Kapitel 40 ϟ Narcotic
Heavy - Linkin Park feat. Kiiara ♪♫
Die Schraube der Erschöpfung drehte sich immer tiefer, doch ich ignorierte sie. Obwohl sie nun offen vor meinen Augen tanzte, sah ich einfach durch sie hindurch und redete mir ein, es läge an Quidditch. An dem Unterricht, an mir, an den Öffnungszeiten der Bibliothek, an mir, an meiner Familie, an mir, an - Shawn.
Shawn.
Ohne ihn war alles sehr eintönig. Irgendwie etwas grau, als hätte man dem Tag etwas Farbe entzogen. Nicht alles, nur etwas.
Ich dachte viel darüber nach, was Ivy gesagt hatte. Langsam beschlich mich die Ahnung, dass ich mich geirrt hatte. Ich hatte mich nicht sichtbar gemacht. Ich war schon immer sichtbar gewesen, doch nun tat ich das, was andere mit mir taten: Ich schaute sie an.
Das änderte nichts an der Sache, dass ich niemandem wie Shawn hatte. Ich brauchte jemanden, mit dem ich meine Interessen zusammen verfolgen konnte. Mit dem ich mich am Dienstagvormittag in dem leeren Klassenzimmer für Alte Runen duellieren konnte, der mich forderte. Quidditch bildete schon lange keinen Ausgleich mehr.
Insgeheim wurmte es mich, dass Slughorn Lewis in seinen blöden Club aufgenommen hatte, aber mich nicht. Slughorn sah mich, das wusste ich, und natürlich war Lewis in Zaubertränke mit Abstand der Jahrgangsbeste, wenn nicht sogar der Beste der gesamten Schule. Doch ich war nicht schlecht, hatte ein O in meiner Prüfung gehabt und glänzte nicht nur in anderen Fächern, sondern auch noch auf dem Quidditchfeld.
Das Einzige, was mich beruhigte, war, dass Olivia genauso dachte. Sie bewies genauso viel wie ich, sogar noch mehr. Wir verstanden es beide nicht, beließen es jedoch dabei. Den anderen sagten wir nichts, da wir es Lewis nicht versauen wollten. Ihm gönnten wir es trotzdem aus vollem Herzen, er hatte es sich wirklich verdient.
Ich wusste, mit Shawn hätte ich darüber reden können und er hätte mir einen vernünftigen Grund genannt. Er hätte mir gesagt, ich solle aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen und rational denken. Slughorn hatte seine Gründe, die bestimmt nichts mit meiner Leistung oder mir als Person zu tun hatten.
Aber Shawn war nicht da.
Seit wann war ich eines dieser Mädchen geworden? Die ohne ihren Freund nichts auf die Reihe bekam. Es verletzte mich, dass Shawn sich keine Zeit für mich nahm. Natürlich hatte er keine Ahnung, wie es mir wirklich ging, da ich es ihm verschwieg. Ich wollte trotzdem, dass er es merkte und mir half. Es ergab keinen Sinn und ich machte ihn für etwas verantwortlich, was allein mir zu verschulden war.
Ich wollte nicht so sein. Ich war keines dieser anderen Mädchen, das war ich noch nie gewesen. Ich wollte nicht von Shawn abhängig sein. Ich war nicht von ihm abhängig. Mir ging es gut. Es gab noch andere positive Dinge in meinem Leben, wie Quidditch und meine Freunde.
Es war nur ... mein Leben war wieder wie vor Shawn. Das fünfte Jahr erschien mir mittlerweile wie ein Traum und wenn Shawn mir nicht auf die Briefe antworten und der Kompass auf meinem Nachtschrank mich daran erinnern würde, wäre ich fest überzeugt gewesen, dass ich mir alles nur einbildete.
Permanent rief ich mir in Erinnerung, dass mein Leben nicht ganz so wie vor meinem fünften Jahr war. Ich war Mel los. Ich hatte neue Freundschaften geschlossen. Und die neu gewonnene freie Zeit, die ohne Shawn frei von Strapazen, Zeit im Krankenflügel, heimliche Treffen und Nachhilfeunterricht war, füllte ich mit meinen richtigen Freunden.
Obwohl auch Teddy weg war und Tori meist beschäftigt, verbrachte ich viel Zeit mit den Gryffindors. Ich und Lewis verstanden uns mittlerweile richtig gut. Ich ließ mir häufiger von Katie und Clove bei Kräuterkunde helfen, gab zusammen mit Ginger Nachhilfe für die Jüngeren und half Alia dabei, ihre Unterlagen zu sortieren, die von einer wilden Feuerkrabbe durcheinandergebracht worden waren.
Ansonsten lernte ich. Ich lernte, las, klagte über Kopfschmerzen, starrte ins Leere, vergaß die Zeit, blieb lange wach. Lernte mehr. Schlief weniger. Versteckte meine miese Laune und ließ sie in Gedanken raus. Die Gedanken richteten sich meist gegen mich selbst.
Es wurde schlimmer, doch ich weigerte mich, etwas zu unternehmen. Schließlich merkte ich, wie ich mich von mir selbst entfernte. Es fühlte sich an, als löste ich mich von meinem Körper und schaute ihm dabei zu, wie er das tat, was ich von ihm erwartete.
Das war nicht mehr ich, die dort lernte, nicht mehr aß, nicht mehr schlief, kleine Gefälligkeiten erledigte, obwohl sie bis zum Hals in Arbeit steckte.
Da gab es nur noch eine Person, die aussah wie Kassy und die handelte wie Kassy und die sich verhielt wie Kassy. Aber ich war irgendwie ... weg.
Die Osterferien boten mir wie schon Weihnachten das Entkommen aus diesem Status.
An Weihnachten war Shawns Familie uns besuchen gekommen und ich durfte endlich außerhalb der Schule zaubern. Es ließ mich wieder atmen. Ich fühlte mich nützlich und gebraucht.
Zusätzlich schlüpfte ich zurück in meinen Körper. Ich nahm alles wieder richtig wahr, fühlte mich wieder normal. Was wir aßen oder worüber wir uns unterhielten, war mir nicht mehr gleichgültig. Ich konnte mich an Gespräche erinnern und das Essen schmecken. Ich musste nicht darauf achten, an was ich dachte.
Ich verlor diesen Ankerpunkt kurz nach meiner Rückkehr nach Hogwarts. Der tiefe Winter (von dem man in London nicht sprechen konnte) kam mir allerdings sehr gelegen: nun war ich nicht mehr die Einzige, die wenig Zeit draußen verbrachte, zu viel Tee trank und irgendwie blass aussah.
Die Tage wurden endlich wieder länger. Ich versuchte wirklich, weniger zu lernen und mehr Zeit mit Dingen zu füllen, mit denen die anderen sie auch füllten. Doch seit neustem fand der Apparierkurs statt und es klappte absolut nichts. Ich fühlte mich wie der letzte Idiot.
Über Ostern verbrachte ich die Ferien erneut mit Shawn in der Wohnung, diesmal jedoch ohne seine Familie. Er wirkte wie über Weihnachten zwar gestresst und ein bisschen müde, doch er nahm sich die wenige Zeit, die wir gemeinsam hatten, und füllte sie mit bedeutenden Momenten.
Ich suchte nach etwas, das meine Gefühle stark genug werden ließ, um sie zu spüren. Schon im letzten Sommer hatte ich festgestellt, dass dies mit Shawn möglich war. Durch unsere begrenzte Zeit und das langsame Angehen waren wir zwar intim geworden, doch den entscheidenden Schritt taten wir erst kurz nach Ostern.
Der erste Sex und die weiteren Male, die in den wenigen Tagen danach noch folgten, brachten mich wieder ein wenig näher zu Shawn. Das Gefühl, er rutschte immer weiter weg, wurde etwas gelindert. Außerdem verschwand ein großer Teil meiner Selbstzweifel. Shawn hatte alles gesehen, gefühlt, geschmeckt und wir waren immer noch zusammen.
Als ich es Alia auf der Rückfahrt erzählte, flippte sie aus und ich musste aufpassen, dass sie es nicht durch den ganzen Zug schrie.
"Wie war es? Wie war er?" Lil wackelte mit den Augenbrauen und ich schlug ihr leicht gegen den Arm.
"Gut", antwortete ich sehr leise, da es sich irgendwie komisch anfühlte, mit ihr in der Öffentlichkeit darüber zu reden.
"Mehr nicht? Schwache Leistung, Shawn, schwache Leistung."
"Halt die Klappe", lachte ich. "Es war großartig, viel besser, als ich dachte. Zufrieden?"
"Etwas besser. Hat es weh getan?"
"Ein bisschen", gab ich zu. "Wir sind alles langsam angegangen und er war sehr vorsichtig. Ist gewöhnungsbedürftig. Die Male danach gingen es schon besser."
"Nie im Leben", stieß Lil aus und riss den Mund auf. "Jetzt bin ich irgendwie eifersüchtig."
"Überstürz bloß nichts", warnte ich sie. "Ich hab jetzt nämlich das Problem, dass ich bis zu den Sommerferien warten muss."
Alia grinste wieder dreckig. "Und das alles konntest du mir nicht schreiben?"
„Es ist fünf Tage her, ich will Flash nicht stressen", wandte ich ein.
"Ausrede! Selbst wenn, du hättest Chawaque mit einer Antwort schicken können."
Ich sah Alia an und hielt mein Grinsen zurück. „Damit sowas Wichtiges und Intimes am Ende vier Mal gegen die Scheibe fliegt, um dann bei deinem Nachbarn im Wohnzimmer zu landen?"
Lil verschränkte beleidigt die Arme. "Chawaque ist vielleicht etwas verpeilt", gab sie zu, "aber nicht unzuverlässig."
Zwei Tage später verlor Chawaque seinen ersten Brief.
"Das ist nicht lustig! Bestimmt nur wegen deiner negativen Energie", hatte Alia behauptet und nickte nur. Lewis schüttelte lachend den Kopf, er bekam Schläge. Ich wusste, wann mit Alia nicht zu spaßen war.
Denn so war es auch im Apparierkurs. Alia nahm die ganze Sache sehr ernst und schob schon seit Wochen Panik wegen der Prüfung in zehn Tagen.
Ich hatte vor den Osterferien endlich den Punkt erreicht, seit dem es für mich bergauf ging. Es war wie immer gewesen - am Anfang lag ich eine ganz schön lange Zeit zurück und in der achten von zwölf Stunden apparierte ich fröhlich durch die ganze Halle, ohne die geringsten Probleme.
Als ich die Prüfung erfolgreich hinter mich gebracht hatte, war ich froh mich wieder dem Lernen zu widmen. Alia hatte es auch geschafft. Ich hatte nie etwas anderes erwartet, jedoch mit ihr gezittert. Es lag nicht an ihren Fähigkeiten - von ihnen war ich mehr als überzeugt -, ich hatte nur Angst, dass Alias Panik ihr im Weg stehen würde und sie deswegen splinterte. Doch es ging alles gut.
Liv und Sydney bestanden auch, Henry sehr knapp - er wäre beinahe gesplintert (er war in der letzten Zeit sehr unkonzentriert, da Sydney ihm mal wieder die kalte Schulter zeige), doch Tori verfehlte ihr Ziel gänzlich.
Die Gryffindor hatte es durch das gesamte Jahr nicht leicht gehabt. Von Jayden hatte sie sich bereits im November getrennt. Danach war sie mit Uriah zusammen gewesen, doch auch die beiden beendeten die fast viermonatige Beziehung im März.
Nach Teddys Auskunft war dieses Verhalten Toris Art damit umzugehen, dass Teddy als ihr Kindheitsfreund nun mehr in ihr auslöste. Ich konnte nur lachend den Kopf über Teddys Worte schütteln, hoffte aber, dass ein wenig Wahrheit in ihnen lag. Sonst wusste ich Tori wirklich nicht zu helfen.
Über die Osterferien war sie im Schloss geblieben, da sie keinen Nerv übrig gehabt hatte ihre Geschwister in Frankreich zu besuchen (Dominique gefiel Beauxbatons gar nicht und rebellierte heftig, vor allem gegen ihre Mutter). Fleyara Baggins blieb wegen der UTZ-Prüfungen auch in Hogwarts und Tori verbrachte viel Zeit mit ihr.
Es ging soweit, dass es in einem Kuss endete. Dass Fleyara lesbisch war, war der ganzen Schule schon für einige Zeit bekannt und Fleyara machte kein Geheimnis draus. Doch Tori, eines der beliebtesten und begehrtesten Mädchen der Schule, als jemanden "vom anderen Ufer" zu enttarnen, schockte alle.
Der Kuss war nämlich dummerweise von Luke Bell gesehen worden und Luke war nun mal, um es mit Katies und Toris Worten zu sagen, ein Arsch mit einem Großmaul und reichen Eltern.
Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell und jeder wusste schon vor Ende der Ferien Bescheid.
Tori schwor uns, dass es einfach passiert und mehr was zum Ausprobieren gewesen war und sie sich nun erst recht über ihre Heterosexualität sicher sein konnte, doch diese Wahrheit machte nicht so schnell die Runde. Wir versicherten ihr, dass es uns egal wäre und wir in jedem Fall hinter ihr ständen. Das änderte nur leider nichts an den Gedanken der meisten anderen.
Dazu war Fleyara um einiges schlagfertiger als Tori. Normalerweise wusste die Erste mit Kommentaren dieser Art umzugehen und feuerte immer zurück, doch seit dem Vorfall steckte sie ziemlich viel ein, ohne darauf einzugehen. Dies tat sie wohl Tori zur Liebe, denn diese musste sich wirklich einiges anhören.
Es war vorher schon nicht schön gewesen, da einige Schüler der Meinung waren, Toris Beziehungen gingen sie etwas an und dürften beurteilt werden. Gerade die Jungs, die sie sich nicht als Freundin wünschten, redeten hinter ihrem Rücken nicht gut über sie. Jetzt redeten sie noch schlechter über sie, und dazu auch noch in ihrer Anwesenheit.
So war sie, verständlicher Weise, bei der Prüfung unkonzentriert und das sprach gegen die goldene Dreierregel. Sie würde die Prüfungen in den Ferien wiederholen müssen.
Allerdings hatte Tori schon eine Woche nach dieser persönlichen Niederlage etwas Neues am Laufen. Diesmal sollte Lewin Ren, ein Siebtklässler aus Hufflepuff, den anderen ihre Orientierung beweisen.
Alia fand gar nicht lustig, dass Toris neuer Anwärter einen ähnlichen Namen wie ihr Freund trug, und sprach sich deutlich dagegen aus. Dass sie von niemandem ernst genommen wurde, kam ihr dabei nicht in den Sinn.
Doch trotz der gesamten verrückten Lage gab es eine Person, die es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hatte, für Toris Wohlbefinden zu sorgen: Teddy.
Obwohl der Hufflepuff allerhand zu tun hatte, schrieb er viel mit Tori und wann immer ein Brief von ihm ankam, sah ich sie wahrlich lächeln. Teddy hatte recht, Lewin war eine Ablenkung nach außen hin. Ich war froh, dass Teddy Tori den Rücken hielt.
Die Prüfungen und das letzte Quidditchspiel laugten mich aus. Shawn schrieb zwar häufiger, doch ich schaffte es immer noch nicht, meine Gefühle des Vermissens zu akzeptieren. Wann immer ich beschäftigt war, hatte ich keine Zeit an ihn zu denken. Also sorgte ich dafür, dass ich mich rund um die Uhr beschäftigt hielt.
Die Quidditchsaison endete nicht gut. Immerhin knapp, aber ich hätte Jacob einen Sieg gegönnt. Die Gryffindors sackten den Pokal ein, was Alia mir einen knappen Monat unter die Nase rieb, doch ich feuerte am letzten Schultag zurück. Ravenclaw hatte sich den Hauspokal geholt.
Meine Prüfungsergebnisse waren ebenfalls zufriedenstellend. Ich nahm mir trotzdem vor, in Alte Runen und vor allem in Kräuterkunde nächstes Jahr mehr Besen zu geben.
Katie hatte ein gutes Gefühl bei ihren UTZ-Prüfungen gehabt, welches sich zwei Wochen später bestätigte. Mit vier Os und insgesamt sechs UTZ-Ergebnissen stand ihrer Bewerbung für das Studium der Kräuterkunde nichts mehr im Weg.
Relativ am Anfang der Ferien kamen Shawns Mum und Aaliyah uns besuchen. Shawn hatte gerade seine Zwischenprüfungen bestanden und bekam zwei Wochen frei, die er intensiv nutzte.
Außerdem traf Aaliyah endlich auf Alia. Die beiden verstanden sich reibungslos, auch wenn Alia es erschreckend fand, wie viel Aaliyah durch mich über sie wusste.
Die beiden reisten wieder ab, doch Alia blieb. Sie verbrachte einen Teil ihrer Ferien mit mir in Shawns Wohnung. Mein Freund war ohnehin ständig bei der Arbeit und so machten Alia und ich uns eine schöne Zeit. Da wir apparieren und zaubern durften, schränkte uns nichts ein.
Ich hatte das Gefühl, diese drei Wochen schweißten uns für immer zusammen. Wir trafen uns aufgrund der geringen Distanz oft mit Katie. Alia taufte uns drei "KAK" und ich ließ sie einfach. Seit "Assy" und "Chauncy Waptiwa Quesnel Harrison" hatte ich die Hoffnung aufgegeben.
Katies Bewerbung kam mit einer Zusage zurück und als sie anfing zu studieren, reiste Alia wieder nach Hause. Die Farben, in denen ich die Welt in den vergangenen Wochen gesehen hatte, verblassten ein wenig.
Einen Abend traf ich mich mit Teddy zum Essen. Shawn hatte versprochen auch zu kommen, was er zwar zu spät, aber immerhin tat. Teddy trug sogar den Pulli, den ich ihm letztes Jahr geschenkt hatte. Wir tauschten uns viel über die Berufe der Jungen aus, doch Teddys Interesse an den Geschehnissen in Hogwarts war so groß wie eh und je.
Schließlich offenbarte der ehemalige Hufflepuff, dass Tori ihn eingeladen hatte, zwei Wochen mit ihr in Frankreich zu verbringen - nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hatte.
"Es geht bergauf, ich spür das", hatte Teddy gesagt. "Es kann keinen Monat mehr dauern. Wir kommen voran."
Teddy behielt recht und ich freute mich riesig für ihn, als er mir einen Brief aus Frankreich schickte, dass Tori ihn geküsst hatte (Tori Teddy und nicht andersrum, das betonte er besonders).
Der Beweis folgte am ersten September, als ich Teddy am Gleis begegnete, da er Tori verabschiedete. Alia sah es wie ich - es war längst überfällig, dass Tori nun endlich ihr Glück gefunden hatte.
Meine Laune trübte sich jedoch schnell wieder. Es war ziemlich ernüchternd, dass mir der Abschied von Shawn nicht so schwierig wie voriges Jahr fiel. Er schien dies ebenfalls zu bemerken und versprach mir mehr zu schreiben.
Im Zug wurde es jedoch sofort schlimmer. Ich wollte nicht zurück nach Hogwarts, wollte mich nicht dem Druck aussetzen. Ich wollte in London bei Shawn bleiben, ihn jeden Tag sehen und nicht in diesem Unwissen schweben, was ich nach der Schule tun sollte.
Es war das erste Mal, dass wir die gesamte Zugfahrt im Vertrauensschülerabteil verbrachten. Tori war zur Schulsprecherin ernannt worden und trug diesen Titel mit Stolz. Auch wenn sie die Apparierprüfung nicht bestanden hatte, hatte sie die Jahresendprüfungen mit Bravour gemeistert (und ich verwettete meine Schokofroschkartensammlung darauf, dass dies mit Teddy zu tun hatte).
Olivia erhielt durch ihre Position als Quidditchkapitänin ebenfalls Zugang, sogar Stacy hielt sich im Waggon auf. Jedoch nicht bei uns, sondern bei Jayden, der ebenfalls frischer Vertrauensschüler geworden war. Zwischen den beiden lief definitiv was, das sah man auch auf die Entfernung.
Meine Cousine Esther, die jüngere Schwester von Elay und Evan, war nun im ersten Jahr und wurde Hufflepuff zugeteilt.
Dies waren die angenehmen Seiten. Die weniger erfreuliche Nachricht stand nach dem Festessen in meinem Schlafsaal: Ein fünftes Bett.
Alice zog zu uns. Sie wohnte nun tatsächlich bei uns im Schlafsaal und ich war kurz davor Beschwerde einzulegen. Olivia konnte mich davon abhalten, wenn auch nur knapp, denn sie selbst hatte nur moralisch etwas dagegen gehabt.
Ich befand mich nun wirklich nur noch zum Schlafen im Schlafsaal und mied ihn tagsüber. Alice redete immer noch nicht mit Ivy oder mir. Sie behandelte uns wie Luft und führte nur Konversationen mit Davina und Olivia. Letztere jedoch wurde mit jeder Unterhaltung genervter, obwohl sie sonst sehr tolerant war.
Der Unterricht wurde härter. Ich war immer noch gut, aber nicht perfekt, und innerlich störte mich das, auch wenn ich es nicht zeigte. Zauberkunst, Verteidigung und dank Lewis auch Zaubertränke waren kinderleicht, doch Kräuterkunde, Alte Runen und Arithmantik hätten bei Weitem besser laufen können.
Immerhin wurde mein Ego wieder restauriert, als Olivia und ich von Slughorn eine Einladung zum Abendessen erhielten. Zuerst überlegte ich aus Prinzip nicht hinzugehen, doch Liv zwang mich. Ebenso wie sie mich zum Quidditch zwang, obwohl ich eigentlich nicht wollte.
Jacob, Lexa und Grayson waren weg, wir kratzten wirklich am Rand unseres alten Teams und ich ließ mich erweichen. Wenn wir auch nur den Hauch einer Chance haben wollten, konnte sie nicht zwei neue Jäger suchen. Und ich wollte den Quidditchpokal wiederholen, ich konnte Alias Grinsen nicht mehr sehen.
Shawn schrieb tatsächlich häufiger. Er durfte nun immer öfter mit auf Einsätze, um seine Fähigkeiten in realen Situationen zu testen. Er behauptete, er sei einmal fast drauf gegangen, und obwohl ich ihm seine Dramaturgie nicht abkaufte, machte ich mir Sorgen. Gefährlich war es ohne Frage und wenn es schon riskant in der Ausbildung war, wie sollte es dann erst werden, wenn er ein richtiger Auror wurde? Die Kompassnadel zeige sogar teilweise Regung, was mich beunruhigte. Es bedeutete, dass er sich ein ganzes Stück in eine andere Richtung bewegen musste, jedoch erwähnte er nichts dergleichen.
Auf von mir unerklärlicher Weise schlichen sich die Konzentrationsschwächen wieder ein. Ich hatte extra aufgepasst, trotzdem tauchte ich zurück in mein Loch, wenn auch nur schwach.
Dazu verspürte ich das erste Mal seit langem wieder Eifersucht. Doch nicht auf Geoff oder Scott, die zu richtig guten Freunden Shawns wurden, sondern auf Alwis, da es bei ihnen nahezu perfekt verlief, und mein Freund nicht hier war. Auch Tori schien mit Teddy als neuem Freund endlich glücklich zu sein und ihre innere Ruhe gefunden zu haben, obwohl er nicht hier war, und als einziger Trost blieb mir Hedney (wir hatten uns nach Monaten auf diesen dämlichen Namen einigen können).
Diese ständige On-Off-Beziehung der beiden nahm überdimensionale Ausmaße an. Momentan befand sie sich im Off, auch wenn Henry es als "Pause" bezeichnete. Es änderte nichts daran, dass er mit die Ohren volljammerte. Und da Katie nun nicht mehr Sydneys Lastperson sein konnte, kriegten Liv und ich es von beiden Seiten voll ab.
Über Weihnachten schien meine Welt für einen kurzen Moment wieder in Ordnung zu sein. Shawn lenkte mich ab und mir wurde bewusst, dass es kaum einen Menschen gab, der mich so gut kannte wie er.
Dieser Abschied fiel mir deutlich schwerer. Shawn und ich würden einander nicht mehr vor unseren jeweiligen Prüfungen sehen, da ich in den Osterferien zum Lernen in Hogwarts bleiben würde. Auf der anderen Seite beruhigte es mich. Wenn ich Shawn vermisste, bedeutete er mir was.
Dieser Gedanke half mir, Fuß im neuen Trimester zu fassen. Ich wandte immer noch die kleinen Tipps an, die Shawn mir beigebracht hatte und schaffte es, mit erhobenem Kopf durch die Gänge zu wandern. Ich konnte spüren, wie das Selbstbewusstsein langsam den tiefsten Punkt in mir erreichte und Wurzeln schlug.
Das trug dazu bei, dass ich endlich meinen Platz gefunden hatte. Ich war irgendwie wieder glücklich und wusste, wo ich als Shawns Freundin ohne seine Anwesenheit in Hogwarts stand. Meine sichtbare Position - die nicht am Boden lag, so wie ich immer dachte.
Denn selbst wenn die Leute meinen Namen immer noch nicht kannten oder mich ignorierten, bedeutete das nicht, dass ich schlecht oder dumm war. Es bedeutete, dass die anderen zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Und ich warf niemandem etwas vor, denn ich kannte auch nicht alle. Die meisten meinten es nicht böse - eine wichtige Erkenntnis.
Durch die Gute-Laune-Strähne hatte ich im Februar schließlich die zündende Idee. Katie hatte uns geschrieben, dass ihr Studium mindestens ein Auslandssemester beinhaltete und sie sich für Brasilien entschieden hätte.
Ein Auslandsjahr erschien mir wie die Lösung all meiner Probleme. Ich hatte es satt, unter Druck zu lernen und wusste nach wie vor nicht, welchen Beruf ich erlernen wollte.
Zum Glück kannte ich einer Person, der es genauso ging. Alia war begeistert.
Wir überlegten länger hin und her, informierten uns und machten uns schließlich daran die Einzelheiten zu organisieren. Unsere Wahl war auf Uagadou, eine Zauberschule im Grenzgebirge zwischen Uganda und dem Kongo. Sie war die größte aller Zauberschulen und nahm Schüler aus ganz Afrika auf. Wert wurde auf Alchemie, Astronomie und Selbstverwandlung gelegt. Das waren zwar nicht unbedingt meine Lieblingsfächer, allerdings zauberten die Menschen in Afrika meist ohne Zauberstab - und was gab es cooleres, als ein Animagus zu werden und nicht mal seinen Zauberstab benutzen zu müssen?
Wir nahmen uns vor einen Brief an die Schule zu schicken und nachdem ich Alia ausreden konnte, Chawaque auf die Reise zu schicken, lud sie die Arbeit auf mich ab. ("Du schreibst den Brief an die Schule, du bist die Ältere.")
Während des Mittags ließ ich Olivia über den Text lesen und sie stimmte allem begeistert zu. Noch vor dem Abendessen lief ich zur Eulerei und suchte mir eine Eule, die stark und zuverlässig aussah. Dazu schickte ich einen Brief an Shawn, damit Flash sich nicht vernachlässigt fühlte.
Nach dem Essen wollte ich eigentlich wieder lernen gehen, doch Alia erwischte mich, bevor ich vom Tisch aufstehen konnte.
"Och nö, Kassy, du kannst doch nicht schon wieder Lernen gehen!"
"Ich hab viel Zeit durch den Brief verloren", erklärte ich ihr. "Und ich muss noch Kräuterkunde nacharbeiten."
"Komm schon, du übertreibst. Liv, sag ihr, dass sie übertreibt!"
"Kassy, du übertreibst", plapperte Liv Alia nach, ließ die Gryffindor jedoch nicht vom Haken. "Aber Alia, du könntest mal wieder mehr für die Schule tun."
"Ach Quatsch, ich werd später Hausfrau", behauptete sie spitz und drehte sich wieder zu mir. "Komm schon. Ich will jetzt viel lieber mit dir und Lewis und Clove Zauberschach im Gemeinschaftsraum spielen und mich über Uagadou unterhalten. Da gibt es auch keine Alice."
Sie versuchte es wirklich mit allen Mitteln, denn Alice war in der Tat ein Argument.
"Und du kannst dann auch bei uns lernen, wenn du nicht mehr spielen willst. Versprochen."
"Lil, ich würde ja wirklich gerne, und Alice ist auch ein Argument, aber ich muss Kräuterkunde fertig kriegen. Wirklich. Es sind nur noch ein paar Wochen bis zu den Osterferien und da wollte ich nur noch wiederholen und nicht nacharbeiten."
Ich stand auf und schaffte es auch an Alia vorbei, doch sie packte mich an beiden Handwurzeln und zog mich zurück.
"Bitte, Kassy! Du machst kaum noch was mit uns, bitte."
"Morgen. Versprochen, okay?", seufzte ich und versuchte mich aus ihrem festen Griff zu entwinden.
"Nein!", protestierte sie und riss mit einem kräftigen Ruck an meinen Handgelenken.
Derselbe Ruck fuhr durch meinen gesamten Körper.
Plötzlich lag ich auf dem Boden, alles herum flackerte und Erinnerungen schlugen auf mich ein wie Hagelkörner. Alia sah mich völlig geschockt und erstarrt an.
Als alles vorbei war, fühlte ich mich so schlecht wie lange nicht mehr. Kurz fragte ich mich, was passiert war. Dann realisierte ich, an was ich mich soeben erinnert hatte.
Die Bilder lagen klar und deutlich vor mir. Shawn und ich, wie wir durch das Schloss auf den Astronomieturm schlichen. Wann war das? Es muss vor Weihnachten gewesen sein, doch weshalb waren wir uns so nah? Wir redeten zusammen, lachten und schauten in die Sterne. Ich spürte nach, wie er meine Hand gehalten hatte.
Und auch, wie ich diese neunzig Minuten mit ihm im Schrank saß, eingeschlafen war und schließlich dachte, die Luft wäre rein, als ich Kimber entdeckte.
Wie sie sprang, wie mein Rücken auf die Mauer schlug und brach, wie ich mich an derselben Mauer retten konnte und schließlich doch fiel. Wie wir sie überhaupt nicht wie allen erzählt unten auf dem Rasen gefunden hatten, sondern sie oben vom Turm hatten springen sehen.
Wie ich sie hatte sterben lassen.
Die Narben unter meinen linken Fingern, Shawns warme Hand unter meinen rechten. Der Ruck. Der Ruck und die Schuld.
Ich wusste genau, dass alle Erinnerungen echt waren, denn wir hatten in Zauberkunst die Theorie zu dem Obliviate gelernt. Ich liebte Zauberkunst, weswegen ich in Büchern weitergelesen hatte. Ich wusste, was bei dem Rückgängig machen des Vergessenszaubers passierte. Und auch, wie es sich anfühlte und was genau geschah, wenn ein rückgängig gemachter Obliviate vom eigenen Körper zwar aufgenommen, aber nicht akzeptiert wurde.
Wenn man alle Blockaden löste, um sich beispielsweise wieder an das Gründungsdatum Hogwarts' erinnern zu können. Wenn der Körper aber ein Trauma blockierte und einen eigenen Schutz errichtete.
Wenn es schlicht und ergreifend Komplikationen beim Umkehren gab und errichtete Blockaden erst durch Trigger gelöst werden.
Es konnte nur eine einzige Person geben, die es gewesen sein konnte. Und jetzt, da ich mich wieder erinnerte, an das schwarze Loch, den weißen Nebel, der diese Zeit mit der ich eigentlich abgeschlossen hatte, umgab, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Shawn danken oder ihn hassen.
Mir wurde so unsagbar schlecht, dass ich schnell aus der Halle zur nächsten Toilette rannte. Alia lief mir nach und hielt meine Haare, als ich vor dem Klo hockte, doch mein Abendessen entschied sich in meinem Magen zu bleiben.
Nun zwang Alia mich nicht mehr, mit ihr und Lewis und Clove Zauberschach zu spielen und über Uagadou zu reden. Ich weigerte mich zu Madam Pomfrey zu gehen. Ich war mir sicher, dass ich gerade nicht im Stande war zu lügen und sie es merken würde. Doch es durfte niemand erfahren.
Alia brachte mich bis in den Schlafsaal und sorgte mit Olivias Hilfe sogar dafür, dass Alice mir vom Hals blieb. Den gesamten Abend lag ich in meinem Bett und dennoch war ich die letzte, die einschlief. Meine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruhe.
Ich konnte kaum glauben, was Shawn getan hatte. Dass er mich in dem Glauben gelassen hatte, ich sei schwach und hätte den Verstand verloren. Dass er mir nicht mal dann alles erklärte, als sich ihm die perfekte Möglichkeit geboten hatte.
Und vor allem, dass er nach all der Zeit immer noch schwieg.
Es fühlte sich an, als hätte Shawn einen Vertrauensbruch begangen, bevor wir überhaupt etwas bedeutet hatten. Ich verzweifelte fast an mir selbst. Erneut war ich so naiv gewesen, ihm so früh zu vertrauen. War es Naivität oder mein zu großes Herz?
Den letzten Rat meiner Mum, bevor ich damals das erste Mal in den Zug gestiegen war, hatte ich nie vergessen. Du bist clever und gutherzig, lass dich nicht ausnutzen ... verschenk dein Vertrauen nicht ...
Bei dem Gedanken an die Worte meiner Mutter, die ich nach wie vor klar in meinem Kopf hören konnte, wurde mein Herz schwerer. Ich vermisste meine Familie. Ich vermisste sogar Dad.
Natürlich verstand ich, wieso Shawn es getan hatte. Es tun musste. Ich erinnerte mich, wenn auch nur verschwommen, an meine Zeit im Krankenflügel. Wie abwesend und verloren ich gewesen war.
Es gab Shawn noch lange nicht das Recht, so etwas zu tun, doch dies war nicht, was ich ihm vorwarf. Ja, er hatte mich beschützt. Aber er hätte es mir wenigstens sagen müssen.
Denn obwohl er etwas anderes behauptet hatte, hatte damals etwas zwischen uns gestanden. Ein großes Etwas. Dieses Etwas war jetzt weg, ebenso wie Shawn und ich fühlte mich noch nie so sehr verlassen von der Welt.
Am nächsten Morgen schwänzte ich Verteidigung - ironischer Weise - und schrieb Shawn einen Brief. Einen ziemlich langen Brief, in dem alles aus mir herausbrach. Die Tränen, die gestern nicht kommen wollten, und die Wut, die ich nicht rauslassen konnte.
Vor allem aber die Enttäuschung, die mich seit dem Vorfall beschäftigte. Und die nun vorhandenen Schuldgefühle, die ich allein bewältigen musste, weil Shawn nicht hier war.
Lange bekam ich keine Antwort, was auffällig war, da Shawn sonst immer innerhalb einer Woche geantwortet hatte. Als Tori schließlich einen Brief von Teddy empfing, der erwähnte, dass Teddy sich letzten Abend mit Shawn getroffen hatte, wusste ich, dass Shawn mich ignorierte.
Ich mochte es überhaupt nicht, wenn man mich ignorierte. Nun wirklich sauer schickte ich ihm einen weiteren Brief und erhielt schließlich meine mehr als berechtigte Antwort.
Es war der längste Brief, den Shawn mir jemals geschickt hatte, und ich fand es traurig, dass es erst so ein Ereignis benötigte.
Shawn entschuldigte sich und betrauerte, dass wir keine Möglichkeit hatten, dies persönlich zu klären. Dies war ein Stich ins Herz. Vergiss nicht, ich bin nur einen Knieselsprung entfernt, hatte er am Anfang des sechsten Jahres gesagt und seine Stimme hallte in meinem Kopf nach. Falls etwas ganz Schlimmes sein sollte, kann ich jeder Zeit vorbeikommen.
Im Endeffekt wirkte der Brief für mich eher wie eine Rechtfertigung als eine Entschuldigung. Shawn legte seine Gründe offen dar, was ich überhaupt nicht verurteilte. Ich verstand es. Doch er verstand nicht, worum es ging. Dass seine Gründe nachvollziehbar waren, doch seine Handlungen danach nicht. Es fühlte sich an, als würde er versuchen mich auszustechen und ruhig zu kriegen.
Das erinnerte mich an meinen Vater und vor allem an Melody, was die ganze Sache nicht besser machte.
Wirklich enttäuscht und verzweifelt starrte ich den Brief minutenlang an und las ihn mir immer und immer wieder durch. Es tat weh. Auf diesem Pergament befand sich nicht die ganze Wahrheit, das spürte ich. Shawn log immer noch.
Es war wie ein stummer Streit, den Shawn und ich ausführten. Ich antwortete nicht und es folgte auch kein weiterer Brief von Shawn.
Doch das Schlimmste war, dass ich mit niemandem reden konnte, zumindest nicht so richtig. Über Shawn ja, aber nicht über die Gründe.
Wobei es auch keine große Hilfe gab. Alia konnte nach eigenen Angaben nichts machen, weil sie sich noch nie so richtig mit Lewis gestritten hatte. Henry wollte ich nicht helfen lassen, weil er sich mit Sydney "wegen jedem kleinsten Bowtrucklekot" stritt, wie Olivia bestätigte und außerdem sagte, sie hätte keine Ahnung von all diesem Beziehungskram.
Katie und Teddy waren nicht da und mit Clove und Tori wollte ich auch nicht reden, denn die beiden hatten schon mehr Beziehungen hinter sich als ein Leprechan Finger an beiden Händen.
Kurz spielte ich mit dem Gedanken mich an Ivy zu wenden, doch ich konnte nicht nur immer zu ihr gehen, wenn ich gerade einen Rat brauchte. Außerdem würde sie mir wahrscheinlich das sagen, was ich schon wusste. Aberich brauchte jemanden, der mich einfach in den Arm nahm, aus den richtigen Gründen.
Jemanden, den es in dieser Situation nicht gab.
Also zerbrach ich mit im Stillen und nur mit den inneren Stimmen, die allesamt was anderes sagten, mich aber im Endeffekt geschlossen hassten, den Kopf über Shawn, über Kimbers Tod und über das Versagen meines Lebens.
Ich redete sogar mit Alice über Kimber, in wie weit sie die Slytherin gekannt hatte und ob sie wusste, wie es ihrer Familie jetzt ging, aber Alice laberte wie meistens nur Unbrauchbares. Nach zwei Minuten plapperte sie immer noch, behandelte mich aber, als wäre ich nicht da und nach fünf Minuten drehte sich das einseitige Gespräch wieder nur um sie.
Über Wochen hinweg kam ich in der Sache nicht weiter. Ich zog mich in Aufgaben, Büchern und Arbeit zurück. Distanzierte mich von den anderen, die mich gewähren ließen. Keiner stellte Fragen, wofür ich dankbar war, denn mit den besorgten Blicken konnte ich umgehen.
Die einzigen Momente, in denen mich meine Gefühle einholten, waren kurz vor dem Einschlafen. Manchmal vergoss ich stumm eine Träne, doch meist las ich so lange, bis ich mit dem Buch in der Hand wegnickte. Vor den Osterferien kam dann noch Stress von Zuhause dazu.
Ich dachte, ich müsste mich damit nie wieder rumschlagen, doch in letzter Zeit überraschte mich einiges von dem ich dachte, es sei abgeschlossen.
Saiph befand sich momentan viel im Streit mit Skye. Da wir uns nicht wirklich unterhielten, schrieben wir uns ab und zu, auch wenn es wirklich lächerlich war.
Die Rivalität zwischen Saiph, Skye und ihrer Clique, und der anderen Partei, bestehend aus James, Fred und den beiden Ersties Albus und Rose, nahm langsam eine krankhafte Gestalt an.
Dad hatte, wie es aussah, doch die Hoffnung in mich aufgegeben und versuchte nun Saiph zu seinem Ticket nach ganz oben zu machen. Mir gefiel das ganz und gar nicht, denn Saiph und ich waren in einigen Punkten wirklich verschieden und meine kleine Schwester wirkte vielleicht nach außen hin zäh, doch sie besaß einen sehr weichen Kern. Und Dad hatte keinerlei Gefühl dafür.
Zwei Tage nach diesem Gedanken stellte ich fest, dass ich mich mal wieder geirrt hatte. Dads Hoffnungen in mich lagen noch lange nicht am Boden. Schon als Mums Eule Monty auf mich zusteuerte, wusste ich, dass etwas überhaupt stimmte. Dads Brief ließ ich in meinem Umhang verschwinden und behauptete, er sei für Saiph.
Der Inhalt trieb mich endgültig an den Rand der Verzweiflung. Kein Wort der Entschuldigung, aber jede Menge Forderungen.
Dad wollte nicht, dass ich weiterhin mit Shawn zusammenwohnte. Gründe nannte er keine, außer dass er streng vertrauliche Informationen von einem Kontakt aus dem Ministerium erhalten hätte, was Shawn anginge. Außerdem hätte er von einem anderen "Freund" zugesteckt bekommen, dass ich nach Afrika reisen wollte.
Uagadou hatte Alia und mir positiv geantwortet und wir klärten gerade weitere Details mit der Schule, doch für das Visum mussten wir auch mit dem Ministerium in Kontakt treten. Ich wusste dass Dad seine Finger überall hatte, würde Tori aber trotzdem bitten, ihrer Tante Hermine auszurichten, das Vertrauliche zwischen den verschiedenen Abteilungen auch vertraulich zu halten.
Jedenfalls gefielen Dad meine Pläne gar nicht und er wollte mir das Auslandsjahr verbieten, was mich zum Lachen brachte. Ich war volljährig und Dad hatte mich rausgeschmissen - erwartete er wirklich, dass ich mir noch irgendwas vorschrieben ließ?
Diese ganzen Eskapaden ermüdeten mich. Ich beschloss, einfach über nichts mehr nachzudenken und mich nur noch aufs Lernen zu konzentrieren. Ich hatte vieles aufzuholen und stürzte mich in die Arbeit.
Und nebenbei fragte mein Unterbewusstsein mich ganz leise, ob ich ohne Shawn vielleicht glücklicher sein könnte als mit ihm.
Ich wurde immer müder, immer erschöpfter und vernachlässigte alles, was nicht mit Schule oder Quidditch zu tun hatte.
Zwei Wochen vor den Prüfungen verlor ich fast den Kopf. Wir hatten den Quidditchpokal gewonnen, was mir eine Bestätigung für meine harte Arbeit verpasste, doch nun hatte ich noch mehr Zeit zum Lernen.
"Sag mal, Kassy", fragte Olivia mich beim Frühstück nach einer Nacht, in der ich äußerst schlecht geschlafen hatte, „hast du abgenommen?"
Ich schaute skeptisch an mir runter und schüttelte bloß den Kopf. Um das Thema zu beenden, schob ich mit einen Löffel Cornflakes in den Mund.
Die Wahrheit war jedoch eine andere. Liv hatte recht, ich hatte abgenommen. Das merkte ich daran, dass meine Unterhosen nachließen und die Ärmel meines Umhangs in Zaubertränke ständig rutschten. Ich aß fast kein Frühstück mehr und übersprang meist auch das Mittagessen, da ich entweder noch schlief oder einfach keinen Hunger verspürte. Mir wurde ständig schlecht, sobald ich an Essen dachte.
Meiner Meinung nach hielt sich die Gewichtsabnahme trotzdem in tragbaren Grenzen, aber dass es Olivia aufgefallen war, verschaffte mir zum ersten Mal Bedenken.
Zwei Tage vor der ersten Prüfung war ich genauso fertig wie Alia, als mich ein Brief von Shawn erreichte. Ich hatte seit dem Streit keinen einzigen mehr empfangen oder selbst verfasst. Ich war einfach zu beschäftigt gewesen und hatte nicht die Zeit gehabt, mir mehrere Stunden über die richtigen Worte den Kopf zu zerbrechen.
Er wünschte mir von Herzen viel Glück bei den Prüfungen, entschuldigte sich ein weiteres Mal und bat mich, ihm zu versprechen, zurück in seine Wohnung zu kommen.
Dieses Versprechen gab ich ihm, denn ich wollte nichts als reden. Ich schrieb es nicht, doch ich glaubte, ihn ebenso sehr zu vermissen. Sicher war ich mir jedoch nicht. War es Vermissen oder dieselbe Angst, die ich auch bei Melody verspürt hatte? Die Angst davor, zu gehen.
Sein Fehler beschäftigte mich nach wie vor sehr, und ich wusste nicht, ob ich ihm je wieder vertrauen konnte.
An jenem Abend schaffte mich alles so sehr, dass ich todmüde ins Bett fiel. Meine Augen brannten, doch ich konnte nicht einschlafen. Nichts Neues. Meine Gedanken türmten sich und ich lag immer noch wach, als alle anderen schon tief und fest schlummerten.
Was würde passieren, wenn ich nicht zu Shawn zurückkehrte? Er würde enttäuscht sein. Wütend. Doch so ging es mir auch. Bedeutete es gleichzeitig, dass wir uns trennten? Denn das wollte ich nicht. Nicht, wenn wir noch nicht über das Geschehene gesprochen hatten.
Weitere Minuten vergingen. Mir blieb kaum eine andere Wahl. Mir blieb ... keine Wahl. Ich war überzeugt, wenn ich Zuhause klingeln würde, ließe mein Vater mich hinein. Doch dann konnte ich nicht nur Shawn endgültig vergessen, sondern auch Uagadou, Quidditch, meine Zukunft, meine Freiheit und meine Fröhlichkeit.
Für ein bloßes Dach über dem Kopf würde ich darüber nachdenken, mich erneut unter seinen Einfluss zu stellen. Aber nicht mit diesen Konsequenzen. Und um nichts in der Welt wollte ich es Mum antun. Es würde ihr das Herz brechen, mich unglücklich zusehen. Ein Wort, eine Tat, und Dad würde sie dazu bringen können, den Schwur zu brechen.
Mum hatte ihre Leben aufgegeben, um mir eins zu ermöglichen. Ich war frei. Und so dankte ich es ihr: Indem ich nie wieder nach Hause zurückkehrte.
Ich würde zu Shawn zurück müssen, zumindest für den Moment. Ich konnte ja auch nicht mein restliches Leben bei Alia oder Olivia verbringen. Vor Uagadou würde ich niemals genug Geld für eine eigene Wohnung verdienen und selbst wenn, würde es sich nicht lohnen. Vielleicht kam ich für die kurze Zeit bis zu unserer Abreise bei Alia unter, doch was passierte danach? Ich müsste wieder bei jemandem bleiben. Ich konnte nicht studieren und nebenbei genug Geld verdienen.
Die ganze Zeit über dachte ich, ich befände mich langsam auf dem richtigen Weg, eine starke Persönlichkeit zu werden, doch ich hatte mich geirrt. Ich war von Shawn so abhängig wie nie.
Also gab es nur zwei Möglichkeiten: Mich von Shawn losreißen und meine Zukunft dem Überleben widmen, oder mich mit ihm vertragen, bis ich eine richtige Perspektive hatte.
Konnte ich zu ihm zurückkehren mit dem Gefühl ihn nur auszunutzen? Wenn ich mir einbildete, diese Gefühle für ihn zu haben, weil mein Leben auf dem Spiel stand? Was, wenn es so weit kommen würde, dass ich ihm Jahre lang etwas vorspielte, nur um bei ihm wohnen zu können? Würde ich das durchhalten? War ich fähig zu so etwas?
Allein solche Gedanken ließen mich mich selbst hassen. Es war abscheulich. Natürlich nicht - wie konnte ich mir so etwas ausmalen? Was für eine Person war ich, so etwas nur theoretisch in Erwägung zu ziehen?
Vielleicht wurde ja alles gut. Vielleicht half das Reden mit Shawn und ich würde ihm wieder vertrauen können. Die naive Stimme redete mir genau dies ein und ich wollte auf sie hören. Denn dann würde alles gut werden.
Doch ich war gerade in letzter Zeit nicht nur einmal enttäuscht worden.
Wie konnte das alles überhaupt passieren? Ich hatte mal eine beste Freundin, von der ich dachte, ich könnte ihr alles anvertrauen und wir würden bis an unser Lebensende durch dick und dünn gehen. Diese Freundin hatte mich verraten und ausgenutzt.
Trotzdem vertraute ich Alia mein Leben an.
Ich hatte mal eine Mutter, von der ich dachte, sie wäre eine starke und freie Frau. Dieses Vorbild war unter Lügen und Aufopferungen zusammengebrochen.
Trotzdem liebte ich meine Familie.
Ich hatte mal eine Vater, von dem ich zu Anfang sogar viel gehalten hatte und den ich trotz allem, was er mir und meinem Leben angetan hatte, nie hassen konnte. Diesen Vater konnte ich immer noch nicht hassen - und dafür hasste ich mich selbst.
Ich hatte mal mich. Die alte Kassy, die vielleicht schüchtern und ohne Selbstbewusstsein war, auf die ich jedoch vertrauen konnte. Die ich kannte. Deren leere Hülle, die ich nun bewohnte, die Narben nach wie vor mit Stolz trug. Die neue Kassy kann das nicht.
Trotzdem hielt ich an ihr fest.
Ich dachte, ich hätte so viel gelernt, dabei stand ich noch ganz am Anfang. Ich wusste nichts. Ich konnte jetzt zwar fremde Menschen ansprechen, aber dafür holte mich die Angst ein, wenn ich alleine war.
Konnte ich einem von diesen Personen je wieder in die Augen sehen?
Meine Augen brannten. Mein Herz brannte. Ich wälzte mich hin und her, fand jedoch keine Ruhe. Ich hatte alles verloren. Die Sache mit Shawn, meine Familie, meine Freunde, meine Zukunft. Meine Fröhlichkeit.
Früher war ich, jedesmal, nach allem, was ich erlebt und durchgemacht hatte, ich immer wieder aufgestanden und hatte mit einem Lächeln weitermachen können.
Ob ich es diesmal konnte, wusste ich nicht. Ich war müde. Kam morgens nicht aus dem Bett, wollte nachts nicht schlafen, damit kein neuer Tag anbrach. Ich dachte, ich wäre endlich auf dem Weg nach oben aus diesem unendlichen Loch. Dabei stand ich drei Jahre auf einem falschen Boden, der jetzt weggezogen wurde.
Dies war der sekundenschnelle Fall. Und jetzt saß ich am Boden fest.
Diese Erkenntnis traf mich so hart, und obwohl ich es die ganze Zeit gewusst hatte, so unvorbereitet. Ich konnte physisch spüren, wie sich mein Herz zusammenzog und stach.
Seit Wochen fanden endlich die Tränen ihren Weg ans Mondlicht. Ich weinte in mein Kissen, versuchte durch den Stoff Luft zu kriegen, tat alles, damit die anderen nicht aufwachten.
Krampfhaft versuchte ich, den Schmerz in meiner Brust zu lösen, doch es wurde nur schlimmer. Ich war verloren. Ich würde für immer nicht wissen, wer ich eigentlich war und was ich wollte. Meine Träume konnten nicht realisiert werden. Ich hatte zu lange geträumt - zu lange geschlafen. Alle anderen waren vor mir aufgewacht und hatten versucht, mich zu wecken. Alle anderen waren bereit, das zu meistern, was auch immer noch folgen würde. Ich nicht.
Eine neue Welle des Schmerzes. Ich zog die Beine an und unterdrückte ein Husten. Mein Gesicht war heiß, die Tränen tränkten mein Kissen und meine Fingernägel bohrten sich in meine Handflächen.
Shawn wollte, dass ich zurückkam. Er wollte uns eine Chance geben, ich muss ihm was bedeuten. Tat ich das wirklich? Oder wollte er nur sein Gewissen beruhigen?
Meine Schultern zogen sich an meinen Kopf. Der Schmerz wurde heftiger.
Was würden meine Freunde denken? Sie würden mich auslachen. Alles, für was ich gearbeitet hatte, wäre umsonst gewesen. War umsonst gewesen. Ich durfte nicht schwach werden. Diesen Teil Kassys kannten und wollten sie nicht. Ich war doch immer die, mit der man Spaß haben konnte. Die, die es irgendwie schaffte, es zu schaffen. Die, die bei allen anderen immer vom Besten ausging.
Ich hielt die Luft an.
Die Tränen stoppten. Kassys Muskeln lösten sich langsam. Kassys Fingernägel hoben sich aus den Kuhlen in den Handflächen. Der Schmerz in ihrer Brust ließ endlich nach.
Ich hielt die Luft an. Kassy konnte wieder atmen.
Für einen kleinen Moment war alles wieder gut. Ich wünschte, ich könnte ewig die Luft anhalten. Es erschuf eine Pause und Kassy war glücklich. Ich wünschte, ich könnte ewig auf Stopp drücken. Ich müsste mich mit nichts mehr rumschlagen, könnte den Problemen entfliehen.
Kassy sah mich an. Ich hauchte die Luft aus. Kassy verschwand.
Leise atmete ich unter meiner Decke ein und aus und biss mir auf die Innenseite meiner Unterlippe. Ich hatte wieder Kontrolle. Konnte atmen, konnte den Schmerz stoppen.
Langsam zog ich die Decke von meinem Kopf und spähte in das Dunkle des Schlafsaals. Keiner der anderen war aufgewacht.
Das kalte Mondlicht schimmerte leicht durch die Gardinen und erhellte einen schmalen Spalt im Raum. Der Staub tanzte wie in Zeitlupe durch der Luft.
Hielt auch er nachts den Atem an? Bewegte sich langsam, dem Hektischen des nächsten Tages ausweichend, mit allen Mitteln versuchend das ständige Aneinanderschlagen und Aufwirbeln des Unausweichlichen hinauszuzögern?
Die Kälte ließ mich zittern und den Schweiß auf meiner Stirn spüren. Die getrockneten Tränen auf meinem Gesicht. Die Gedanken in meinem Kopf.
Ich wünschte, ich könnte wieder die Luft anhalten. Am besten für immer. Dann hatte Kassy wieder Platz und ich fühlte mich besser. Galt das unter Weglaufen von Problemen?
Es spielte keine Rolle. Ich konnte nicht mehr weglaufen, ich saß fest. Starrte nach oben, ohne eine Möglichkeit, das Licht zu erreichen. Ich war verloren.
Ob mich jemand hören würde, wenn ich rief? Vielleicht. Doch es war egal. Ich würde nicht rufen. Ich war einfach nur so müde. Müde vom ständigen Kämpfen, im Kreis laufen, müde vom Leben.
Ich wollte mich einfach wie der Staub in tausend kleine Partikel auflösen, regungslos schweben und mich langsam bewegen, zu langsam um zu merken, dass ich dem nächsten Tag nicht ausweichen konnte. Dass es keinen Ausweg gab.
Und dann, wenn es zu stickig wurde, wenn der Raum zu voll wurde und ich gehen wollte, einfach unbemerkt dem Mondlicht aus dem Fenster folgen und mit dem Morgen verschwinden.
Mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen war das einzig Neue in dieser Nacht, doch er erschreckte mich bei weitem nicht so, wie er sollte:
Das erste Mal konnte ich nachvollziehen, wie man so verzweifelt wie Kimber sein konnte. So verzweifelt und am Ende, sich zu wünschen, einfach nicht mehr zu existieren.
ϟ ϟ ϟ
*Dramatische Stille*
Can we talk about: TEDDY AND TORI FINALLY HAPPEND. TEDOIRE IS REAL.
Are you happy now? :D
Was sagt ihr zu Kassys und Alias Plänen mit Uagadou?
25. Favourite soundrack song
Oooh es gibt soo viele gute, die besten sind Leaving Hogwarts, Buckbeak's Flight, Fireworks und Statues
26. Scariest part in the films
Definitiv der gesamte Teil wo Harry im 2. in der Kammer der Schreckens ist! Hatte mit 14 noch Todesschiss davor. Direkt gefolgt von der Szene aus Teil 1 wo Voldy durch Harry durchfliegt.
27. Most attractive cast member
Freddie Stroma. Not when he was in the films, but have you seen him now?!
Bis demnächst, Amelie :)
Next Update ⥋ 06.06.2020 (Saturday)
[31.05.2020]
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top