35 ~ Das große Spiel

Hermine hatte sich einen Platz auf der Gryffindor-Tribüne besorgt, um das ganze Spiel gut beobachten zu können.

Luna und Neville hatten sich neben sie gesetzt und die drei Freunde unterhielten sich über das Spiel.

Seit Neville und Luna ein Paar waren, hatten sie sich beide sehr verändert.
Neville war viel selbstbewusster und offener geworden und Luna wirkte nicht mehr ganz so verrückt.

Hermine beobachtete die beiden.

Sie waren wirklich ein schönes Paar.
Luna hatte ihre Hand auf Nevills Oberschenkel liegen und dieser hatte seinen Arm liebevoll um ihre Schulter gelegt.
Neville erzählte gerade etwas und Luna sah ihn mit einem Blick an, bei dem jeder sagen konnte, das sie bis über beide Ohren in ihn verliebt war.
Luna lachte über seine Worte und gab ihm einen kleinen, süßen Kuss auf die Wange.

Es wirkte so natürlich wie die beiden da saßen, das Hermine ein wenig traurig wurde.

Sie war doch momentan genau so glücklich, sie hatte auch jemanden der liebevoll einen Arm um sie legte, sie hatte auch jemanden den sie verliebt anschauen konnte und jemanden der sie küsste.

Aber leider alles nur, wenn die beiden allein waren.
Aber es war einfach noch zu früh um ihre Beziehung zu Draco öffentlich zu machen.

Schnell schüttelte Hermine den Gedanken ab, denn gerade sah sie wie die beiden Mannschaften sich aufstellten.

Sofort fiel ihr Blick auf Draco, dessen blonde Haare kaum zu übersehen waren.
Hermine musste Lächeln, er sah wirklich gut in seinem Quidditch-Trikot aus.

Plötzlich lehnte sich Luna zu ihr herüber:
„Du hast die richtige Wahl getroffen, ich spüre eine tiefe Verbundenheit und grenzenloses Vertrauen."

Vielsagend blickte Luna ihr in die Augen und drehte sich dann wieder zu Neville, so als wäre nichts gewesen.

Hermine sah geschockt zu ihrer Freundin.
Wie konnte es sein, dass Luna es wusste. Waren sie und Draco etwa doch zu auffällig gewesen? Oder hatte Luna sie irgendwo zusammen gesehen?

Hermine tippte Luna am Arm an.

„Luna, was du da gerade gesagt hast, was meintest du bzw wie meintest du das ?" fragte sie vorsichtig.

„Wovon redest du Hermine ?" fragte Luna sie und sah sie so an als wäre gar nichts passiert.

Verwirrt schüttelte Hermine den Kopf und musste ein wenig Grinsen.
Luna konnte manchmal echt merkwürdig sein.
Aber selbst wenn sie es wusste, woher auch immer, Hermine war sich sicher das ihr Geheimnis bei Luna sicher sein würde.

Plötzlich tönte Madame Hooch's Stimme über das Spielfeld und sie gab den Startschuss für das Spiel.

Gleichzeitig zischten alle Besen in die Luft und das Publikum klatschte und jubelte begeistert.

Das Spiel ging schon sehr spannend los und man merkte, das beide Mannschaften, sowohl Gryffindor als auch Slytherin wild entschlossen waren zu gewinnen.

Hermine gab sich große Mühe die Gryffindors anzufeuern, aber ihre Augen sprangen wie automatisch immer wieder zu Draco, der auf seinem Besen wirklich eine tolle Figur machte.

Hin und wieder hatte Hermine auch das Gefühl, dass Draco zu ihr hinunter sah, sie war sich aber nicht sicher, ob er sie zwischen den ganzen anderen Gryffindors entdeckt hatte.

Das Spiel war wirklich spannend.
Die beiden Teams lieferten sich ein wildes Kopf an Kopf Rennen.

Gerade als Slytherin ein weiteres Tor gemacht hatte (es stand nun 90:70 für Slytherin) und Hermine innerlich ein kleines bisschen jubelte, weil sie sich für Draco freute, setzte sich plötzlich jemand direkt neben sie.

Als sie zur Seite blickte, sah sie in das Gesicht von Andrew Kirke.
Der Gryffindor hatte früher selbst einmal in der Quidditch-Mannschaft gespielt.

Verwundert sah Hermine ihn an, denn sie hatte vorher noch nie ein Wort mit ihm gewechselt.

„Hey Hermine, wie geht es dir?"

„Ehm Hallo Andrew, mir geht es gut und dir ?"

Etwas irritiert antwortete Hermine auf seine Frage.

„Bei mir ist alles klar, ich genieß das Spiel, auch wenn diese  Kobolde von Slytherin es uns gerade echt nicht einfach machen."

„Ja stimmt, total blöd." sagte Hermine und versuchte sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren.

Es war ihr irgendwie unangenehm das Andrew so nah bei ihr saß.

Plötzlich fing er wieder an mit ihr zu reden.

„Hör zu Hermine, das soll jetzt nicht doof rüber kommen und kostet mich gerade meinen ganzen Mut, aber ich habe mir gedacht ich frage dich mal, ob du mal Lust hast ein Butterbier mit mir trinken zu gehen. Ich würde dich gern besser kennenlernen. Hast du Lust?"

Hermine wurde nervös.

Sie wollte definitiv kein Butterbier mit ihm trinken und ehrlich gesagt wollte sie nicht mal mit ihm hier sitzen. Sie wollte sich viel lieber auf das Spiel und vor allem auf ihren Freund, der da oben flog konzentrieren.

Sie drehte sich zu ihm und überlegte wie sie ihm am besten klar machen könnte, dass sie kein Interesse an ihm hatte.
Sie wollte ihn aber auch nicht verletzen, weil er eigentlich ganz nett wirkte.

„Andrew das ist wirklich sehr nett von dir, aber ich denke das wäre keine gute Idee. Trotzdem danke für die Einladung"

Hermine hatte etwas leiser gesprochen, da es ihr unangenehm war ihm eine Abfuhr zu erteilen.

Leider war es in dem Moment laut im Publikum geworden, da anscheinend der Schnatz aufgetaucht war und Harry und Draco wie verrückte hinter ihm her flogen.

Andrew beugte sich nach vorn zu Hermine.

„Was hast du gesagt? Ich habe dich leider gerade nicht verstanden."

Es war mittlerweile richtig laut im Publikum geworden, weil alle aufgeregt durcheinander riefen.

Hermine beugte sich also ebenfalls in Andrews Richtung, sodass ihr Mund direkt an seinem Ohr war um zu wiederholen was sie soeben gesagt hatte.

Gerade als sie anfangen wollte zu reden, ging auf einmal ein besorgtes Raunen durch die Menge und plötzlich war es still.

Von der plötzlichen Veränderung der Stimmung verunsichert, drehte Hermine ihren Kopf zum Spielfeld und musste mit ansehen, wie Harry und Draco auf den Schnatz zustürzten.

Draco war sogar ein Stück weiter vorn, aber irgendwas schien ihn abgelenkt zu haben, denn er hatte nur eine Sekunde nicht aufgepasst und kam ins straucheln.
Sein Besen hatte ihn total ausgebremst und Harry zog an ihm vorbei.

Das ganze Publikum hielt den Atem an.

Und dann... stürzte Harry im Sturzflug Richtung Boden, strecke seine Hand aus und fing den Schatz.

Das Publikum war außer sich vor Freude.

Die Gryffindors jubelten alle wild durcheinander, während die Slytherins alle ziemlich wütend aussahen.

Lee Jordan's Stimme drang aus den Lautsprechern: „Harry Potter hat den goldenen Schnatz gefangen. Erst sah es so aus als würde Draco Malfoy das Rennen machen, doch er wirkte von irgendwas abgelenkt.
Ein schwerer Fehler, so kurz vorm Ende des Spiels. Ein schlechter Tag für Slytherin. Aber ein umso besserer Tag für Gryffindor. Herzlichen Glückwunsch an das Siegerteam."

Im Stadion wurde gejubelt und alle Gryffindors strahlten vor Freude.

Alle außer Hermine.

Sie war viel zu besorgt um Draco.
Was war bloß los gewesen da oben?
So kannte man Draco doch gar nicht.
Er war immer so ehrgeizig und siegessicher.

Hermine machte sich große Sorgen um ihn. Leider konnte sie ihn auch nirgendwo entdecken.
Sie konnte nur die aufgebrachten Slytherins sehen, sie sich langsam alle auf den Weg zurück ins Schloss machten.

Hermine wollte Draco unbedingt sehen. Sie wollte wissen was da los war.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top