Kapitel 36

[Chaos und Cosmos]

Meyen drehte sich in ihrem Bett und kuschelte sich weiter in ihre Bettdecke. Sie hatte wundervoll geschlafen, als würde sie auf Wolken liegen und als sich auch noch die starken, warmen Arme ihre Freundes um sie schlossen und er sie an sich drückte, hatte sie das Bedürfnis wie eine Katze zu schnurren, doch stattdessen stieß sie nur einen leicht kehligen Laut aus, der beinahe so zufrieden klang wie eine Katze, die gerade eine Massage genoss.

„James! Es ist noch so früh" murrte sie in die Kissen hinein aber sie fühlte schon das seine warmen Lippen sich ihren Weg über ihren Nacken zu ihren Wangen bahnten, die sofort rot wurden und sie drehte sich etwas um damit sie in die kastanienfarbenen Augen ihres Verlobten sehen konnte. Verlobter. Wie gut dieses Wort doch klang. Sie hatten sich gerade erst verlobt, Meyen hatte gerade erst „Ja" gesagt als er sich vor sie hingekniet hat und sie mit strahlenden Augen gefragt hatte, ob sie seine Frau sein wollte. Natürlich hatte Meyen zugestimmt, sie liebte James mehr als alles andere auf dieser Welt.

„Ich muss dich enttäuschen mein Schatz" raunte seine tiefe aber wunderschöne Stimme, in die Meyen sich so vernarrt hatte, „es ist schon Zeit aufzustehen. Wir müssen zur Arbeit" berichtete er weiter und er drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, den sie sofort erwiderte.

„Ich wünschte wir könnten noch liegen bleiben. Das Bett ist so warm!" maulte sie noch immer nicht gerade motiviert zum Aufstehen, doch sie hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Oh, wie sie es liebte neben James aufzuwachen und dann auch noch so sanft wachgeküsst zu werden. Es war ein Traum, aus dem sie niemals aufwachen wollte.

„Ich warne dich, Mey, ich schmeiße dich wenn nötig aus dem Bett" warnte James seine Verlobte nur grinsend und tatsächlich war er schon aufgestanden und zog sich ein T-Shirt über seinen nackten Oberkörper. Ein ziemlich gut durchtrainierter Oberkörper, wie Meyen fand.

Auch sie setzte sich auf und ihre wilden, zimtfarbenen Haare fielen ihr ins Gesicht. Die krause Locken waren durcheinander und zerzaust und sie wusste schon das es ein Desaster sein würde diese wieder in Ordnung zu bringen. Das brachte sie zum Seufzen und eine ihrer Locken flog leicht in die Höhe, als sie ausatmete.

„Komm schon, Mey. Wenn du dauert so ein Theater machst wenn du aufstehen musst kommst du nie in deine Bäckerei" lachte James nur amüsiert als er sah, wie Meyen sehnsüchtig auf ihre gehäuften Kissen starrte, von denen sie mehr als genug hatte. Ihre Obsession mit den verschiedenen, meist einfärbigen aber dennoch sehr bunten Kissen war süß, wie James fand. Ein Grund, wieso er seine Verlobte so sehr liebte.

„Ich will nicht" maulte sie trotzig, wie ein kleines Kind, aber ihre Mundwinkel zuckten immer wieder leicht in die Höhe, egal wie sehr sie sich bemühte ernst auszusehen und eine Schnute zu ziehen. Bei James falschem, vorwurfsvollem Gesicht konnte sie einfach nicht ernst bleiben, vor allem nicht als er seine rechte Augenbraue hob und sie noch vorwurfsvoller musterte.

„Das dachte ich mir bereits..." seufzte er nur, fast schon enttäuscht und er drehte sich um, sodass Meyen dachte er würde wirklich aufgeben und sie konnte sich noch für fünf Minuten in ihr warmes, weiches Bett kuscheln, wie sie es liebte.

Aber sie hatte falsch gedacht denn schneller als sie reagieren konnte machte James eine Kehrtwende und schoss auf Meyen zu, die panisch aufkreischte und unter ihrem Verlobten verschwand, der sich auf sie gestürzt hatte und sie nun in seinen Armen hielt. Sie zappelte herum und versuchte ihre Arme aus seinem starken Griff zu befreien aber es war zwecklos. James hatte sie gefangen und Mey konnte nichts anderes tun als zu lachen und zu quietschen.

Er gab ihr mehrere Küsse aufs ganze Gesicht, von der Stirn bis zu ihrem Hals und schüttelte sie, sodass es keine Möglichkeit gab wieder in Frieden zu schlafen.

„Gut, gut! Du hast gewonnen! Du hast gewonnen, James!" kreischte sie belustigt und tatsächlich ging er von ihr runter, aber er hatte noch immer ihre Hände in den seinen und zog sie ruckartig nach oben sodass Meyen nach vorne stürzte und James sie auffangen konnte vor dem schrecklichen Sturz auf den harten Boden.

„Mein Held" seufzte Meyen theatralisch und äußerst sarkastisch sodass James sie nur empört anstarrte und seinen Mund leicht öffnete. Seine schwarzen Haare waren nun vollkommen durcheinander und eine besonders störrische Strähne fiel ihm vor die Augen.

„Ich kann dich noch immer fallen lassen, Meyen" warnte er sie vor und tatsächlich wirkte er so, als würde er sie gleich einfach loslassen und ihr dabei zusehen, wie sie weniger elegant auf dem Boden aufkam.

„Ich liebe dich auch, mein Schatz" lachte sie nur und statt in seinen Armen dahin zu schmelzen stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn sanft, bevor sie sich aus seinen Armen löste und ihm schelmisch zuzwinkerte.

„Morgen wirst du dich nicht mehr so gut retten können, meine Liebe" rief er ihr noch hinterher, aber Meyen erwiederte nichts mehr darauf sondern streckte ihm nur frech die Zunge raus um dann hinter dem Türbogen zu verschwinden und in das Badezimmer zu gehen.

Sie betrachtete sich im Spiegel und sah ihre Haare, die einfach nur ein einziges Durcheinander waren. Sie hatten die wundervolle Farbe von Zimt, ein leichtes Rot-braun, doch das Braun überwiegte deutlich. Sie waren stark gelockt und krausten sich niedlich. Zwar liebte Mey ihre Haare innig, doch es war anstrengend sie jeden Morgen aufs neue ein wenig zu entwirren und sie nicht einfach sofort auszureißen, wenn ihr das Zupfen des Kammes wieder Tränen in die Augen trieb.
Sie hatte wunderschöne, grüne Augen, die ein wenig an frisch gewachsene Blätter erinnerten und ein schwarzer Kreis umgab ihre schöne Iris wie eine Grenze.
Ihre Haut war schön gebräunt von der strahlenden Sonne, die jetzt etwas nachließ da der Herbst sich ankündigte aber dennoch hatte sie selbst im tiefen Winter eine gesunde Bräune und sah nur selten wirklich blass aus. Diese wunderschöne Haut hatte sie sich im Sommer angeeignet und sie liebte das Ergebnis einfach.

Als sie fertig war ihre Haare etwas zu bändigen und sich die Zähne zu putzen, ging sie zurück in das Schlafzimmer, das sich James und sie schon seit drei Jahren teilten. Vor vier Jahren waren sie zusammengekommen aber es fühlte sich noch immer jedes Mal so an, als würde sie ihn das erste Mal sehen, als die wilden Schmetterlinge in ihrem Bauch getanzt hatten und sie beinahe ihr Getränk ausgespuckt hätte, als sie ihn gesehen hatte.

Diese Erinnerung zauberte ihr ein leichtes Lächeln auf die eher schmalen Lippen und ging in das Zimmer, das James scheinbar schon verlassen hatte. Wie sie ihn kannte, bereitete er bereits voller Tatendrang das Frühstück für die beiden vor, während Meyen später nachkam weil sie sich in der Früh lieber etwas mehr Zeit ließ und danach dafür etwas mehr Stress hatte.

James war schon immer der frühe Vogel gewesen während sie meist bis zehn Uhr durchschlief, manchmal sogar noch länger. Das war schon immer so gewesen und sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass es sich jemals ändern würde, das James sie aus dem Bett kitzeln musste weil sie ihre Kissenlandschaft schon vermisste, bevor sie sie überhaupt verlassen hatte.

Sie kam etwas später umgezogen zu ihm und wie erwartet saß er bereits am großen Frühstückstisch und genoss seinen Milchkaffee und sein Brötchen, das er mit Butter bestrichen hatte. Sie war geschmolzen, also hatte er extra ein paar Brote im Backofen aufgewärmt, das wiederum erwärmte Meyens Herz. Ihr Verlobter war ein Schatz, mit jeder Faser seines Körpers.

„Oh sieh nur. Endlich hat sich meine Prinzessin aus ihrer Burg von Kissen getraut" scherzte er nur und seine kastanienfarbenen Augen glänzten verschmitzt, als würde er etwas aushecken. Mey liebte diese freche Art von ihm, das war so gefährlich und irgendwie hatte sie schon immer etwas für freche Jungs übrig gehabt. Sie fand es spannend bei dem ganzen Unfug dabei zu sein, vor den Lehrern davonzurennen oder die Tage damit zu verbringen Abenteuer zu erleben. Sie vermisste ihre Schulzeit tatsächlich, jedenfalls was ihre Freunde betraf, die nun alle arbeiteten oder studierten. Schon verrückt wie schnell die Zeit verging und jetzt würde sie sogar heiraten. Einfach verrückt.

„Ach halt doch deine Klappe, Idiot" stöhnte sie nur amüsiert und sie gab ihrem Zukünftigen einen leichten Klaps auf den Hinterkopf bevor sie sich neben ihn setzte und sich auch ein Brötchen strich. Mey liebte es, wenn die Butter auf ihrem Brot schmolz und sie sogar sehen konnte, wie es noch leicht dampfte und ihre Hand leicht verbrannte, wenn sie es hielt. Diesen sanften Schmerz, er war irgendwie angenehm.

„Schalte doch bitte den Fernseher an, James. Jetzt sollte doch diese tolle Show laufen, wie heißt sie noch mal?" bat Mey ihren Verlobten, der tatsächlich den Fernseher auf ihren Wunsch anschaltete und gebannt auf den Bildschirm starrte, der das Gesicht eines unfassbar attraktiven Mannes zeigte.

Er hatte schulterlange, weiß-blonde Haare die er in einen scheinbar perfekten Dutt gebunden hatte, aus dem keine einzige Strähne fiel. Er hatte so unfassbar schöne Augen, die Meyen an das weite Meer erinnerten, in dem sie gerne schwamm. Sie trugen die Farbe dunkelblau, nein. Es war ein ganz spezielles Blau, eine solche Augenfarbe hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie war so schön, so majestätisch. Einfach unfassbar anziehend.
Ein charmantes Lippen trohnte auf den schmalen Lippen des Mannes, aber dieses Lächeln erreichte seine Augen kaum. Das bemerkte Meyen jedoch nicht, sie war zu geblendet von seinem unfassbaren Aussehen. Noch nie zuvor hatte sie einen Mann so heiß gefunden, nicht einmal James der eigentlich ihrem Geschmack von Männern entsprach.
Aber Mey kannte diesen Mann. Er war niemand geringeres als Casmiel Tripe höchst persönlich, der gefährlichste Mann auf der ganzen Welt, wie man sich erzählte. Scheinbar hatte er mit nur fünfzehn Jahren mehrere Wachen umgebracht und mit seiner Fähigkeit, die Gedanken andere zu verwirren, in den Wahnsinn getrieben. Er war ein schrecklicher Mann, ein Monster.

Heute Morgen wurde der berühmteste Verbrecher aller Zeiten, Casmiel Aradeon Tripe, tot aufgefunden. Es geschah bei einer Verfolgungsjagd bei der die angeblichen Verbrecher: Asperia Salem, Kalias Koreen, Theon Topaz, Robin Alastor Rickard Walker und Theseus Rendall, der auch bekannt als Sick Boy ist, beteiligt waren. Sie haben drei unschuldige Wärter der Scena kaltblütig ermordet und einem der Opfer sogar die eigene Nase als Ohrring angehängt. Für diese barbarischen Taten steht die Todesstrafe oder lebenslange Haft in der Scena zur Wahl. Je nachdem wie sie sich entscheiden werden, wird die Leiterin sie verurteilen"
Bei diesen Nachrichten keuchte Mey erschrocken auf und sie hielt sich ihre Hand vor den Mund. Wir grausam musste man denn nur sein, diese unschuldigen Männer umzubringen, die doch nur für den Staat arbeiteten und dafür sorgten, das sie sicher waren? Barbarisch.

Theseus Rendall. Auch von ihm hatte Meyen schon gehört. Er war scheinbar unsterblich und er nutzte diese Fähigkeit, die ihm geschenkt worden war, um als Auftragskiller für die Phoenixe zu fungieren und das System ins Chaos zu stürzen. Wie konnten diese Menschen nur so schreckliche Taten vollbringen?

Casmiel Tripe war der gefährlichste von allen Rebellen, ihr Anführer. Er hat die Organisation, die sich selbst die rote Hand nennt, gegründet benannt nach der Tat, die er nach nach seinem ersten Ausbruch aus der Scena begannen hatte:"
Die Sprecherin verschwand und stattdessen wurden sie Kameraaufzeichnungen gezeigt, die man damals, vor zehn Jahren gemacht hatte.

Ein kleiner Junge, fünfzehn Jahre alt, stand dort auf der Mauer und hob eine vor Blut triefende Hand in die Höhe. Die Morgenröte tauchte auch den Rest der Arena in ein gespenstisches Rosa und das Licht schien den jungen Casmiel Tripe zu umgeben, wie ein Heiligenschein. Als wäre die Sonne nur für ihn aufgegangen damit er schon in diesem Moment einfach nur sehr gefährlich aussah. Zwar war er schon damals sehr schön gewesen und man konnte sehen das er einmal ein wirklich heißer Mann werden würde, der die Herzen der Menschen geschenkt bekommen würde, aber Meyen hatte Angst vor ihm. Aussehen war nicht alles und Casmiel Tripe war das beste Beispiel dafür.

Das rote Blut trieb Mey Tränen in die Augen, doch auch James schien zu geschockt von diesen Aufnahmen, als das er es bemerken konnte. Er hielt sein Brötchen in der Hand und starrte den Fernseher mit offenen Mund an, als wäre er mitten in der Bewegung stehen geblieben.

Die Kamera zoomte an sein verdrecktes Gesicht, an dem Blut klebte und er schien schwer zu atmen, aber zugleich auch lag ein kleines Grinsen in seinem Gesicht. Ein dreckiges Grinsen, das zwar irgendwie auch charmant war, aber Meyen wurde schlecht als sie es sah. Er sah so...glücklich aus obwohl an seinen Händen das Blut von unschuldigen Wachen klebte, die er kaltblutig umgebracht hatte, deren Familien er gespalten hatte. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen jemanden umzubringen, der Gedanke allein brachte sie dazu, zu frösteln und sie spürte wie sich eine Gänsehaut bei ihr ausbreitete und sie musste ihr Brot ablegen, da ihre Hände so stark zitterten.

Bis heute ist ungeklärt wie der damals fünfzehnjährige aus der Arena fliehen konnte, man weiß nur das bei diesem Ausbruch Casmiel Tripes gleichaltrige Schwester, Cassiopeia Aradea Tripe, die mit dem Jungen in die Arena geschickt wurde, gestorben ist. Die Leiterin will uns aber nicht verraten was genau passiert ist aus Respekt zu der Toten Kämpferin, die beinahe die Spitze erreicht hatte. Man erzählt sich, Casmiel hätte sie eigenhändig umgebracht aus Neid und Eifersucht, die er schon immer gegen sie gehegt hatte. Sie starb als sie gerade den dritten Platz erreicht hatte und den annähernden Kampf gegen die damalige Nummer 2, Jaque Lorbeer, Casmiels Zimmerkollege und angeblicher Freund antreten wollte. Der Junge soll sich selbst als Pansexuell geoutet haben und seine Beziehungen öffentlich in der Arena gezeigt und die Leiterin vorgeführt haben" erzählte die Nachrichtensprecherin und tatsächlich wechselte das Bild in eine aufgenommene Szene in der Arena, als Cas seine Waffe achtlos wegwarf, den armen Jungen namens Jaque an sich zog und gegen seinen Willen küsste. Jaque schien aber zu viel Angst gehabt zu haben um sich aus der Berührung zu lösen und ließ es über sich ergehen.
Vielleicht hatte dieser Casmiel Tripe auch seine Gedanken verwirrt, sodass er sein Spiel mitspielte und die arme Leiterin damit strafte und damit zum Gespött der Welt machte.

Meyen hatte eigentlich nichts gegen Homosexualität, aber dieser Casmiel Tripe widerte sie an. Er hatte so vieles falsch gemacht, so viel war wegen ihm aus dem Ruder gelaufen und er tat das alles nur aus purem Hass gegen die Arena, die den Menschen doch so viel gutes brachte wie Medikamente gegen den Frost, der besonders im Winter wieder viele Opferzahlen zeigte, Entertainment in den tristen, grauen Tagen, die mit jedem Tag noch grauer und trister zu werden schienen und auch noch Schutz, den sie den Phoenixen boten obwohl diese zum Töten geboren worden waren und als „die neue Generation" gesehen wurden.

Irgendwie taten diese Menschen, wenn man sie denn noch als diese identifizieren konnte, leid. Die Scena war zuerst ein Ort gewesen, der diese Wesen heilen sollte, von ihrem schrecklichen Defekt aber nichts half weshalb sie nach ihrer Meinung gefragt hatten und ihren Wunsch, die Spiele einzuführen, genehmigt hatten. Durch diese konnte die Scena viel Geld verdienen, das sie an die Organisationen, welche noch immer eine bessere Heilung gegen den Frost und beliebige andere Krankheiten suchen und nicht damit aufgeben. Zwar war dank den Phoenixen die Krise des Frosts beinahe besiegt, doch das Heilmittel ist teuer und nicht jeder kann es sich leisten weshalb immer noch Millionen Menschen daran starben.

Doch Casmiel Tripe schien kein Mensch zu sein, nicht einmal ein Tier. Er war ein Monster, ein Wesen das unschuldige tötete und das nur für seine eigenen Ziele. Er war schrecklich, ein schrecklicher Mann und doch so arm. Er konnte schließlich nichts für seinen Gendefekt, den die Arena doch nur zu heilen versuchte.

Der Vater von Casmiel Tripe, der berühmte Milliardär, Charon Tripe, hat sich dazu nur mit der Aussage geäußert, das Casmiel schon immer die Schande der Familie gewesen war und er den Tod verdient hätte nachdem er seine Schwester nicht vor ihrem grausamen Schicksal beschützen hatte können und es möglicherweise sogar selbst hervorgerufen hatte. Er habe außerdem veranlasst das Jaque Lorbeer noch an demselben Tag exekutiert wurde, da er homosexuelle Liebe als abartig und unnatürlich beschrieb. Nach diesem kleinen Fehltritt, den der junge Tripe sich erlaubt hatte, bekam er von seinem Vater das Wort „Schande" als Bestrafung eingeritzt. Da er ein Kämpfer der Arena war und die Homosexualität in dem Haushalt der Tripes nicht gestattet war, wurde diese Methode von Staat erlaubt und gesichert. Ein Bild der Narbe gibt es nicht.

Wieder war Meyen zu geschockt. Sie verstand das die Arena diesen Unfug erlauben musste, da sie nicht über Casmiel Tripe befehlen konnte und er immer noch minderjährig gewesen war. Außerdem war Charon Tripe einer der wichtigsten Männer im ganzen Land. Er war ein sehr wichtiger Mann und auch er spendete immense Summen an die Frostforschung. Doch diese Methode war grausam, selbst wenn sie an einem Phoenix praktiziert worden war, nicht an einem Menschen.

„Aber nun wurde Casmiel Tripe von der Leiterin höchst selbst getötet, obwohl sie es nie so weit kommen lassen wollte. In einem Interview sagte sie, es würde ihr unfassbar leidtun was geschehen war und sie hätte gehofft, den jungen Mann von seiner unheilbaren Krankheit befreien zu können, da er Großes vollbringen hätte können. Sie ist eine wahre Heldin für unser Land und bringt wieder Ordnung in das Chaos, das die Organisation der roten Hand angerichtet hatte. Zur Feier des Tages wird es eine Parade um die Arena herum gehen, alle Altergruppen sind eingeladen und wir werden unsere neue Staatsheldin feiern, der heute der Preis der Helden überreicht wird„ verkündete die Frau freudig und Meyen beruhigte sich wieder ein wenig. Die Leiterin hatte sich diese Auszeichnung wirklich verdient. Sie war eine wahre Heldin und man brauchte mehr von ihr in dieser Welt um ein Gleichgewicht zu erzeugen, zwischen dem Chaos und der Ordnung.

Wir betrauern den Tod von Casmiel Aradeon Tripe, der unser Land weit hätte bringen können doch durch seine schreckliche Krankheit den Tod finden musste. Er starb im Alter von 25 Jahren in einem versteckten Lager der Arena, das abgebrannt ist, als Casmiel Tripe seine letzte schreckliche Tat begannen hatte: Alles abgebrannt. Der Aufenthaltsort der restlichen Mitglieder der roten Hand ist weiterhin unbekannt, aber wir suchen Sie auf, nicht mehr alleine im Dunklen draußen zu sein. Viele Staate melden Aufstände, Vandalismus und sogar Morde, die mit den Mitgliedern der roten Hand zusammenhängen. Der neueste Fall berichtet von einem Haus, das von einigen Jugendlichen angezündet worden ist, nur aus Lust und Tollerei. Die Polizei ermittelt doch hier können auch Sie helfen. Melden Sie sich einfach unter dieser Nummer sollten Sie einen Phoenix sehen oder sich nicht sicher fühlen. Die Scena stellt genug Leute bereit um Sie zu schützen"

Die letzten Worte der Nachrichtesprecherin ließen Meyen erleichtert aufseufzen. Die Scena würde also helfen damit ihnen nichts passieren konnte. Das war ein gutes Zeichen. So müsste sie sich also nicht so große Sorgen machen...oder?

Sie war sicher, hier mit James ihrem wundervollen Ehemann. In ihrer kleinen Wohnung, nahe der Arena, die als der sicherste Ort auf der ganzen Welt galt. Aber Casmiel Tripe war dort ausgebrochen, er war gefährlich und nicht einmal die Arena hatte Macht über ihn. Niemand hatte das.

Meyen hatte Angst. So viel schreckliches passierte in letzter Zeit und das nur wegen diesen Widerstandskämpfern, die doch eigentlich ein gutes Leben in der Arena führen konnten. Wieso wollten sie also raus um unschuldige Menschen zu töten? Mey verstand das alles nicht.

Sie verstand die Welt nicht. Wieso hatte sie diese Generation erschaffen, die nur zu einem Zweck diente: Chaos zu stiften.

Mey wünschte sich ein normales Leben aber das war scheinbar nur möglich wenn etwas gravierendes passierte. Die Phoenixe mussten sterben. Alle von ihnen. 

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