Kapitel 65

[Was haben zwei Chaoten und Familie gemeinsam?]

~Es gibt keinen Unterschied. Nicht für Aspen~

Casmiel ließ das eiskalte Wasser auf sich niederprasseln und legte den Kopf in den Nacken. Seine platinblonden Haare waren offen und hingen nass von seinem Kopf herunter. Er stand unter einem kleinen Nebenzweig des Wasserfalls, der nur ein kleiner Wasserschwall war, unter dem man duschen konnte, wenn es nötig war. Das Wasser war zwar eiskalt, aber wenigstens stank er danach nicht mehr nach Ich-saß-drei-Tage-in-einer-Zelle-und-bin-beinahe-gestorben.

Jetzt war er wieder relativ sauber, roch nach seinem Zitrone-Minze-Duschgel, das er mit den Kleidern und der Schminke geklaut hatte (auch wenn er es lieber ausgeborgt und nie wieder zurückgegeben nannte) und fühlte sich etwas besser, nach seiner Flucht aus der Besprechung, weil er nicht nachdenken konnte. Zwar hatte er gesagt er würde schlafen gehen und hatte dies auch gemacht, für traurige 10 Minuten. Dann war er aufgewacht, fühlte sich müder als zuvor und nun stand er unter dem Wasserfall und säuberte seinen Körper und versuchte die Müdigkeit auf natürlichem Wege zu verbannen. Es war anstrengend, dauerhaft seine Kraft zu verschwenden, nur damit er nicht mehr fühlen musste, wie seine Augen brannten und sich immer wieder schließen wollten.

Doch plötzlich ging jemand mit schnellen Schritten aus der Höhle und in seine Richtung, weg von den anderen wie es schien und aus diesem Anlass bedeckte Cas seine intimen Zonen lieber mit einem Handtuch, bevor die junge Frau um die Ecke kam, ihn sah und wieder gehen wollte, aber Casmiel hielt sie auf.

„Aspen, warte. Was ist los?" fragte er nur verwirrt während er sich seine Haare mit einem weiteren Handtuch abtupfte und so ein wenig trocknete, damit sie nicht mehr tropften und sich leicht zu locken begannen.

Tatsächlich blieb die Schwarzhaarige stehen, drehte sich um und ging zu ihm, nur um sich an den Rad des kleinen Wasserlochs zu setzten und die Beine anzuziehen, so wie eine Katze, wenn sie sich zum Schlafen zusammenrollte.

Casmiel spürte, das etwas nicht in Ordnung war. Er gab zu, es war selbst für ihn sehr schwer, die Gefühle von Aspen zu lesen. Sie hatte eine starke Macht, die ihn abhielt, ihre Gefühle zu lesen, aber nun schien sie unkonzentriert und er konnte spüren, das sie sich Einsam und Alleingelassen fühlte.

„Wie schaffst du das eigentlich?" fragte sie und Casmiel hatte sie noch nie zuvor so aufgelöst gesehen. Zwar weinte sie nicht, Cas wusste nicht einmal ob Aspen weinen konnte, aber ihre Stimme klang, als wäre sie kurz davor gewesen.

Er verhalf sich selbst auf den kleinen Felsvorsprung und setzte sich zu ihr, noch immer halbnackt, aber im Moment störte es keinen von ihnen wirklich.

„Was meinst du?" fragte er nur leicht, ohne sie anzusehen. Sein Blick fiel auf den kleinen Wasserfall, unter dem er gerade noch geduscht hatte.

„Du bleibst so ruhig. Die Leute werfen dir Dinge vor, genau die Leute, die du eigentlich als deine Familie siehst aber sie schenken dir kein Vertrauen. Wie schaffst du es trotzdem ruhig zu bleiben?" fragte sie nur und Cas' Blick wanderte doch zu ihr.

Er wusste nicht wenig über Aspen, mehr noch als bloß ihren wahren Namen, Asperia, den sie zu hassen schien (Deshalb mieden ihn alle, die nicht das Bedürfnis hatten eines qualvollen Todes zu sterben). Er kannte einige Geschichten ihrer Jugend, ihrer Vergangenheit und das auch nur wegen seines Vaters. Familienbunde waren schon eine seltsame Sache und die Freundschaft zwischen Helio Salem und Charon Tripe war ein Fluch wie auch ein Segen. 
Doch er kannte nicht ihr innerstes, ihr Herz. Er kannte sie nur von den Erzählungen anderer.

„Ich bin eine Mauer" sprach er nur und Aspens Augen wanderten zu den seine, „Ich bin eine Mauer aus Eis und Stein. Niemand sieht durch mich hindurch, aber alles prallt an mir ab. Niemand kann mich erklimmen, sie frieren ein und eine Zerstörung ist so gut wie unmöglich. Ich bin eine Mauer, die einen weichen Kern, eine Schwachstelle umgibt und dieser Kern, er verwelkt wie eine Blume. Seine einst goldenen Blüten werden langsam schwarz. Er fällt in sich zusammen, aber die Mauer steht. Sie steht, weil ich nicht zulasse das sie fällt. Weil ich genau weiß, dass wenn jemand in diesen Kern eindringt, meine Blume kurz wieder in ihrer schönsten Form blüht, aber wenn diese Person geht...dann geht das Leben meines Kernes mit ihr" erklärte er langsam und bei diesen Worten wurden Aspen Augen leicht feucht, doch keine Träne entrann ihr. 

„Ich hasse es, wenn du philosophisch wirst und es dann auch noch einen Sinn ergibt" maulte sie leicht lachend, auch wenn ihre grün-orangen Augen noch immer nach Hilfe schrien. Es schien mehr eine Abwehrhaltung zu sein, denn eigentlich bemerkte Cas, das Aspen lieber weinen würde und das Gelächter nur ein Versuch war, davon abzulenken.

„Du bist ein Feld. Das schönste Gras wächst dort, viele Blumen blühen, aber niemand will über dieses Feld laufen, weil sie denken, du wärst gefährlich. Jeder will meine Mauer erklimmen, weil sie wissen wollen was sich dahinter verbirgt, aber du bist so offen und direkt, du brauchst keine Mauer um die Leute von dir fern zu halten. Aber es gibt Menschen, die trauen sich hinein, in dieses Feld, das so schön erscheint. Trotz der Gefahr, das Schlangen, sie angreifen könnten. Sie haben keine Angst vor deiner Art, sie schätzen sie, weil ihr ganzes Leben aus einer Lüge entstand und du das einzige ehrliche in ihrem Leben bist" meinte er dann nur weiter, als hätte er ihren Kommentar nicht gehört und tatsächlich runzelte Aspen die Stirn.

„Du meinst also ich stoße alle unfreiwillig von mir ab, weil ich nicht lügen kann?" fragte sie nach, doch eigentlich war ihr die Bedeutung hinter diesen Wörtern bereits klar. Es war logisch, aber sie hatte es nie wirklich bemerkt. Es war ihr immer ein Rätsel gewesen, warum niemand etwas mit ihr zu tun haben wollte, sie bemühte sich doch so sehr.

„Nein. Nicht du bist du Schuld. Deine Art, dein Auftreten, es macht ihnen Angst. Sie haben Respekt vor dir, weil du so stark und unabhängig bist. Sie denken, du wärst eine Mauer, aber eigentlich bin du ein Feld, das keine Gefahren birgt. Es ist ihre Angst, die sie fern hält und nur die mutigsten durchqueren dieses Feld um deinen Kern zu finden. Jeder Mensch hat Angst vor dem Unbekannten und in einem Feld können sich Gefahren und Überraschungen besser verstecken, als bei einer Mauer" erklärte er und diese Sätze machten Aspen aus irgendeinem Grund glücklich.

Immer war ihr die Schuld an allem gegeben worden, immer hieß es, sie wäre ein Fehler, die Schuldige, obwohl sie nichts getan hatte. Es waren nur Lügen, Geschichten, die sie nie erzählen konnte und auch nicht wollte.

Ihr Körper war falsch gewesen, da er ihre Kraft eingeschränkt hat. Ihr Charakter war ein Fehler gewesen. Ihr Auftreten. Ihr Haar. Ihre Augen. Ihre Strategien. Ihre Talente. 
Fehler. Fehler. Fehler. 
Nichts als Fehler, die sie ausbessern musste, um weiterhin ganz oben zu stehen. Um weiterhin mit den Besten der Besten mithalten zu können. 
Keine Fehler, damit sie jeden, der sich ihr in den Weg stellen würde, vernichten konnte. 
So war sie erzogen worden. So war sie aufgewachsen. 
Fehler. Fehler. Fehler. 

Und jetzt das. Die Perfektion in Person sagte ihr, dass sie nicht die Schuld war. Casmiel erklärte ihr gerade, das ihre Art nicht das Problem war, sondern die Angst, der anderen davor.

„Du...du denkst das wirklich?" fragte sie nach, unsicher, denn sie war es nicht gewohnt, das ihr nicht die Schuld zugeschoben wurde. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand mit ihr so sprach, als wären sie auf dem gleichen Niveau. Aspen war immer abgestuft worden. Weil sie eine Frau war, weil sie klein war, weil sie schwach erschien, weil sie nicht lügen konnte, weil es immer jemand anderen gegeben hatte, der alles besser machte als sie. Aber nicht Cas. Er kannte dieses Gefühl nämlich, wenn man von allen hörte, das er nicht perfekt war, wie er vorgab zu sein.

Casmiel seufzte nur. „Natürlich denke ich das. Mein Dad ist ein Arschloch, aber ein verdammtes Genie. Er sagte zu mir, wenn die Wahrheit ihm nicht schaden würde, würde er nicht lügen. An dieses Sprichwort hatte er sich stets gehalten aber es war schlimmer zu wissen, das jedes schlechte Wort, das er über mich verlor, die Wahrheit war. Ich hatte geschworen zu lügen, auch wenn die Wahrheit mir schaden würde, aber das konnte ich nicht. Ich wusste nicht wie also fiel ich in das Muster meines Vaters zurück. Ich dachte, ich wäre nicht wie er, dass ich ihn einfach aus meinem Leben streichen könnte, aber er ist nun mal mein Vater und..."

„...Familie ist alles." beendete Aspen seinen Satz, den sie selbst schon tausende Male gehört hatte. Ihre Familie war weder so berühmt noch so reich, wie die Tripes es waren. Der Name Salem war zwar bekannt, doch er hatte seine Wichtigkeit im Untergrund und bei den Super-Reichen aber vor allem die Namen Asperia und Liope waren nichts in dieser Welt. 
Es war gut so. Aspen wollte nicht bekannt oder geliebt sein. Sie wollte keine Autogramme geben müssen, gefilmt werden und zum neuesten Klatsch der gelangweilten Menschen werden, die sich an jede Tragödie wie hungrige Wölfe hingen. 
Doch manchmal fühlte sich nicht nur ihr Name unbedeutend an. 

„Genau. Familie ist alles. Wie sehr mich dieser Satz doch geprägt hat" meinte er nur leicht bitter lachend. Wie sehr ihn seine Familie generell geprägt hatte, zu welchem Monster er durch sie geworden war. 

Still saßen sie nebeneinander. Cas nur mit einem Handtuch bekleidet, das er um seine Taille gebunden sowie das andere, dass um seine Schultern lag und Aspen neben ihm, leise. Manchmal waren keine Worte nötig, um miteinander zu kommunizieren und Stille war gerade richtig.

„Aspen!" rief jemand und Theseus kam zu den beiden woraufhin seine Wangen sich sofort leicht rosa färbten, das auf seiner reinen, blassen Haut deutlich zum Vorschein kam.

„Cas?" sagte er dann noch aber es klang mehr wie eine Frage, als eine eindeutige Feststellung.
„Wieso bist du hast du nur ein Handtuch um deine Taille gebunden und wieso schläfst du nicht? Wolltest du nicht...?"

„Wollte ich tatsächlich, aber ich konnte nur 10 Minuten Ruhe finden. Außerdem denke ich das du dir eigentlich wünschen würdest, das Handtuch wäre nicht an seinem Ort" erwiderte Cas nur ohne Theseus ausreden zu lassen und ohne hinzusehen klatschten Cas und Aspen ein, als könnten sie miteinander über Gedanken kommunizieren. Dieses Power-Paar machte Theseus Angst. Man sollte keinesfalls zwei Wahnsinnige zusammen in einen Raum, oder auch nur eine Welt lassen, vor allem nicht wenn sie sich verstanden.

„Ich..." eigentlich wollte Theseus etwas cooles erwidern, wie Lorcan es in einer solchen Situation getan hätten. Vielleicht würden sie etwas sagen wie: ~Vielleicht, aber wünscht du dir nicht dasselbe?~ Oder: ~Nein, lieber nicht. Ich würde ungern an Augenkrebs sterben~ Aber er war nicht so cool wie diese beiden. Er war doch nur Theseus, der in diesem Moment gar keine Worte fand und nur den Mund aufmachte, um ihn sofort wieder zu schließen, um sich weitere Unannehmlichkeiten zu ersparen.

„Sag lieber nichts und setz dich zu uns bevor du die Situation noch peinlicher machst" lachte Aspen leicht und tatsächlich ging Theseus, fast schon vorsichtig wie ein Reh, auf die beiden zu und setzte sich neben Aspen (absichtlich. Casmiel war ihm etwas zu freizügig um einen klaren Gedanken zu fassen).

„Es tut mir so leid, Aspen. Ich...ich wusste nicht was ich tun sollte, als du weggerannt bist, schließlich kann ich nicht einfach mitten in einer Besprechung wegrennen aber zugleich hast du mir leid getan und ich wollte dich trösten. Aber das wollte ich auch schon bei Cas machen, als er einfach gegangen ist und dann dachte ich, wenn ich wegen dir gehe, aber nicht wegen Cas, fühlt er sich ungeliebt und würde sich von mir abwenden weil er denkt ich wäre ein Arschloch, aber eigentlich wollte ich doch nur deinem Widerstand helfen weil gerade alle etwas neben der Spur sind und wir wirklich eine Lösung für unsere Probleme brauchen, die..." aber weiter kam Theseus nicht, der sehr schnell und panisch sprach, als würde er erwarten jeden Moment von Aspen oder Casmiel weggeschickt zu werden, aber stattdessen schlug Aspen ihm nur auf den Hinterkopf und stoppte so diesen rauschenden Redefluss.

„Theseus. Halt die Klappe. Du bist wirklich zu gut für diese Welt" meinte Asperia nur grinsend und auch Theseus schaffte es ein leichtes, ein bisschen verzerrtes Lächeln auf seine Lippen zu lassen.

„Wie lang bist du eigentlich schon hier, also auf der Erde?" fragte Casmiel nach, während sein Blick wieder ein wenig in die Ferne glitt. Diese Frage hatte Theseus tatsächlich noch nie gehört. Normalerweise wurde er nur gefragt wie oft er schon gestorben war (sehr oft) und auf wie viele kreative Weisen (sehr viele). Er wurde gefragt, wie es ist, unsterblich zu sein (grauenhaft) und wieso er nicht einfach die Welt beherrschte, wenn er denn sowieso nicht sterben konnte und somit niemals untergehen konnte (falsch).

Aber wie lange er schon lebte, war er noch nie gefragt worden.

„Keine Ahnung. Jeder sagt zwar, ich sei so alt wie die Erde selbst, aber das stimmt nicht. Es gab schon Menschen, als ich geboren wurde, wie jedes andere Kind auch und ich bin auch normal gealtert, bis ich 22 wurde und das erste Mal starb. Ich wurde von einem Auto überfahren, besser gesagt von einem der ersten Autos der Welt" meinte Theseus nur schulterzuckend. Er hatte nie wirklich nachgezählt, wie lange er schon lebte, aber bestimmt lange.

"War das nicht etwas zu langsam um jemanden zu überfahren?" fragte Aspen nur amüsiert schnaubend und Theseus zuckte nur mit den Schultern.

"Jaa...war meine Schuld. Es war vielleicht nicht wirklich schnell, aber die Bremsen waren auch nicht sonderlich gut und das Auto war ziemlich schwer" meinte er nur leicht beschämt lachend bei dieser Erklärung. 

„Es wäre irgendwie echt schräg mit dir zusammen zu sein" meinte Aspen nur leicht lachend, „Du bist nicht nur älter als meine Mutter, nein. Du bist sogar älter als meine Urahnen"

Bei dieser Vorstellung musste sogar Cas leicht grinsend und Theseus wurde zugleich leichenblass (wenigstens verschwand die Röte auf seinen Wangen).

„Bitte stell dir nicht vor ich wäre dein Großvater" bat er Aspen nur, die einfach laut lachte und bereits Tränen in den Augen hatte. „Bitte..."

„Das...das ist wirklich schräg. Theseus könnte der Freund meines Graßvaters gewesen sein und ich habe ihn geküsst" bemerkte Casmiel, dessen Gesicht nun dieselbe Farbe annahm, wie die, die Theseus trug, aber auch Aspen hörte auf zu lachen.

„Warte...du...du und er..." sie zeigte zwischen Cas und Theseus umher mit einer geschockten Gesichtsausdruck und Theseus vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er wollte im Boden versinken.

„Ja. Aber Theseus hat meinen Trick durchschaut und wir sind nicht weiter gekommen" meinte Cas nur, als wäre es ihm egal, wer diese Information kannte und wer nicht. Ganz falsch war das nicht. Ihm war es egal.

„Oh mein Gott. Ich wusste ja das Theseus auf dich steht, das ist offensichtlich, aber wieso verrät mir niemand das er doch nicht so unfähig ist, eine Beziehung aufzubauen? Ich bin stolz auf dich, Kleiner" bekräftigend tätschelte sie Theseus Schulter, der noch immer peinlich berührt war und seinen hochroten Kopf hinter seinen großen Händen verbarg.

„Halt die Klappe, Aspen. Hast du schon vergessen das deine Schwärmerei für mich auch nicht wirklich gut verlaufen ist?" meinte er nur, eher als einen Spaß gemeint, aber da sauste schon Aspens Faust auf ihn zu und seine Schulter, die Aspen zuvor noch ermutigend getätschelt hatte, jaulte nun auf vor Schmerz und Theseus fiel bei der Wucht des Schlages fast um.

Aspen war gerade einmal 1,57 groß, hatte einen zierlichen Körperbau und war schlanker als gut war, aber dennoch hatte Theseus noch nie einen so großen Schmerz gefühlt wie jetzt (Man musste bedenken das er schon überfahren worden war...von einem Bus...und einem Lastwagen...hintereinander...)

„Asperia Salem steht auf Theseus? Das nenne ich eine neue Entwicklung" meinte Casmiel nur amüsiert, vor allem als er Aspens Schlag mitbekam, den er wirklich nicht selbst spüren wollte.

„Dasselbe gilt für dich, Tripe. Nenn mich noch einmal Asperia und du fühlst denselben Schmerz wie Theseus im Moment!" drohte Aspen nur, aber Cas wusste genau das sie diesen Scherz eigentlich verstanden hatte. So humorlos war sie nicht.

„Außerdem war das mal und hallo? Sieh ihn dir an? Er hat schwarze Locken und grüne Augen. Dann noch seine goldige Persönlichkeit. So einen Mann findet man nie wieder aber nein. Er steht auf Männer, was ich ihm nicht verübeln kann" rechtfertigte sie sich nur während ihre Mundwinkel leicht nach oben zuckten und ihre Belustigung zeigten.

Cas musste aber wirklich zugeben, dass Theseus nicht schlecht aussah. Im Gegenteil, er stimmte Aspen nur zu gerne zu. So einen Mann fand er nie wieder, aber dennoch hatte Casmiel keine Gefühle gegenüber dem Sick Boy. Eine tiefe Bindung, ja, aber das rein platonisch. Mit Eirene hatte er auch seinen Glauben an die wahre Liebe verloren.

„Könnte mich einer von euch beiden vielleicht umbringen? Aber dieses Mal so, das ich nie wieder aufwache" stöhnte Theseus nur peinlich berührt während Aspen und Cas sich vielsagend angrinsten.

„Gut. Deine Wünsche gehen in Erfüllung" berichtete Aspen und sie schubste Theseus mit einem festeren Stoß von dem Felsvorsprung in das eiskalte Becken, das mit dem Wasser vom Wasserfall gefüllt war und keuchend kam Theseus wieder an die Oberfläche.

Seine schwarzen Locken ringelten sich jetzt noch stärker als zuvor, sein grünes T-Shirt, das er noch immer von der Arena hatte, klebte an seinem Körper und er holte tief Luft, sodass er kurz aussah wie ein Karpfen. Diese Vorstellung brachte Aspen fast selbst um und sie rollte auf ihren Rücken, weil sie Angst hatte, sonst vor Lachen selbst in das Wasser zu stürzen.

Casmiel saß ebenso lachend neben ihr, sah aber viel anmutiger und besser dabei aus, als die am Boden liegende und keuchende Aspen.

„Ich hasse euch. Euch beide" prustete Theseus, der versuchte irgendwie das geschluckte Wasser aus seiner Lunge zu bekommen ohne zu husten. Deshalb räusperte er sich häufig und starrte Aspen sowie auch Cas tödlich an.

„Wir lieben dich auch, Darling. Komm lieber raus bevor du noch an einer Erkältung stirbst" ermahnte Casmiel ihn grinsend, während er Theseus dabei zusah nicht zu ersticken.

„Sagt der Typ, der nur ein Handtuch trägt" konterte er und Cas musste sagen gegen diesen Vorwurf war er leider machtlos.

Aspen hatte sich wieder etwas beruhigt und wieder aufgesetzt, ihr Kopf war noch immer hochrot und ihre schwarzen Locken waren durcheinander und mit Gräsern sowie Blättern bestückt.
„Aber ernsthaft, Jungs. Ihr solltet unbedingt rein in die Höhle und euch in zehntausend Decken wickeln. Wir haben fast Winter"

Theseus holte sich selbst aus dem Becken, zog sein T-Shirt aus und wrang es über Aspens Kopf aus, sodass sie von einem Schwall Wasser im Gesicht getroffen wurde, doch es war zu spät um zu reagieren. Bevor sie auch nur Theseus' Namen schreien konnte, schluckte sie Wasser.

„Ich schwöre...ich bringe dich um, zerstückle dich und verteile dich quer über dem Planeten damit du mehrere Monate damit verbringst deine einzelnen Körperteile zusammenzuflicken!" fauchte sie nur aber ihr war viel zu kalt, als das sie ihre Drohung wirklich wahr machen konnte.

„Wir sollten wirklich rein. Es ist eiskalt und ich bin nass genauso wie Cas und...oh Aspen. Wie bist du denn nass geworden? Warst du etwa auch unfreiwillig schwimmen?" fragte Theseus nur unschuldig mit den Wimpern klimpern. Diesen Kommentar erwiderte Aspen nur mit einem mörderischen Blick in seine Richtung und ihrem Mittelfinger.

„Ja gehen wir rein. Ich habe bisher alles überlebt aber eine Erkältung will ich nicht herausfordern" lachte Cas leicht und er ging zusammen mit Theseus und Aspen (die sich noch immer tödliche Blicke zuwarfen) zurück in die warme Höhle.


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