Kapitel 39 ϟ Oblivion
Birds - Imagine Dragons ♪♫
Ich teilte mir eine Kutsche mit Alia, Olivia, Katie, Clove und Fleyara. Wie zu erwarten war Tori mit Jayden abgerauscht – die beiden waren jetzt offiziell zusammen – und Davina irgendwo mit Vince verschwunden.
Teddy und Shawn gingen erneut einer Tradition nach, diesmal jedoch einer offiziellen. Die Siebtklässler fuhren mit den Booten, die normalerweise von den Erstklässlern am Anfang des Jahres besetzt wurden, zurück zum Bahnhof.
Auf dem Gleis fanden wir uns relativ schnell wieder. Die Sonne schien warm auf den Bahnhof in Hogsmeade und die Rauchschwaden des Hogwarts-Expresses stiegen in die klare Sommerluft auf.
Ich hielt Shawns Hand, während er sich umdrehte und auf das Schloss zurückschaute. Der schmale Pfad zu dem Anleger der Boote staubte noch nach und gab den Blick zu den alten Mauern frei. Der Gryffindor lächelte leicht, als er sich wieder zu mir umdrehte. Voller Stolz sah er mir in die Augen und drückte meine Hand fester.
"Traurig?", fragte ich, obwohl die Antwort völlig offensichtlich war.
"Ein wenig", gab Shawn zu. "Immerhin lasse ich gleich zwei unglaublich magische und wunderschöne Dinge gehen."
"Das war kitschig", lachte ich und küsste ihn. "Und du lässt mich nicht gehen. Außerdem haben wir noch den ganzen Sommer."
"Den halben", erinnerte er. "Im August geht meine Ausbildung los."
"Ja, aber abends bist du trotzdem noch da und wenn noch ein negatives Wort aus deinem Mund kommt, zauber ich dich stumm, solange ich noch kann."
Shawn lachte, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich schließlich in den Zug.
Wir entschieden uns dafür, ins Vertrauensschülerabteil zu gehen. Tori war ohnehin beschäftigt, Olivia wollte zu Beginn bei ihrer Schwester und Davina sitzen und der Rest von uns hatte Zugang. Obwohl Teddy bereits an Weihnachten seine Zeit hier verbracht hatte, strahlte er uns über beide Ohren aus dem Waggon entgegen.
Der Zug dampfte bereits aus dem Bahnhof, als auch ich durch die schmale Tür den hintersten Wagen betrat. Die anderen suchten einen Tisch und wir ließen uns nieder.
Während Teddy mit Mary Olsen bei Eve und Jasmin stand, kam Camila von ihrem Tisch bestehend aus ihr selbst, Nate, Zack, James Blishwick und Xavier Moore auf uns zu gelaufen.
Ihre wie immer perfekt liegenden Haare wippten leicht und auf ihren Lippen lag ein breites Grinsen, doch diesmal wirkte es echt.
"Shawn!", begrüßte die Slytherin ihn fröhlich. Shawn erhob sich, um sie zu umarmen und rückte dann ein Stück, damit Camila sich setzen konnte. Wie es aussah, hatten die beiden sich wohl kein Boot geteilt. "Danke ... hi!"
Sie schaute uns fröhlich an und wir erwiderten ihre Begrüßung.
"Ich soll dir von Lewis ausrichten, dass er bei Gree und Laurent ganz vorne ist", wandte sich Camila wieder an Shawn. "Aber du sollst nicht kommen."
"Ist er wieder eingeschnappt?", wollte Shawn wissen und seufzte.
"Nee", antwortete Camila. "Aber Gree hat einen nicht so schönen Brief von Zuhause bekommen und sie braucht jetzt wohl ihren großen Bruder. Familienangelegenheiten halt, ich durfte auch nicht."
Shawn nickte bloß und auf seiner Stirn bildete sich eine Sorgenfalte. Die anderen führten ihre eigenen Gespräche fort, doch ich nahm keine Sekunde die Augen von Shawn. Seine Körpersprache gefiel mir gar nicht.
"Aber sie hat den Kontakt zu Thekla nicht wieder aufgenommen, oder?", fragte er nach einer Weile. Ich versuchte nicht zu reagieren. Wie bitte?
Camila zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, aber soweit ich das mitbekomme habe, nicht. Zumindest hat sie keine heimlichen Briefe verschickt. Ich weiß nur, dass Melody und Dorothy immer noch guten Kontakt zu ihm haben, aber mit den beiden hat sie auch länger nicht mehr geredet."
Als das Wort Mel fiel, lagen ausnahmslos alle Augenpaare auf Camila und sie schaute überrascht in die Runde, da sie wie eine zwölfäugige Acrumantula angestarrt wurde.
"Ist was?"
"Was weißt du denn sonst noch so über Melody?", fragte Henry neugierig und lehnte sich vor.
"Ich wüsste nicht, was dich das angeht", lächelte Camila ihn an, doch es wirkte keinesfalls gehässig. Vor allem nicht, als sie hinterher hängte: "Schließlich wird Kassy dir alles erzählt haben, was du wissen musst."
Breit grinsend sah ich Henry an, welcher nur die Augen zukniff.
"Das ist so fies!", beschwerte er sich. "Nie wird mir irgendwas gesagt!"
"Ach, aber Kassy", wandte Camila sich zu mir, "ich weiß tatsächlich noch was, was ich dir ausrichten soll. Deine Schwester hat mich angesprochen, sie hätte wohl gelauscht."
"Oh nein, was ist jetzt schon wieder passiert, dass sie es mir nicht selber sagt?", stöhnte ich und stützte meinen Kopf in die Hände.
"Nichts Schlimmes", beruhigte Camila mich. "Nur, dass Mel bei den Abschlussexamina fast durchgerasselt wäre. Sie musste Professor Flitwick lange bearbeiten, um in Zauberkunst nicht sitzenzubleiben und in Verwandlung und Verteidigung durfte sie zur Nachprüfung, die sie auch nur knapp bestanden hat."
Ich blinzelte. War es fies, dass ich mich freute? Dass mich diese Nachricht mehr als befriedigte, dass ich regelrecht glücklich darüber war?
Auch die anderen musterten mich. Sydney kaute an ihren Fingernägeln und Shawn drehte seinen Kopf zu mir. Ich erwiderte seinen Blick ängstlich. War ihm bewusst, was Camila im genialen Kopf führte?
"Na komm schon", grinste Camila. "Du kannst dich ruhig freuen, sie hat's ja nicht anders verdient."
Jetzt war ich die, die starrte. Camila lachte. "Was? Denkst du, ich hätte keine Ahnung, dass sie dich ausgenutzt hat?"
"So", feixte Henry und setzte sich gerade hin. "Jetzt wird es interessant."
In meinen Kopf schoss eine unerträgliche Hitze, die sich garantiert in meinen Wangen zeigen musste. Dass es mir unangenehm sein könnte, fiel Camila anscheinend nicht ein, denn die erzählte einfach weiter. Immerhin senkte sich ihre Stimme.
"Mel erzählt gerne und viel", erklärte die Dunkelhaarige leise. "Und dass sie nicht die Hellste ist, wusste ich schon immer. Die guten Noten sind dir gutzuschreiben, du hast gefühlt vier Jahre lang für zwei gearbeitet."
Nun fing ich an zu lächeln. Da alle Augen auf Camila lagen, bemerkte nur Shawn meine emotionale Regung.
"Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass sie ihre UTZe schafft. Die Prüfung in Kräuterkunde vielleicht mit etwas Glück, aber den Rest kann sie vergessen. Dorothy hat auch keinen Bock die ganze Arbeit für sie zu machen. Die beiden sind zwar befreundet ... oder so ... aber Dorothy krümmt keinen Finger für Melody."
"Stehst du viel mit Mel in Kontakt?", fragte ich und fühlte mich sehr komisch dabei, weil dies die erste richtige Konversation war, die ich mit Camila führte. Und alle zuhörten.
"Ne, eher nicht so. Früher noch etwas mehr, aber mittlerweile ist sie mir zu anstrengend. Ein Wunder, dass du es so lange mit ihr ausgehalten hast. Es war wirklich die richtige Entscheidung, die Freundschaft zu beenden."
"Moment – du weißt, dass ich sie sitzen gelassen hab?", flüsterte ich aufgeregt, da ich nicht riskieren wollte, dass Mel, welche am anderen Ende gerade den Waggons betreten hatte, etwas mitbekam.
"Klar. Sie erzählt zwar allen was anderes, aber kaum jemand glaubt ihr." Als Camila meinen fragenden Blick sah, fuhr sie fort: "Denkst du echt, wir Slytherins würden dich nicht kennen?"
Ja, hatte ich antworten wollen, doch plötzlich kam es mir dumm vor.
"Nun ja, ich dachte, es interessiert sich niemand so wirklich für mich. Warum auch?", antwortete ich stattdessen. Es stimmte - die Welt drehte sich nicht um mich. Weshalb sollten gerade die Schüler aus dem Jahrgang über Melody sich für unsere Freundschaft interessieren?
Die anderen schwiegen noch immer und hörten aufmerksam zu. So viel wie jetzt hatten sie noch nie erfahren. Ich glaubte, Henry hielt sogar die Luft an. Zumindest sah es so aus als bekäme er keine. Hoffentlich war er nicht mit Kokos in Berührung gekommen.
"Wir sind nicht alle so desinteressiert und asozial wie Melody." Camila schielte in Teddys Richtung. "Und wir tratschen ab und zu auch ganz gerne." Shawn lachte leicht und ich vermutete, es sei wohl eine Anspielung auf Teddys Rede gewesen. "Es hat nicht lang gedauert, bis wir verstanden haben, dass du einiges auf dem Kasten hast. Anders konnten wir uns Melodys gute Noten nicht erklären."
"Wer ist wir?", warf Alia nun ein. Ich hatte ihre Anwesenheit fast vergessen, da sie bisher gegen ihre Art noch gar keinen Kommentar fallen gelassen hatte.
"Ich, Gree, Fiola ... Donilla Beque, Orlando Torebs ... Melody war oft nicht besonders nett zu uns. In den ersten Jahren hat sie versucht mitzuhalten und Gree mochte sie eigentlich, die beiden kennen sich durch ihre Eltern. Aber mit der Zeit haben wir gemerkt, dass sie nicht sonderlich intelligent ist und sie hat mehr genervt als alles andere. Als du dann kamst, hat sie teilweise schlaue Sachen gesagt, da haben wir eins und eins zusammengezählt. Ihr habt ja ständig aufeinander gehangen.
"Aber ...", stammelte ich. "Am Anfang des Jahres saß sie doch bei Gree und Laurent im Abteil? Sie haben sich gut unterhalten, als wären sie richtige Freunde!"
"Gree ist mit jedem befreundet. Es hat auch Vorteile, mit Melody einen guten Draht zu haben, schon allein wegen Abby und Willow, aber Gree wurde es dann auch zu blöd. Seit du nicht mehr da bist, ist Melody wieder anstrengend geworden."
Irgendwie fühlte ich mich bei ihren Worten gut. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, empfand ich es sogar als eine Art Kompliment, auch wenn es mich anwiderte. Denn ich stand gut da, weil andere runtergemacht wurden. Mel hatte dies überwiegend mit mir gemacht, ich wusste wie man sich dabei fühlte. Egal wie fies sie war, ich wollte nicht auch so fies sein.
Dennoch konnte ich nicht bestreiten, dass mir das Atmen plötzlich leichter fiel.
"Jedenfalls hat sie ein riesen Theater gemacht, als sie rausgefunden hat, dass du mit Shawn zusammen bist", kicherte Camila nun. "Hättest das sehen müssen. Genial. Sie war so richtig eifersüchtig, das war unterhaltsamer als Goyle beim Quidditchspielen zuzusehen."
Jetzt lachten auch die anderen und als wir Augenkontakt herstellten, biss Shawn sich grinsend auf die Zunge.
"Na ja, ich geh dann mal, Fiola wartet. Shawn, du schreibst mir, ich will jedes Wort von deiner Ausbildung erfahren. Dein Leben wird jetzt um einiges interessanter als meins."
Camila stand auf und zwinkerte Shawn zu. Dann drehte sie sich ein letztes Mal zu mir.
"Und du kannst auch schreiben, pass mir ja auch Shawn auf, sonst verletzt er sich noch selbst, der Schrumpfkopf. Oh, und sag mir unbedingt, wie Melody sich nächstes Jahr schlägt. Zu Schade, dass ich dieses Kino jetzt verpasse. Man sieht sich!"
Sie winkte und verließ unseren Tisch. Die anderen sahen mich erwartungsvoll an, doch ich lächelte nur stumm und tat so, als würde ich ihre starrenden Blicke nicht bemerken. Plötzlich wurde es sehr schwer, Camila einzuschätzen. Doch sie war mir nun um einiges sympatischer als noch vor fünf Minuten.
Ein wenig später lösten wir uns auf und ich begleitete Shawn zu dem Abteil, in dem James, Jace, Dave, Jusrus und Ginger saßen. Flint war nicht in Sicht und Dave schien gute Laune zu haben, weswegen ich mich sogar ein wenig freute. Ich begann, Shawns Freunde ins Herz zu schließen.
Nach einer guten Stunde ließ ich Shawn in Obhut der fünf und machte mich auf den Weg Olivia zu suchen. Weit kam ich jedoch nicht. Die zweite sehr unerwartete Sache auf dieser Zugfahrt ereignete sich.
Saiph kam mir entgegen und anstatt mich zu ignorieren blieb sie stehen. Sie war alleine unterwegs und das, was sie sagte, verwunderte mich: "Kassy, ich wollte eh zu dir!"
"Camila hat mir schon alles von Melody erzählt", ließ ich sie wissen, doch Saiph schüttelte den Kopf.
"Das weiß ich doch, bin doch nicht blöd. Ich wollte wegen was anderem zu dir."
"Aha, und das wäre?", fragte ich nervös. Ich war nach wie vor skeptisch, wieso Saiph nach mir suchte, und dann auch noch ohne ihre Freunde.
"Ich ..." Meine Schwester drehte sich um und schaute, ob sich irgendwer außer uns im Gang aufhielt, was nicht der Fall war. Dann plötzlich drehte sie sich zurück und umarmte mich.
Etwas verwirrt und überrumpelt erwiderte ich die Umarmung.
"Wann kommst du wieder nach Hause?", fragte sie leise.
Dieser Satz zerriss mir das Herz.
Saiph und ich mochten in Hogwarts vielleicht nicht viel zusammen machen und uns (meiner Meinung nach aufgrund der Kreise) eher aus dem Weg gehen, doch das bedeutete nicht, dass wir uns hassten.
Wir stritten uns häufiger - natürlich, dies war normal unter Geschwistern. Doch sie war wohl die einzige Person, bei der ich schon immer hatte ich selbst sein können und mit der ich mit Abstand am meisten lachte. Egal wie sehr Dad sie liebte und mich hasste, nichts hatte uns je auseinanderbringen können.
Auch wenn Saiph es nicht sehr oft zeigte, in Momenten wie diesen war sie stolz, mich als ihre große Schwester zu haben. Und andersrum war es ebenso.
"Ganz ehrlich, das weiß ich nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Ich weiß nicht, ob ich überhaupt nochmal nach Hause komme."
Saiphs Umarmung wurde enger.
"Ich vermisse dich", murmelte sie kaum hörbar und nun drückte ich sie dichter an mich.
"Ich dich auch", seufzte ich.
"Dad meint das alles gar nicht so."
Sie ließ mich los und sah mir in die Augen. Saiph war in dem entsprechenden Alter schon immer größer als ich gewesen und uns war klar, dass sie mich irgendwann überragen würde. Doch noch hatte ich knapp einen Kopf Vorsprung.
"Er ist nur ... na ja, let's say, etwas engstirnig. Er hat sich mehr erhofft, weil du schon immer die Schlauere von uns warst."
"Sag das nicht", unterbrach ich sie. "Du bist genauso schlau."
"Kassy, du weißt genau, dass das nicht stimmt. Schau dir mal meine Noten an. Was glaubst du, wieso Dad mir alles durchgehen lässt? Weil er dich als Karrierekind eingeplant hatte und es ihn nicht interessiert, was ich mache, solange es nichts mit Muggelstämmigen oder Gryffindors zu tun hat. Es war nicht richtig, dass er dich rausgeschmissen hat, aber ich glaube, er bereut es."
"Hör mir mal zu", sagte ich nun ganz ernst. "Dad hat dich mindestens genauso lieb, wie er mich lieb hat. Mindestens, verstanden? Und du bist nicht blöd. Du bist vielleicht ein wenig faul und manchmal ganz schön bescheuert, aber das ist dein Job als kleine Schwester, okay? Dad ist ... weißt du Saiph, da ist etwas, das du nicht ..."
Plötzlich wurde weiter hinten im Waggon eine Abteiltür aufgerissen und Uriah, Lexa und Alice traten hinaus in den Gang.
"Versprichst du mir, dass du mir schreibst?", flüsterte Saiph mir leise zu.
"Versprochen."
Ich hätte sie gerne noch einmal umarmt, doch ich wusste, dass sie es nicht wollte. Nicht vor den anderen und ich konnte es verstehen. Wenn ich schon nicht beliebt war, konnte ihr dies ruhig vergönnt sein, wenn es ihr etwas bedeutete.
"Wir sehen uns", sagte Saiph nun laut, setzte ein Lächeln auf und hüpfte den Gang runter.
"Ja, bestimmt ...", murmelte ich und sah ihr nach.
Als ich am Abend aus dem Zug stieg, fühlte ich mich irgendwie frei. Als stünde mir nun für zwei Monate die Welt offen. Theoretisch stand mir jeder Ort Englands, der mit Zügen zu erreichen war, offen. Darüber, dass ich noch nicht zaubern durfte, dachte ich nicht zu viel nach.
Ich freute mich einfach nur unglaublich auf die Ferien. Darauf, mit Shawn nachts Eishockeyspiele zu schauen und tagsüber schwimmen zu gehen, sein Lieblingscafe zu besuchen und einfach nur faul irgendwo in der Sonne zu liegen.
Außerdem fand dieses Jahr die Quidditch-Weltmeisterschaft statt. Sie wurde in Irland ausgetragen und Teddy hatte uns alle dazu eingeladen, das Endspiel mit ihm zu gucken. Die Tickets waren nicht so teuer, wenn man sie rechtzeitig reserviere, und die Miete für den Platz auf der Campingwiese fiel weg, da sich Harry Potter für Teddy darum gekümmert hatte.
Dann würden wir natürlich noch unsere ZAG-Ergebnisse geschickt bekommen. Sie sollten in etwa drei Wochen mit Eulen kommen und wir hatten ausgemacht, uns alle in London zu treffen und sie gemeinsam zu öffnen. Darauf freute ich mich am meisten.
Shawn bekam seine UTZ-Ergebnisse bereits nach zehn Tagen geschickt. Ich nahm den Brief für ihn entgegen und als ich nach ihm rief, kam er zitternd aus dem Bad.
"Ganz ruhig, du hast doch eh das perfekte Ergebnis", beruhigte ich ihn.
"Wer weiß, ich darf mir kein E leisten."
"Also erst mal reichen fünf Es auch für eine Zulassung. Und dass du ein E hast ist so unwahrscheinlich wie ein A auf Olivias Zeugnis – null Prozent."
Ich behielt Recht. Shawn hatte ausnahmslos in jedem Fach ein O erreicht und somit sechs erfolgreiche UTZ-Ergebnisse in der Tasche.
An diesem Abend erhielt ich eines meiner zwei Butterbiere und wir telefonierten knapp zwei Stunden mit seiner Familie.
Die Tage waren genau so entspannt, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Shawn lernte zwar zwischendurch und übte auch häufiger praktische Zauber, doch das störte mich nicht im Geringsten. So erhielt ich die Zeit, die ich alleine brauchte: Ich konnte runterkommen, in Ruhe lesen und mir Gedanken über meine weiterführenden Kurse machen.
Doch anders als meine ursprünglichen Pläne machte ich mir um Letzteres viel zu viele Gedanken und das Lesen blieb auf der Strecke. Ich hatte keine Ahnung, welche Kurse ich belegen wollte.
Auf der einen Seite spürte ich das Verlangen nach so vielen wie möglich, damit ich mir nichts verbaute und später in alle Richtungen gehen konnte. Andererseits hielt ich es für intelligent, sich nur auf das Nötigste zu beschränken, um die gesamte Energie hineinzustecken und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Erfolgreich wie immer debattierte ich viel zu lange und schob die Entscheidung vor mir her.
Am vierten Tag der dritten Ferienwoche war es dann soweit. Shawn zauberte uns gerade ein Frühstück bestehend aus Pancakes und original kanadischem Ahornsirup, als ein dicker Waldkauz auf dem Fenstersims landete.
"Oh, ein Waldkauz ist immer ein schlechtes Zeichen", neckte Shawn mich und ließ den Vogel in die Küche.
"Deswegen kam dein Brief auch mit einem Waldkauz, nicht?", erwiderte ich und nahm den Umschlag von Shawn entgegen, froh, ihn nicht öffnen zu müssen. "Wir haben ausgemacht, dass Alia den Termin für das Treffen vorschlägt, da es für sie am Schwierigsten ist herzukommen. Aber es wird wohl so in den nächsten drei Tagen sein. Willst du mitkommen?"
"Wenn ihr mich da haben wollt", erwiderte Shawn.
"Aber klar! Teddy kommt auch", merkte ich an und Shawn legte den Kopf schief.
"Dann bleibt mir gar keine andere Wahl, oder?", erkannte Shawn richtig. "Sonst reißt er mir den Kopf ab."
"Mindestens", spiegelte ich Shawns Lächeln. "Mit nur einer Hand."
Wie abgesprochen schickte jeder eine Eule zu Alia, damit sie Bescheid wusste, ob wir alle unsere Ergebnisse erhalten hatten. Die Eule kehrte mit dem Terminvorschlag zurück und das schon am folgenden Tag.
"Alias Antwort ist da!", rief Shawn aus der Küche, als ich gerade im Bad war.
"Kannst aufmachen!", rief ich zurück.
Ich hörte ein leises Papierreißen und Rascheln, dann kurze Stille und schließlich rief Shawn: "Wir treffen uns morgen um eins bei Florean Fortescues Eissalon!"
Das klang nach Alia.
"Und derjenige mit dem besten Durchschnitt muss bezahlen!"
Das erst recht.
Ich schrieb direkt, nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, eine Antwort, die außerdem ein Angebot beinhaltete, dass Alia bei uns übernachten konnte, wenn sie mochte.
Dieser Vorschlag wurde von Alia nur zu gern angenommen. Wir hatten einstimmig unser OK gegeben und saßen am nächsten Tag um eins wie verabredet alle in der Eisdiele mit unseren Briefen im Gepäck.
Teddy freute sich riesig Shawn zu sehen. Olivia traf gemeinsam mit Katie ein, da sie bei ihr übernachtete. Alia hatte Lewis mitgebracht, Tori jedoch verzichtete auf eine Erklärung, wieso Jayden nicht dabei war. Keiner hatte was dagegen.
"Gut, jeder macht seinen Brief auf und schaut sich die Ergebnisse an", schlug Olivia vor und blickte Alia, Lewis, Tori und mich aufgeregt an, "und dann vergleichen wir?"
Ein übereinstimmendes Nicken und zitternd griff ich nach meinem Umschlag. Seit zwei Tagen gruselte mich der Inhalt. Es war ein ewiges Hin und Her gewesen - er lag dort, die Ergebnisse konnten nicht mehr verändert werden, ich wollte es einfach hinter mich bringen. Doch andererseits hasste ich es, solche Dinge zu erfahren und war froh, genug Zeit zu haben, um mich damit abzufinden.
Jetzt war der Moment endlich da und trotzdem wollte ich nicht hineinschauen. Shawn und Teddy hatten beide in den wichtigen ZAG-Prüfungen nur Os gehabt und ich fühlte mich unter Druck gesetzt, obwohl ich wusste, dass ich das nicht musste.
Teddy übernahm es, für uns von drei runter zu zählen und vorsichtig öffnete ich das Wachssiegel. Das Pergament war dick und wie die anderen zog ich einen Haufen formellen Kram aus dem Umschlag und suchte nach dem richtigen Dokument.
Dann wurde es still. Eigentlich sollte ich mir meine eigenen Noten anschauen, doch es faszinierte mich viel mehr die anderen dabei zu beobachten, wie sie ihre Ergebnisse ansahen.
"Ich weiß nicht, ob ich stolz auf dich sein oder dich als Streber bezeichnen soll", flüsterte Shawn mir ins Ohr und riss meinen Blick damit zurück auf mein Pergament.
"Wir könnten "Naturtalent" verwenden", rutschte es mir raus und Shawn lachte auf.
Eine Gänsehaut lief über meine Arme und meinen Nacken. Schuld war nicht nur Shawns Lachen, sondern die dunkle Tinte auf dem Pergament, die mir verdeutlichte, dass ich jedes Recht hatte, stolz zu sein. In Alte Runen, Astronomie, Geschichte und Kräuterkunde hatte ich Erwartungen übertroffen erreicht, und in jedem anderen Fach Ohnegleichen.
Auch die anderen schienen mit ihren Ergebnissen zufrieden und ich warf einen Blick zu Alia rüber. Sie starrte mit offenem Mund zu Lewis, der sie fragend ansah.
"Ich hab ein A", hauchte sie kaum hörbar, doch die anderen blickten sofort zu ihr rüber. "Ich hab ein A!"
Lil blickte noch einmal auf das Pergament und sah dann zu mir hoch. ""ICH HAB EIN A IN ALTERUNEN!", rief sie, schmiss das Ergebnis weg und schüttelte mich durch."ICH! EIN A! IN ALTE RUNEN!"
"Trotz der Ehefrau, sieh mal einer an", bemerkte Teddy.
Alia strahlte über das ganze Gesicht und ich schwor, ich hatte sie das letzte Mal so glücklich gesehen, als Chawaque das erste Mal nicht auf ihr Bett, sondern in den dafür vorgesehenen Topf auf ihrem Nachttisch gekotzt hatte.
Plötzlich fing Lewis laut an zu lachen. "Alles okay mir dir?", fragte Tori.
"Schon, mein Dad kann mich jetzt nicht mehr zwingen Geschichte weiterzumachen", schmunzelte er. "Ich hab ein S."
Lewis nahm diese Note tatsächlich mit Humor an. Er sagte, er wäre sich schon der Konsequenzen bewusst gewesen, als er im Unterricht ständig geschlafen hatte.
Wir tauschten noch einige interessante Noten aus. Alia hatte als Einzige ein E in Verwandlung und schob es auf die "scheiß Schnecke". Es fühlte sich herrlich an, nach drei Wochen wieder mit allen zu lachen - als wäre es nie anders gewesen. Was es auch nicht war, nur ... vielleicht werden würde. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab.
Tori beschwerte sich über ihr E in Zauberkunst, was Alia dazu veranlasste, auf mein Papier zu schielen. "Ein O", informierte ich sie und erneut durchlief mich die Erleichterung. "Zum Glück."
Alia nickte. "So früh wie du abgegeben hast, wäre alles andere ein Beweis für das Vorhandensein einer erschreckenden Dämlichkeit gewesen."
Lewis hatte ebenfalls ein E, doch er schien eher erleichtert darüber zu sein. "Wetten, ich bin in Astronomie der Schlechteste?", fragte er trotz der Behauptung glücklich.
"Ich wette, wir haben alle ein E", kommentierte Alia. "Wegen dieser beknackten Frage, die nur Ivy wusste - warum auch immer?"
Unsere Runde nickte einstimmig, doch Lewis grinste. "Nein, ich war schlechter", wandte er ein. "Ich hab ein A. Und ich möchte wetten ein verdammt knappes. Ich hab schon allein an die achtzehn Jupitermonde vergessen."
Nun begann auch Alia breit zu grinsen und ich entlarvte die Reaktion sofort als ein Insider zwischen den beiden, was auch mich zum Lächeln brachte.
Katie fragte mich nach einer Muggelkundenote und als ich mit einem Ohnegleichen antwortete, stutzte Alia. "Du hast ein O in Muggelkunde?!"
"Was soll das denn heißen?"
"Du hast gesagt, du hasst das Internet! Das darf nicht mit einem O belohnt werden!"
"Ich habe nie gesagt, ich hasse das Internet. Wie steht's denn bei dir mit Arithmantik?"
"Kein Wiederholungsbedarf", sagte sie und blickte zu Olivia. "Du hast eh ein O. Kassy?"
"O", grinste ich stolz. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet.
Diesmal ließ Shawn das: "Streber!", laut erklingen.
"Mendes hat recht. Aber sowas von!", rief Alia und starrte auf ihr Ergebnis. "Mies!"
"Was", hakte ich nach, "dein Ergebnis oder ist es dein Ergebnis?"
Ich versuchte nicht zu lachen, doch es gelang mir nicht. Alia nahm mir das nicht übel, da sie selbst vor Lachen das Gesicht verzog. "Beides ..."
Wie von ausnahmslos allen erwartet wies Olivia das beste Ergebnis auf (ihr einziges E war das in Astronomie) und sie ließ sich erweichen tatsächlich das Eis für alle zu bezahlen (obwohl ich mir sicher war, dass Teddy im Nachhinein mindestens die Hälfte übernahm).
Ich stieß mit Shawn auf seine sechs UTZe und meine zehn ZAGs an. Dass sie sich nur in sechs Os und vier Es teilten, verpasste mir so gute Laune, dass sie bis zur nächsten Woche anhielt.
Solange, bis Shawn seinen ersten Tag in der Ausbildung antrat.
Nun hatte ich wirklich Zeit zu lesen und über meine Zukunft nachzudenken, wobei ich so tat als würde ich lesen und in Wahrheit nur über meine Zukunft nachdachte.
Alia war zu Lewis weitergezogen, weswegen es sich trostlos in Shawns Wohnung lebte. Nicht langweilig – ich hatte definitiv genug zu tun und war viel zu introvertiert um das Alleinsein zu hassen –, aber trostlos.
Teddy hatte sich endlich dafür entschieden, ins Ministerium in die Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit zu gehen und an dem Tag seines Vorstellungsgespräches schneite er vorher für zwei Stunden bei mir vorbei.
Ich wurde über Toris momentane Krise mit Jayden aufgeklärt und wie Teddy zu jeder Sekunde für sie da war. Er war der festen Überzeugung, dass Tori so langsam verstand, was er für sie empfand (auch wenn dies schwer zu glauben war). Außerdem teilte Teddy seine Nervosität über das bevorstehende Gespräch. Ich versuchte ihn so gut es ging zu beruhigen, wir redeten kurz über meine Sorge der UTZ-Kurse, woraufhin Teddy mir ein wenig von seinen Erfahrungen berichtete, was mir sehr weiterhalf. Schließlich erzählte ich ihm ein wenig über Shawns Ausbildung, bevor er sich verabschieden musste. Ich hatte diese Art von Gesprächen zwischen uns sehr vermisst und merkte anschließend, wie sehr ich es gebraucht hatte.
Jeden Abend beim Essen erzählte mir Shawn von dem straffen Tempo, von den spannenden Themen, die sie behandelten, von der praxisgebundenen Arbeitsweise, die er liebte, und von den anderen beiden Mitstreitern seiner Gruppe. Sie hießen Geoff und Mike (ich meinte mich wage an zwei ehemalige Schüler mit diesen Namen erinnern zu können) und schienen ziemlich nett und genauso begabt wie Shawn zu sein.
Drei Tage vor Shawns Geburtstag holten wir seine Familie vom Flughafen ab. Aaliyah sprintete auf dem Terminal knapp zweihundert Meter in bemerkenswerter Geschwindigkeit durch die Menge und erwürgte Shawn fast. Mich zerquetschte sie ebenso.
Auf der Fahrt zu Shawns Wohnung hörte Aaliyah gar nicht mehr auf Fragen zu stellen, und fast alle Muggel in der U-Bahn schauten sie schief an, als sie über Eulen, Zacks, Uhtezette, Kokos-Kesselkuchen, Autoren, Ohs und ein komisches Internat mit dem Namen Hogwarts redete.
An Shawns Geburtstag besuchten wir den nahe gelegenen Park und Shawn zeigte Alia ein paar kleine Zaubertricks, als keiner der Muggel hinschaute. Abends gingen wir gemeinsam essen.
Ich schenkte Shawn ein Buch mit dem Titel „Die Richtige Anwendung von fortgeschrittener Verteidigungsmagie"; einen neuen Kessel, da seiner in Zaubertränke von Dominic Russel ein Loch im Boden hinzugefügt bekommen hatte und er seither einen Schulkessel verwendet hatte; und ein Kochbuch für Zauberer. Er meinte es sei zu viel, doch ich hielt standhaft dagegen: Ich sei ihm zwar nichts schuldig, doch mein schlechtes Gewissen würde mich noch ins Grab bringen, da er mir über das Jahr so viel geschenkt hatte und ich im Gegenzug gar nichts geben konnte.
Von seinen Eltern und Aaliyah bekam Shawn allerhand Muggelzeug und T-Shirts. Außerdem überreichten sie ihm einen Brief von seiner Großtante.
Sie schenkte ihm die Wohnung.
Shawn blieb für fünf Minuten sprachlos und wie eingefroren und freute sich danach so sehr wie über seine UTZ-Ergebnisse. Ohne zu zögern öffnete ich einige Butterbiere, die Shawn fröhlich verteilte. Aaliyah probierte das Getränk zum ersten Mal und verliebte sich sofort.
Der Umstand seines Geburtstags änderte leider nichts daran, dass Shawn am nächsten Tag trotzdem zur Arbeit musste. Deswegen führte ich seine Familie zu den kleinen versteckten Orten Londons, die auch sie noch nicht gesehen hatten.
In einem Geschäft entdeckte ich einen Pulli, der dicke rote und schwarze Querstreifen aufwies. Denselben gab es auch noch in schwarz und gelb – sie hätten zur Schuluniform gehören können –, und kurzerhand beschloss ich, Teddy und Shawn ein verspätetes Abschlussgeschenk zu machen.
Shawn liebte den Pulli und sagte, es sei sein Lieblingsgeschenk (neben der Wohnung natürlich, auch wenn er es nicht aussprach).
Teddy überreichte ich seinen Pulli, als wir uns zwei Wochen später bei dem Finalspiel in Irland wiedersahen. Auch er freute sich riesig und hörte die gesamte Zeit nicht auf, mich immer wieder aus heiterem Himmel zu umarmen.
Shawn konnte leider nicht auf diesen Kurztrip kommen, da die Ausbildung es ihm nicht erlaubte, doch ich kaufte ein Omniglas und speicherte die besten Momente des Spiels. Die Frage, weshalb Teddy frei bekam und Shawn nicht, beantwortete mir allerdings keiner so richtig.
Alles an unserem Ausflug war großartig. Wir hatten einen riesen Spaß, das Finalspiel von Norwegen gegen Brasilien war eines der besten Spiele, die ich je gesehen hatte, und nach den vier Stunden Quidditch auf höchstem Niveau gewann Norwegen mit dreihundertneunzig zu zweihundertzehn.
Die Nacht in dem magischen Zelt, welches Tori sich von ihrem Großvater ausgeliehen hatte, erinnerte mich an unsere Zeit in Hogwarts, nur dass wir uns diesmal alle eine Art Schlafsaal teilten.
Am Nachmittag des nächsten Tages verabredeten wir uns für ein gemeinsames Treffen in der Winkelgasse, um unsere Schulsachen für das kommende Jahr zu kaufen, bevor wir mit dem Portschlüssel zurückreisten und in London getrennte Wege gingen.
Die restlichen Ferien war meine Stimmung zweigeteilt. Wenn Shawn da war, hatte ich Teil der schönsten Zeit meines Lebens. Wenn er nicht da war, hatte ich zu viel Zeit nachzudenken und war eher launisch gestimmt.
Ich war froh, dass Shawn wenigstens zu unserem Treffen in der Winkelgasse mitkommen konnte, denn wann immer ich mich mit Katie, die auch in London lebte, oder Teddy, der wegen der Ausbildung momentan öfter vorbeikam, traf, musste Shawn passen. Es kam schon so weit, dass ich mich ohne Alia mit Lewis traf. Ich hatte den Gryffindor sehr ins Herz geschlossen und war froh, dass Alia ihn hatte.
Es überraschte mich, wie ich anfing, gerne rauszugehen und mich mit Freunden zu treffen. Ich brauchte nach wie vor Zeit für mich und bevorzugte es, Freunde in die Wohnung einzuladen, doch ich musste mich nicht mehr ganz so stark zwingen einen Fuß vor die Tür zu setzen.
Dann stand der erste September vor der regnerischen Tür und ich wachte direkt mit einem mulmigen Gefühl auf. Shawn neben mir schlief noch und ich musterte ihn eine ganze Zeit, ehe auch er aufwachte. Als er meinen traurigen Blick sah, nahm er mich in den Arm und wir lagen zwanzig Minuten einfach im Bett und kuschelten.
Im Endeffekt waren wir spät dran und Shawn apparierte uns samt Koffer und Taschen zum Bahnhof. Fast wäre er gesplintert (was er natürlich nicht zugab) und musste mir das Versprechen geben, das Flohnetzwerk zu benutze, um zur Arbeit zu gelangen.
Er erregte in seiner Auror-Ausbildungs-Uniform einiges Aufsehen. Als Shawn mich anstupste und vorsichtig auf Mel zeigte, die mit einem neuen Haarschnitt ausgestattet war, der zugegeben nicht wirklich gut aussah, musste ich lächeln. Und ich ließ es Mel sogar sehen.
Sie konnte ruhig wissen, wer ich war. Mit wem ich hier stand. Dass sie es nicht geschafft hatte, mich zu brechen.
Ich gab mein Gepäck ab, grüßte einige bekannte Gesichter auf dem Weg und sprang schließlich erschrocken hinter einen Pfeiler. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich meine Mum, wie sie Saiph verabschiedete. Von Dads Anwesenheit gab es keine Spur - was ich nicht anders erwartet hatte, doch man wusste nie. Wie Teddy (warum auch immer) ständig sagte: Immer wachsam.
Tief in mir vergraben zog etwas. Es dränge mich, erschuf das Verlangen aus meinem Versteck zu kommen und hallo zu sagen. Saiph war groß geworden. Älter, sie trug weniger Make-up, ihre Haare waren kürzer und glatter. Mum sah müde aus.
Das Verlangen war da, dennoch leise. Tief vergraben. Wo ich es ruhig stellte, die Tränen unterdrückend Saiph beobachtete, wie sie relativ schnell im Zug verschwand und mich dann in einem großen Bogen an Mum vorbeischlich, zurück zu Shawn.
Ich zwang mich, die Gedanken an meine Familie zu verbannen. Shawn sollte nichts merken. Nicht so kurz vor unserem Abschied, meine Familie sollte jetzt nicht wieder Thema sein.
Kurz vor elf verabschiedete ich mich nur schweren Herzens von meinem Freund und wünschte ihm viel Erfolg, so wie er mir auch.
„Vergiss nicht, ich bin nur einen Knieselsprung entfernt", flüsterte er mir während unserer letzten Umarmung zu. „Schreib mir. Falls etwas ganz Schlimmes sein sollte, kann ich jeder Zeit vorbeikommen."
Im Zug machte ich mich zuerst auf den Weg in das Vertrauensschüler-Abteil, da ich dort die anderen vermutete. Auf dem Weg traf ich auch Ivy, die mich ein Stück begleitete. Wir begegneten äußert vielen Schülern, die uns freudig begrüßten, nach unseren Ferien fragten oder uns einfach freundlich anlächelten.
Ich war überrumpelt. "Was ist bloß los, dass uns alle begrüßen?", gluckste ich leise, nachdem Lexa und James sich verabschiedet hatten.
"Oh, nicht uns. Dich", bemerkte Ivy beiläufig.
Wie angewurzelt blieb ich stehen. "Wie bitte?"
"Sie begrüßen dich. Also, mich auch, aber sie bleiben stehen und unterhalten sich, weil du dabei bist."
Ich blickte sie skeptisch an. Langsam beschlich mich eine Ahnung. "Du meinst, wegen Shawn?"
"Mhm, nicht unbedingt", überlegte Ivy. "Seine Freunde sind alle weg. Aber die Leute kennen dich jetzt."
Dies ließ mich trauriger werden, als ich es erwartet hatte. Lag es an Shawn, dass ich nicht mehr unsichtbar war?
"Nicht so wie du denkst", fuhr Ivy fort und schlenderte den Gang weiter runter. "Die Leute haben dich vorher auch schon bemerkt, weißt du? Nur jetzt läufst du nicht mehr mit gesenktem Kopf durch die Gegend, als seist du auf der Flucht. Durch Shawn kennen dich die meisten, ja, aber keiner bleibt stehen, weil du seine Freundin bist. Sondern weil sie sich freuen, dass du sie anlächelst und sie sich gerne mit dir unterhalten."
Sprachlos folgte ich Ivy, bis sie sich an einer Abteiltür verabschiedete. Ich umarmte sie, bedankte mich und fragte, ob ich nachher noch vorbeikommen durfte. Sie bejahte lächelnd und begrüßte strahlend, wie sie war, ihre Freunde.
Nie hätte ich gedacht, so einem Gedanken zu folgen, doch ich glaubte, dieses Jahr würde anders werden. Gut. Ich war nun ... sichtbar. Ich machte mich selbst sichtbar.
Es fühlte sich großartig an.
***
Dass ich jetzt sichtbar war, änderte leider nichts daran, dass ich immer noch ich war. Zu Beginn fragte ich mich, ob ich die Zeit vor meinem fünften Jahr tatsächlich auch so verbracht hatte wie jetzt. Ohne Shawn und Teddy, ohne Jasmin im Gemeinschaftsraum oder Weena und Jusrus auf dem Quidditchfeld, ohne Jace, Eve, Elise, ohne den durch die Flints verursachten Ärger und sogar ohne Dave war es seltsam ruhig. Nicht langweiliger oder schlechter, sondern einfach anders.
An sich startete das neue Schuljahr eigentlich ziemlich gut. Wie erwartet wurde Mary Olsen zusätzlich zu ihrem Vertrauensschüleramt zur Schulsprecherin erklärt. Die Huffelpuffs waren sehr stolz, drei Schulsprecher in Folge hervorgebracht zu haben. Doch nach den inakzeptablen Vorfällen im letzten Jahr und überraschend mangelnden Prüfungsleistungen war der heimliche Favorit Luke Bell nicht zum Schulsprecher ernannt worden.
Stattdessen schien McGongagall aus ihren Fehlern gelernt zu haben - sie ernannte Jacob zum diesjährigen Schulsprecher. Ich war froh, dass Weena nicht mehr hier war, sonst hätte sie der Schulleiterin wohl Sabotage bezüglich der Quidditch-Saison vorgeworfen, denn Jacob war zusätzlich von Flitwick zum Teamkapitän ernannt worden. Damit war er ein sogenannter goldener Dreier, was nur sehr selten vorkam. Als Vertrauensschüler, Quidditchkapitän und Schulsprecher würde sich Hogwarts lange an seinen Namen erinnern.
Liv - deren Briefkontakt mit Frank über die Ferien eingebrochen war - und ich spielten auch dieses Jahr wieder in der Hausmannschaft. Henry versuchte es als Hüter, schaffte es allerdings nicht. Grayson Tanner war einfach besser gewesen. Stacy blieb natürlich unsere Sucherin. Die neuen Treiber waren Lexa, die sich auch stark verbessert hatte, und eine Neuentdeckung Jacobs, Cameron White, ein Drittklässler, der sehr stark und geschickt war.
Rose Zeller ersetzte Filch als neue Hausmeisterin. Sie war eine junge Frau mit viel Energie und Lebensmut. Im Gegensatz zu Filch konnte man sich mit ihr unterhalten, wenn man sie traf. Auf der anderen Seite bekam man verdammt Angst vor ihr, wenn sie wütend wurde. Und worin sie sich zusätzlich gravierend von Filch unterschied: Sie konnte zaubern.
Ich selbst blieb jedoch vor ihrem Zorn verschont. Seitdem Shawn weg war, geriet ich nicht mehr in Schwierigkeiten, nicht mal mehr in der Bibliothek (was wohl an Teddys Abwesenheit lag). Dafür entdeckte ich Saiph nun häufiger, wie sie vor der Hausmeisterin davonlief.
Die Flints und Dominique waren nicht mehr auf der Schule, und Jayden war ausgiebig damit beschäftigt, Tori die Zunge in den Hals zu stecken. Saiph hatte sich selbst zum neuen Troublemaker auserkoren (wobei ich mir sicher war, dass Skye nicht ganz unschuldig blieb) und lieferte sich einen persönlichen Kampf mit James und Fred darum, wer die besseren Streiche spielte.
Ich definierte es als ihre Art, sich gegen Dad aufzulehnen.
Allerdings hörte ich Saiph und Skye in der Bibliothek auch oft streiten. Sie erinnerten mich an Henry und Sydney, nur schlimmer. Madam Pince war wieder ganz die Alte und schmiss die beiden regelmäßig raus. Einmal kam es sogar soweit, dass sie für zwei Wochen ein Verbot erhielten.
Zaubereiminister Kingsley Shacklebolt war, wie von der Bibliothekarin vorausgesagt, nach längeren Diskussionen und trotz seines Beliebtheitsgrades durch Hermine Granger-Weasley ersetzt worden. Die Bibliothek befand sich erneut in einem fast einwandfreien Zustand, die nächste Spende an neuen Büchern wurde schon erwartet. Dies half Madam Pince, sich wieder einzukriegen – mehr oder weniger. Manchmal lief sie noch abwesend durch die Regale und ab und zu auch gegen sie. Doch insgesamt schien sie sich von Filchs Tod erholt zu haben.
Zu meinem siebzehnten Geburtstag vermieden wir die Party, allerdings hatte ich richtige Geschenke bekommen, nicht nur ein Butterbier. Alia sagte, wir müssten endlich damit anfangen und siebzehn sei ein gutes Alter dafür.
Deswegen schenkten sie und Lewis mit tatsächlich eine Eule.
Ich konnte den beiden gar nicht genug danken. Ich liebte den Vogel. Es handelte sich um einen hellbraunen jungen Waldkauz, dessen Federn sich unsagbar weich anfühlten. Seine schwarzen großen Augen waren immer ein wenig zugekniffen und seine weiße Brust nach vorne gestreckt.
Er war nicht größer als das doppelte meiner Hand und erinnerte mich an ein gefiedertes Wollknäuel. Alia half mir bei der Namensgebung und schlug mir tausende grausame Ausdrücke vor, die ich alle lachend umging. Im Endeffekt entschied ich mich für Flash. Alia hielt diesen Namen für "anödend langweilig", doch ich fand, er passte perfekt.
Flash war keine schnelle Eule was das Fliegen anging, aber ich merkte bereits nach zwei Tagen, dass ihn niemand im Einschlafen schlagen konnte. Es war unglaublich, wie quirlig und aufgeregt er in einem Moment war und im nächsten plötzlich schummerte. Oder eben andersrum - als hätte ihn der Blitz getroffen.
Das war jedoch auch seine einzige Eigenart. Ansonsten war Flash ein toller und zuverlässiger Vogel. Als Alia nach der Überreichung aufs Klo verschwand, bedankte ich mich bei Lewis, der dafür gesorgt hatte, dass ich eine normale Eule bekommen hatte und keinen durchgeknallte wie Chawaque. Alia wollte mir wirklich erst Chawaques Cousin andrehen.
Von Shawn bekam ich ein kleines Paket zugeschickt, indem sich eine Uhr befand. Es war ein Brauch, einem Zauberer, der siebzehn wurde, eine Uhr zu schenken und da Shawn richtig lag und ich keine von meinen Eltern erhielt, übernahm er diese Aufgabe.
Das Schmuckstück war eine Armbanduhr mit einem dünnen dunkelbraunen Lederband und einer goldenen Fassung. Das Ziffernblatt war beige und Striche ersetzten die Zahlen. Hinten waren Kassiopeia und das zugehörige Sternenbild eingraviert. Ich liebte sie.
Meine Mum schickte mir den Schlüssel zu einem Verlies bei Gringotts, in dem wohl etwas Geld läge, und mit freundlichen Grüßen meines Dads eine ganze Menge meiner Sachen aus meinem Zimmer. Mein Paar neonpinke Socken waren auch darunter, über die ich mich sogar freute.
Saiph schenkte mir ein Buch über Quidditch, was ich furchtbar süß von ihr fand. Es war wirklich spannend und ich hatte es bereits nach drei Tagen durchgelesen.
Dazu hatte ich nun genügend Zeit. Meine Kurse lagen ziemlich gut, ich hatte ab und zu Freistunden und kam ohne Probleme mit, da ich über die Jahre viel mehr vorgearbeitet hatte, als mir bewusst gewesen war.
Letztendlich hatte ich mich dazu entschieden neben Zauberkunst, Verwandlung, Verteidigung und Zaubertränke, die ich ohne Frage fortgeführt hätte, auch Arithmantik zu behalten (man wusste ja nie, wo es einen hintrieb) und ließ mich von Alia und Olivia dazu überreden, auch Kräuterkunde zu belegen. Dafür musste Alia einbüßen und stimmte tatsächlich zu Alte Runen mit mir durchzuziehen.
Sie hatte gesagt, dass es egal wäre, wenn sie durchfiele. Sie würde es eh nie brauchen und da sie nicht gezwungen wurde im Unterricht anwesend zu sein, sorgte sie nach eigener Angabe für meine persönliche Unterhaltung.
So gut wie die ersten Wochen des sechsten Jahres gewesen sein mochten, dauerte es nicht lange, bis ich in alte Verhaltensweisen zurückfiel.
Ungesagte Zauber bildete das erste Thema in Verteidigung und ließ mich unweigerlich an Shawn denken. Professor Goldstein war beeindruckt von meinen Fähigkeiten und betitelte mich als eine seiner besten Schüler.
Dadurch, dass ich in Verteidigung und Zauberkunst keine Probleme hatte und die lästigen Fächer wie Astronomie und Geschichte der Vergangenheit angehörten, konnte ich mich auch intensiver mit den übrigen Fächern beschäftigen.
Eigentlich ging es mir gut. Mit jedem weiteren Tag rutschte ich zwar tiefer in den altbekannten Perfektionismus hinab, doch es war nicht zu viel. Die Themen interessierten mich, sogar in Kräuterkunde, und ich zog teilweise meine eigenen Studien den Hausaufgaben vor. Doch es war nichts, was andere nicht taten.
Auch als Jacob mit dem Training begann, spürte ich keine permanente Erschöpfung. Er trainierte nicht so hart und oft wie Weena und der Muskelkater und Schlafentzug blieb mir erspart.
In diesem Sinne ging es mir also gut, mehr als gut sogar, doch ohne Shawn war trotzdem alles anders. Am Dienstagvormittag hatte ich nun Verteidigung gegen die dunklen Künste und direkt danach Zauberkunst, was ich ziemlich ironisch fand.
Es ließ mich an Shawn denken. Zuerst war es ein ständiges Vermissen. Aber nicht, weil er nicht da, sondern weil er so beschäftigt war. Bei ihm stand die erste Zwischenprüfung an und die Ausbildung wurde mit jedem Tag härter. Somit antwortete er nicht so schnell auf Briefe und wenn, dann auch nicht sonderlich lang oder ausführlich.
Der Kompass, den Shawn mir zu Weihnachten geschenkt hatte, lag meist offen auf meinem Nachtschrank, doch die Nadel bewegte sich nie. Sie zeigte nur dauerhaft nach Süden, direkt aus Ivys Fenster raus.
Ich hielt intensiven Briefkontakt mit Aaliyah. Da sie neben Shawn und Teddy die Einzige war, der ich regelmäßig schreiben konnte, nahm ich mir viel Zeit für ihre Briefe und antwortete sehr detailreich.
Die gleiche Sorgfalt pflegte ich auch nach Monaten bei Shawn, seine Antworten fielen jedoch nach wie vor recht knapp aus. Trotzdem wurde deutlich, dass sein Leben deutlich interessanter verlief als meins. Ich verbrachte die meiste Zeit in die Bibliothek, so wie die vorherigen fünf Winter meines Lebens, doch Shawn machte gerade Karriere im Ministerium und lernte so vieles, was ich auch können wollte.
Als ich Shawn schrieb, dass Professor Goldstein begeistert von meinen Leistungen war und Lewis überraschend in den Slugclub aufgenommen wurde und Katie nun Vorsitzende des Koboldsteinvereins war, antwortete er damit, dass er das Doppelapparieren gelernt hatte.
Ich berichtete ihm davon, dass Alice in den Prüfungen in Verwandlung und Arithmantik mit einem M versagt hatte und ich nun in insgesamt vier Kursen mit ihr saß (sie hatte zum Glück ihren Schlafsaal behalten – noch), und dass ich Lian in Zauberkunst los war, da auch er durchgefallen war, und dass Maddox mich zwar meistens düster ansah, doch mir wie McGonagall versprochen hatte, nichts tat, und dass ich mir nun auch Kurse mit Clove teilte, da sie ebenfalls das Jahr wiederholte und dass Dominic Russel tatsächlich nicht zurückkehrte, obwohl er nur ein UTZ in Zaubertränke geschafft hatte - Shawn schwärmte von dem ersten Einsatz, bei dem er dabei sein durfte.
Es war nicht so, dass ich ihm böse war. Das war ich nicht – im Gegenteil. Ich war unglaublich stolz auf ihn und interessierte mich mit ganzem Herzen für seine Ausbildung. Doch ich fühlte mich, als wäre ich gefangen.
Als würde man mich hier festhalten und ich würde nur auf der Stelle treten. Ich wusste nicht, was mein Leben noch bringen würde, während Shawn mindestens die nächsten zehn Jahre geklärt hatte.
Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was ich später tun könnte und kam irgendwann zu dem Schluss, dass ich entweder zu wählerisch oder zu dumm war.
Ich las Bücher über magische Theorie, die meiner praktischen Fähigkeit weit voraus ragte.
Ich sammelte Wissen an, welches mich in meinen Interessengebieten von Zauberkunst und dunkler Magie schulte, jedoch völlig irrelevant für meinen momentanen schulischen Stand war.
Ich vergaß die Zeit, vernachlässigte die Hausaufgaben. Sie waren nicht zu schwierig, ich hatte nur keine Zeit sie zu machen.
Ich forderte zu viel von mir – blieb abends zu lange auf, schlief zu wenig, wurde unkonzentriert und bekam Kopfschmerzen. Durch die Kopfschmerzen brauchte ich noch länger für meine Hausaufgaben. Somit blieb mir weniger Zeit für meine eignen Interessen, denen ich dennoch nachging, um das Gefühl zu haben, irgendwas zu erreichen. Das führte dazu, dass ich noch weniger Schlaf bekam. Ich wachte jeden Morgen mit Kopfschmerzen auf. Arbeitete nicht so konzentriert wie ich es eigentlich konnte. Ärgerte mich über mich selbst, wollte mich den Lehrern beweisen, arbeitete mehr, schlief zu wenig und egal was ich tat, Shawn tat immer etwas Besseres.
Ohne es zu wollen - und noch schlimmer, ohne es zu merken – rutschte ich in einen Teufelskreis.
In einen Teufelskreis, den ich vor allen versteckte. Von dem ich glaubte, ihn stoppen zu können, wobei ich ihn nur verschlimmerte. Dessen Existenz ich abstritt und mir doch selbst in die Schuhe schob.
Aus dem ich nicht wieder heraus kam und der mir die restliche Schulzeit zur Hölle machte.
ϟ ϟ ϟ
Da erschafft Kassy sich wieder altbekannte Probleme! Nur damit ihr nicht geschockt seid, warne ich euch vor: Diese letzten zwei Jahre werden nun schnell abgehandelt.
Könnte es das sein, was alles kaputt macht? *verschwörerischer Blick*
Heute mal keine Fragen etc, ich habe leider nicht so viel Zeit xD Aber ich hoffe euch geht es allen nach wie vor gut und vielen Dank, dass ihr immer noch lest und kommentiert und votet. Ich freue mich so unglaublich sehr darüber. <3
Bis demnächst, Amelie :)
Next Update ⥋ 31.05.2020 (Sunday)
[25.05.2020]
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