lia, alles gut. Ich bin diese Feindseligkeit schon gewohnt.«, lasse ich sie wissen danach drehe ich mich um und gehe in die Küche um die Kanne mit Kaffee schon mal volllaufen zulassen.
Wie ich sehe hat Lia schon das ganze Gebäck gebacken und in die Vitrine gestellt.
🖤
Seit dem Vorfall im Café bei den Blacks sind jetzt zwei Tage vergangen und ich bin nicht nochmal auf Silas getroffen, zu meinem Glück!
Als ich heute ins Café gehe, laufe meistens immer zu Fuß, merke ich das irgendwas nicht stimmt, denn ich bemerke ein komisches Kribbeln in meinem Rücken und das ist nicht normal.
Unauffällig hole ich mein Handy aus der Tasche und rufe Enzo an, denn ich habe nur die Blacks als Familie, deshalb kenne ich die Black wie meine Westentasche.
Ich höre das es klingelt und normalerweise geht er viel schneller ran aber wenn ich ihn sonst anrufe haben wir auch keine fünf Uhr morgens.
»Hast du eine Ahnung wie früh es ist?«, knurrt er rau ins Telefon, da ich Kopfhörer im Ohr habe kann man mir von hinten nicht ansehen das ich telefoniere.
Leise kichere ich ins Handy. »Sorry aber ich würde nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre.«, flüstere ich, danach höre ich wie die Bedecke raschelt, was bedeutet das er alarmiert ist.
»Qué ocurre?« (Was ist los?), fragt er nach. »Me están siguiendo. Rastrea mi teléfono y si no estoy en el café, entonces tendrás tu respuesta.« (Ich werde verfolgt. Orte mein Handy und wenn ich nicht im Café bin, dann hast du deine Antwort.), antworte ich ihm ruhig, denn ich wusste, dass wenn ich mich im Café der Blacks bewerbe würden sie früher oder später auch auf mich zustoßen, mich als Ziel sehen.
»Nein, du geht jetzt in die Bäckerei, die ungefähr zehn Meter vor dir sein müsste und wartest da auf mich!«, befiel er mir, doch ich schüttle den Kopf, denn ich muss pünktlich in dem Laden sein, sonst reißt Lia mir wirklich dieses Mal den Kopf ab.
»No, deine Ma reißt mir den Kopf ab wenn ich nicht pünktlich komme.«, flüstere ich sauer und verschnellerte meine Schritte, damit ich endlich ans Ziel komme.
Plötzlich höre ich wie ihm das Telefon aus der Hand gerissen wird und wusste das er dran sein wird. Das wird jetzt anstrengend, denn ich bin genauso stur wie er und deswegen mag oder hasst er mich wahrscheinlich auch.
»Du hast zwei Sekunden um in diese scheiß Bäckerei zu gehen, verstanden?«, knurrt er ins Telefon und ich weiß ganz genau das ich gerade mein Todesurteil unterschrieben habe als ich an der besagten Bäckerei vorbei gehe.
Ich höre ihn genervt ausatmen und verdrehe die Augen auf sein Getue, denn er reagiert nicht so weil ich ihm was bedeute sondern, weil ich Enzo und seiner Ma etwas bedeute..
Also kann er sich seine Besorgnis in den Arsch schieben!
»Bete zu Gott, das ich dich heute nicht erwische!«, zischte er, worauf ich leise lache.
»Ich habe keine Angst vor dir und werde es auch niemals haben, merk dir das. Außerdem interessiert dich das sowieso nicht, was mit mir passiert, also hör auf mir was vorzuspielen und gibt das verdammte Handy wieder deinem Bruder!«, fauche ich ihn an und kann schon aus dem Telefon hören wie ihm das Blut durch die Adern pumpt.
Nach einem kurzen rascheln und Getuschel weiß ich das Enzo wieder dran ist. »Beeil dich so schnell es geht in den Laden zu kommen, mein Bruder kommt und er ist sauer, Maria.«, informiert er mich worauf ich mich mental auf einen Streit vorbereite.
»Okay, ich bin in fünf Minuten da und denke das ich nicht mehr verfolgt werde, das kribbeln ist weg.«, sage ich ihm, damit er auflegt was er aber nicht tut solange ich nicht im Laden bin.
🖤
Im Laden angekommen brennt das Licht schon. Fuck, er ist schon da. Langsam öffne ich die Tür und atme nochmal tief durch. Lass ihn bloß nicht zu wütend sein! Vielleicht ist er gar nicht wütend und will nur schauen ob sie dich bekommen habe.
Scheiße jetzt führe ich schon Selbstgespräche. Kopfschüttelnd reiße ich die Tür auf und betrete den Laden, er lehnt direkt gegenüber der Tür an der Bedinungstheke und hat die Augenbraue zusammen gezogen, dabei die Arme vor der Brust verschränkt. Es sieht so aus als würde er überlegen, doch worüber ist mir ein Rätsel.
Langsam gehe ich auf ihn zu und bleibe erst stehen als ich vor ihm bin. Ich muss den Kopf in den Nacken legen um ihn anzuschauen, dabei lege ich schützend die Arme um meinen Körper. Einfach, weil ich das Gefühl habe mich von seinen kommenden Worten zu schützen.
Den Kopf leicht schief gelegt mustere ich ihn, sehe das er angespannt ist und müde aussieht. Mit seiner Hand fährt er sich über das Gesicht bevor er sie mir an den Hals legt und mit dem Daumen über meine Unterlippe fährt.
Mein Puls ist so hoch, das ich Angst habe, das er mir aus dem Körper springt. Verdammt, so nah waren wir uns noch nie! Sein Hand fühlt sich gut an meinem Hals an und so schmiege ich mich an sie während ich die Augen schloss.
Scharf zieht er die Luft ein, weil er eben nicht mit dieser Reaktion gerechnet hat und ich denke, das ihn das überfordert.
Ich werde keine richtige Reaktion von ihm bekommen und als mir das klar wird trete ich ein Schritt nach hinten und gehe in die Küche, dabei ist es mir egal ob er hier bleibt oder geht.
Während ich das Gebäck in den Backofen schiebe, merke ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel, versuche es jedoch zu ignorieren.
Nachdem ich das Gebäck fertig gebacken habe bin ich rüber zu den Kaffeemaschinen, die auf der Theke zu sehen sind, um die anzumachen und die Kaffeekannen zu füllen, damit die Kunden nicht zulange warten müssen.
Müde streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und band mir einen neuen Zopf. Plötzlich merke ich ein Atem in meinem Nacken, der mir eine Gänsehaut bereitet und sehe rechts und links, neben meinen Hüften, Arme die mich einkesseln.
Langsam drehe ich mir um und sehe ihn direkt vor mir, wie er die Augen geschlossen hat und es so aussieht als würde er mein Duft einsaugen.
Er hat ein sehr markantes Gesicht und hohe, kräftige Wangen Knochen. Perfekte Mandelaugen , sowie eine gerade Nase und dann kommt da noch seine sinnlichen vollen Lippen.
»Maria«, flüstert er, dabei sieht er zu meinen Lippen, die ich gerade zwischen den Zähnen ziehe. »Hm-m«
Unerwartet wird die Ladentür aufgerissen, was mich abrupt zur Tür sehen lässt und dort Enzo außer Atmen stehen sehe. Silas hat innerhalb von nicht mal einer Sekunde wieder den Sicherheitsabstand zwischen uns erreicht.
Enttäuschend sehe ich ihn an, schüttele leicht den Kopf während ich langsam um die Theke trete und auf Enzo zulaufe. Enzo zieht mich direkt in seine Arme und atmet erleichtert aus. Ich kann merken wie er stumm mit seinem Bruder kommuniziert und ich kann es nicht fassen, denn jetzt kann ich eins und eins zusammen zählen.
Silas kann nie und nimmer so schnell hier gewesen sein außer er war in der Nähe, doch das geht auch wieder nicht, denn er war ja am Telefon von Enzo, der zuhause war. Die Blacks wohnen jedoch am Stadtrand, das bedeutet das sie fast eine Stunde brauchen um hier herzukommen.
Hastig drehe ich mich wieder zu Silas, der gerade dabei gewesen war, durch die Hintertür zu verschwinden.
»Silas?«, rufe ich, was ihn zu stehen bringt und sein Rücken anspannen lässt, doch er dreht sich nicht um. Enzo fasst mich am Rücken an, doch ich schüttle die Hand ab. »Du hast mich verfolgt oder?«, frage ich leise nach und bringe meine Arme wieder um meinem Körper.
Nach gefühlten fünf Minuten dreht er sich langsam etwas zur Seite, jedoch nicht komplett. Mittlerweile hat er sich die Kapuze von seinem Hoddie über den Kopf gezogen, sodass ich nur die Hälfte von seinem Gesicht sehe.
»Ja, Maria.«, hauchte er sanft und sieht mich, ich würde fast schon liebevoll sagen, an. »Das tue ich schon seit du in dem Café von Mamá arbeitest.«, damit verschwindet er und lässt uns hinter sich. Verdammt, das sind fünf Jahre! Das kann nicht sein, denn ich hätte es doch bemerkt, so wie heute!
Geschockt drehe ich mich zu Enzo, der mich mit einem neutralen Blick ansieht und die Schultern zuckt. »Mehr hast du nicht zusagen? Wie lange weißt du das schon?«, fauche ich ihn an ehe ich zur Kaffeemaschine rüberlaufe, weil die erste Kanne fertig ist. »Ich habe ihm versprochen nichts zu sagen.«, sagt er Schulterzuckend. Kopfschüttelnd sehe ich ihn an und stütze mich auf der Theke ab.
»Das kann doch nicht wahr sein! Warum? Weil er Angst hat, wen seine Mutter da eingestellt hat oder interessier ich ihn etwa?«, befrage ich ihn, obwohl ich weiß das er mir die Fragen nicht beantworten kann.
____________________________
Wie hat euch es gefallen? Findet ihr Ähnlichkeiten zwischen Elijah und Silas?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top