Kapitel 66
[Der gefallene Engel]
~Nur weil du einmal abgestürzt bist, musst du das fliegen nicht aufgeben~
Da war es wieder. Das gigantische Haus mit den Marmorsäulen, die die kunstvoll-verzierten Dächer hielten. Alles in einem altgriechischem Stil, einer Bauweise, die aussah, als hätte man hier, mitten in die Stadt, einen Tempel für die Götter gebaut.
Und hier war Icarus nun. Ihr...Zuhause. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Hier sollte sie also leben, in einem Palast aus Marmor und Gold, der mehr kostbarer als ihr ganzes Leben schien, aber hier war sie, kurz davor mit Charon Tripe zu sprechen. Ihrem Onkel.
Kalea wusste nichts von dem ganzen hier. Icarus wollte sich vor diesem ganzen Familiendrama bewahren und es so schnell wie möglich beenden. Icarus wollte nicht mehr töten, das war ihr Hobby in der Arena gewesen, doch jetzt widerte es sie an.
Aber andererseits war der Präsident das Ziel und es war ein taktisch gut überlegter Schachzug. Alles war so strategisch überlegt und Atlas hatte versucht ihr den Plan zu erklären, als sie zusammen Kaffeetrinken waren. Sie freundeten sich nur träge an, Atlas schien immer wieder, wenn Icarus nach seinem Vater und seiner Mutter fragte, eine Mauer zu bauen, die sie davon abhielt, ihn näher zu kommen und ihn besser zu verstehen. Icarus wusste bereits, wie verzwickt die ganze Tripe-Angelegenheit war, deshalb hatte sie aufgehört Atlas nach diesem Thema zu fragen.
Charon war Casmiels leiblicher Vater, seine Mutter hieß Calliopeia. Sie hatte zwei Kinder gezeugt, Casmiel und Cassiopeia Tripe, die beide als verstorben galten.
Charon hatte zwei Geschwister, Achill Tripe und Casandra Wight. Diese wiederum hatten insgesamt drei Kinder. Atlas und Calypso, die beiden Kinder von Achill und natürlich Icarus. Das einzige Kind von Casandra und dem Präsidenten und das einzige Mitglied des Familienstammbaums, das kein A oder C als Beginn ihres Namens trug.
Atlas hatte wirklich versucht ihr alles beizubringen in den letzten sechs Tagen, die vergangen waren, aber Icarus war noch immer verwirrt von den vielen Namen und Verzweigungen, die ganzen Geschäfte, in denen die Macht der Tripes mit ein floss und das gigantische Imperium dieser einzigen Familie.
Icarus war zugegeben naiv. Sie wollte Charon vertrauen, denn sie hatte noch nie wirklich eine Familie gehabt. Jetzt hatte sie alles. Zwei Onkel, einen Cousin (der nicht einmal so ein Arschloch war wie zuerst gedacht) Großeltern und sogar Mama und Papa. Sie hatte alles, was sie sich jemals erträumt hatte und war endlich ein Teil von etwas.
Kalea war ihr zwar wichtig, aber sie war keine Familie. Icarus mochte Kalea, schätze, was sie für sie getan hatte und Asha, Kaleas kleine Schwester, war ihr ebenfalls ans Herz gewachsen, aber Icarus lebte nach den altertümlichen Prinzipien der Familie. Dort galt die Familie als das eigene Blut, nicht das Wasser, das einen am Leben erhielt.
Deshalb glaubte Icarus all die Geschichten und bemerkte nicht, in welche Gefahr sie sich mit einem Deal mit den Tripes einließ. Sie wäre dann ein Teil dieser Intrigen und Morden. Ein Teil dieser Dramen und ein Teil, der gefährlichsten Familie Amerikas. Vielleicht war Icarus sicher, vor den Wächtern der Arena und anderen Gefahren, schließlich hatte der Name „Tripe" Gewicht, aber sie war nicht sicher vor der eigenen Familie, die nicht davor zurückschrecken würde, jemanden für ihre Vorteile zu töten.
Aber Vertrauen macht blind. Hoffnung, Liebe, Naivität. All das, verursacht einen nebligen Schleier vor den Augen des Betroffenen und zwingt ihn dazu, blind in die Gefahren zu laufen.
Icarus war ihr ganzes Leben lang misstrauisch gewesen. Sie dachte, nun da sie vor der Arena sicher war, konnte nichts mehr sie anhaben und sie konnte aufhören, jedem zu Misstrauen.
Leider herrschte noch immer Krieg, auch wenn keine Kämpfe stattfanden. Es war ein Krieg der Gleichberechtigung, ein Krieg, damit die Menschen begreifen konnten, das die Phoenixe keine Krankheit waren. Das sie die Guten waren, nicht der Grund, für die Apokalypse.
Aber so waren Menschen eben. Sie suchten immer nach einem Schuldigen, Einem, den sie für die schrecklichen Dinge, die passierten, anklagen konnten. Wenn man anders war, hatten die Leute einen Grund um dich zu wählen. Sie erfanden Dinge, damit man in einem schlechten Licht dastand und sofort wurden diese Gerüchte verbreitet. Wenn die Medien und reiche Leute im Spiel waren, gab es keinen Ausweg mehr. Es war ein unendlicher Teufelskreis, denn wenn man versuchte es besser zu machen, nahmen die Menschen es falsch auf und klagten dich wieder an. Deshalb hasste Icarus es so, eine Schuldige zu sein.
Das war auch der Grund, weshalb sie mit Charon zusammenarbeitete und ihm beinahe schon blind vertraute. Sie sah die Chance, etwas zu ändern und Charon war die beste Wahl. Er war reich, kein Phoenix, hatte aber auch nicht gegen sie. Er respektierte Icarus und ihre Entscheidungen, ihr Wesen. Aber er respektierte die Arena nicht mehr genauso wenig wie den Präsidenten.
Wäre Icarus noch berühmt, beliebt und ganz oben auf der Spitze der Phoenixe, dann hätte sie ihm nicht vertraut. Dann hätte sie mehr Fragen gestellt, weshalb Charon es denn überhaupt tat und somit sein Image und das gesamte Bild der Tripes gefährdete. Wieso er mit ihr kämpfte, obwohl Icarus ihn manchmal in den Zuschauerrängen der Arena gesehen hatte. Sie hatte ihn gesehen, wie er bei den Spielen zugesehen hatte.
Aber jetzt waren das nur unwichtige Details. Dinge, die Icarus verdrängt hatte, weil sie sie an die Zeit in der Arena erinnerten, an die Zeit, als noch Ketara ihren Körper beherrscht hatte und so viele unschuldige Phoenixe getötet hatte.
Irgendwie beneidete sie Theseus jetzt. Er hatte sich nicht gewehrt, als sie gegeneinander gekämpft hatten. Er hatte sich nie gewählt und auch bei dem Übungskampf, bei dem es nicht einmal um Leben oder Tod ging, hatte er nichts gegen Eiras ständige Angriffe getan. Er war des Öfteren gegen Wände geknallt und Icarus hatte bemerkt, das es weh getan hatte. Theseus hatte unfassbare Schmerzen ausgehalten, obwohl er keinen Grund dafür hatte. Er hatte aber die Wahl. Wollte er morden und dafür immer diese schwere Schuld auf seinen Schultern tragen, oder starb er lieber mehrere Male, bekam Schmerzen ab, Schläge, war dafür aber frei und ohne Schuldgefühle? Diese Entscheidung hätte Icarus gerne gehabt, denn nun lasteten die Schuldgefühle auf ihren Schultern, wie es früher ihre gigantischen Flügel getan hatten.
Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, betrat sie das gigantische aber wunderschöne Haus und sah sich, wie immer, in der wunderschönen Eingangshalle um. Sie fühlte sich hier wie eine Königin, die durch ihren Palast schritt und sich an dem Glanz und der Schönheit labte. Aber das hier war nicht ihr Palast. Jedenfalls nicht direkt.
Sie ging weiter durch die Gänge, die mit jedem Schritt noch schöner zu werden schienen, aber Icarus durfte jetzt nicht stehen bleiben und alles genau begutachten (Auch wenn das sehr schwer war, bei den filigran ausgearbeiteten Fresken).
Schließlich kam sie bei der großen, massiven Tür an, die aus einem dunklen Holz gebaut worden war und mit einer glänzenden Schicht von einer Art Schutzmantel übermalt worden war, sodass das Holz einen schillernden Glanz trug.
Icarus machte sie auf, denn obwohl die Türe schwer war, war es ein leichtes für Icarus' muskulöse Arme, und sie erblickte ihren Onkel, Charon Tripe. Der wohl einflussreichste und zugleich geheimnisvollste Mensch der Welt. Ein Rätsel, das in einen sehr teuren Anzug geschmückt war und in einige Akten vertieft war.
„Guten Morgen, Charon" begrüßte Icarus den Mann, der sie gerade erst durch diese Worte zu bemerken schien und die Akte vor sich schloss. Auf ihrem Einband stand ein Name: Nicholas Rune.
Icarus kannte diesen Mann nicht, aber wer immer er auch war, er musste wichtig sein. Sonst würde sich Charon sich nicht die Mühe machen und selbst einen Blick in diese wertvollen Informationen werfen. Dafür hatte er genug Angestellte, die diese Arbeit jeden Tag machten, um Charon auf dem Laufenden zu halten.
„Guten Morgen Icarus, setz dich doch. Danelion ist gerade losgegangen um einen Kaffee zu holen. Ein Caramel-Latte, richtig?" fragte Charon nur und Icarus setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. Es fühlte sich noch immer seltsam an, hier zu sitzen, vor Charon, der ihr Onkel war und über diese Pläne zu sprechen.
„Äh...ja genau. Ich hatte nicht erwartet, das du dich erinnerst" gestand sie nur und schon ging die Tür ein weiteres Mal auf und ein älterer Mann stellte einen Kaffee aus dem naheliegenden Kaffeeshops vor Icarus hin, so auch vor Charon. Dann ging Danelion wieder ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Er sprach nie.
Seltsamerweise besaß Danelion keine Zunge mehr. Sie war ihm herausgeschnitten worden, wie manch anderen Angestellten auch. Charon hatte erklärt, das niemand diese Meschen einstellte, da ihnen die Möglichkeit der Sprache verwehrt war, er aber hatte nichts gegen sie und hatte sie unter seine Fittiche genommen, bezahlte sie und gab ihnen ein Heim. Die Villa war schließlich groß genug um 167 Menschen unterzubringen.
Eine Lüge. Wieder einmal. Aber Charon war ein Meister der Lügen. Er hatte ein spezielles Talent, so überzeugend zu wirken und einen solch guten Wahrheits-Blick aufzusetzen, das man ihm einfach vertrauen muss. Icarus war nicht naiv. Jedenfalls nicht wirklich, dafür hatte sie schon viel zu viel erlebt. Man sollte einem Menschen wie Charon Tripe niemals vertrauen, das war klar, aber man wäre ein Heuchler, wenn man behaupten würde, man könnte dem Charme und dem Charisma eines Tripes widerstehen können.
Nicht nur Charon besitzt diese Gabe, es scheint ein wie ein Familienerbstück zu sein. Atlas, Achill, Casandra und auch Casmiel. Besonders Casmiel, der zu dieser natürlichen Begabung auch noch ein Phoenix war, mit der Fähigkeit, die eigenen und fremde Gefühle zu manipulieren und teilweise sogar kontrollieren. Dank dieser Kraft war er nicht nur in der Lage grandios zu lügen, er konnte die Lügen anderer auch noch aufdecken und war somit der einzige Mensch, der die Maske eines Tripes vollkommen durchschauen konnte. Jedenfalls noch.
Aber wenigstens war Icarus nicht blind und hielt sich auf Abstand. Sie bezeichnete Charon nicht als ihren Onkel, er war mehr ein Geschäftspartner als ein Familienmitglied. Atlas hatte sie zwar irgendwie gerne und er war fast wie der Bruder, den sie nie gehabt hatte, aber dennoch wusste sie, das er Geheimnisse hatte und solange er nicht vollkommen ehrlich mit ihr sprechen konnte, würde sie ihm nicht vertrauen können, so gern sie es auch täte. Aber andererseits, wollte sie ihm dann vertrauen und ihn als ihren Onkel bezeichnen können. Eine Zwickmühle.
Charon war eben ein Mysterium. Er war sogar ein noch größeres Mysterium, als Casmiel Tripe. Icarus wusste nämlich, wieso Casmiel gegen die Arena und den Präsidenten kämpfte, schließlich ging es um seine eignen Rechte und um die Rechte seiner Spezies, aber Charon war kein Phoenix. Das konnte Icarus spüren. Es war, als wäre sie eine Art Metalldetektor nur für Phoenixe und Charon war kein Phoenix. Er war ein Mensch und dennoch wollte er den Präsidenten, der eigentlich für die meisten Menschen als Held und Retter angesehen wird, stürzen und den Phoenixen mit seiner Präsidentschaft ein besseres Leben bieten. Aber wieso?
Dahinter kam Icarus nicht. Alle ihre Schlüsse ergaben keinen Sinn, waren unklar. Als würde dieses Geheimnis hinter einer dichten Nebenwand liegen, die mehrere Fallen und Tricks bereit hielt für den Fall, das jemand in der Lage wäre, diesen Nebel zu durchschauen. Aber Icarus konnte das nicht. Deshalb hielt sich ihr Vertrauen gegenüber Charon in Grenzen, aber sie brauchte ihn um zu gewinnen.
„Vielen Dank, Danelion. Kommen wir nun zum Geschäftlichen" meinte Charon ungerührt und er nahm einen Schluck des noch kochend heißen Getränks, aber er schien es so zu mögen.
„Ich habe bereits alles vorbereitet. Alles was du tun musst, steht hier drauf" der ältere Mann schob einen Zettel zu Icarus, die ihn aufhob und las. Es war ein Text, ein Skript und die Worte auf dem Papier würden großen Schaden anrichten.
„Ich...ich soll das Vorlesen? Aber das wird den Präsidenten entblößen, meine Mutter, mich. Ich werde dann offiziell zu einer Tripe und meine Eltern werden bestimmt in Ungnade fallen!" stellte Icarus dagegen. Sie konnte diese Worte doch nicht öffentlich machen. Es waren schwere Anschuldigungen.
„Was hat meine Schwester jemals für dich getan? Casandra wollte nie ein Kind und als sie deine wunderschönen Flügel bei deiner Geburt gesehen hatte, steckte sie dich in die Arena. Dein Name war nie Ketara Arayuma. Dein Name war Athena Caysila Tripe, aber deine Eltern haben deine Gestalt nicht akzeptiert. Sie wollten schon damals deine Flügel abschneiden...aber du hast dich gewährt. Als der Arzt das Messer ansetzten wollte, wurden sie silbern und ein unzerstörbares Metall überzog jede einzelne Feder. Das Skalpell ist einfach abgebrochen und Casandra gab dich an die Leiterin. Sie hatte es geschafft deine Flügel wieder angreifbar zu machen, sie wurden wieder, bis auf sieben einzelne Federn, zu gewöhnlichen Flügeln. Sofort war klar, das du kein normaler Phoenix warst, das sind die Tripes nie," er lachte leicht bitter auf, als er diese Worte sprach, seine dunkelblauen Augen fixierten einen Punkt in der Ferne.
„Meine beiden Kinder, Casmiel und Cassiopeia, sie waren mächtiger als alle anderen Phoenixe, besonders meine Tochter. Ihre Kraft war es nicht, wie alle geglaubt haben, Gefühle von anderen zu manipulieren. Sie war viel mehr als das. Cassiopeia war in der Lage den gesamten menschlichen Körper nach ihrem Willen zu formen, zu kontrollieren und zu verändern. Sie konnte nicht nur mit den Gefühlen anderer spielen, sondern auch mit ihren Gedanken oder...ihnen das Herz herausreißen mit einer einzigen, leichten Bewegung ihrer Hand. Sie...sie war kein Phoenix mehr. Sie war eine Göttin" Charon seufzte, Icarus' Blick war geschockt. Diese Macht in den Händen eines jungen Mädchens.
„Aber...aber dennoch ist sie gestorben. Wie?" fragte Icarus verwirrt. Jemand, der diese Kraft beherrschte, konnte nicht einfach sterben. Das war nicht möglich, außer sie hatte es gewollt.
„Und Casmiel? Konnte er...?" Sie konnte sehen, das Charon verstanden hatte, worauf sie hinaus wollte.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß, das er mächtig war, übermächtig. Die Kraft, Gefühle anderer zu kontrollieren, ist stärker als man vorerst denkt. Es ist nicht einfach, schließlich sind Gefühle die größte Schwäche eines Menschen und demnach sind sie auch schwer zu knacken, aber wenn Casmiel sein ganzes Potenzial nutzen würde, dann wäre uns der Schutz vor ihm verwehrt. Ich bin mir nicht sicher, ob er dieselbe Gabe hatte, wie Cassiopeia, aber wenn, dann...dann sollten wir uns glücklich schätzen das sie tot sind. Beide von ihnen. Eine solche Macht, sollte niemand besitzen. Wenn die falschen Leute davon wüssten, dann wären sie niemals in Sicherheit gewesen. Sie wären für immer die Zielscheibe der Menschen gewesen, immer die Gejagten und irgendwann...irgendwann wären sie auf der Gegenüberliegenden Seite der Meschen gestanden und hätten genug Macht gehabt, uns alle auszulöschen. Und du...du hattest eine überragende Macht, deren Potenzial du nicht zu nutzen wusstest. Bis jetzt" sprach Charon weiter und Icarus war sich nicht sicher, was er meinte. Es war, als würde Charon ihr immer wieder ein Rätsel vor Augen legen und nur wenn sie alle zusammen hatte, könnte sie es lösen.
„Meine Flügel sind weg. Dafür hat die Leiterin gesorgt. Sie hat sie mir gestohlen" antwortete Icarus nur, ihre Stimme zitterte unkontrolliert. Die Erinnerung schmerzte noch immer so stark. Ihre Freiheit, ihre wundervolle Freiheit war ihr gestohlen worden und sie würde sie niemals wieder zurück bekommen.
„Ich bin mir sicher du kennst die Geschichte von Ikarus und Dädalus, wie sie aus dem Labyrinth von König Minos geflohen sind. Dädalus und Ikarus waren keine Phoenixe. Sie hatten keine angewachsenen Flügel, so wie du. Sie waren gewöhnliche Menschen mit einer Idee" erwiderte Charon nur ruhig und er drückte auf einen Knopf, sodass die Türen sich plötzlich öffneten und Danelion ein riesiges Paket, in schwarze Seide gewickelt, hinein brachte und auf den langen Tisch, vor Charon und Icarus legte.
„Das hier ist ein Geschenk. Wenn du diese Worte vor laufender Kamera sagst und damit ein Zeichen in die Welt dort draußen malst, dann gehört es dir. Vollkommen. Du schuldest mir nichts, nur diese Worte, auf einem einfachen Blatt Papier. Nimm Rache an deinen Eltern, die deine wahre Schönheit niemals geschätzt haben. Nimm Rache an jenen, die dir deine Freiheit genommen haben." Bot Charon ihr an und Danelion wickelte das Geschenk aus.
Tränen schossen in Icarus' Augen, als sie das wunderschöne Geschenk sah. Es waren Flügel, konstruiert aus einem leichten aber zugleich harten Metall. Wunderschön silbern und mit einem stabilen Ledergurt als Halterung.
„Sie...sie sind wunderschön" hauchte Icarus nur und ihre filigranen Finger strichen sanft über das Metall, als wären es die Federn ihrer alten Flügel.
„Nimmst du das Angebot an? Es ist eine Win-Win-Situation. Du bekommst deine Rache und deine Freiheit und ich kann unseren Plan endlich ausführen. Kalea wird sicher sein, du wirst wieder fliegen können und zusammen können wir alle Phoenixe aus den Klauen der Arena befreien" er hielt ihr seine Hand hin und wartete, „Du kannst aus der Asche deiner selbst wieder erstehen. Nicht als Athena, nicht als Ketara. Sondern als Icarus Tripe, der, der die Welt damals veränderte."
Icarus sah ihm in die Augen. Sie sprühten einen solch starken Bann aus, Icarus fühlte sich sicher, wenn sie in diese Augen sah. Sie fühlte sich wohl in ihrer Haut und es war, als würden sich ihre Flügel sanft um sie legen und den Lärm der realen Welt ausschließen. Ihre eigene Welt.
„Ich nehme das Angebot an" sagte sie und schlug selbstsicher ein.
Icarus Athena Caysila Tripe. Der gefallene Engel, der wieder fliegen würde...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top