Kapitel 24 ϟ Shindig

Lighthouse - Hearts & Colors ♪♫

Das neue Drama setzte sich damit fort, dass Shawn mich am Dienstag, etwa zehn Tage vor Weihnachten, einlud.

Es würde witzig werden, hatte er gesagt. Dass ich nicht lachte.

"Shawn, für dich vielleicht. Für dich und deine Freunde, aber für mich bestimmt nicht. Ich kenne da niemanden und auch sonst sind da viel zu viele Leute."

"Komm schon, es kann nur besser werden, wenn du dich dran gewöhnst. Das wird deine Aufgabe für nächste Woche - immerhin ist es auch ein Dienstag."

"Das kannst du mir nicht antun!", flehte ich. "Slughorn kann sich gerade mal so an meinen Namen erinnern, ich hab auf seiner Weihnachtsfeier nichts zu suchen!"

Shawn verschränkte die Arme und legte den Kopf schief.

"Schau mich nicht so an, das ist nicht fair!", meckerte ich ihn an, konnte aber nicht ernst bleiben.

"Kassy, ich wollte dich einladen, nicht anflehen", ließ er mich wissen.

"Du kannst doch auch jemand anderen fragen. Stehst du nicht auf irgendein Mädchen in deinem Jahrgang?", versuchte ich es.

Auf einmal wirkte Shawns Blick gekränkt. Als hätte ich mit dem Zauberstab in einer offenen Wunde herumgestochert.

"Was ist mit Camila?", gab ich ein Beispiel.

Nun schaute Shawn verdutzt. "Was, Cam? Nein - nein, wir sind nur Freunde. Außerdem wurde sie auch von Slughorn eingeladen, sie ist eh da."

Ganz toll. Das machte es nicht wirklich besser.

"Außerdem", fuhr er fort, "hab ich gehört, dass Teddy auch eingeladen wurde. Er nimmt noch bestimmt Isabelle mit, oder? Dann kennst du schon vier Leute."

Schräg schaute ich ihn an.

"Ich, Camila, Teddy und Isabelle. Vier Leute", breitete er verständlich aus.

Ich grunzte. Vier Leute, war klar.

"Camila kenne ich nicht", stellte ich zuerst klar, "und Teddy fragt bestimmt nicht Isabelle."

"Nicht?"

"Nein, Izzy hat was mit Kieran am Laufen, Teddy hängt uns schon seit Wochen damit in den Ohren. Er sei jetzt ja der Einzige der drei, der nichts Romantisches am Laufen hätte. Dabei wissen wir alle, dass er voll auf Tori steht. Na ja, alle außer Tori selbst. Die sieht Teddy immer noch als eine Art Bruder, das ist das Problem an der Sache. Wir versuchen ja schon immer, sie davon zu überzeugen - natürlich ohne, dass sie Verdacht schöpft -, dass - halt."

Ich unterbrach mich selbst und blickte Shawn an.

"Das dürfte ich dir alles eigentlich gar nicht erzählen."

Wow Kassy, das fällt dir ja mal wieder früh auf.

"Was erzählen? Ich weiß von nichts", grinste Shawn.

"Ich kläre das mit Teddy und dann sag ich dir Bescheid, okay?", schlug ich vor.

"Und wie?" Ich merkte deutlich, wie Shawn mich provozieren wollte. "Nächsten Dienstag ist zu spät, wenn die Feier schon abends ist. Falls du dir doch überlegen solltest, nicht mitzukommen, müsste ich mir noch eine andere Begleitung suchen, und das könnte schwierig werden, so kurzfristig. Ich kann da nämlich schlecht alleine aufschlagen."

Er hatte mich erwischt. Ich wollte erwidern, dass er nicht lange brauchen würde, schließlich standen die Mädchen Schlange. Doch er wusste genau, dass ich liebend gern mit ihm dahin gehen würde, allein schon, weil ich neugierig war. Doch die Öffentlichkeit hielt mich davon ab.

"Ich sag dir spätestens am Freitag Bescheid, ja? Irgendwie geht das schon", führte ich an. "Durch Katie, Alia, Tori oder so. Und notfalls klapper ich das Schloss nach dir ab, so groß ist das nun auch wieder nicht."

Das brachte Shawns Lächeln zurück auf seine zartrosa Lippen.

"In Ordnung. Ich höre von dir - nur Positives, versteht sich."

"Versteht sich", wiederholte ich seufzend.

Versteht sich verstand sich leider wirklich.

Bereits auf dem Weg zum Mittag traf ich Teddy. Er begrüßte mich fröhlich, obwohl Kieran und Isabelle an seiner Seite wandelten. Das unterschied ihn von Shawn. Bei Teddy war das in Ordnung.

Als ich ihn jedoch bat, kurz eine Frage stellen zu dürfen, hielt er sofort an, bedeutete seinen beiden besten Freunden zu warten und hüpfte zu mir zurück.

"Was gibt's, Sonnenschein?"

"Ich bin kein - "

"Das weiß ich, Kassy. Das war Ironie, du schaust wie drei Tage Regenwetter. Ist was passiert?"

"Sag mal - du bist doch auch bei Slughorn eingeladen, oder?"

Teddy nickte begeistert. "Du etwa auch?"

"Nein - nein, um Gottes Willen, das wär's ja noch. Ich nicht, Shawn aber und er hat mich eingeladen. Na ja, er hat mich gefragt ... gedrängt. Eigentlich sogar fast gezwungen, also - ach, vergiss es. Nimmst du Tori mit?"

Teddy errötete schlagartig.

"Das deute ich als ein ja."

"Ich würde ja wirklich gerne", gab er zu, "aber dazu müsste ich sie fragen, und das kann ich einfach nicht."

"Wieso nicht? Shawn hat mich doch auch gefragt."

Sofort wurde mir bewusst, was ich gerade gesagt hatte und wie es sich angehört haben musste.

"So meinte ich das nicht - "

"Oh doch, Kas, genau so meintest du das", grinste Teddy mich schmutzig an und legte seinen langen Arm um mich. "Du und Shawn, ihr habt ein Date."

"Nein, wir haben kein Date, eher eine ... Unterrichtsstunde."

"Ach, wirklich? Ich wusste gar nicht, dass man Sex jetzt auf einer Weihnachtsfeier lernt."

"TEDDY!", schrie ich ihn an und schlug ihm gegen die Brust. Die umstehenden Schüler drehten sich um, doch das war mir egal. Hauptsache, sie hatten Teddys Bemerkung nicht gehört.

"Was? Das ist es doch, was du sagen wolltest, oder etwa nicht?"

"Nein! Ganz bestimmt nicht! Und selbst wenn, wir sind hier in Hogwarts, wo willst du - " Ich stockte bei Teddys Blick und seufzte. "Lass es, ich will es nicht wissen."

"Aber ein Date ist es doch schon, oder? Dann wäre das schon euer zweites."

"Unser - zweites?", fragte ich und fühlte mich komisch. Der Geruch von Butterbier stieg mir in die Nase, gepaart mit etwas Muffigem.

"Ja, denk an Hogsmeade. Das war ... "

"Kein Date, richtig. Und die Weihnachtsfeier wird auch keines", stellte ich klar. "Wenn du dich gut benimmst, erkläre ich es dir eines Tages vielleicht."

"Nun gut, wenn du mit Shawn auf deine Unterrichtsstunde gehst, dann frage ich Tori", schlug er vor.

Ohne zu zögern willigte ich ein. Ein wenig schlechtes Gewissen war da, denn ich traf meine Entscheidung Teddy und Tori zur Liebe, nicht Shawn.

Und schließlich auch für Alia.

"Leute, ich hab ein Problem!", kam sie am Abend in die Bibliothek gelaufen.

Alia hatte eine sehr schwache Blase und war deswegen mal wieder auf der Toilette gewesen. So aufgescheucht hatte ich sie allerdings nur einmal zurückkommen gesehen, als die Maulende Myrte sie in der Kabine erschreckt hatte.

"Das weiß ich schon", grinste ich sie an.

Lil legte vorwurfsvoll den Kopf schief.

"Was? War Myrte wieder da?", fragte Katie lachend.

"Nein, schlimmer. Lewis hat mich gefragt, ob ich mit ihm auf die Weihnachtsfeier von Slughorn gehe!"

"Flint?" - "Oh, das ist ja klasse!" - "Ach du scheiße!" - "Was hast du gesagt?" - "Wie ist der denn an die Einladung gekommen?"

Wir redeten alle wild durcheinander, doch Alia unterbrach uns sofort: "Halt, Teddy, der heißt Lewis!"

"Flint?", wiederholte Katie ihre Frage.

"Nein, natürlich Johnson", antwortete Tori selbstverständlich, stockte aber bei Alias Blick. "Oder?"

Alia schnaufte. "Na klar, was denkst du denn?"

"Sag ich ja. Ich finde es super."

"Was hast du denn jetzt gesagt?", fragte Olivia neugierig.

"Dass ich es mir überlegen muss."

"Du musst auf jeden Fall hingehen!", freute Tori sich leise. "Dann sind wir schon zu dritt."

"Zu dritt?", schoss es aus Katie, Alia und Olivia, und damit war ich enttarnt.

"Ist nicht wahr - Shawn?", quiekte Alia aufgeregt. "Ihr habt ein Date!"

"Haben wir nicht!", zischte ich wütend in der Angst, jemand würde uns zuhören, was bei unserer Lautstärke in der Bibliothek kein Wunder wäre.

"Tori, gehst du mit Teddy?", fragte Olivia.

Tori nickte aufgeregt. "Teddy hat mich vorhin gefragt, ob ich Lust habe."

"Genau", stimmte Teddy ihr zu, "weil Tori nächstes Jahr bestimmt auch eingeladen wird, dann kann sie sich das alles schon mal ansehen."

Es war so klar, dass Teddy sich wieder mit einer Ausrede aus der Affäre zog, doch das würde ich nicht auf mir sitzen lassen.

"Du musst da nicht hingehen, Lil", warf ich ein. "Ich glaube, ich gehe auch nicht."

Teddy schaute genau so, wie ich es haben wollte. Was er konnte, konnte ich schon lange.

"Spinnt ihr? Natürlich geht ihr dahin! Das ist eine einmalige Chance!", widersprach Katie.

"Da sind viel zu viele Menschen, wir kennen kaum welche und Dates scheinen nicht so unser Ding zu sein", erklärte ich und Alia stimmte mir zu.

Der stumme Blicke-Krieg mit Teddy setzte sich fort. Bis er einknickte und ich siegessicher lächelte.

"Hey ... wir könnten ja ein Triple-Date machen", schlug er leise vor.

Halt. So hatte ich das nicht geplant.

Als mir das Lächeln aus dem Gesicht rutschte, erschien es wieder auf Teddys Seite.

"Alia und Lewis, Kassy und Shawn, und Tori, wenn du magst, du und ich. Als Freunde versteht sich, aber ich glaube, wir müssen Kassy und Alia ein wenig helfen."

"Ich bin mit Shawn auch nur als Freunde da. Er hat gesagt, er wäre mit Camila hingegangen, aber sie ist sowieso eingeladen und er braucht mich als moralische Unterstützung", zog ich mich mit der erstbesten Ausrede, die mir einfiel, aus der Situation.

"Und ich bin nicht für Dates geschaffen", stellte Alia klar. "Ich komme mit, dann macht Assy die Party unsicher."

"Assy?", wiederholte Olivia.

"Alia und Kassy. Assy. Der Name von Kassy und mir, wenn wir uns gemeinsam in die Ecke pflanzen und den ganzen Abend essen."

"Assy ergibt keinen Sinn", merkte ich an.

"Na doch, Assy ist die Abkürzung für assembly und das heißt gewissermaßen Gruppe ... mehr oder weniger."

Ich schaute Lil schief an.

"Fällt dir was Besseres ein? Der Name ist cool! Nicht so cool wie Shy, aber ..."

Finster blickte ich sie an, doch Alia grinste nur dämlich: "Ist so!"

"Aber ihr werdet doch nicht den ganzen Abend in der Ecke sitzen und essen, oder?", drohte Olivia uns schon fast.

"Doch, hört sich nach 'nem super Plan an", befürwortete ich Alias Vorschlag.

"Ich wette, das passiert nicht", behauptete Katie mit verschränkten Armen.

Katie verlor diese Wette.

Eine Woche später saßen wir in einem der Kerker, der allerdings angenehm warm und hübsch geschmückt war.

In einer Ecke beim Buffet hockten Alia und ich in zwei Sesseln und dunklen Festgewändern. Wir hatten uns bewusst für die unauffällige Kleidung entschieden, um eben nicht aufzufallen. Außerdem konnten keine zehn Thestrale Alia in ein Kleid treiben, was ich nicht bedauerte.

Wir unterhielten uns gut, hatten viel Spaß und aßen nach und nach das ganze Buffet auf. Lewis unterhielt sich mit Teddy, da dieser seine Nachforschungen bezüglich des Gryffindors noch längst nicht aufgegeben hatte.

"Slughorn erhofft sich, über Lewis an Angelina Johnson ranzukommen und somit an Tickets für die Quidditch-Spiele. Hat er mir erzählt. Außerdem ist Lewis echt gut in Verteidigung. Und in Zaubertränke, aber das weißt du ja", erklärte Alia mir.

"Du weißt es? Wieso sagst du es Teddy nicht?", fragte ich.

"Er hat es nicht verdient", winkte Alia ab. "Ein Date, ich bitte dich. Der Einzige, der auf einem Date sein sollte, ist er selbst. Und du vielleicht, aber momentan hält Assy zusammen."

"Ah ja", lautete meine Antwort.

"Apropos Shawn, wo hält sich unser Galleonenjunge auf?"

Shawn war natürlich, ebenso wie Teddy, heiß umrissen. Auf Slughorns Weihnachtsfeier befanden sich nicht nur Schüler, sondern auch einige Berühmtheiten von außerhalb. Reporter, hohe Tiere aus dem Ministerium, Zauberer in Slughorns Alter (also so um die 120 Jahre) und einige Ehemalige. Darunter sogar mein Cousin Elay, der mich allerdings nur überhoben begrüßt hatte und dann mit der Schulsprecherin Jules, seiner Freundin, verschwunden war.

Shawn unterhielt sich gerade mit einem Ministeriumsangestellten, der auch schon mit Teddy gesprochen hatte. Nach Alias Bezeichnung wohl eine Art Talentscout, was auch immer das bedeuten sollte.

Ganz konnte ich mich jedoch nicht verstecken. Der Talentscout verabschiedete sich und Shawn kam auf uns zu.

Er klaute sich eine Pastete von meinem Teller, aß sie in fast rekordverdächtigem Tempo und zog mich dann auf die Beine. Ich wollte mich wehren, doch Shawn ließ mir keine Wahl.

"Du musst dich auch schon unter die Leute mischen, das war der Deal. Komm, ich stelle dir ein paar vor."

So hatte wenigstens Lewis kurz die Chance, mit Alia allein zu reden. Lil allerdings verhielt sich auch rekordverdächtig - rekordverdächtig dämlich.

Lewis verzweifelte immer mehr und ich kriegte zum Glück nicht alles von dem mit, was Alia von sich gab. Als Tori sie schließlich aus der peinlichen Situation rettete, atmete ich erleichtert auf.

Die Gespräche mit den fremden Menschen, die Shawn kannten und mir alle die gleichen Fragen stellten, wurden von Mal zu Mal unangenehmer.

Irgendwann war es jedoch vorbei und ich konnte wieder einen klaren Gedanken fassen. Ich war nur innerlich in Panik ausgebrochen, das war ein Anfang.

Nach und nach verließen die Gäste Slughorns Feier. Shawn wurde zu einem Foto gerufen und indirekt gezwungen, bis zum Schluss zu bleiben. Er versicherte mir, es sei okay, wenn ich gehen würde.

Tori hatte im Gegensatz zu mir viel Spaß und blieb mit Teddy bis zum Schluss. Alia und ich ließen uns Shawns Angebot allerdings nicht entgehen.

Nachdem ich Lil gezwungen hatte, Lewis klar zu machen, dass es nicht an ihm lag, sondern daran, dass sie müde war, verließen wir endlich die Party.

Daher war ich umso überraschter, Shawn noch am selben Abend wieder zu sehen. Alia wurde durch ihren Absturz nicht sonderlich abgeschreckt und hatte gleich zum Alkohol gegriffen, als wir mit gerade mal einem Fuß in der Tür standen.

Deswegen hielt ich es für besser, meine leicht angetrunkene Freundin bis zum Schlafsaal zu begleiten. Als ich sie an Katie übergab, die mir vergewisserte, Alia sofort ins Bett zu bringen, ging ich den Flur hinunter und traf am Fuße der Treppe auf Shawn.

"Hey, hat Slughorn euch raus gekickt?", begrüßte ich ihn keck.

"Nein, nicht Slughorn. Zwei Auroren kamen und haben die Party gesprengt, ich konnte gerade noch so fliehen."

Ich lachte, da mir schon bei zwei Auroren klar war, dass Shawn scherzte.

"Ich wollte zu dir und hatte gehofft, dich noch zu finden."

"Zu mir?", entgegnete ich überrascht. "Hab ich ... was Falsches gesagt?"

"Nein, du warst großartig. So wie immer", beruhigte Shawn mich und ließ mich gleichzeitig unangenehm erröten. "Es geht um Weihnachten ... du fährst doch nach Hause, oder?"

Ich bestätigte mit einem Nicken.

"Ich dachte ... na ja, ob du Weihnachten vielleicht bei mir verbringen willst. Nicht direkt Weihnachten, aber vielleicht den Tag danach."

Zuerst dachte ich, ich hätte mich verhört.

Shawn Peter Raul Mendes (den ganzen Namen hatte ich von Teddy erfahren) hatte mich gerade an Weihnachten zu sich eingeladen.

Mich, Kassy.

Ich zögerte. Was sollte ich sagen? Natürlich wollte ich zu ihm kommen. Ich hatte dieses dringende Bedürfnis, Zeit mit ihm zu verbringen, um etwas aufzuholen, was ich verpasst hatte. Er war seltsam, aber es war auf unerklärliche Weise da.

Das wäre das erste Mal, dass wir allein Zeit außerhalb Hogwarts' verbringen würden und plötzlich fühlte ich mich, als ständen mir alle Türen zur Welt offen. Wir konnten etwas richtiges Unternehmen.

Doch als Ravenclaw sah ich natürlich sofort den Haken.

"Shawn - ich würde wirklich, wirklich, gerne zu dir kommen, aber Kanada ist echt weit weg. Wie kommst du überhaupt so schnell rüber?"

"Kanada?", wiederholte Shawn entsetzt. "Wer redet denn von Kanada?"

"Du? Du hast gesagt, Weihnachten bei dir verbringen."

"Habe ich dir das nicht erzählt? Ich habe eine Wohnung in London, in der ich die Ferien verbringe. Ich wohne dort allein."

Mir klappte der Mund auf. Er hatte was?!

"Nein, das wusste ich nicht ..."

"Ich war bis jetzt immer allein, da du, wie üblich, richtig erkannt hast, dass kein Flugzeug am Vierundzwanzigsten nach Kanada fliegt. Was heißt allein - meine Tante war da, oft habe ich Weihnachten bei ihnen und meinen Cousins verbracht. Aber dieses Jahr fahren sie über die Feiertage weg und ich bin wirklich allein. Da habe ich an dich gedacht."

An mich gedacht. Als erste oder achte Wahl?, fragte ich mich sofort und schämte mich noch im selben Augenblick für den Gedanken.

"Ähm ... na ja, also ...", stotterte ich und hätte mich schon wieder ohrfeigen können.

Shawn schaute mich an und sein Blick hatte etwas Beruhigendes. Als würde er wissen, wie aufgeregt ich war. Mein Herzschlag verlangsamte sich.

"An sich spricht eigentlich nichts mehr dagegen, aber ich glaube da gibt es noch einen kleinen Haken", fiel mir ein und ich sah meine Chance den Bach runter stürzen. "Mein Vater ... er ist über Weihnachten Zuhause und will mich da haben. Auch mit meiner Familie, weißt du?"

"Klar, das war eh eine doofe Idee", nickte Shawn. "Nur weil ich alleine bin, heißt das ja nicht gleich, dass du auch alleine bist."

"Das war keine doofe Idee", erwiderte ich bestimmend. "Es ist eigentlich eine gar keine so schlechte Idee. Glaub mir, Weihnachten mit dir klingt besser als Weihnachten mit meiner Familie."

Shawn zwang sich ein Lächeln auf. Dieser gequälte Gesichtsausdruck traf mich ins Herz und er tat mir leid. Es musste ihn so viel Überwindung gekostet haben, mich zu fragen.

"Aber ...", setzte ich an und Shawn blickte wieder etwas hoffnungsvoller. "Was machst du an Silvester?"

***

Es war komisch, Melody die ganze Zugfahrt nach Hause nicht zu sehen. Sonst war sie immer mit mir in einer Kutsche gefahren, hat sich für eine Stunde zu uns gesetzt oder mich durch die Gänge zu ihren tausend Bekanntschaften geschleppt.

Auf der anderen Seite hatte ich viel Spaß. Wir alberten herum, aßen unzählige Schokofrösche und versuchten alle Namen von den Personen aufzuzählen, die dieses Jahr über Weihnachten im Schloss blieben.

An Weihnachten selbst herrschte eine sehr gespannte Stimmung zwischen meiner ganzen Familie. Es ging schon am Bahnhof los, als Mum uns abholte, um mit uns über das Flohnetzwerk nach Haus zu reisen. Saiph brabbelte ununterbrochen über die Schule, Jungs, ihre Freunde, Kimbers Tod (sie hatte zum Glück nicht mitbekommen, dass Shawn und ich sie gefunden hatten), ihren Nagellack, ihre Schminke und ihre Wünsche zu Weihnachten.

Ich blieb den ganzen Weg über stumm, auch als wir aus unserem Kamin in unser Wohnzimmer geschleudert wurden und Saiph sich sofort auf das Sofa schmiss, ihre Schuhe durch den Raum pfefferte, und anfing ihre Zaubererversion von "Home Sweet Home" zu singen.

Und selbst wenn ich etwas hätte sagen wollen, wäre ich nie über den zweiten Satz hinaus gekommen, denn Saiphs Version des Muggelsongs ging nur über vier Zeilen und sie holte nicht mal Luft, als sie fortfuhr und alles aufzählte, was "Hogwarts aber mal sowas von krass dringend upgraden" müsste.

Ich verzog mich auf mein Zimmer, machte mir jedoch nicht die Mühe meinen Rucksack auszupacken. Es befanden sich ohnehin nur leere Schokofroschverpackungen, die gesammelten Karten und meine Hausaufgaben darin. Das erste, was ich tat, war mich umzuziehen. Dad mochte es nicht, wenn wir in Muggelklamotten rumliefen, aber ich hielt sie für viel bequemer und weniger umständlich.

Es wurde nicht besser. Wenn mein Vater Zuhause war, konnte man die dicke Luft fast greifen. Ich wurde behandelt wie eben diese Luft. Einen Abend hörte ich meine Mutter mit Dad diskutieren, doch er drängte sie ab und brachte sie zum Schweigen.

Selbst wenn Dad gearbeitet hatte und somit nicht Zuhause war, herrschte die Spannung, weshalb ich meist oben in meinem Zimmer war, las, meine Hausaufgaben machte oder die Briefe meiner Freunde beantwortete.

Der Weihnachtsabend war komisch, Mum, Dad und ich schwiegen uns an, während Saiph wieder mal vor sich hin laberte. Diese Situation war mir unangenehm, noch unangenehmer als Slughorns Weihnachtsfeier oder mein Unfall auf dem Quidditchfeld.

Und das war komisch, denn ich befand mich unter den Menschen, die mich eigentlich am besten kennen sollten.

An Weihnachten war Saiph bereits um sieben Uhr wach, trommelte das ganze Haus zusammen und riss um halb acht ihre Geschenke auf. Während sie in ihrer Schminke, den Klamotten und den etlichen Schuhpaaren hätte Baden können, wurde mir gesagt, der Feuerblitz sei ein Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk gewesen und ich erhielt vier Bücher und ein neues Set Federn.

Mich interessierte das nicht wirklich, ich hatte mir ohnehin nicht mehr als die Bücher gewünscht.

Am späten Vormittag wurde das Haus dann voll. Jedes Jahr feierte die Familie meiner Mum zusammen und wir wechselten uns mit dem Gastgeben ab. Dieses Jahr war unser Haus angearscht, das war wohl so ziemlich das Einzige, worin Dads und meine Meinung übereinstimmten. Ich allerdings konnte im Gegensatz zu ihm nicht behaupten, ich müsste arbeiten und dann eigentlich mit meinen Freunden was trinken gehen.

Zu allem Überfluss zählten wir diesmal auch volle Anwesenheit und selbstredend waren somit auch Evan, Elay und Jules da. Sogar Professor Flitwick ließ sich kurz blicken. Ich sagte hallo, blieb zum Essen unten (ich wurde gezwungen) und verkroch mich die restliche Zeit in meinem Zimmer und las mein neues Buch.

Am Abend erreichte mich ein Brief von Shawn, den ich glücklicherweise entgegennahm, als ich mir was zu trinken holte. Hätte Saiph den Brief gefunden - ich wollte diesen Gedanken nicht zu Ende spinnen.

Er wünschte mir frohe Weihnachten und fragte, wann er denn kommen sollte. Noch am gleichen Abend, als fast alle weg waren, fragte ich Mum.

Zu meiner großen Überraschung - ich vermutete ihr schlechtes Gewissen für Dads Verhalten dahinter - erlaubte sie, dass Shawn Silvester mit uns feierte ("Ihr schlaft aber in getrennten Zimmern." - "Mum!") und ich schrieb Shawn direkt zurück.

Zuerst wollte ich ihm die Adresse unseres Kamins geben, dann fiel mir jedoch ein, dass er ja schon vor längerer Zeit seine Apparierprüfung bestanden hat. Daher schrieb ich einfach nur die Adresse unseres Hauses auf.

Die einzige Antwort, die ich erhielt, war ein Ort und eine Uhrzeit, ganz genau genommen der Spielplatz ein paar Straßen weiter und ein "ca. gegen 15 Uhr".

Also wartete ich zur genannten Zeit am genannten Ort auf Shawn. Er tauchte auf, wie aus dem Nichts, bereits um zwei nach drei.

"Oh, zum Glück", lauteten seine ersten Worte.

"Dir auch hallo", erwiderte ich frech.

"Ich hatte so Schiss, dass ich irgendwo anders lande", atmete er auf.

"Aha, und wo zum Beispiel?"

Ich biss mir auf die Unterlippe und lächelte. Es machte Spaß, Shawn zu Ärgern.

"Weiß nicht, irgendwo, wo nicht hier ist. Wer weiß, vielleicht bei der McGonagall im Vorgarten."

"Das wäre es gewesen, da wäre ich glatt eifersüchtig geworden, dass du dich ohne mich in Schwierigkeiten bringst", grinste ich.

"Dir auch hallo", lag es nun an Shawn und er schloss mich in eine Umarmung.

Sein Duft war stärker als sonst. Er roch nach einer Mischung aus einem typischen Männerduschgel und Nelken, wo auch immer die Nelken her kamen. Ich musste es mich eingestehen - ich liebte diesen Geruch.

Er ließ mich wieder los und plötzlich fiel mir auf, was mir so komisch vorkam. Es war ungewohnt, Shawn in normalen Klamotten zu sehen.

"Du siehst gut aus", schenkte ich seinem Outfit ein Kompliment. Wie ich merkte natürlich auch Shawn sofort, wie falsch das klang.

"Danke, ebenso", grinste er zweideutig und ich verdrehte die Augen.

"Ich meinte deine Klamotten. Das steht dir."

Es stand ihm nicht nur, es machte ihn verdammt sexy. Der Schulumhang kaschierte so viel, doch die enge schwarze Jeans, das hellgraue Oberteil und die dunkelblaue Jeansjacke darüber zeigten nicht nur seine Muskeln, sondern allgemein seine Körperform.

"Du siehst auch anders aus. Teddy hatte recht, als er sagte, dass du eigentlich voll der Strich bist."

"Ey!", beschwerte ich mich, meinte dabei aber eigentlich Teddy. Er dachte sich gerne Spitznamen für uns aus, seitdem er Headboy war.

Shawn stimmte in mein Lachen ein und legte seinen langen Arm um meine Schultern.

Gemeinsam liefen wir die paar hundert Meter zurück zu unserem Haus. Das Lächeln stand Shawn breit aufs Gesicht geschrieben, er schien unser Haus zu mögen.

Im Flur zeigte ich ihm, wo er seine Schuhe und seine Jacke ablegen konnte. Ich selbst streifte mir nur Nikes von den Füßen. Eine Jacke hatte ich nicht getragen, mein Pulli hatte seinem Dienst genüge getan. Anders als in Hogwarts fiel hier kein Schnee, wir bekamen nur gelegentlich pampigen Schneeregen, der sich in braunen Matsch verwandelte, zu Gesicht.

"Saiph und Skye sind oben ins Saiphs Zimmer", ließ ich Shawn beiläufig wissen. Ich hatte Shawn über Skyes Anwesenheit vorgewarnt, doch ihn störte es nicht. "Dad ist arbeiten, aber das weißt du ja, sonst wärst du nicht hier ... Mum müsste in der Küche sein ..."

Dad war auch kein sonderlich großer Fan von Silvesterabenden, dem aufwendigen Essen oder dem "peinlichen Muggelfeuerwerk". Er übernahm freiwillig die Tagesschicht der Büroarbeit und die Nachtschicht in der Streife.

Mum war nicht in der Küche. Ein Zettel auf der Arbeitsfläche ließ mich wissen, dass sie einkaufen gefahren war. Das freute mich, denn so konnte ich Shawn in Ruhe das Haus zeigen und ihn nicht gleich unter Druck setzten.

"Und das hier ist mein Zimmer", beendete ich die Tour, die bis auf das Schlafzimmer meiner Eltern und Saiphs Zimmer alles eingeschlossen hatte.

"Ich liebe dein Zimmer!", staunte Shawn und seine Augen bewegten sich schnell hin und her, um alles zu erfassen.

Ich liebte mein Zimmer auch, obwohl ich es nur bedingt hübsch fand. Nach meinem Geschmack befand sich etwas zu viel Naturholz im Raum. Wenn der Schreibtisch, die Bücherregale, der Kleiderschrank, die beiden Kommoden, das Bett und der Nachtschrank in den hellen Farben des Eschenholzes leuchteten, konnte einen das nach zehn Stunden verrückt machen.

Doch ich dachte, was Shawn meinte, waren nicht die Möbel, sondern die Art, wie ich mein Zimmer gestaltet hatte. Die unzähligen Bücher, die überall standen, lagen, vor sich hin staubten; die Bilder, die ich in Rahmen aufgestellt und -gehängt hatte, welche mich, meine Familie und meine Freunde zeigten; die Stapel Briefe, die unsortiert auf meinem Schreibtisch wucherten; und die vielen kleinen Schnickschnacksachen, die das Zimmer wohnlicher aussehen ließen.

Ich hatte aufgeräumt und trotzdem war es nicht ordentlich. Ich liebte Ordnung, aber halten konnte ich sie nur schwer. Was ein Rekord war, denn in meinem Zimmer befanden sich nicht allzu viele Sachen, überwiegend müllten auch meine getragenen Klamotten den Boden zu. Diese hatte ich alle sortiert und es sah deutlich besser aus, aber wie gesagt - nicht ordentlich.

"Erinnert mich ein wenig an mein Zimmer in Pickering. Dieses typische: 'Meine Eltern haben mein Kinderzimmer für mich eingerichtet und weil ich fast nie Zuhause bin, sieht es immer noch so aus, als lebe mein siebenjähriges Ich hier'."

Ich schmunzelte. Die Beschreibung traf mein Zimmer ganz genau.

Meine Mum kehrte vom Einkaufen zurück und sie und Shawn verstanden sich auf Anhieb. Er hatte ihr sogar Blumen mitgebracht, keine Ahnung, wo er die plötzlich hergeholt hatte.

"Ihr seht euch ähnlich", hatte er behauptet. "Ihr habt dieselben Augen ... und die gleichen winzigen Ohren."

Es wurde ein schöner Abend. Zumindest für mich, und ich dachte für Shawn auch. Nur Saiph war ein wenig grummelig. Sie hatte sich mit Skye gestritten, und zwar so heftig, dass Skye gegangen war. Ich hatte nichts dagegen, ich war ohnehin nicht Skyes größter Fan, und so bekam sie nicht mal mit, dass Shawn hier war.

Saiph ließ sogar ihre dummen Sprüche sein. Eigentlich hatte ich mindestens drei auf Shawn bezogene Kommentare erwartet, doch sie schien so eingeschnappt und mit sich selbst beschäftigt zu sein, dass sie meinen Besuch fast vollkommen ausblendete.

Das Essen war lecker, Shawn bedankte sich (meiner Meinung nach etwas zu oft, ich hatte das Gefühl, er pflegte nun ein besseres Verhältnis mit Mum als ich), und während Saiph sich in ihr Zimmer verzog und Mum die Küche aufräumte, setzten Shawn und ich uns ins Wohnzimmer und unterhielten uns. (Shawn wollte eigentlich beim Aufräumen helfen, aber da Mum Zauberei benutzte, hatte sie uns ins Wohnzimmer gescheucht ("Die Gäste räumen auf - soweit kommt es noch!")).

Die Zeit verstrich, Mum telefonierte mit ein paar Freunden, Saiph tauchte nicht auf und gegen elf entschuldigte Shawn sich, um auf die Toilette zu gehen.

Ich streckte mich und füllte unsere Gläser mit Kürbissaft auf, als ich ein Geräusch hörte.

Mum telefonierte immer noch mit ihrem Bruder, Saiph sang unüberhörbar zu ihrer Musik und Shawn war auf dem Klo - vor Schreck ließ ich das Glas fallen.

Es kam mit einem Klirren auf dem Boden auf, der klebrige Saft verteilte sich auf dem Parkett, doch das Glas blieb bis auf ein abgesplittertes Stück am Rand heile.

Es war die Haustür, die aufgeschlossen wurde, das Klimpern der Schlüssel, das Schlagen der Haustür und das Ablegen der Arbeitstasche auf der Kommode. Unüberhörbar, einzigartig, immer gleich.

Dad war Zuhause.

"Anne? Ich bin wieder da!", rief er aus dem Flur. Ich war wie gelähmt.

Ich müsste zu Shawn rennen, ihm sagen, er müsste sich verstecken oder besser sofort verschwinden. Ich müsste das Glas aufheben und den Saft schnell aufwischen, ich müsste die Kissen aufschütteln, damit man Shawns Abdruck nicht erkannte, ich müsste so vieles tun, doch ich konnte mich nicht bewegen.

Ich stand einfach nur da, starrte wie gebannt auf die Tür und wusste, dass ich nun sterben würde. Im übertragenen Sinn.

Die Tür öffnete sich.

"Es sind plötzlich alle krank, keine Ahnung, was da los ist. Die Schichten haben sich verschoben, ich muss morgen früh raus und in zwei Tagen länger arbeiten! Ich - "

Er stockte, die Schlüssel, welche er auf den Tisch legen wollte, schwebten in der Luft und wurden nur von seinem einen Finger am Schlüsselring getragen.

"Was riecht hier so?", fragte er barsch und ich wusste, dass ich antworten sollte, auch wenn die Frage mehr so klang, als spräche er mit sich selbst. Wie gesagt, ich wurde behandelt wie Luft.

"Kassy?"

Nein, Shawn, verdammt, nicht jetzt!

"Ist alles in Ordnung? Ich habe ein Klirren ge... Oh, hallo, Sie müssen Mr. Bole sein. Ich bin - äh Shawn. Shawn Mendes."

Shawn war beinahe in Dad rein gelaufen und hielt ihm nun die Hand hin. Dad starrte nur an Shawn hoch, welcher ihn in fast einem Kopf überragte.

Ab dann verlief für mich alles nur noch in Zeitlupe und obwohl ich jede Sekunde langgezogen vor mir sah, wusste ich danach kaum noch etwas. Die Angst radierte alles aus.

Dad kam auf mich zu, ich duckte mich weg. Er hielt mich fest. Ich riss mich los, es half nichts. Seine flache Hand fand den Weg in mein Gesicht. Es brannte.

Tränen in meinen Augen, doch ich schluckte den Schmerz runter. Ich würde nicht weinen, diesen Triumph gönnte ich ihm nicht.

Ich trat ihm gegen das Schienbein. Doch ich hatte nur Öl in die Flamme gegossen. Die andere Hand schloss sich fest um meinen Oberarm, quetschte ihn, trieb mir mehr Tränen in die Augen. Er schüttelte mich durch, mein Genick knackte.

Ich wimmerte, versuchte mich immer wieder loszureißen. Shawn war im Begriff, mit zu helfen, da schnellte Dads Ellbogen nach hinten, um für einen weiteren Schlag auszuholen. Direkt in Shawns Gesicht. Was er traf, konnte ich nicht sehen.

Dad schrie mich an, es waren die üblichen Vorwürfe; ich kannte sie alle und verstand doch kein einziges Wort.

Ich knickte um, mein Gewicht wurde von Dad an meinem Arm gehalten, es tat weh. Ich schrie. Dad ließ mich los, ich fiel auf dem Boden und wollte wegkriechen. Der Tritt in die Seite, gegen den Rippenbogen. Ich brüllte Shawn an, er solle verschwinden. Aus meinem Mund kam nur ein leises Flehen.

Ich versuchte lauter zu reden, aber ich verschluckte mich und hustete. Noch ein Tritt. Ich würgte.

"Verschwinde! Geh!", krächzte ich, doch wie immer hörte Shawn nicht auf mich.

Diesmal war ich ihm jedoch dankbar, als er mich einfach umarmte und mit mir disapparierte. Sonst hätte mich Dads nächster Schlag womöglich nicht nur körperlich zerbrochen.

ϟ ϟ ϟ

Darf man das als Cliffhanger zählen? Bitte danke :D

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich zu diesem Kapitel sagen soll. Hat's euch gefallen?

Wie fandet ihr Silvester, bevor Kassys Dad nach Hause gekommen ist?

Oh, und von einer Skala von eins bis zehn, wie sehr hasst ihr ihn jetzt?

Neundreiviertel? Der Witz war schlecht, sorry. Ich halte schon meine Klappe.

Danke für eure Geduld, ich hoffe, dass Wattpad sich jetzt für die nächste Zeit eingekriegt hat. Dann sollten die Updates wieder regelmäßig kommen.

Vielen Dank auch für eure Untersützung, es freut mich so sehr, wie immer mehr Leser dazu kommen und die ganzen Kommentare, die ihr mir immer hinterlasst, motivieren mich ungemein.

Bis demnächst, Amelie :)

Next Update ⥋ 28.01.2018 (Sunday)

[24.01.2018]

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