Das ist ein (langes) Kapitel aus der Story "Casual affair" von Schoko4 lest die unbedingt auf fanfiktion.de

Samu-

"Moi, Rajamaa." sage ich und gebe Gas, dann sind wir auf dem Weg zu Raul. Und zu einer langen Nacht, mit sehr viel Alkohol, mit Wahrscheinlichkeit, eine der letzten großen Partys, vor der Tour in ein paar Monaten.

Bei Raul ist es voll als wir kommen. Also so wirklich, wirklich voll. Es ist bereits gegen halb acht abends, und die Gäste drängen sich im Wohnzimmer, auf der Terrasse, in der Küche. Raul selbst macht tatsächlich die Tür auf und begrüßt uns kurz mit einer Umarmung, dann ist er auch schon wieder verschwunden. Riku hebt die Augenbrauen. "Ein vielbeschäftigter Mann, unser Nussknacker." kommentiere ich grinsend und schultere die Gitarrentasche. "Sollen wir rein?"

Wir liefern die Gitarren auf der Terrasse ab, wo ein etwas erhöhter Teil als Bühne dient und mischen uns unter die Leute. Ziemlich bald habe ich Sami gefunden, der mit zwei Flaschen Bier auf mich zukommt. Riku habe ich irgendwo bei zwei alten Bekannten von ihm und Raul, die extra aus Schweden angereist sind, verloren. "Hapa, auch mal da!" grüßt mich der Schlagzeuger und drückt mir eine der Flaschen in die Hand. "Wolltest du nicht um sieben hier sein?" "Kam so. Musste noch Ricks abholen und habe zwei durchgedrehte Katzen zu Hause." erwiderte ich. "Ich meine mal an du meinst deine Viecher und nicht..." Sami fängt an blöd zu grinsen anstatt weiter zu sprechen. "Hol deine Gedanken aus der Gosse, Sami!" schlage ich zurück, muss aber lachen "Ich bin nicht du." "Als ob ich sowas je gemacht hätte, hey ich bin vergeben." Er verzieht kurz das Gesicht. "Bin ich froh, dass sie den Spruch nicht gehört hat, sonst hätte ich wohl was zu erklären gehabt. Übrigens, wie läuft es bei dir? Nach Vivi noch glücklich allein, oder hat sich da was geändert?" "Allein." erwiderte ich knapp, mit der Hoffnung, dass dieses Gespräch nicht in die Richtung geht, in die meine Gedanken seit einigen Tagen laufen, naja ausrutschen ist wohl das richtige Wort. "Aber nicht glücklich allein?" bohrte er nach. Ich seufzte, war ja klar, dass er sich damit nicht zufrieden gibt. " Verstehe, du bist noch zu nüchtern um über so etwas zu reden." nickte er darauf hin, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. " Na das kann man ändern."

Bevor da aber groß was geändert wird, kann ich allerdings gerade mal  zwei Bier trinken, bevor ich mich zusammen mir Riku und Sami auf der Bühne befinde. Etwas  verspätet kam dann Osmo nach zwei Liedern an und klemmt sich hinter das Keyboard ( Wow, er ist wirklich immer zu spät, dagegen war meine halbe Stunde nichts. Das er sogar jetzt zu spät ist, ist schon fast beeindruckend.) Nachdem wir eine Zeit lang, wie es sich nach unserer Band Tradition bei Geburtstagen gehört, Musik gemacht hatten und auch Raul einmal nicht nur zuhören, sondern auch den Bass in die Hand nehmen durfte, verabschieden wir uns fürs erste von der Bühne.

Einige Stunden später, hatte sich mein Alkoholpegel allerdings um einiges gesteigert, auch wenn Sami nicht allein daran schuld war. Wo der allerdings hin ist, weiß ich gar nicht mehr so genau. Irgendwie bin ich gerade der Unterhaltung mit einem sehr oberflächlichem Ex-Model (Das habe ich sogar in alkoholischem Zustand bemerkt) entkommen. Aber um ganz ehrlich zu sein, den Weg zu dem Sofa, auf dem ich jetzt sitze, habe ich nicht mehr genau in Erinnerung.

Von irgendwo her (Wie war das so schnell mögich?) kam Jukka mit einer Flasche Jägermeister in der Hand. Er läuft zwar nicht mehr ganz geradeaus, aber das hat wahrscheinlich nichts auszusagen. Bis Jukka wirklich umkippt braucht es eine Menge. Ich bin schon etwas vernebelt im Denken, nehme aber die Flasche an, die er mir nach einem großen Schluck daraus überreicht und dabei fast so tut als wäre es heilig. "Gutes Zeug Happa," nuschelt er grinsend. Dann lässt er sich auf der Lehne, meines Sofas nieder und fällt dabei fast runter, worüber wir beide lachen müssen. Ich bin mir nicht ganz sicher (Logisch denken ist in meinem Zustand schon eine Herausforderung) aber ich glaube das wäre ganz nüchtern, weit weniger witzig gewesen. Und weil das bei vielen Dingen so ist, nehme ich auch einen Schluck aus Jukkas heiliger Flasche. "Na?" Jukka wackelte mit den Augenbrauen. "Gleich fällst du da auch runter!" Wieder lachen wir beide und um ihm zu Beweisen, dass das noch lange nicht so ist, stehe ich auf, schwanke ein bisschen und gehe in Richtung Küche. Küche? Gute Idee überhaupt so, ich hab nämlich Hunger.

In der Küche treffe ich Sami, dem ich Jukkas Flasche kurzerhand überreiche und ein paar andere Typen, die aber im Begriff sind, wieder zu gehen. Sami betrachtet die Flasche, grinst breit und nimmt gleich zwei Schlucke, dann zieht er etwas unbeholfen einen Stuhl von unter dem Tisch weg, den er mir hinstellt und dann einen zweiten, auf den er sich selber setzt.
"Was war jetzt, auf wen stehst du gerade?" kommt er sofort zur Sache und ich brauche ein bisschen, um zu checken, dass wir ja irgendwann am Anfang, als mein Zustand noch besser war, mal darüber geredet hatten. Dummerweise, habe ich absolut keinen Plan, was ich ihm eigentlich genau gesagt habe, aber offenbar doch so einiges. Noch weniger weiß ich, was ich ihm eigentlich sagen will, naja eigentlich nichts.
"Ähm..." sage ich also (Sehr intelligent, gute Antwort Samu!) und hocke mich auf den Stuhl. "Nicht so wichtig..." versuche ich es dann. Bin zwar doch recht betrunken, aber nicht blöd. Was los ist kann ich ihm schlecht erklären, ich bin in Riku... Halt Stopp, so offen hab ich da doch gar nicht, neeee. Betrunkene sagen zwar angeblich immer die Wahrheit m, aber das ist Unsinnig.
"Hey! Name!" Sami schippst vor meinem Gesicht herum und ich versuche, seine Hand abzuwehren. Wie eine fucking Fliege oder eine Mücke im Sommer... "Ich will einen Namen haben, sonst kann ich dich erstens nicht damit aufziehen und zweitens keine Kuppelpläne schmieden. Und dir schon gar nicht helfen." Das klingt einleuchtend, meldet eine Hälfte meines Gehirns sofort. Solltest ihm alles sagen. Nur dummerweise bin ich mir nicht sicher, ob das nicht der Teil ist, der schon deutlich mehr unter Einfluss des Alkohols steht, denn ein anderer Teil ist dagegen, nachher passiert noch, was passiert dann nochmal?
„Rikuuu"

Sage ich, als... dieser genau in die Küche kommt. Ähm. „Hey, Samu." grinst dieser sofort und kommt zu mir rüber. Sami schaut ein bisschen enttäuscht drein. „Wir reden nochmal darüber!" sagt er schließlich, zwinkert mir zu und geht los „Ich will schließlich genau wissen, wer es ist, muss ja wirklich ganz besonders kompliziert sein, wenn du dich so anstellst."
Ich sehe ihm etwas verwirrt hinterher. Hab ich nicht gerade? Anscheinend hat er gedacht ich rede mit Riku, was durchaus nichts schlechtes ist. Sowas sollte ich einfach echt nicht in betrunkenem Zustand besprechen.

Riku entdeckt die Jägermeisterflasche auf dem Tisch. Er nimmt einen Schluck und stellt sie wieder hin. Ich will auch, aber er lacht nur und nimmt sie mir weg. „Du hattest genug, sonst kriegst du es gleich nicht auf die Reihe, Raul ein Geburtstagslied zu singen." erklärt er und zieht mich aus der Küche. Die Flasche drückt er dem vorbei gehendem Raul in die Hand und wir drängen uns durch die Gäste zur Bühne durch. Tatsächlich sind es nur noch wenige Minuten und schließlich sitzen wir da und alle zählen die Sekunden bis Mitternacht runter.

Trotz Alkohol beginnen wir eine, gar nicht mal soo schiefe Version von Happy Birthday zu singen. Sogar Jukka mischt irgendwie mit dem Keyboard mit Osmo zusammen. Raul nimmt Glückwünsche entgegen und damit ist unser Musikalischer Einsatz für diese Nacht offiziell beendet und wenn Raul nicht die blöde Flasche hätte, hätte Riku nun wirklich keinen Grund mehr mich vom Trinken abzuhalten.
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass Riku eigentlich extrem hübsch ist, denke ich so, nachdem ich nach einem weiteren Bier wieder mein Sofa in Besitz genommen habe und Riku anstarre, er hat so wundervolle Augen, okay reicht dann auch wieder Samu...
Er redet mit einem Typen und einigen Frauen, die ich nicht kenne und irgendwie kommt es mir so vor, als würde die eine, Blonde da, etwas von ihm wollen und das ist kein angenehmes Gefühl, wie ich schnell feststelle. Die Brünette da überhaupt auch, in relativ kurzer Zeit richten sich so einige negative Gedanken gegen die zwei Mädels, die meinen Gitarristen so offensichtlich anflirten. (Das mein Gitarrist lag hoffentlich nur an dem Alkohol)

Raul legte jetzt Musik auf und ein wilder Mix aus allen Genren ertönte in voller Lautstärke. Riku und die Leute, mit denen er geredet hatte, hatten längst angefangen zu tanzen. Schon wieder fällt mir was an Riku auf, er kann ziemlich gut tanzen.
Gerade als ich überlege ob ich rüber gehen soll, um Riku von diesen Tussis wegzuziehen, kommt er plötzlich von sich aus zu mit rüber. Irgendwo ganz weit hinten in meinem Kopf registriere ich, dass du Musik wechselt.

„Komm tanzen." ruft Riku über die Musik und zieht mich vom Sofa hoch „Komm ist doch Raul's Geburtstag und Alkohol ist keine Ausrede, ich weiß das du nicht soo viel hattest." Weil ich als er meine Hand nimmt, einen kurzen Moment klar Denken konnte, bemerke ich, dass es nicht gerade schlau wäre, darauf etwas zu sagen. Immerhin kann ich nicht ganz sicher sein, welche Wörter aus meinem Mund kommen, also folge ich ihm einfach nur zu der tanzenden Menge.

Riku ist wieder näher bei mir, lächelt mich an und ist dann auf einmal wieder weg. Ich kann nicht umhin um zu merken, dass es schon fast so ist, als würde er mit mir spielen. Doch der Gedanke wird zurück gehalten, zurück gehalten durch die wohl offensichtliche Sicherheit, dass Riku nichts von mir will, wir sind Freunde. Hat ja auch für meine Seite sehr lange zugetroffen, ich hatte schließlich mehrere Beziehungen, zuletzt einige Jahre mit Vivi.
Aber im inneren weiß ich, dass dieses Interesse nicht so plötzlich kommen kann,nicht, wenn es mich nicht ernsthaft überrascht, wenn ich daran denke, dass ich wirklich in ihn verliebt sein könnte. Könnte. Aber gerade, weil solche Überlegungen neu sind und ich sicher in nüchterem Zustand noch einmal darüber nachdenken sollte, bin ich dankbar, dass Sami durch Zufall noch keine Ahnung von allem hatte. Riku ist wieder näher bei und verdrängt alle meine Gedanken. Auf einmal sind da Hände an meinen Hüften und ich halte die Luft an, er umarmt mich von hinten (Gut, er hat auch so einiges gehabt) Das Lied wechselt, und auf einmal, auf einmal sind da Riku's Lippen an meiner Wange, ein kurzer, unschuldiger Kuss, zwischen Freunden. Der ihm rein gar nichts bedeutet, leider...

„Danke für diesen Tanz. Ich würde dir ja zu gerne nochmal die Ehre erweisen, aber Jukka will dich sehen." Dann ist er weg, ich stehe einen Moment einfach da, der Abdruck seiner Lippen brennt angenehm auf meiner Wange und ich versuche zu ordnen, was das alles mit mir macht. Als ich schließlich merke, dass mir das kaum gelingen mag (Gott ich freu mich schon darauf wenn ich nüchtern bin)

Ich gehe Jukka suchen, dieser sitzt mit ein paar anderen auf der Terrasse und grinst breit, als er mich sieht. Ich laufe auf dem Weg zu ihm fast gegen einen Blumentopf mit Bambus, ich war mir sicher der stand vorher noch nicht da. Ach ja ich wollte zu Jukka, genau der rief gerade meinen Namen. „Hab grad min... mit n paar Leudn geredet, eigentlich muss du ma mit Rick michhh in Chicago besuchen!" offenbar hat Jukka langsam auch so einiges Intus.

„Sicher, muss Ricks fragen." antworte ich und überlege dabei schon. Mit Riku in Chicago ist bestimmt lustig, wo ich doch verliebt bin... Hups jetzt hab ich es wirklich gedacht. Aber wir sind ja fast eh zusammen, so oft wie wir Sachen machen (oh Gott, zu viel Alkohol)
„Hiii" Riku kommt aus dem Haus und umarmt mich von hinten, alles in mir fängt an zu kribbeln und ich muss kichern und und so schlimm ist das gar nicht, weil das ist ja nämlich ist das ja irgendwie  eigentlich ganz toll weil sich Riku gut anfühlt und so. Und dann sind da Riku's Haare, die kitzeln ein bisschen, aber sind so gelockt und toll sind die auch. „Mag deine Haare" murmle ich zu ihm und gebe meine Hand um ihm durch diese zu fahren. yuuiii....
„Mhhh" macht Riku „Chicago? Klingt toll, wir kommen. Hab mitgehört, Tür war ja nicht zu. Also Fliegengitter war zu, aber die richtige Tür, Dings. Das Lautsprecherdings, glaub, das ist kaputt." Er lehnt sich gegen meine Hand, die irgendwie immer noch durch seine Haare fährt. „Darauf trinke ich!" sagte Jukka immer noch sehr nuschelig „Auf Dings, Fliegengittertürn und Chicago" er trinkt fast alles auf Ex. Dann nimmt er kichernd den Bambustopf und schwingt damit in den Garten, zu einem Lagerfeuer. „Hoffentlich fackelt der nicht ab, bei der Menge Alkohol." sagt Riku, der mich immer noch von hinten fest hält. Is sooo schön warm mit Riku und ich mag Riku, sollte ja keiner wissen. Oh.
Und Riku ist sehr anhänglich, wenn er betrunken ist und so dauert es eine Weile, bis ich ging. Ich fand das für mich erklärte Sofa irgendwie wieder. Schlafen.... wobei, ich hätte Riku mitnehmen sollen. Ich glaube aber er wollte noch Äh. Hatte was mit Leuten ohne Klamotten zu tun oder so. Ein Spiel. Namen vergessen.

Ich bin im Halbschlaf und merke nicht so richtig ob ich nur Träume oder wach bin. Ist ja auch egal. Ich öffne leicht die Augen, mittlerweile ist es still, als Riku ohne Shirt zu mir auf das Sofa geklettert kommt und sowas murmelt wie „Hab meinen Schuh verloren"
Riku ohne Schuh mhh... und ohne Shirt, neben mir so ganz nah. Das is eigentlich ganz schön finde ich so.