Kapitel 17
[Das Ritual]
Es war spät geworden, nur mehr wenige Lichtstrahlen der rot-glühenden Sonne erreichten die Landschaft und die Luft schimmerte orange. In dem spärlich-werdenden Licht, sah Casmiel noch besser aus als normalerweise.
Seine blasse Haut hatte einen leichten, bronzenen Schimmer und sein Haar schien wie goldenes Feuer im Wind zu wehen. Seine Augen waren tief wie das Meer und es war als würden eigene Sonnen in ihnen versinken. Sein dunkelblauer Mantel erschien beinahe schwarz zu sein, nur mehr ein leichter Blaustich erinnerte an die wahre Farbe davon.
Theseus saß, wie auch die anderen Neulinge nahe am prasselnden Feuer. Der Duft von gebratenem Fleisch und Rauch erfüllte die Luft und blieb in seinem Rachen kleben, sodass es an seinem Gaumen leicht kitzelte.
Ebenso wurden verschiedene Gemüsearten auf dem Feuer gebraten und auch Wurzeln und essbare Blätter. Besonders bei dem Anblick des frischen, duftenden Fleisches lief Theseus das Wasser im Mund zusammen und er wollte unbedingt essen. Nachdem er aufgewacht war, hatte sein Magen laut geknurrt und der unstillbare Hunger hatte sich bemerkbar gemacht. Jetzt war er gezwungen vor seinen Augen das köstliche Mal zu betrachten und dabei ruhig sitzen zu bleiben bis Cas das Ritual, wie man es hier nannte, zu vollführen.
Es lag kein Opfertisch bereit, kein Messer wurde geschliffen und scheinbar gab es keine Anzeichen für eine Opfergabe an irgendwelche Götter (vermutlich würde diese Opfergabe an Casmiel gehen, da er sich selbst als Gott betrachtete) also war Theseus sehr erleichtert.
Sie saß etwas abseits der anderen bei einer jungen Frau mit brustlangen, dunkelbraunen Haaren, die sie mit einem Kopftuch zurückgebunden hatte. Ihre Augen trugen die Farbe von bitterer Schokolade und kleine, hellere Sprenkel tanzten darin die im Licht der gerade untergehenden Sonne ein wenig goldener wirkten. Ihr Gesicht war etwas runder, ihre Nase aber klein und spitz. Auf ihrer linken Augenbraue befanden sich zwei Schlitze, die sie sich wohl selbst rasiert hatte. Ihre Haut war dunkel, ein wenig heller als ihre Augenfarbe. Ihre Kleidung war auffällig und bunt, sie trug ein Korsette und einen knielangen, dunkelvioletten Rock der mit einem dunkelgrünen Tuch an ihre Taille gebunden war. Ihr Oberteil war weiß mit einem leichten gelben Schimmer, der es alt und abgetragen wirken ließ, aber dennoch schön. Ein leichtes, ebenso dunkelgrünes Tuch hatte sie um ihre Schultern gelegt um es als Jacke zu benutzen und sie trug viel Schmuck an ihren Handgelenken sowie um ihren Hals und an ihren Ohren.
Aspen musste sie kennengelernt haben als Theseus noch tief geschlafen hatte, denn ihre Abwesenheit war ihm erst später aufgefallen und auch wenn er sich um sie sorgte, da diese Menschen auf gar keinen Fall vertrauenswürdig waren, vertraute er ihr, dass sie selbst entscheiden konnte wer gut für sie war und wer nicht.
Aspen war eine erwachsene Frau, kein kleines Kind mehr das jedem blind vertraute. Die Zeit hatte auch ihr Vertrauen zerstört, egal wie offen sie wirken mochte.
Theseus hatte dies an ihrer Mimik und Gestik bemerkt.
Aspen war selbstbewusst und wortgewandt, sie konnte mit jedem ein Gespräch anfangen, egal welchen Alters und Geschlechts. Doch das hieß nicht das sie diesem Jemand gleich ihr Vertrauen schenkte, denn dieses war kostbar.
Man musste sich Vertrauen verdienen, aber nicht durch Worte, sondern durch Taten.
Theseus hatte schon lange aufgehört jedem blind zu vertrauen und zu folgen. Er hatte es vor Jahrzehnten getan, wenn nicht sogar Jahrhunderten. Wenn man unsterblich war, hatte Zeit keine Bedeutung mehr. Sie kam und ging jeden Tag aufs Neue.
Er hatte den Wert von Zeit noch nie verstanden, schließlich hatte sie für ihn keinen Wert. Sie war nichts weiter als ein Wort, ein Wort ohne Bedeutung. Für ihn existierte keine Zeitspanne und schon gar keine Grenze. Er war gefangen in der Unendlichkeit, der Unsterblichkeit.
„Guten Abend, meine Lieben" verkündete Casmiel Tripe, der legendäre Anführer des Widerstandes fast schon zu euphorisch und seine Stimme hallte über den Platz. Das Gerede wurde eingestellt, nur mehr das laute Prasseln des Feuers ertönte in der Stille der Nacht und das Zirpen der Grillen stimmte mit ein.
Wieder erhob Casmiel seine Stimme und er sprach: „Wir haben ein paar neue Mitglieder in unseren Reihen. Theseus Rendall, Asperia Salem, Theon Willard, Kalias Koreen, Robin Alastor und Rickard Walker. Heißt sie Willkommen, seid freundlich, ihr kennt das sowieso schon alles. Beginnen wir also mit dem Ritual" Der freudige Unterton, der aus Casmiels Stimme klang gefiel Theseus nicht aber zugleich war er verwundert. Asperia? Er hatte Aspen nicht als Asperia kennengelernt und als er zu ihr sah, wie sie ihren Blick fast schon wütend abwandte, wollte sie wohl eigentlich nicht das dieser Name ans Licht kommt. Robin...Robb. Das war also sein wahrer Name. Robb war nur ein Spitzname gewesen und auch er ignorierte Theseus Blick geschickt indem er starr auf den präsenten Punkt starrte, Casmiel Tripe.
Er hatte irgendwie die Namen von ihnen herausbekommen, ihre wahre Identität. Einen Namen, den sie zu hassen schien. Einen Namen, den sie niemanden erzählte, wieso also Casmiel?
„Ohne lange Reden, Theseus. Komm bitte zu mir" sagte Cas vollkommen ruhig. Theseus stand also wieder im Mittelpunkt, im Licht. Blicke lagen auf ihm, Geflüster erfüllte die Luft und er stand von seinem Platz auf um zu Casmiel zu gehen. Er würde ihm nichts tun, da war Theseus sich sicher. Casmiel hatte nur für ihn sein Leben aufs Spiel gesetzt, er war ein Held. Oder nicht?
„Nimm Platz, Darling und beeil dich ein bisschen. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit" drängte er ihn und ohne weitere Worte zog er ihn näher zu sich, drückte ihn auf einen Stuhl, der bereit stand und schloss ihn an eine seltsame, alte Maschine.
Theseus hatte dieses Ding schon einmal gesehen und dadurch das Casmiel die seltsamen Verbindungen an seinen Handgelenken anbrachte, wusste er wieder was diese Maschine bewirkte. Es war ein Lügendetektor. Zwar ein sehr altertümliches Modell, aber es schien noch immer, nach all den Jahren, zu funktionieren und das war schließlich das wichtigste.
„Okay, Thesy. Ich erkläre dir jetzt mal ganz genau wie das funktioniert, am besten hören alle Neulinge zu, denn ich erkläre es kein weiteres mal. Das mache ich nie" wies der Mann mit den weiß-blonden Haaren an. Theseus warf Lorcan einen kurzen Blick zu aber dieser schüttelte nur grinsend den Kopf. Casmiel würde es also tatsächlich nur ein einziges Mal sagen und es wäre ihm wohl egal wenn jemand seinen Anweisungen nicht folgen könnte. Wie war dieser Mann nur zum Anführer geworden und wieso hatte man noch keine Meuterei gestartet?
Zwar war Theseus sich noch immer unsicher was dieses sogenannte Ritual wirklich bringen sollte, aber wenn es Casmiel glücklich machte ein Geheimnis von ihm zu erfahren, würde er eben mitspielen. Er musste überleben, das war alles was zählte in dieser Zeit. Nur das.
„Gut. Ich...bin keine Jungfrau mehr" sagte er dann frei heraus. Er fand zwar das das kein Geheimnis war, aber manche Leute schienen es seltsam zu finden, wenn man so ehrlich zu seinen Eroberungen stand. Auch wenn Theseus das Wort „Eroberung" abstoßend fand, manche schienen es nur so zu verstehen.
Stille. Alles schwiegen und Casmiels Gesichtsausdruck sah entweder so aus als wäre er entsetzt oder enttäuscht. Er könnte auch beides sein, aber dabei war Theseus nicht ganz im Klaren. Welchen Grund hatte Cas denn enttäuscht zu sein?
„Das war dein Geheimnis? Heilige Dolores, du scheinst nicht wirklich gelebt zu haben" seufzte Cas und Theseus war nun klar: Casmiel Tripe war enttäuscht von ihm.
Zwar kümmerte Theseus es nicht was andere von ihm dachten, aber dennoch kränkte es ihn ein wenig das Cas seine Enttäuschung so offen zeigte und er es Theseus scheinbar ganz klar machen wollte. Das war irgendwie traurig.
„Was wollt ihr denn hören?" fragte Theseus und er spürte wie sein Puls ein wenig höher wurde. Die Armbänder, an denen die Leitungen zum Lügendetektor angesteckt waren, drückten auf seine Pulsader und es fühlte sich an, als würde sein Herz in seinem Hals schlagen.
Casmiel musterte ihn genau und sein Lächeln bekam einen spöttischen Ausdruck, als hätte er gerade Theseus verstanden und ihn durchschaut. Als wäre seine Maske auf einmal weggefallen und sein wahres Gesicht stand Casmiel frei zur Verfügung.
„Erzähl dein dunkelstes Geheimnis, etwas das du nie jemanden erzählen wolltest" sagte er gefährlich ruhig. Theseus musste schlucken. Sein Herz schlug scheinbar noch fester gegen seinen Hals und es wurde langsam unangenehm.
„Gut" sagte er nur leise aber bedrohlich. Er durfte keine Schwäche zeigen, Casmiel wusste sowieso bereits zu viel, wenn nicht noch mehr. Dieser Mann war vielleicht doch gefährlicher als zuerst vermutet.
„Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Er ist wegen mir gestorben" sagte er und obwohl er versuchte kalt und emotionslos zu klingen, zitterte seine Stimme leicht und er starrte Casmiel tödlich an. In diesem Moment wünschte er sich, Blicke könnten töten.
Langsam fing Casmiel an zu klatschen und er kam wieder näher an Theseus heran. „Das hast du sehr gut gemacht, Darling. Willkommen beim Widerstand" hieß er ihn offiziell willkommen und nun klatschten auch andere in ihre Hände.
„Asperia. Darf ich dich bitten zu mir zu kommen?" fragte er das Mädchen, doch Aspen schien nicht zufrieden zu sein mit der Namenswahl. Dennoch stand sie auf und ging zu Casmiel nach vorne.
Nachdem sie, wie auch Theseus, an den Lügendetektor angeschlossen wurde, wurde es still und die Aufmerksamkeit war auf Aspen gerichtet.
Sie atmete einmal tief durch, ließ ihren Blick durch die Menge schweifen und blieb dann wieder bei Casmiel hängen.
„Ich habe meine Mutter umgebracht" sagte sie dann aber im Gegensatz zu Theseus zitterte ihre Stimme nicht. Im Gegenteil, sie klang hart und kalt wie eine Peitsche, die auf Theseus' Rücken niederfuhr und eine blutige Spur hinterließ.
„Killer sind bei uns immer willkommen, also. Auch du bist nun ein Mitglied des Widerstandes. Gratulation, Darling" verkündete er laut nach einer kurzen Pause.
Aspen nahm selbst die Kabel von ihren Handgelenken und ging genervt weg. Casmiel kümmerte sich nicht weiter darum aber Theseus stand schnell auf und rannte ihr hinterher. Die Geheimnisse der anderen waren ihm egal, jetzt zählte nur Aspen.
„Aspen!" rief er ihr laut hinterher, doch das Mädchen blieb nicht stehen. Er rief es immer und immer wieder, aber sie schien ihn nicht zu hören, nicht auf seine Sorge um sie zu achten.
„Asperia Salem!" schrie er letztendlich und tatsächlich blieb sie mit dem Rücken zu ihm gekehrt stehen. Sie schien sich langsam zu beruhigen und endlich erreichte Theseus sie keuchend.
Er stellte sich vor sie und musterte sie, doch ihre grün-orangen Augen wandten sich immer wieder von den seinen ab. Er suchte ihren Blick, aber sie hatte die Augen starr in Richtung des Waldbodens gerichtet.
„Willst du darüber reden, Aspen?" fragte er sie ruhig, in seiner Stimme klang deutlich Sorge mit. Sie hatte ihre Mutter getötet und der Lügendetektor hatte nicht angeschlagen. Sie hatte die Wahrheit gesagt oder war eine hervorragende Lügnerin, doch das glaubte Theseus nicht. Seitdem er sie kannte war sie geheimnisvoll gewesen, aber niemals unehrlich. Nie hatte sie eine Lüge gesprochen, bis auf ihren Namen und selbst das war keine direkte Lüge. Aspen war ein Spitzname für ihre wahre Identität, Asperia Salem.
„Was soll ich denn deiner Meinung nach dazu sagen?" fragte sie ihn mit einer monotonen Stimme.
„Manchmal muss ein Monster erschaffen werden um ein anderes zu vernichten..." sagte sie nur leise, ihre Stimme war fast nur ein Hauchen. Eine sanfte Brise die gegen einen Sturm ankämpfte aber dennoch waren ihre Worte klar in Theseus Kopf zu hören. Ein Monster.
So sah sich Aspen also? Als ein Monster ohne Gefühle, ohne Schuld? Nein. Theseus wollte das nicht hören. Aspen war kein Monster, auch wenn sie ihre eigene Mutter getötet hatte. Das machte sie ganz klar zu einer Mörderin aber nicht zu einem Monster.
„Du bist kein Monster" begann Theseus seinen Satz, aber Aspens zweifelnder Blick ließ ihn zögern. Sie hatte jemanden vorsätzlich getötet. Es war kein Kampf, wie sie in der Arena ausgetragen wurden. Es war nach ihrem eigenen Willen geschehen, es war Mord.
Theseus hatte noch nie jemanden getötet, nicht vorsätzlich. Zwar gab er sich die Schuld an vielen Toden, aber er hatte noch nie die Waffe selbst dem Opfer an den Kopf gehalten. Er hatte nie das Messer in deren Brust gerammt. Er war nicht wirklich der Killer gewesen, hatte den Tod niemals gewollt. Aspen war es selbst gewesen. Aspen hatte den Tod gewollt.
Konnte er sich sicher sein das sie kein Monster war, wie sie selbst behauptete?
Asperia nickte nur verständnisvoll aber etwas Verbitterung lag in ihrem Blick, der nun wieder auf dem Boden vor ihr lag.
„Ich hatte nicht erwartet das jemand ein Monster wie mich jemals lieben könnte. Keine Sorge, ich bin Ablehnung gewohnt" murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Theseus.
„Lieben?" fragte er sie verwirrt und ihr gequälter Blick verriet ihm mehr als er wissen wollte. Aspen seufzte tief und ihr Blick wanderte wieder zu seinen Augen. „Es ist wie der Fluch von Calypso. Ich verliebe mich immer in die Menschen, die mich niemals lieben könnten. Du bist schwul, nicht wahr?" fragte sie ihn dann ganz offen und ehrlich.
Theseus wollte sagen, das das nicht wahr war. Er wollte ihr seine Liebe gestehen, doch das war nicht die Wahrheit. Er hatte keine Gefühle für Aspen. Er mochte sie, sie war irgendwie ein Bindeglied, das er in seinem Leben brauchte, aber er liebte sie nicht. Also nickte er nur.
„Es ist mir schon vor Jahre klar gewesen. Ich hatte einen Freund, aber er..." weiter sprach er nicht. Aspen wusste es sowieso schon. Er war tot.
Seine einzige, wahre Liebe, tot.
Auch Aspen nickte nur. Sie schien seinen Schmerz zu verstehen, der auch der Grund war weshalb er sich von den anderen abschottete. Liebe war vergänglich. Sie hielt nicht an, sie existierte nicht in Theseus' Leben. So sehr er sich auch wünschte einen Freund zu haben, ihn zu lieben und vielleicht irgendwann einmal Kinder zu haben, war es nicht möglich.
Zwar war er, seines Wissens nach, zeugungsfähig, aber er wollte nicht sehen, wie sein Mann starb. Wie seine Kinder starben. Wie er niemals starb. Deshalb wollte er sich von Meschen fern halten, immer auf Abstand sein. Niemanden näher kennenlernen.
„Willst du mir von ihm erzählen? Ich höre immer das Reden helfen soll, probieren wir es doch aus" schlug Aspen leicht lächelnd vor, auch wenn ihr Lächeln traurig wirkte. Sie setzte sich einfach auf den Waldboden und nach kurzem Zögern tat Theseus es ihr nach. Er setzte sich hin und spielte mit einem Armband, das er schon seit mehreren Jahrzehnten trug. Es war noch immer ganz, zwar war es ausgewaschen, die Farben waren verblasst und es hing schlaff herab, aber immer wenn er es betrachtete, zauberte es ihm ein Lächeln auf die Lippen.
„Sein Name war Reginald, ich nannte ihn aber immer nur Reggie. Er...nun ja. Was soll ich sagen. Er war irgendwie perfekt. Nicht das perfekt, das Casmiel immer benutzt, aber für mich war er es. Wir haben uns im Krieg kennengelernt, der erste Weltkrieg. Ich bin lebend herausgekommen, natürlich, aber er trug ein ewiges Leiden davon. Querschnittsgelähmt. Heutzutage kann man es einfach behandeln, man muss nur die Nervenstränge wieder verbinden, aber damals...eine Sache der Unmöglichkeit. Aber...es war mir egal. Vollkommen egal. Reggie war noch immer perfekt für mich und das wusste er. Selbst wenn er etwas anderes dachte.
Wäre unsere Beziehung zu damaligen Zeiten nicht verboten gewesen, hätte ich ihn nicht gezwungen mich nicht in diese verdammte Bar gesetzt und hätte ich mich nicht vor seinem Bruder geoutet..." er stockte. Die Erinnerung an Reginald traf ihn hart, härter als erwartet. Er hatte nicht mit Tränen gerechnet, die sich nun in seinen Augen bildeten.
„Das ist schrecklich" durchbrach Aspen die anhaltende Stille. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und wirkte ein wenig überfordert mit seinem Verhalten. Schnell wischte er seine Tränen weg und er sah Aspen nur an.
„Ich kann dich nicht liebe, Aspen. Und wir kennen uns erst seit, was, ein paar Tagen?" meinte er nur vorsichtig und sichtlich nervös.
„Ich weiß. Vielleicht bin ich einfach dazu verdammt immer die Menschen zu lieben, die niemals wirklich zum Lieben gemacht worden sind. Schließlich wäre eine Beziehung schwer, nicht wahr, Sick Boy?" sprach sie nur leise. In diesem Moment fiel Theseus ein, das sie nicht gewusst hatte wer er war, der Sick Boy. Sie hatte seine Fähigkeit nie erfahren, bis auf jetzt.
Das war aber unwichtig. In diesem Moment realisierte Theseus nämlich etwas ganz anderes, viel wichtigeres. Asperia war kein Monster. Das konnte sie nicht sein. Sie war eine Freundin. Ein Mensch.
Und vielleicht, vielleicht ist Menschlichkeit kein Fluch.
Vielleicht ist Menschlichkeit ein Segen.
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