Kapitel 30 ϟ OCCASION
Wings - Birdy ♪♫
Ich lief aus dem Schlafsaal der Siebtklässler und mit gesenktem Blick durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Der absurde Gedanke, dass Flint sich nicht an das Besuchsverbot gehalten hatte, kam mir in den Sinn. Natürlich hatte er sich nicht dran gehalten, schließlich war er Flint. Doch ich musste zugeben, dass ich mich wahrscheinlich auch nicht dran gehalten hätte, wäre es um meine Freunde gegangen.
Ich lief durch den siebten Stock, an unzähligen Portraits vorbei und auch an Peeves, der mal wieder Mülleimer über Schülern ausschüttete und mit Kreide die Wände vollschmierte. Beinahe wäre ich auch mit einem Stück Kreide beworfen worden, doch als der Poltergeist ausholte, um es zu schmeißen, kam Filch um die Ecke und Peeves floh mit einem lauten Gegacker in das untere Stockwerk.
Da ich meine Ruhe haben wollte, diese jedoch nicht im Gemeinschaftsraum finden würde und es draußen einfach zu kalt war, entschied ich mich für die Toilette.
Doch gerade, als ich in den Gang einbog, verfolgte ich, wie Dominique und Molly Weasley kichernd hinter der Badezimmertür verschwanden.
Seufzend kehrte ich um und wählte einen verlassenen Gang. Die Räume in diesem Teil des Schlosses wurden nicht mehr verwendet und deswegen wusste ich, dass ich in einer der Sackgassen ungestört bleiben würde.
Ich ließ mich an der Wand auf den Boden sinken und versteckte den Kopf zwischen meinen Armen. In was war ich da nur wieder hineingeraten?
Angestrengt verbot ich mir, über die letzten neunzig Minuten nachzudenken und anstelle dessen die aufkommende Panik abzubauen.
Ich wollte schreien, um mich treten und schlagen, rennen, und mich verstecken, doch ich ließ alles in einer rekordverdächtig schnellen Atmung raus. Die Tränen fanden nicht den Weg an die Luft.
Zur Hilfe schloss ich meine Hände zu Fäusten und drückte meine Fingernägel in die Haut. Eine einzelne Träne rollte an meiner Wange herunter. Für die tiefen roten Kerben in meinen Handflächen war dies nicht viel, doch es reichte mir zumindest als kurzweiliges Ventil.
Die Träne war gerade getrocknet, da war ich entgegen aller Erwartungen nicht mehr allein.
Um die Ecke schlitterte Shawn, außer Atem, besorgt.
Ich drehte meinen Kopf weg und stöhnte innerlich. Aus dieser Situation kam ich nun nicht mehr raus.
"Kassy, zum Glück, hier bist du ja", flüsterte er erleichtert und hockte sich neben mich.
"Wie hast du mich gefunden?", grummelte ich.
"Die graue Dame hat gesehen, wie ich nach dir gesucht habe und mir gesagt, wo du bist."
"Helena?", hakte ich nach.
Shawn lächelte mich leicht an und nickte. "Sie hat dich anscheinend flüchten sehen und sich Sorgen gemacht. So wie ich."
"Das klingt schon wieder wie ein Vorwurf", flüsterte ich und zog meine Knie näher an meinen Oberkörper.
"Das soll aber keiner sein. Ich will doch nur wissen, was los ist."
"Es tut mir leid, dass ich dich vor deinen Freunden blamiert habe", wisperte ich. "Sie müssen jetzt sonst was denken, wenn du mir nachgelaufen bist."
"Bin ich nicht", erwiderte Shawn und setzte sich im Schneidersitz vor mich. "Na ja, zumindest nicht in ihrer Version. Der Met, den Jace getrunken hat, war schlecht und kurz nachdem du gegangen bist, hat er gekotzt. James und Dave haben ihn ins Bad gebracht, aber Cole ist wegen der Geräusche zu unserem Schlafsaal gekommen. Ist sofort petzen gerannt, also mussten Lewis und Camila verschwinden. Die Party war vorbei und ich konnte ohne Ausrede nach dir suchen gehen. Und im Übrigen wäre es mir egal, was sie denken, schließlich geht es um dich. Also, was ist los?"
Ich holte tief Luft und seufzte. "Ich hab Angst", gab ich zu. Eine Last fiel von meinen Schultern und prompt fiel mir das Atmen leichter.
Shawn Blick wurde sofort weich und er rückte näher zu mir. "Wovor?"
Vor Flint, schoss es mir durch den Kopf. Vor der Sache mit uns.
"Vor allem. Vor ... deinen Freunden, vor der Reaktion meiner Freunde, vor meinem Jahrgang, vor deinem Jahrgang, vor der Schule, vor ... der Sache mit ... uns ..." Ich sah auf. "Was? Keine Parole?"
"Nein", sagte Shawn verständnisvoll und sah mich mitfühlend an. "Wieso vor der Sache mit uns?"
"Weil ... ich kann das nicht. Das passt nicht mit dem zusammen, wonach ich die letzten Jahre gelebt habe. Meine Theorie mit den Kreisen. Ich dachte die ganze Zeit, es seist du, weswegen ich immer wieder in Schwierigkeiten gerate."
Ich wurde still. Ich blickte der Wahrheit nun direkt ins Augen und sprach das aus, wovor ich mich schon so lange gedrückt hatte.
"Aber es ist meine Schuld. Ich bin in deinen Kreis getreten, habe meinen gegen deinen gerammt. Wir sind zusammengestoßen und ich habe mich nicht umgedreht, wie ich es hätte tun müssen. Shawn, ich habe dich unheimlich gern, wirklich. Ich ... mag dich wie sonst niemanden. Aber - ich kann nicht."
"Weißt du, was meine Mum vor meinem ersten Quidditchspiel zu mir gesagt hat?", begann Shawn leise. "Ich glaube, dass es damals nicht nur um das Spiel ging. Das war ein Rat fürs Leben. Du kannst nur gewinnen, wenn dein Mut zu siegen größer ist, als deine Angst zu verlieren."
"Ich hab aber Angst."
"Hey, ich weiß, dass es schwer ist, wenn du aufwachst und deine ganze Welt Kopf steht", beteuerte Shawn. "Ich hab ein Muggelleben gelebt und plötzlich meinen Hogwartsbrief bekommen. Ich habe alleine in London gelebt und alles veränderte sich erneut, als meine Schwester keinen Brief bekommen hat. Oder als ich Vertrauensschüler geworden bin. Oder verdammt, als ich zum Schulsprecher ernannt wurde."
"Wieso sagst du das so komisch?", wollte ich wissen. Es klang, als wären diese Worte sein Feind.
"Ich hab mein Amt damals nicht nur wegen dir hingeschmissen", gab er zu und ich erstarrte.
"Was?", stieß ich aus. "Wieso hast du das nie gesagt?"
Plötzlich fühlte ich mich unglaublich schlecht. Ich hatte nie so wirklich geglaubt, dass es damals nur um mich gegangen war, doch nachgehakt hatte ich auch nie.
"Aus dem gleichen Grund, weswegen ich es nicht einfach abgegeben habe. Ich wollte nicht, dass jemand die Wahrheit erfährt."
"Welche Wahrheit, Shawn?"
"Die Wahrheit, dass auch ich Angst habe. Ich hatte verdammt noch mal Schiss vor allem, was auf mich zu kam. Ich hatte Angst vor meinen Pflichten, Angst davor, Fehler zu machen und Angst vor der Verantwortung. Und ich habe mir eingeschissen, wann immer ich vor anderen reden musste. Die Hufflepuffs waren ohnehin schon nicht gut auf mich zu sprechen, wegen Teddy."
"Du ... hattest Angst?", wiederholte ich langsam. Diese Worte aus Shawns Mund ergaben für mein Bild von ihm keinen Sinn.
"Aber natürlich. Ich schaue meinen Jahrgang auch stumm an und denke darüber nach, in welcher Weise sie wohl über mich lästern."
"Wer würde über dich lästern, da gibt es nichts zu lästern", versuchte ich, ihn zu verstehen.
"Oh doch, da gibt es einiges. Und es gibt immer Leute, die neidisch sind. Es gibt immer etwas, was Leute finden, und sei es ein einziger Satz, auf den du reduziert wirst. Ich bin auch nicht so selbstbewusst, wie ich es immer vorgebe. Ich habe verdammt Schiss, wenn ich vor Menschen reden soll und werde schnell nervös. Ich mache mir auch unendlich viele Gedanken, aber ich habe gelernt, es wegzustecken. Ich habe genau das gelernt, was ich dir versuche beizubringen. Egal, wie sehr du dich dagegen wehrst, wir sind uns ähnlicher, als du denkst."
Das ließ mich für eine Zeit verstummen. Ich versuchte, die richtigen Worte zu finden, wusste aber, dass es sie nicht gab. Deswegen sprach ich einfach das aus, was mir in den Sinn kam: "Und deswegen hast du das Amt abgegeben, weil du zu viel Angst hattest?"
Shawn nickte. "Ich hätte das auf Dauer nicht gepackt. Die Abschlussrede vor dem ganzen Jahrgang, den Lehrern und den Prüfern zu halten - das hätte nicht funktioniert. Teddy kann das viel besser als ich und auch wenn ich es Professor McGonagall nicht sagen würde, hat sie einen Fehler begangen, mich zu ernennen. Als du mir das mit den verschiedenen Umfeldern an den Kopf geknallt hast, habe ich erkannt, wie recht du hattest. Dieses Umfeld, in dem sich Teddy, Jules und die Lehrer bewegen, ist nicht meins, auch wenn es so aussieht. Du hast mir klar gemacht, dass wir beide auf eine Stufe gehören und dass, wenn ich bei dir und für mich eine Chance haben wollte, ich das Amt abgeben musste."
"Es tut mir so leid, dass ich egoistisch gewesen bin und dachte, es sei nur wegen mir gewesen. Und dass ich dich angeschrien, verurteilt und beurteilt habe. Dass ich dich nie nach der Wahrheit gefragt habe", stammelte ich verzweifelt.
"Hey", beugte Shawn sich zu mir und umarmte mich. Ich ließ mich hinein sinken, da ich sonst womöglich einfach zur Seite gekippt wäre. "Jetzt gib dir doch nicht die Schuld dafür. Es war alles genau so, wie ich es haben wollte. Du hast mir den Mut gegeben, diese richtige Entscheidung zu treffen."
Ich drückte mein Gesicht gegen Shawns Brust und verlangsamte meine Atmung, um nicht in eine Panikattacke auszubrechen. Bei Shawn war ich sicher. Er hielt mich fest, alles war gut.
"Weißt du, du warst auch eine Veränderung", murmelte Shawn nach einigen Sekunden. "Es hat sich wieder alles gedreht, aber na ja, ich habe erkannt, dass ich es einfach zulassen muss. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu, das ist einfach das Älterwerden, von dem alle reden. Ich hab verstanden, dass ich aufhören muss, es verhindern zu wollen oder es negativ zu sehen. Aufhalten kann man es eh nicht. Ich habe es wie eine Art Geschenk einfach angenommen und akzeptiert.
Ich meine, egal wie verrückt unsere gemeinsame Zeit war oder die, die ich allein oder mit Dave oder Lewis oder James verbracht habe, ich wusste plötzlich, wo ich hingehörte. Ich habe mich nicht mehr fehl am Platz gefühlt, sondern genau richtig. Als Vertrauensschüler, aber nicht als Schulsprecher. Ich wusste, dass ich dazu bestimmt war, bei meinen Freunden, aber auch bei dir zu sein.
Was wir beide lernen müssen, ist, dass wir nicht immer so tun müssen, als sei alles ganz einfach, denn das ist es nicht. Wir müssen lernen, loszulassen und an unseren Aufgaben und Fehlern zu wachsen. Du kannst dich nicht an deinem alten Ich festhalten, oder an deinem alten Leben oder deinen alten Prinzipien. Menschen kommen und gehen und verändern dich. Du veränderst dich und es ist keine Veränderung im schlechten Sinne. Es sind einfach Veränderungen, denn das ist das, woraus das Leben besteht.
Du wirst älter, deine Freunde werden älter, deine Freunde verändern sich und jeder geht seinen eigenen Weg. Du lernst schlichtweg nur dazu. Du musst dabei einfach bloß ehrlich zu dir selbst sein. Wir beide müssen ehrlich zu uns selbst und zu einander sein.
Diese Veränderungen, und seien sie noch so Angst einflößend, sind nicht schlecht oder böse. Das waren sie nie, denn letztendlich bist du immer noch du. Ich bin immer noch ich und wir bleiben wir. Weil ... da, wo dein Herz ist - bei deinen Freunden, deiner Familie, deinen Hobbies - und da wo meins ist - bei meinen Freunden, meiner Familie, meinen Hobbies, und bei dir - das wird sich niemals ändern."
An diesem Abend sah Shawn mich zum zweiten Mal weinen. Und ich ihn zum ersten Mal.
Es war halb zehn, als wir uns wieder beruhigt hatten und beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Da ich morgen für das Spiel fit sein musste, ging ich ebenso wie Olivia und Henry direkt ins Bett.
Beim Frühstück brabbelte Weena wie üblich ununterbrochen und ich verstand nicht, wie sie ihr Essen so schnell verputzen konnte, da sie zwischen ihren Sätzen kaum atmete.
Henry schockte das alles sehr, doch ich versicherte ihm, dass dieses Verhalten Weenas normal sei und er sich keine Sorgen machen bräuchte. Es sei sowieso nur Wiederholung der Anweisungen, die wir am Donnerstagabend alle aufsagen mussten.
Jetzt, wo Flint nicht mehr zum Team gehörte, war einiges anders. Bis vor vier Wochen hatten wir noch mit Humphry als Treiber trainiert, weswegen Henry eine erneute Veränderung darstellte. Dennoch hatten wir als Team besser zusammengefunden, da sich nun niemand mehr vor Flints Klatschern fürchtete und alle sieben Spieler beim Training anwesend waren.
Henry hatte in jeder freien Minute, egal ob mit oder ohne Weenas Aufsicht, seine Spielleistung verbessert. In den Pausen zwischen dem Unterricht waren Olivia und ich mit ihm die Taktiken und theoretischen Dinge durchgegangen, die das ganze Team betrafen. Die spezifischen Spielzüge besprach Henry mit Jusrus in der restlichen freien Zeit.
Daraus konnte man bereits schließen, dass keine Zeit für Hausaufgaben blieb, doch das Schöne war, dass Henry das in keinster Weise interessierte. Er vernachlässigte den Unterricht komplett, und obwohl ich es ihr verbot, rettete Olivia ihm regelmäßig den Allerwertesten.
Er versprach, dass er sich nach dem Spiel wieder voll und ganz auf den Stoff konzentrieren und alles Verpasste nacharbeiten würde. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass es besser wäre, von vornherein aufzupassen, denn die Bilanz zwischen den Punkten, die wir bei einem guten Sieg verdienen würden, und denen, die wir durch Henrys Unaufmerksamkeit verloren, fiele nicht besonders stark aus.
Mein dunkelhaariger Freund wollte davon allerdings überhaupt nichts wissen und drohte, nach Weena zu schreien, wann immer ich dabei war, ihn zu seinen Pflichten zu zwingen. Unsere Kapitänin unterstützte Henry nämlich auch in seiner unglaublich dummen Verhaltensweise, da sie selbst nur noch den Pokal im Kopf hatte, zumal wir das Spiel gegen die Hufflepuffs verloren hatten.
Ich versprach beiden, dass ich zu Professor Flitwick gehen würde, wenn Henry seine Versprechen nicht direkt am Samstagnachmittag anfing zu erfüllen. Es wunderte mich ohnehin, dass unser Hauslehrer Henry noch nicht auf seine sackenden Leistungen angesprochen hatte.
Olivia beruhigte mich, indem sie mir versicherte, dass Weena Henry nach dem Spiel bestimmt zum Lernen zwingen würde. Denn wir alle wussten eins - wären Henrys schulische Leistungen zu schlecht, würde Flitwick ihm das Spielen verbieten und Weena dürfte sich zum vierten Mal nach einem neuen Treiber umsehen.
Wenn man Flints Worten Glauben schenkte, war Weena bereits bei Humphry verzweifelt gewesen. Nach Henry ständen noch Lexa und Vince zur Auswahl. Lexas Besen wurde kürzlich durch einen Unfall von der peitschenden Weide in mehr als zwei Stücke zerlegt und über Vince' Spielleistungen sollte man nicht zu laut vor Davina reden.
Dennoch war es auch erst mein zweites Spiel und während sich die Thornes die Aufregung zumindest nicht mehr anmerken ließen, versuchte ich nicht aufgeregter als Henry zu wirken.
Das glückte nicht vollständig, was man schon daran erkennen konnte, dass Henry für drei Zauberer aß, und ich gerade mal die Hälfte eines Toasts, die man vielleicht hätte an eine kleine Eule verfüttern können.
Kurz vor dem Anpfiff, bereits mit den Gedanken in der Luft schwebend, bereute ich dies. Mein Magen knurrte und mein Herz raste. Durch das intensive Training hatte ich meinen Feuerblitz nun sehr gut unter Kontrolle und da mein Besen schneller als Jacobs war, musste ich dem Quaffel nach dem Anpfiff hinterherjagen und zu Olivia passen.
Meine Reaktionsfähigkeit war bis aufs Äußerste gereizt, da Weena auch diese bis zum Erbrechen getrimmt hatte. Zu dieser Zeit war ich überaus schreckhaft gewesen und regierte auf jede kleinste Bewegung mit einem Zucken, weswegen vor allem Liv und Alia sich einen Spaß daraus gemacht hatten, mich ständig von hinten in die Seite zu pieken.
Das Quieken, welches ich darauffolgend von mir gab, war weniger lustig. Für mich jedenfalls - meine Freunde schien es amüsiert zu haben.
Auch dieses Spiel wurde wieder von Stella gepfiffen, was mich freute. Ich mochte sie und ihre blauen Strähnen, die sie nach wie vor zwischen ihren langen braunen Haaren trug. Heute allerdings befanden sie sich in einem Zopf, ebenso wie meine Lockenmähne. Meine Haare stellten sich in der letzten Zeit als etwas widerspenstig heraus und ich hatte ganze sieben Minuten gebraucht, sie zu bändigen.
Wie Weena (natürlich) recht gehabt hatte, waren Slytherins neue Jäger, neben Camila, Paul Craggy und Cassius Darker. Außerdem wurde Phineas Black, der ebenfalls ein Verbot wegen des Besitzes diverser illegaler Zaubertränke auferlegt bekommen hatte, durch Dorothy ersetzt.
Ich sah nun Cassius direkt in die Augen und dass wir einen ähnlichen Namen trugen, beruhigte mich keineswegs. Ich fühlte mich eher wie Lewis Johnson, der den Hass von Lewis Flint auf sich liegen hatte wie einen Fluch.
Dennoch hatten weder Cassius, noch Paul und auch Camila eine Chance gegen meinen Feuerblitz und Weenas Reaktionstraining. Stella blies in ihre Pfeife und noch bevor der Ton ganz verklungen war, hielt Olivia bereits den Quaffel in der Hand. Camila wurde zu meinem Vergnügen aus der Fassung gebracht und schrie sofort Anweisungen zu Fiola Lestrange herüber.
Als ich Shawn gefragt hatte, ob er dachte, die Slytherins hätten eine Chance - was zwischen den Zeilen bedeutete, ob ich eine Chance gegen Camila hatte -, wurde ich nur nett belächelt und in den Arm genommen. Was Shawn gemeint hatte, wusste ich schon zu diesem Zeitpunkt. Camila machte den riesigen Fehler, mich zu unterschätzen.
Allgemein hatte Gree als Kapitänin nicht die leiseste Chance gegen Weena. Und erst recht nicht gegen Stacy. Ihre Aufgabe war es nämlich, Gree so weit wie möglich vom Schnatz fern zu halten und den goldenen Ball nur im äußersten Notfall zu fangen.
Es war sehr anstrengend und ermüdend, Cassius, Paul, Fiola und Dorothy auszuweichen, doch sonderlich schwer auch nicht mehr. Jeder von uns war nicht wirklich von den offensiven Angriffen beeindruckt, die Faultierrollen saßen perfekt, und als ich realisierte, wie viel Weenas Trainingsmethoden uns gerade weiterhalfen, konnte ich sogar fast das Hungergefühl verdrängen.
Im Endeffekt kam unser Team ohne gebrochene Knochen aus der Sache raus. Trotz des einseitigen Ergebnisses streckte sich das Spiel über anderthalb Stunden. Weena nahm zwei kurze und Gree eine etwas längere Auszeit, doch auch das konnte nichts mehr bewegen. Wir gingen nach Stacys notgedrungenem, aber dennoch äußerst bemerkenswertem, Schnatz-Fang als Sieger aus der Partie. 270 zu 20 betrug der Endstand und die zwei gegnerischen Treffer nahm Weena nicht mal sich selbst übel.
Nach dem Spiel feierte unsere Mannschaft bereits in der Umkleide. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als Weena Olivia und mir persönlich gratulierte und uns lobte. Sogar Henry bekam einen Handschlag. Weena schwelgte in sichtlich guter Laune und ich glaubte es war das erste Mal, dass sie uns länger als fünf Minuten nicht anbrüllte.
Umgezogen und in Feierlaune verließ ich mit Liv und Henry die Kabine und traf auf Alia, Katie und Tori, die draußen, völlig aus dem Häuschen, auf uns warteten.
"Ihr müsst zwar noch gegen uns antreten und ihr habt gerade viel zu viele Punkte verdient", rief Tori uns von Weitem entgegen, "aber, Merlin, habt ihr es diesen Schlangenzüchtern gezeigt!"
Gemeinsam liefen wir die Ländereien zurück zum Schloss nach oben. Noch vor dem ersten richtigen Anstieg hörte ich durch die von Grund aus gegebene Geräuschkulisse der anderen Schüler Shawns lautes, gebrochenes und dennoch klares Lachen.
Ohne es zu wollen, wurde ich langsamer.
"Kassy, alles okay?", fragte Alia gut gelaunt und blieb auf halber Höhe zwischen mir und den anderen stehen.
In gewisser Weise wurde meine Laune getrübt und ich wurde traurig, obwohl ich es nach so einem Spiel nicht für möglich gehalten hatte.
Ich wollte zu Shawn laufen, ihn umarmen und mich mit ihm zusammen freuen. Ich wollte nicht bis Dienstag warten müssen, um mir seine Glückwünsche anhören zu können. Ich wollte ihn jetzt sofort küssen und gemeinsam mit ihm und meinen Freunden lachen.
Ich konnte es nicht.
Mir wurde bewusst, wie es Shawn gehen musste und wie recht er hatte.
Die Zeit war gekommen, ich musste es den anderen sagen.
ϟ ϟ ϟ
Muss ich noch viel dazu sagen? Kassy hat ihr zweites Spiel abgeschlossen und es ist nicht minder erfolgreich ausgefallen als das erste.
Wie ihr alle richtig vermutet hattet, hatte Shawn noch andere Gründe, sein Schulsprecheramt abzugeben. Er ist auch nicht unverwundbar. Könnt ihr ihn verstehen?
7. Favorite minor character (no repeats)
Oliver Wood
8. Most underrated character
Ganz klar Peter Pettigrew
9. Favorite Ship
Oh oh, I see it coming. Hinny (auch wenn ich den Namen doof finde). Oooh, und natürlich Tedoire ^^
Bei wem von euch ist es momentan so kalt und wer hat Schnee? Bei uns soll es am Donnerstag das erste Mal diesen Winter schneien. Mal gucken, ob ich mit den Minustemperaturen klar komme :D
Bis demnächst, Amelie :)
Next Update ⥋ 06.03.2018 (Tuesday)
[25.02.2018]
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