92. Kapitel

Hey ihr Lieben!😊💕
Es geht nach einen Tag Pause mal wieder weiter. Wieder etwas länger, nur das stört euch ja bestimmt nicht. :D
Viel Spaß beim Lesen.🙊❤

Lina's Sicht
 
"NEIN!!! TY, NEIN! I-ICH LIEBE DICH!", schrie ich durch den Spalt der Tür, die sich daraufhin schloss. Nein, was machen sie mit ihm? Wo wollen sie mit ihm hin?? Alejandro hielt mich noch immer fest umschlungen und reagierte auf meine Tritte nicht. Immer mehr und kräftiger versuchte ich mich zu wehren, doch erfolglos.

"Wieso? Wieso machst du das? Hast du denn gar kein Gewissen?", fragte ich verweint Alejandro, ich dachte eigentlich das er anders sei. Immer war er total lieb und freundlich zu mir, doch jetzt erkenne ich ihn nicht mehr wieder. Er hat mir doch damals auch geholfen, warum hat er es denn da getan? Jetzt scheine ich ihm doch auch nicht zu interessieren. "Lina, ich kann nichts dafür! Ich MUSS das tun verstehst du?! Auch wenn ich es nicht will! Ich bin dazu gezwungen! Loyalität bedeutet Fernando alles.", flüsterte er so leise, das nur ich es verstehen konnte.
 
"Aber weißt du was hier vor sich geht? Alejandro, ich wurde von Jake über Jahre hinweg misshandelt und er hat versucht mit mir zu schlafen. Er hat mir nur wehgetan, mir das Leben zur Hölle gemacht, hätte ich damals nicht so schnell reagiert, dann hätte er mich vielleicht umgebracht. Wie kannst du das jetzt unterstützen?!"
 
Er schloß kurz die Augen und atmete tief durch. "Scheiße, Lina nein, so genau wusste ich es nicht! Es tut mir so leid, was du durchmachen musstest. Du weißt das ich dich mag, nie im Leben hätte ich gewollt das dir soetwas wiederfährt. Nur wie soll ich dir helfen?", fragte er verzweifelt und sah mich betroffen an. Ich weiß, dass er anders als all die anderen ist, die hier versammelt sind. Ihnen ist alles egal, doch ihm nicht, er hat noch ein Herz, nur er ist in der Zwickmühle.
 
"Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wie du mir helfen kannst. Weißt du vielleicht wo sie Tyler hinbringen? Sie tun ihm doch nichts oder? Sag mir das sie ihm nicht wehtun!"
 
"So wie ich es mitbekommen habe, fahren sie wieder zu diesem verlassenen Gebäude, wo er schon einmal war. Viel mehr weiß ich nicht, nur das Fernando ihn mit seiner Schwester dorthin gelockt hat. Sonst hätte er Tyler nicht von dir weg bekommen. Soweit ich weiß, ist mit ihr aber alles in Ordnung, er hat mir versprochen keine kleinen Kinder dort mit rein zuziehen. So ist er nicht.", sagte er überzeugt. Als er Lizzy's Namen erwähnte wurden meine Tränen umso mehr. Wie kann er die Kleine da reinziehen, ein kleines unschuldiges Mädchen, welches schon ihre Mutter verloren hat. Ich hasse ihn! Sie alle!
 
"Ach nein, wie ist er dann? Er ist ein eiskaltes Arschloch, Alejandro! Er schreckt vor nichts zurück! Wusstest du, das er von alles wusste? Von allem was Jake mit mir gemacht hatte? Nein, das wusstest du bestimmt nicht." Ich hab so eine schreckliche Angst, nicht um mich, sondern um Tyler. Angst, das sie ihm nur wegen mir etwas antun! Ich muss zu ihm!
 
"Lina, wie gesagt ich wusste nichts. Ich weiß, das Fernando ein Arschloch ist. Denkst du ich bin freiwillig hier? Sicherlich nicht. Ich wurde hier hinein geboren, verstehst du? Mein Vater gehörte ihnen an, ich als Nachkomme war dann der nächste. Ich hatte keine Wahl. Ich wollte studieren, weit weg von dieser Stadt, die Welt sehen, doch nein! Ich muss jeden Tag diese Scheiße mitmachen, im Lokal arbeiten, ich wollte ein anderes Leben. Ein eigenes, doch meins wird immer von ihm bestimmt sein. Ich bin kein eigener Mensch, Lina ich mach das nicht freiwillig, wie gesagt." Seine Worte trafen mich. Nie hätte ich gedacht, das er dazu gezwungen wurde. Er tut mir leid, er hätte auch ein anderes Leben verdient. Studieren, reisen, eine tolle Frau irgendwann Kinder. Einfach das er sein eigenes Leben, nach seinen Wünschen leben kann, wieso muss er dazu gezwungen werden? Warum kann Fernando ihn nicht gehen lassen? Es gibt doch soviele die freiwillig einsteigen.

"Du musst mich loslassen, Alejandro. Ich muss irgendwie zu Tyler kommen.", sagte ich entschlossen und sah ihn hilfesuchend an. Er rang mit sich selbst. Es war nicht leicht für ihn. Er wollte mir helfen, das sah man ihn an.

"Okay Lina, aber nicht sofort. Wir müssen erst sehen, wer weg ist und wer noch hier ist." Als er das sagte, schluckte er schwer. Er hat sich entschieden, mir zu helfen.

"Danke.", flüsterte ich leise und lächelte ihn mit voller Dankbarkeit an. Er erwiderte mein Lächeln und lockerte den Griff.

Nach kurzer Zeit wurde die Tür auch schon geöffnet. Jake, Karin und einige von Fernandos Leuten traten ein. Jake kam auf mich zu und blieb vor mir stehen. Er lächelte mich einmal an, bevor er ausholte und mir mit voller Kraft ins Gesicht schlug. Alejandro der mich festhielt, fuhr erschrocken zusammen, mich allerdings hatte es nicht überrascht, da ich es gewohnt bin.

Ich spürte die Hitze in meiner Wange und schloss für kurze Zeit die Augen und versuchte die Tränen zurück zuhalten.

"Fühlst du dich überhaupt nicht dreckig, ein Mädchen zu schlagen?? Wie kann man nur. Mieses Schwein.", knurrte Alejandro und sah ihn verachtend an. Jake lachte nur über sein Kommentar und ging nicht weiter darauf ein. Er wusste das sich seine und Fernandos Leute nie gegen ihn stellen durften.

"Du hast deinen kleinen Freund also alles erzählt ja?", fragte er immer noch grinsend nach. Was hat er davon?

"Tyler hat mit eigenen Augen gesehen, wie du mich in der Küche geschlagen hast. Spätestens da, hätte er gewusst was du für einer bist."

"Ach hätte er das? Das nützt ihn jetzt sowieso nichts mehr.", sagte er lachend und sah mich provozierend an.

"Lasst ihn da raus! Du Arschloch, er hat nichts mit.alldem zu tun!! Du musst bestraft werden, niemand anderes!" Der Hass gegenüber ihm, war unendlich. Ich verabscheue diesen Mann so sehr!

Das schreckliche ist, die Angst das sie Tyler etwas antun, vor allem nach seinen Worten eben. Ich muss da hin!

"Ich zeig dir, wer hier bestraft werden muss.", grinste er und in der nächsten Sekunde schlug er mir auf dem Mund. "Vielleicht hilft das, das du das Maul hälst, das hättest du viel eher halten sollen! Ich hätte dir die Zunge raus schneiden sollen." Während er sprach, schlug er immer wieder in mein Gesicht. Es brannte höllisch und meine Lippe war auf geplatzt. Ich schmeckte Blut. Mit geschlossenen Augen versuchte ich die Schläge standzuhalten und nicht um zufallen. Ich musste jetzt stark bleiben, für Tyler. Das nächste was ich spürte, war ein Tritt in die Magengrube. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich krümmte mich, vor Schmerzen. Wäre Alejandro nicht hinter mir, wäre ich auf dem Boden gefallen.

Er hielt mich fest und half mir wieder Halt zu finden. Er flüsterte mir zu, das er das viel länger nicht mehr aushält ohne ihn umzubringen. Doch Alejandro muss sich zusammen reißen, hier sind noch zu viele und es hätte Konsequenzen für ihn, würde er dazwischen gehen. Er ballte die Hände zu Fäuste und versuchte sich zu beruhigen.

Nachdem ich wieder einigermaßen aufrecht stand, wurde ich auch schon an den Haaren nach vorne gerissen und mit dem Gesicht voran auf die Tischplatte geknallt. Das pochen und rauschen in meinem Kopf wurden immer stärker und unerträglicher. Doch es half nichts, es war noch nicht vorbei. "Na gefällt dir das, kleine Schlampe?", schrie er lachend und wiederholte es noch einmal. Wieder knallte er meinen Kopf mit einem lauten Knall auf die Platte. Gott, es tut so sehr weh. "Sieht er alles?", fragte er in den Raum und ein anderer antwortete mit ja. Es dauerte kurz, bis ich begriff worum es ging. Einer der anderen Männer filmte alles mit seinem Handy und es stellte sich heraus, das Fernando live zusieht. Ob Tyler es auch sah? Ob er ihn auch dazu zwang es sich anzusehen? Ich hoffe nicht!

"Mach sie an.", wies er einen anderen Typen an. Ich hörte Schritte durch den Raum, und dann ein kurzes Klicken. Weiteres nahm ich nicht mehr wahr, da mir mit einem harten Gegenstand ins Kreuz geschlagen wurde, sodass mir kurz die Luft wegblieb und ich vor Schmerz auf keuchte. Das passierte noch einige Male, doch nicht nur am Kreuz er schlug mir damit auch auf die Schulter, meinen Hintern und immer wieder auf meinem Rücken. Ein Schlag damit, auf meinem Kopf ind augenblicklich wurde alles schwarz.

Ich muss für einige Sekunden oder Minuten nicht bei Bewusstsein gewesen sein, denn als ich meine Augen versuchte zu öffnen, wurde ich gerade zum Herd gezogen. Als ich kapierte, was er vorhin mit mach sie an, die Herdplatte meinte, war es schon zu spät. Er riss meinen Arm zu sich und drückte ihn mit aller Kraft auf die Platte. Ich schrie auf vor Schmerz und versuchte ihn mein Arm zu entreißen, doch er war zu kräftig und ich zu schwach. "Lecker riech mal, verbrannte Haut.", lachte er und streckte seine Nase in die Luft. Mir wurde bei dem Geruch sofort übel und mein Magen zog sich zusammen. Wie schrecklich kann ein Mensch nur sein?

Der Schmerz war unerträglich, als stünde mein Arm in tausend Flammen. Endlich lockerte er seinen Griff und ich schaffte es meinen Arm von der Platte zu ziehen. "Uuuuuund jetzt mal das Gesicht.", kündigte er mit voller Vorfreude an. NEIN!!! Das nicht!! Das Adrenalin welches ich verspürte, ließ mich die Schmerzen etwas vergessen.

"STOP!", ertönte auf einmal Alejandros Stimme hinter uns. Jake konnte nicht so schnell reagieren, denn Alejandro stieß ihn von mir weg und Jake landete mit der rechten Wange auf der heißen Herdplatte. Jake schrie auf, und das war mein Zeichen, ich rannte aus der Küche, und kam bis zur Haustür. Bis mich eine Hand festhielt. Es war Karin. "Geh da wieder rein!!! Du bleibst hier, hörst du??? Du bekommst was du Verdienst, also geh da wieder rein!, sagte sie zornig und wollte mich wieder ins Haus zerren. Sie schaffte es nicht, doch auch ich bekam ihre Hand nicht ab.

Alejandro kam dicht von den anderen aus der Küche gestürmt. Er rannte auf uns zu und riss Karin von mir weg. "LOS!", schrie er mir zu und ich rannte zum Wagen. Ich verriegelte die Türen und startete den Motor. Erst als ich vom Hof fuhr, bemerkte ich die schrecklichen Schmerzen, vor allem den in meinem Arm.

Alejandro, hat für mich alles aufs Spiel gesetzt. Und ich habe auch noch an ihm gezweifelt. Das was er gerade für mich getan hat, das kann ich nie wieder gut machen. Er hat erst Jake, dann Karin und auch noch die anderen beiden Männer von mir ferngehalten. Er ist ein toller Mensch. Er hat ein großes Herz und ich werde ihm auf ewig dankbar sein!

Die Schmerzen waren inzwischen unerträglich und ich hoffe, das ich es schaffe dort anzukommen. Die Zeit läuft davon und Tyler braucht mich. Ich muss es schaffen!



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