Kapitel 69

[Der Krieg beginnt nun richtig]

~Es scheint, als ob der Krieg immer mit Waffen geführt wird, aber diese sind nicht immer von Nöten~

Schüsse fielen. Schwerter krachten gegeneinander und Theseus fand sich im Kampfgetümmel wieder. Er fühlte sich so verloren in mitten der strenge Gesichter und der aneinander schlagenden Schwerter. Hier, in diesem Kugelaustausch und diesem Chaos.

Es war laut. So laut. Theseus mochte es nicht und er fragte sich ehrlich, wie er hier nur gelandet war.

In der Ferne erblickte er Casmiel, der tatsächlich zwei Dolche in seinen Hände hielt, die silbern funkelten und damit kämpfte er gegen einen der Wächter. Ihre Gesichter waren umhüllt, versteckt, aber Theseus konnte Casmiels Gesicht sehen und wünschte sich, es wäre ebenso verhüllt wie das der Angreifer. Denn was auch immer er da sah, es war nicht der Cas, den er kannte.

Seine Augen glühten förmlich vor Mordlust und er strahlte eine seltsame Aura aus, die viele von den beiden Kämpfenden fern hielt. Angst. Pure Angst aber Cas schien absolut keine Angst zu haben. Er genoss diesen Kampf. Zwar war sein charmantes Lächeln von seinen schmalen Lippen verschwunden, aber statt diesem zierte nun ein dreckiges Grinsen dieses Engelsgesicht mit der Seele eines Dämons.

Letztendlich warf er einen seiner Dolche einfach und er traf genau in das Herz des Wächters, aber Casmiel war noch nicht fertig mir ihm. Seine Mordlust war noch nicht zufrieden gestellt.

Deshalb ging er zu dem Verletzten, der am Boden lag und ächzte. Der Dolch hatte sich genau in die Stelle gebohrt, an der sein Herz schlagen sollte. Mit letzter Kraft zog er sich die Verhüllung vom Gesicht und flehte um Gnade:
„Bitte...ich bitte Sie...meine Frau...meine Kinder...töten Sie mich nicht!" bat er immer wieder und einen kurzen Moment wirkte Casmiel verwirrt.

„Wieso sollte es mich interessieren, das Sie sich reproduziert haben?" fragte er nur kühl bevor er das Messer in der Wunde drehte und so noch weiter hinein stach. Der Mann spuckte Blut und er sah Casmiel angsterfüllt an, bevor seine Augen glasig wurden, sein Körper leblos und sein Atem starb. Cas riss das Messer wieder aus der Wunde, wischte es an der Kleidung des Mannes ab und warf es in die Luft nur um es wieder bei dem Griff zu fangen und ohne hinzusehen eine Attacke des fremden Mannes, dessen Gesicht ebenso verhüllt war, abzuwehren.

Theseus Blick war entsetzt. Cas hatte diesen armen Mann, der nur Befehle von mächtigen Menschen ausgeführt hatte, umgebracht und das ohne jegliche Schuldgefühle.

Aber Theseus' Blick wanderte weiter und erblickte Aspen, die gerade mit ihrem eigenen Langschwert gegen den seltsamen Mann namens Helio kämpfte. Während sie nur abwehren konnte, schlug Helio mit schnellen und präzisen Schlägen zu, die Aspen nur schwer und im aller letzten Moment abwehren konnte.

„So sehen wir uns also wieder, meine liebe Tochter. Was treibst du hier beim Widerstand?" fragte er nur warm grinsend. All das Chaos gefiel ihm und das er gerade gegen seine eigene Tochter kämpfte scheinbar ebenso.

„Dieser Widerstand ist meine Familie! Eine bessere Familie als du es jemals warst!" erklärte Aspen nur sachlich auch wenn in diesem Moment die blinden Wut in ihr aufstieg. Dies lenkte sie leicht ab, sodass Helio ihre Abwehr durchbrach und ihre Schulter traf.
„Ich hätte nie gedacht, dass du mit dem Schwert kämpfen würdest. Erschießt du deine Opfer nicht lieber, quälst sie danach noch und bringst sie langsam um damit dein Gesicht das letzte ist, was sie sehen?" fragte Aspen nur ohne den Schmerz zu spüren. Natürlich war er da, aber es war für sie nur ein Kratzer, der ihre leichte, weiße Bluse sofort mit Blut besudelte und es in dem tiefen Rot färbte.

„Ich dachte, ich versuche Mal was neues. Außerdem ist das hier persönlicher und schnell. Die Leiterin kann es kaum erwarten euch alle zu unterwerfen. Deshalb dürfen wir euch auch nicht töten. Naja, nicht alle von euch" er machte eine elegante Drehung um dem Schwerthieb von Aspen auszuweichen und konnte ihn so parieren.

„Du hast gelernt. Ich bin stolz auf dich, Tochter. Die Kunst des Langschwertes ist eine alte Familientradition" erzählte er nur während er ganz entspannt weiterhin ihre harten Hiebe abwehrte und selbst angriff. Es war ein ungleicher Kampf, das wusste Aspen, aber so konnte sie wenigstens andere vor dem schrecklichen Schicksal, das ihr Vater bringen würde, bewahren.

„Du bist ja so naiv, mein Kind. Hast du denn nicht etwas vergessen?" fragte Helio nur grinsend und plötzlich wurde Aspen heftig geblendet und gab ihre Deckung frei. Sie musste ihre Hand verwenden, um ihre Augen zu schützen, die das grelle Licht nicht erkennen konnten. Dunkle Punkte tanzten vor ihren Augen herum und bevor sie auch nur einmal blinzeln konnte, spürte sie, wie das kalte Metall eines Messers ihren Bauch durchbohrte.

Sie hustete Blut und fiel, doch Helio fing sie auf und hielt sie fest, als würde er nicht wollen, das sie wirklich auf den Boden fiel.

„Ich bin Helio und heiße nicht um sonst so. Du hast mich heute sehr stolz gemacht, Asperia und mit etwas Glück überlebst du diesen Stich sogar. Ich habe aufgepasst. Aber jetzt entschuldige mich" als er das Messer, das er verwendet hatte um Aspen zu erstechen, wieder aus der Wunde zog und die Wiederhacken noch mehr Fleisch verwundeten, keuchte Aspen schmerzerfüllt auf und hustete wieder Blut. Die schwarzen Punkte wollten einfach nicht verschwinden. Sie waren zu grell.

„Vergiss nie wer deine wahre Familie ist, Aspen. Du hast mich heute sehr stolz gemacht. Trainiere weiter mit dem Langschwert. Vielleicht sind wir dann irgendwann würdige Gegner füreinander" hauchte er noch in ihre Ohr, bevor der ältere Mann sie einfach unachtsam fallen ließ und auf sie herab starrte. Der Sturz hatte ihr die restliche Luft aus den Lungen gedrückt und sie rang nach mehr Luft, Sauerstoff. Etwas um ihre leeren Lungen wieder zu füllen.

Helio starrte auf sie herab und grinste sie verhängnisvoll an, doch in seinen Augen glänzte nicht Hass oder Abscheu, sondern wahrer Stolz. Sie konnte sich jedoch nicht auf ihn konzentrieren, alles schmerzte und die schwarzen Punkte wollten einfach nicht verschwinden.

„Aspen!" schrie Theseus als er sah, das dieser Bastard sie erstochen hatte und einfach auf den Boden fallen ließ. Es war seltsam gewesen. Helio hatte einen kurzen Moment einen hellen Schein um sich herum, als wäre er selbst die Sonne und würde alles überstrahlen. Das hatte Aspen gezwungen ihre Deckung aufzugeben und so hatte Helio die Chance gehabt, ihr ein Messer in den Bauch zu rammen. Helio musste ein Phoenix sein. Anders konnte Theseus sich diese unfaire Attacke nicht erklären. Aber wieso kämpfte ein Phoenix an der Seite der Arena?

Das war nun unwichtig, denn Theseus war sofort losgerannt zu Aspen, die nur mehr Ächzen und Stöhnen konnte.

Ohne weiter darüber nachzudenken, schlug Theseus Helio ins Gesicht, der ein paar Schritte zurückstolperte und das Blut betrachtete, das aus seiner Nase tropfte. Theseus hatte einen festen Schlag, auch wenn er ihn nie benutzte. Fast nie.

„Oh. Ein kleiner Freund von meiner kleinen Asperia. Wer bist du, junger Mann? Hat sie dich etwa in ihren Bann gezogen? Lass es lieber sein, es wird nicht gut ausgehen mit euch" warnte Helio ihn nur lachend, als hätte dieser Schlag nichts angerichtet.

Aber Theseus hatte ihn gespürt denn seine Haut war durch die Wucht des Schlages aufgerissen und seine Knöcheln schmerzten deswegen. Gebrochen. Ganz sicher. Seine Hand fühlte sich schrecklich an und der Schmerz war unerträglich. Der Mann hatte ein Gesicht aus Stahl und Theseus schlug normalerweise keine Leute. Er war diese Art von Gewalt nicht gewohnt und seine Hand war der Beweis dafür.

„Geh weg, wer auch immer du bist oder ich bringe dich um!" drohte Theseus nur knurrend, doch seine Stimme zitterte leicht und er ballte seine Hände zu Fäusten. Er ignorierte den Schmerz und spürte ihn tatsächlich nicht mehr.

„Naja. Dann stirb neben deiner Geliebten. Soll mir recht sein" Helio rammte sein Langschwert in Theseus Brust, aber dieser rührte sich nicht einen Fleck, sodass Helio überrascht sein Schwert losließ und es in Theseus Brust hingen ließ. Dieser nahm den Griff und zog ihn mit einem leichten Schmerzensschrei aus der klaffenden Brustwunde. Das Schwert hatte ihn vollkommen durchbohrt.

Ungläubig musterte Helio die Wunde und dann Theseus Gesicht, das noch immer denselben Hass trug, wie zuvor. Daran hatte sich nicht geändert.

Theseus ließ das Schwert fallen und die klaffende Wunde schloss sich sofort wieder, als wäre Theseus' Körper niemals durchbohrt gewesen, Nur sein gerissenes T-Shirt ließ darauf schließen.
„Ich sagte du sollst verschwinden, Bastard!" zischte Theseus nur erneut und der geschockte Ausdruck verwandelte sich in ein kleines Lächeln, Helio hatte verstanden.

„Ich verstehe...der Sick Boy. Theseus, wenn ich mich nicht täusche" dann hob er seine Arme, nahm sein Schwert, das vor kurzem noch Theseus' Körper zerrissen hatte und sah Theseus noch immer ruhig an. Der Schock war komplett aus den Augen des Mannes verschwunden und er musterte den Mann vor sich nun interessiert.

„Ich weiß, wann ich einen unmöglichen Kampf führe. Aber ich warne dich, Theseus. Wir sehen uns wieder und dann wird dich dein Körper nicht vor meinem Schwert schützen, egal wie sehr du es versuchst. Dann werde ich dich töten" schwor Helio gespannt grinsend, als würde er sich schon auf diesen Tag freuen, bevor ein greller Schein Theseus blendete und er verschwunden war. Helio war weg und Theseus ließ sich neben Aspen fallen, die Blut hustete. Aber in ihren wunderschönen orange-grünen Augen leuchtete der Stolz.

„Theseus..." krächzte sie nur schwach und Theseus nahm ihre Hand in seine. Sie war kühl und zitterte unkontrolliert aber auf ihren Lippen lag ein kleines Lächeln. Ihre blasse Haut wirkte nun noch blässer als zuvor und das Porzellan schien noch zerbrechlicher.

„Ruhig, Aspen. Sein kein Idiot und spar deine Kräfte" beruhigte Theseus sie sanft und er bemerkte gar nicht, das niemand sie angriff. Das lag an Casmiel, der in ihrer Nähe stand und jeden umbrachte, der es wagte zu nahe an die beiden heranzukommen. Er hatte eine Welle der Angst ausgesendet und sie um Aspen sowie Theseus gelegt, um sie vor allen Angreifern zu schützen.

„Ich sterbe nicht, Arschloch. Mein Dad kennt sich mit der Anatomie des Menschen aus. Diese Wunde bringt mich nicht um, solange ich sie rechtzeitig verschließe" zeterte Aspen nur, aber sie schien trotz der harten Worte, schwächer zu werden.

„Und jetzt geh endlich, du Held und rette noch andere Jungfern in Nöten. Sie brauchen dich gerade mehr als ich dich" lachte sie noch leicht, doch das Lachen wurde zu einem Husten und wieder spritzte Blut hervor. Aber weniger als zuvor.

„Ich vertraue dir, aber wehe du stirbst. Das werde ich dir nie verzeihen und ich schreibe auf deinen Grabstein, das du selbst in deinen letzten Stunden ein vollkommener Idiot warst, Ass" meinte er noch amüsiert, obwohl eine Träne sich ihren Weg über seine Wangen bahnte.

„Wenn du das tust, komme ich als Zombie zurück und bringe dich um. Und zwar so richtig. Einen Neustart gibt es dann nicht mehr, das schwöre ich" zischte sie nur amüsiert während sie Theseus eine leichte Ohrfeige gab damit dieser endlich aufstand, noch einmal zu Aspen sah und sich zu Casmiel vorkämpfte, der gerade wieder jemanden umbrachte und sein Messer abwischte.

Er sah schrecklich aus, aber dennoch immer noch attraktiv (für Theseus war er immer attraktiv). Seine schulterlangen, platin-blonden Haare waren offen, das dunkelblaue Band verschwunden. Sie waren wild durcheinander und zerzaust, als hätte sich ein Rabe dort eingenistet. Seine Augen waren wild und glänzten vor Mordlust, Blut war auf sein Gesicht gespritzt und zierte dieses als wäre es Farbe.

„Cas!" schrie Theseus nun und er duckte sich knapp weg, sodass das Schwert über seinen Kopf sauste und seine Nase beinahe abschnitt, aber der Täter wurde schon von einem anderen Phoenix in einen Kampf verwickelt, sodass Theseus sich seinen Weg zu Cas bahnen konnte.

„Aspen ist stark. Sie schafft das. Keine überlebenswichtigen Organe wurden getroffen. Das hätte andere Auswirkungen gehabt. Du machst dir umsonst Sorgen um sie und Falten stehen dir nicht" meinte er nur ohne wirklich auf den umliegenden Kampf zu achten. Jeder der in seine Nähe kam, fing an zu zittern und sich zwei Mal zu überlegen, ob er sich diesem Mann stellen wollte. Die Aura aus purer Angst schien ihren Zweck zu erfüllen.

„Ich mache mir keine Sorgen um Aspen. Wenn sie sagt, das sie es schafft, dann vertraue ich ihr. Sie hat keinen Heldenkomplex wie andere hier" meinte Theseus nur streng. Er konnte in diesem Moment nicht über beide Ohren grinsen, wie Casmiel es tat.
„Ich mache mir Sorgen um dich. Fühlst du denn keine Reue?" fragte Theseus nur leicht entsetzt und er griff sich an Casmiels Handgelenk fest.

Casmiels dunkelblaue Augen richteten sich nur kühl auf seinen Freund und eine kurzen Augenblick wollte Theseus zurückweichen, aber er riss sich zusammen und hielt diesem kalten Blick stand.
„Ich habe keine Zeit um Reue zu zeigen und du eigentlich auch nicht" mit einer schnellen Bewegung befreite sich Casmiel aus dem Griff von Theseus und schüttelte seine Hand leicht.
„Aber du willst ja niemanden umbringen. Tja, bleibt mehr für mich" grinsend stürzte der Anführer sich wieder ins Getümmel, als hätte er Theseus Worte einfach in den Wind geschlagen.

Casmiel hatte vor dem Mann, der für Eirenes Tod verantwortlich gewesen war, nie getötet. Er wollte nicht so werden wie sein Vater, aber für ihn war es jetzt zu spät. Es hatte ihm gefallen. Die Endorphine und das Adrenalin, das sein Selbstbewusstsein stemmte und dieses schöne Kribbeln entfachte. Er liebte das Töten und er war dazu gemacht.

„Nein. Du läufst nicht wieder von deinen Problemen davon, Arschloch!" rief Theseus und tatsächlich blieb Casmiel stehen und drehte sich um nur um ein Messer auf Theseus zu werfen und damit genau in sein Herz zu treffen.

Ächzend stolperte Theseus zurück und bevor er das Messer aus seiner Wunde ziehen konnte, war Casmiel vor ihm und nahm den Griff um es in der Wunde umzudrehen. Der Prozess des Aufreißens und wieder Zuheilens der Wunde schmerzte unfassbar und Theseus stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus.

„Du weißt gar nichts über meine Probleme und wie ich mit ihnen umgehe, schließlich hast du keine Probleme, Theseus. Du springst herum in deiner schönen Traumwelt, die nur aus Sonnenschein, Freundschaft und Familie besteht, aber lass mich dir eines sagen, du Bastard. Die Realität sieht anders aus und niemand von uns kann etwas dagegen tun. Nicht ich, nicht der Sick Boy und schon gar nicht das Schicksal. Denn es ist grausam. Das Leben ist grausam" zischte Casmiel nur und mit jedem Wort drehte er das Messer in der Wunde herum und bohrte es noch tiefer hinein. Vor Theseus' Augen wurde es dunkel und wieder hell. Er wollte nicht sterben aber er konnte seinen Körper nicht regenerieren. Es war schwer, sehr schwer, vor allem wenn er unkonzentriert war. Es funktionierte nur, wenn er starken Emotionen ausgesetzt war oder er sich vollkommen konzentrieren konnte. Aber wenn die Waffe noch in seinem Körper steckte, konnte er nichts gegen den Auflösungsprozess tun und war den Schmerzen deutlich unterlegen.

„Ich weiß das dein Leben grausam zu dir war, Casmiel. Aber diese Menschen, die Leute, die du hier abschlachtest, sie können nichts dafür, okay! Sie sind ganz gewöhnliche Menschen, die hoffen, das sie nach diesem Angriff wieder zu ihren Familien können. Also wer ist hier grausam? Du oder das Schicksal?" fragte Theseus nur wütend. Es war mehr eine Abwehrreaktion, die der Stress und die Angst ausgelöst hatten. Die Schmerzen, seine Wut, seine Trauer. Das war zu viel aber er konnte nichts dagegen unternehmen. Er war machtlos.

„Casmiel! Theseus! Lasst den Scheiß und konzentriert euch gefälligst! Wir sind umzingelt!" rief Jason, der sein Schwert drohend anhob und langsam wurden die restlichen Phoenixe eingekesselt. Sie waren so wenige.

Theseus fühlte sich so schuldig. Er sah die unzähligen Leiche am Boden. Dort lagen sie. Von Blut umhüllt und mit starren, offenen Augen, als hätten sie gerade ihren schlimmsten Alptraum gesehen.

Pandora war eine der Leichen. Sie hatte einen Arm verloren und Theseus konnte mehrere Schrammen und Wunden sehen. Die Todesursache war wohl die Kugel, die ihren Bauch durchbohrt hatte und vielleicht ihre Lunge perforiert hatte. Pamelon lag neben ihr. Leblos. Sein Gesicht war noch blässer als sonst und er hatte seine Hand zu der seiner Schwester ausgestreckt, als wöllte er sie ein letztes Mal berühren, ihr ein letztes Mal Mut spenden. Aber zuvor war er seinen Wunden erlegen.

James, der mutige Krieger, der als Mensch an der Seite der Phoenixe gekämpft hatte, hustete noch schwach, aber Theseus konnte sehen wie seine Brust sich kaum mehr hob und senkte.

Nika schrie auf und fiel auf die Knie, auf ihrem Schoß lag eine kleine Frau mit kurzen, krausen brauen Haaren und geschlossenen Augen. Aus ihrem Mund rann Blut und ihre Hand, die zuvor noch die, von Nika umschlossen hatte, wurde schwach und fiel herab. Yizza Reskales, die langjährige Lebensgefährtin von Nika, lag tot in den Armen ihrer Geliebten, die ihre eigene Waffe fallen gelassen hatte und Tränen vergoss.

So viel tot. So viel Schmerz. Alles schien verloren. Theseus war verloren.

Niemand kann etwas dagegen tun. Nicht ich, nicht der Sick Boy und auch nicht das Schicksal. Denn es ist grausam. Das Leben ist grausam...

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