45. Kapitel

Lina's Sicht

Ich wachte gerade auf, ich muss wohl eingeschlafen seim, während des Films. Da ich keine Uhr in meinem Zimmer hängen habe, griff ich zu meinem Handy. Ein Blick auf die Uhr, verriert mir das es kurz nach Mitternacht war. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich habe irgendwie so ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch, was ich sonst immer nur hatte, wenn Jake auf mich zukam, oder ich schlimmes ahnte. Nur Jake war nicht da, er ist zu seinem Bruder gefahren, mit meiner Mutter und sie kommen erst Mitte nächster Woche wieder. Ja ich weiß, ich habe eine fürsorgliche Mutter, die sich mit ihrem Macker verpisst gleich nachdem ihre Tochter von ihm hingerichtet wurde und es ihr ziemlich schlecht geht. Ist doch toll, seine Tochter alleine zulassen, obwohl noch sonst etwas durch meine Verletzungen hätte passieren können. Sie liebt mich wirklich..Nicht.

Ich sah gerade, dass ich eine Nachricht von Tyler hatte. Ich öffnete sie, obwohl ich es zuerst gar nicht wollte.
Als ich mir die Nachricht durch gelesen habe, kamen einige Fragen auf. Was meint er, damit das er Darren ablenken wollte? Warum? Wo wollte er hin, dass Darren es nicht wissen sollte? Es kann nicht damit zusammen hängen, dass er wieder auf Lizzy aufpassen musste und nur eine Ausrede brauchte, Tyler hat mir am Freitag noch gesagt, dass sie bei einer Freundin übernachtet, also kann es das nicht sein. Aber wohin ist er dann, dass keiner ihn folgen sollte?? Darren sollte nichts wissen, also kann er mir auch nicht weiterhelfen. Ich schrieb noch einige Male Tyler, doch er antwortete nicht, die Nachrichten wurden zwar versendet, aber er hatte kein Internet an, also schrieb ich SMS doch auch darauf antwortet er nicht. Als nächstes wählte ich seine Nummer und rief an. Doch es klingelte nicht! Es war aus! Scheiße, warum was macht er bloß?? Dann fiel mir Kyle ein. Ich wählte hastig seine Nummer und rief ihn an. Nach zwei Mal klingeln, nahm er auch schon ab.

"Lina, was ist los??"

"Kyle, es tut mir leid, euch zustören, aber ich mache mir Sorgen un Tyler!"

"Du störst nicht Lina! Außerdem schläft Caithy. Also, was ist los? Warum machst du dir Sorgen um Tyler?"

"Er..er war mit Darren im Club..nun ja, ich war sauer auf ihn und dann hat er mir geschrieben, dass er es nur als Ablenkung getan hat, damit Darren denkt das er mit einem Weib verschwindet, obwohl das nicht so ist. Weißt du, wo er sein kann??"

"Oh mein Gott NEIN!!!! NEIN, fuck!!! Ich wusste es! Er hat sich wahrscheinlich mit Fernando getroffen, den Anführer der Les Tipos Duros ! Man kacke, ich hab es versaut!! Ich dachte, es wäre morgen, darum wollte ich auch schon morgen früh zurück kommen! Scheiße Lina, ich habe es vermasselt. Ich habe ein Gespräch mitbekommen, wo er mit einen von denen telefoniert hatte, da hieß es Sonntag Abend! Ich wollte hinterher fahren, ich Idiot hätte mir denken müssen, dass es vielleicht eine Verarsche war!"

"Ky -ky- Kyle..wer sind diese Les Tipos Duros?? Wie -wie kann ich ihn finden?? Kyle, wo ist er??? SAG es mir!!"

"Scheiße, Lina ich weiß es nicht!!! Ich überlege schon!"

"I -i -ich m-m-melde mich, wenn -wenn ich i-i-ihn gefunden ha -habe! Mir f-fällt da etwas e- ein! Ich l -leg jetzt auf."

Dann war die Leitung tot. Ich konnte kaum noch sprechen, es war nur noch ein Schluchzen. Ich weinte und Kyle, hat es mitbekommen, er selbst klang auch ziemlich mitgenommen, kein Wunder, er gibt sich die Schuld. Ich darf jetzt keine Zeit mehr verlieren! Tyler steckt in Schwierigkeiten. Ich dachte nach, Les Tipos Duros als Kyle es aussprach, kam mir dieser fucking Name schon irgendwo her bekannt vor. Doch nur woher?!

Dann fiel es mir wieder ein! Alejandro, unser Koch im Lokal! Er hatte es mal erwähnt, als ich ihn auf sein Tattoo angesprochen habe! Er meinte, dass das jeder aus seiner Gang hat. Ich fragte ihn, welche Gang und da hat er diesen Namen genannt! Ja genau! Das war der Name!

Es war keine Zeit dafür, mich noch zu schminken, oder sonstiges. Ich zog mir meine graue Jogginghose an, dann nahm ich mir den ersten dünnen Pullover raus, den ich finden konnte. Tyler hatte seinen schwarzen Hoodie hier am Freitag liegen lassen, ich zog ihn mir noch schnell über und rannte die Treppen runter.

Mit zittrigen Händen, steckte ich den Schlüssel ins Zündschloss und fuhr davon. Es war ein Risiko, in diesem Zustand zufahren, doch das ist mir jetzt scheiß egal! Tyler ist mir wichtiger!
Ich fuhr auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums und rannte auf das Lokal zu, ich stürmte in die Küche und war froh, das es heute am Samstag ober besser gesagt Sonntag früh noch geöffnet hatte.
Alejandro blickte mich an.
"Lina, was ist mit dir los?? Du siehst aus, als hättest du einen Zombie gesehen."
Ich ging auf sein Kommentar nicht drauf ein und versuchte zu sprechen.
"Wo finde ich Tyler?? Alejandro, sag es mir, bitte!" Er schien kurz zu überlegen, bevor er sprach.
"Lina, ich weiß nicht ob ich dir das sagen kann." Er schürzte die Lippen und dachte noch immer angestrengt nach.
"DOCH! Alejandro, sieh mich an!! Du kannst es mir sagen, bitte!!! Niemand wird erfahren, dass ich es von dir wusste, versprochen! Falls es rauskommen sollte, dass ich Tyler gefunden habe, dann sag ich einfach, das ich eine Nachricht von ihm erhalten habe, wo er ist! Also bitte, SAG es! Es hat keine Konsequenzen für dich, versprochen!"
Vor Verzweiflung kämpfte ich gegen die Tränen, es gelang mir, sie noch zurück zuhalten.
"Mierda! Okay, ich sag es dir, aber nur weil ich dich gerne habe!! Scheiße ich versteh nicht, warum ich das tue! Verzweifelt rauft er sich die Haare, bevor er mir dann endlich die Adresse nannte und ich sie im Handy eingab.

Mein Handy navigierte mich immer weiter, aus der Stadt raus, nur was mache ich, wenn Alejandro mir einfach eine falsche Adresse gegeben hat? Einfach nur, um mich loszuwerden..ich kann es nicht wissen, ich muss jetzt einfach vertrauen. Was anderes bleibt mir nicht übrig. Doch ich hörte auf, daran zu Zweifeln, als die Straßen menschenleer und kaum noch Häuser zusehen waren, hier wohnt keine Menschenseele mehr! Ich wusste gar nicht, das so ein Stadtteil in unserer Stadt existierte. Es ist wie ausgestorben.
Eine kurze Zeit lang, kam dann nichts mehr, nur noch Sträucher, hochgewuchertes Gras und kleine Bäume, sowie Teile einiger Ruinen. Doch dann erblickte ich geradeaus, ein verlassenes Gebäude. Es sah so spooky von hier schon aus, dass mein Körper nun noch mehr begann zu zittern.
'Lina, reiß dich zusammen, du musst da rein! Für Tyler!'
Meine innere Stimme, hatte recht und ich gehorchte ihr. Ich stieg aus und ging auf das Gebäude zu, als ich Tyler's Auto entdeckte. Scheiße! Er muss wirklich hier sein!

Nun lief ich schneller zum Eingang und riss die Tür auf, ohne zu zögern, betrat ich den langen dunklen Flur. Ich schaltete die Taschenlampe meines Handy's ein und versuchte mich fort zu bewegen, Gott ist das gruselig hier drin. Wo ist er bloß? Jeder Schritt, ist schwer den och mache, wo ist er bloß? Och will nicht mehr alleine sein!

Dann hörte ich ein leises Husten. Es muss von Tyler sein! Schnell lief ich weiter den Gang entlang und bog in den Raum ab, wo es herkommen musste. Mir stockte der Atem und ich musste mir die Hand vor dem Mind halten, um nicht laut los zuschreien. Tyler lag auf einem Op-Stuhl, festgebunden. Alleine dieser Stuhl, sah schrecklich aus, aber ihn darauf zusehen, lässt das ganze noch schrecklicher wirken. Ich lief zu ihm und der Anblick, ließ mir die Tränen in die Augen steigen. Tyler hatte überall Blut, sein Gesicht sah schrecklich und zu geschwollen aus, was haben diese Wichser bloß getan? Wie konnten sie das Gesicht von diesem wunderschönen Jungen, so verunstalten? Ich blicke in sein schmerzverzehrtes Gesicht. Alleine zusehen, was er für Schmerzen hat, tut mir höllisch weh. "T-ty, wa wa-was haben sie nur m-mit dir ge-ge-gemacht?" Schluchze ich und streiche ganz sanft mit meinem Daumen, über seine angeschwollenen und auf geplatzten Lippe, diese Lippe, habe ich noch vor einigen Tagen geküsst und jetzt sind sie so kaputt. "Lina? Wa-was machst du h-hier? Es t-tut mir s-so lei-leid." Ich erschrak, als ich seine Stimme hörte, er sprach so leise und so gebrochen. Ich hasse diese Pisser! Ich hasse sie!!!

"Schschsch! Sag nichts mehr, honey. Was haben diese Schweine nur mit dir gemacht. Ich mach dich lose,ja? Und dann bringe ich dich hier raus." Er versucht zulächeln, doch scheiterte daran.
"I-ich habe dich nicht ver- verdient." Flüsterte er und wieder versetzte es mir einen stechenden Schmerz im Herz, bei dem Klang seiner Stimme. "Ich habe gesagt, du sollst nicht reden. Es tut doch weh, also bitte hör auf. Ich kann das nicht sehen, wenn du noch mehr Schmerzen hast. Wir klären, dass später jetzt bring ich dich erstmal hier raus."

Ich versuchte ihn so sanft es geht los zubinden. Dann legte ich beide Arme um seinen Rücken und versuchte ihn zu stützen, dass er sich hinsetzen konnte. Natürlich bereitete es ohm große Schmerzen. Es tut so, so weh ihn SO zusehen.

Als ich es endlich geschafft habe, ihn auf die Beine zu bekommen. Er versuchte sein Gewicht nicht zu sehr auf mich zu verlagern, doch das klappte nicht. Er stützte sein ganzes Gewicht auf mich ab, sein Arm lag auf meine Schulter und ich hielt ihn mit beiden Armen um die Taille. Ich versuchte so gut es geht, vorwärts zukommen, was sehr schwer war. Ich nahm alle Kraft zusammen, die ich besaß. Letzendlich schafften wir es zu meinem Auto zu gelangen. Ich half ihn auf dem Beifahrersitz und beeilte mich, -nachdem ich mich auch rein gesetzt habe, so schnell es geht von diesem Scheißort zu verschwinden. Tyler hatte starke Schmerzen und dann sank sein Kopf auf meine Schulter.

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