Kapitel 15
Thomas pov.
Ich konnte nicht anders, als seinen Kuss zu erwidern und sass nun richtig in der Scheisse.
,,Was hast du gesagt? Du hast mich geküsst, weil du zu viel getrunken hattest?"
Er sah mich lächelnd an und ich hatte verloren. Nun wusste er es und etwas anderes konnte ich auch nicht behaupten.
,,Dylan, es-das mit uns kann es nicht geben", fing ich an und Dylan musste mich unterbrechen. Es gefiel ihm gar nicht, dass ich das sagte.
,,Wieso nicht?", fragte er stirnrunzelnd und ich seufzte. ,,Ich kann niemandem sagen, dass ich schwul bin. Das kann ich nicht." Ich stand auf und kratzte mich am Hinterkopf. Irgendetwas musste mir doch einfallen, aber ich hatte nur Gedanken an den Kuss.
Es gab keine Ausrede dafür. Ich hatte ihn erwidert.
,,Wieso kannst du das nicht?", fragte er und ich ging die ganze Zeit hin und her.
,,Wenn meine Elters das erfahren, dann werden sie denken, dass ich abnormal bin. Ich könnte mich in der Schule nicht mehr blicken lassen." Dylan sah mich wütend an. ,,Das denkst du über Schwule? Wieso kann ich all die Dinge, die du anscheinend nicht kannst, wenn andere dein Geheimnis erfahren? Kleo weiss es doch auch, hatte sie denn so reagiert, wie du es von allen anderen erwartest?"
Kleo war anders. Sie war meine beste Freundin. Sie hatte mich verstanden.
,,Nein, das hat sie nicht. Sie hatte auch Verständnis, aber meine Eltern werden dieses Verständnis nicht haben."
Dylan stand nun auch auf und legte seine Hände auf meinen Schultern. Er zwang mich ihn anzusehen.
,,Thomas, ich liebe dich und irgendwie denke ich, das du das auch tust. Natürlich nicht dich selber aber mich." Er musste grinsen, eher er weiterfuhr.
,,Ich erwarte nicht von dir, dass du es in die Welt hinausschreist oder sonst was. Im Moment will ich nur mit dir zusammen sein und keine weitere Minute damit verschwenden, es nicht zu sein. Du musst auch jetzt niemandem sagen, dass du schwul bist, aber glaube mir, es wird eine Erleichterung sein, wenn du es tust und deine Gefühle nicht mehr unterdrückt sind."
Gerne würde ich ihm glauben schenken, aber ich konnte es nicht. Es wäre immer noch eine Katastrophe für mich sich zu outen.
,,Ausserdem könntest du dann dieses Gefühl wann du willst spüren." Er kam mir näher und ich wurde wieder nervös. Meine Atmung beschleunigte sich und Dylan legte seine Lippen auf meine.
Er musste in den Kuss hinein grinsen.
Dieses Gefühl, was ich bei Dylan empfand, hatte ich noch nie bei jemanden anderes empfunden. Es war eine totale Achterbahnfahrt.
Er löste sich und ich wollte eher weitermachen.
,,War das nicht schön?", fragte er und immer noch, war er so nahe an mir, dass ich sein Atmen auf meinen Lippen spürte.
,,Ja, das wars", gab ich zu. Jemand klopfte an der Tür und ich schreckte einen Schritt zurück.
,,Beruhig dich", grinste Dylan und er öffnete die Tür. ,,Ja Mom?" Ich holte mein Handy aus der Tasche und darauf waren fünf verpasste Anrufe von Kleo und drei von meiner Mom.
,,Wieso bist du nicht in der Schule? Mach dich schleunigst auf dem Weg!" Sie sah mich im Raum und sah uns verwirrt an. ,,Dein Freund kann sich auch beeilen!"
Hoffentlich glaubte sie nicht, dass wir zusammen waren.
,,Ja, Mom, ich beeile mich." Er machte die Tür zu und nahm seine Tasche. ,,Wir fahren nich zu dir und holen deine Sachen." Ich nickte leicht und musste einfach sicher gehen. ,,Sie denkt doch nicht, dass wir zusammen sind oder?"
Dylan gab ein genervtes Stöhnen von sich. ,,Nein, denkt sie nicht."
Wir stiegen in Dylans Auto und fuhren schnell zu mir. Ich holte meine Schultasche und die ganze Autofahrt dachte ich über eine Ausrede nach.
,,Sind wir eigentlich zusammen?", fragte Dylan und getraute sich nicht einmal mich anzusehen. Er hämmerte leicht mit seinen Zeigefinder auf dem Lenkrad. Dylan war nervös.
Wollte er es so sehr? Was war so spannend daran, mit mir zusammen zu sein?
,,Ich kann dir das nicht beantworten. Ich will, aber ich will auch nicht den anderen sagen, dass ich schwul bin. Das kannst du vergessen."
Dylan parkte sein Auto und seufzte. Er fuhr sich durch die Haare und nickte.
,,Dann halt eine Beziehung, von der niemand weiss?" Ich sah Dylan stirnrunzelnd an. ,,Denkst du denn, dass du das kannst? Ich denke nicht, dass du der Typ bist, der gerne eine heimliche Beziehung führt."
Er zuckte leicht die Schultern und stieg aus. Ich tat es ihm gleich. ,,Ich kann es versuchen", meinte er und wir gingen in das Schulgebäude.
,,Sehen wir uns in der Mittagspause?", fragte ich und er nickte leicht. Ich drehte mich um und ging, aber Dylan war nicht zufrieden.
,,Tommy, du hast nicht geantwortet", rief er mir hinterher. Ich musste grinsen, als ich den Namen Tommy hörte.
,,Ja", antwortete ich, ohne mich umzudrehen und verschwand.
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