27. Kapitel
Tyler's Sicht
Es überraschte mich, dass Lina sich freiwillig und ohne jegliche Wiederworte ins Auto setzte. Ich kramte in ihrem Kofferraum ihren Verbandskasten heraus und ließ mich dann neben ihr auf dem Beifahrersitz nieder.
Sie hatte eine dunkelblaue Klettbinde um ihren Arm gewickelt, die ich versuchte vorsichtig ab zu wickeln. Als ich sie dann endlich ab hatte, nahm ich die mit Blut voll getränkten Kompressen herunter. Doch als ich die Wunde sah, musste ich schwer schlucken. Mir war schon bevor ich die Binde ab machte bewusst, dass es eine etwas größere Wunde sein musste, dem ganzen Blut nach zu urteilen.
Doch die Wunde auf ihrem Arm, sah nicht nach einem Sturz aus!
Ich bin auch schon oft gestürzt, doch so eine Wunde habe ich bei noch keinem von einem Sturz gesehen. Außer man fällt auf ein Messer oder einen anderen spitzen Gegenstand.
Durch die Streitereien und Schlägereien, durch die Gang habe ich schon die ein oder andere Verletzung gesehen und ihre sah verdächtig danach aus, als hätte ihr jemand mit etwas spitzem in den Arm gestochen, mit was auch immer.
Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sie damit zu konfrontieren.
Vorsichtig tupfte ich ihr das Blut ab und legte zwei saubere Kompressen über ihre Wunde. Als nächstes band ich ihr noch eine neue Binde rum und machte diese fest.
"Falls noch etwas ist und es sich entzündet, dann musst du aber zum Arzt. Versprichst du mir das?"
Als ich ihr den Arm verbunden habe, sah sie nur aus dem Fenster und erst als ich damit fertig war und mit ihr sprach, wandte sie ihr Gesicht wieder mir zu und nickte. "Ja, das werde ich. Versprochen."
Ich glaubte nicht daran.
"Ich hoffe es, morgen guck ich mir die Wunde noch einmal an und wenn sie sich dann entzündet hat, dann bring ICH dich zum Arzt. Da ist es mir scheiß egal, ob du freiwillig mit kommst oder ich dich dort hintragen muss."
Sie war verwundert über meine Sorge um sie, ich selbst war es ja auch.
"Alles klar." Erwiderte sie mit einem Lächeln. Ich verabschiedete mich von ihr und stieg aus.
Als ich nach Hause fuhr, hatte ich noch immer ihre Wunde vor Augen. Doch woher hat sie die? Stammt sie vielleicht von diesem Typen, der sie belästigt hatte? Vielleicht.
Ja, vielleicht steckt er ja auch hinter den anderen Verletzungen an ihrem Rücken.
Wenn sie das nächste Mal, dort aus hilft, werde ich sie abholen, wenn sie mir zu stimmte. Falls nicht, werde ich es trotzdem tun. Irgendetwas fällt mir dann schon ein.
Als ich vom Parkplatz fahren sollte, klingelte mein Handy. Unterdrückte Nummer. Na super. Die fehlen mir gerade noch.
>>Hallo?" <<
>>Hallo, Tyler.."<<
>>Wer ist da??<<
>>Ach weißt du, ich wollte mir nur von dir bestätigen lassen, das du auch ja zu unserem Treffen auftauchst. Und ja nicht den kleinen Schwanz ein ziehst.<<
>>Ich habe ihren Leute schon zugesagt, das ich da sein werde. Ich halte mein Wort!<<
>>Oh, du scheinst mutiger zu sein, als ich dachte. Ein Grund dich nicht gleich umzubringen. Na dann bis dahin.<<
Er wartete nicht, dass ich noch etwas sagen könnte und legte unvermittelt auf.
Wenn ich nur daran denke, wird mir übel..
Doch wie gesagt, keine Rückzieher.
Ich muss das gerade biegen.
Ich werde das Gespräch nicht vor den anderen erwähnen, denn das würde sowieso nur in Diskussionen enden.
Es war so komisch ruhig im Haus. Sonst tobte Lizzy fröhlich durch das Stockwerk, doch jetzt herrschte unangenehme Stille. Ich bin froh, wenn sie wieder Zuhause ist, besser früher als später.
Ich drehte die Musik auf, lauter als sonst um wenigstens etwas zuhören
Mit Kyle und Darren wollte ich mich heute nicht treffen, mir ging immer noch das Telefonat durch dem Kopf und das könnte ich nicht verbergen, wenn ich jetzt mit den beiden zusammen abhängen würde. Und wenn es nicht das Telefonat war, an das ich dachte, dann an den Kuss heute Vormittag. Ich würde es zwar nicht öffentlich zugeben, doch ich habe noch nie einen schöneren Kuss gehabt, als diesen. Es gab nicht ein Mädchen, wo ich das Bedürfnis hatte ihn unbedingt wiederholen zu wollen. Es war komisch was Lina mit mir anstellte. Was schon eine Berührung von ihr in mir auslösen konnte. Ich hatte keine Kontrolle über mich selbst und das war alles andere als gut! Ich war derjenige mit der Kontrolle und das muss so bleiben.
Am nächsten Morgen verschlief ich und fuhr daher erst eine Stunde später zur Schule. Obwohl eigentlich hätte ich sie ja auch heute mal ausfallen lassen können, doch jetzt war es eh zu spät. Wenn ich sowieso schon auf dem Parkplatz der Schule stehe, kann ich auch rein gehen.
Als ich das Schulhaus betrat, fiel mir Alice auf, die sich an Lina's Spind zu schaffen machte. Ich machte heimlich ein Foto von ihr und schickte es unvermittelt Lina.
Ein paar Sekunden später, hörte man wie eine Tür auf sprang.
Bevor Alice sich noch aus dem Staub macht, lief ich auf sie zu.
Sie war gerade dabei, sich zu verpissen.
"Oh, wo wollen wir denn so schnell hin?!" Mit einem Grinsen stellte ich mich ihr in den Weg. "Das geht dir n Feuchten an, Anderson!"
Als ob. "Ach ja?! Da sind wir anscheinend anderer Meinung."
Sie starrte mich verärgert an.
"Nur weil du sie fickst, heißt das nicht das dich das hier etwas angeht!" Oh, na da ist wohl jemand nicht ausgelastet.
"Ach weißt du, es geht mir sehr wohl etwas an, was du an ihrem Spind so treibst. Und mit dem vögeln, da ist wohl jemand ziemlich eifersüchtig, was?!" Sie wollte gerade etwas erwidern, als Lina hinter ihr auftauchte und ihr auf die Schulter tippte.
"Na, was wolltest du an meinem Schrank, ihn vielleicht mit Hundescheiße füllen?" Fragte sie Alice, in einem erstaunlich ruhigen Ton. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
"Rein gar nichts." Ja klar, wer's glaubt wird seelig.
"Achso?? Wenn du gar nichts willst, was machst du dann hier?" Die kleine Bitch schürzte die Lippen. "Das geht dich nichts an" Das Lina immer noch ruhig blieb und es humorvoll nahm, erstaunte mich.
"Nein da hast du natürlich recht, dass geht mich nichts an, was du an meinem Schließfach machen wolltest. Aber nur ein kleiner Rat, mach dir nicht die Mühe es auf zu bekommen. Denn es ist ziemlich klein und deine Blödheit könntest du darin nicht verstauen, da bräuchtest du schon einige mehr." Lina lächelte sie noch einmal an und fragte mich, ob ich noch bis zu ihrem Raum mit lang kommen würde. Alice erwiderte nichts auf Lina's Worte, sondern starrte sie mit riesen großen Augen an. Tja, auch eine Bitch ist mal sprachlos. Die Situation war zu genial, also konnte ich mir beim vorbei gehen ein Kommentar meinerseits nicht verkneifen. "Ähm Alice?! Nur ein kleiner Tipp. Aber deine Augen sind gerade echt größer als deine Titten. " Sie starrte jetzt noch fassungsloser von mir zu Lina. Wir beide aber bekamen uns vor Lachen nicht mehr ein und verbrachten noch einige Minuten vor ihrem Raum, noch immer hielten wir uns vor Lachen die Bäuche.
Dann als wir uns etwas wieder eingekriegt haben, verabschiedete sie sich von mir und verschwand durch die Tür in ihr Klassenzimmer. Ich muss zugeben, das sie die Sache mit Alice heute gut gemeistert hat. Doch das war nur eine Sache von vielen. Ich kenn diese kleine Schlampe und weiß, wie schrecklich sie sein kann. Daher war das heute nicht die letzte Aktion. Und ich finde das Lina es nicht verdient hatte, das ihr das Leben von ihr so schwer gemacht wird. Natürlich wird da auch noch etwas kommen, wenn sie in meine Klasse gehen würde, doch sie müsste ihr nicht so oft begegnen und nicht jeden verdammten Tag mit ihr in einem Raum verbringen.
Nach der Stunde, werde ich mal zu unserer Schulleiterin gehen und dann mal sehen, was sich da klären lässt.
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