20 ~ Gute Nachrichten
Hermine ging den Weg zurück zum Schloss in schnellem Schritt.
Sie war wirklich schon spät dran und wollte Ron nicht unbedingt erklären, dass sie zu spät zum lernen kam, weil sie mit Draco Malfoy auf einer Bank gesessen hatte.
Wie verrückt doch manchmal einfach alles ist.
Hermine dachte an das ganze letzte Jahr zurück und ihr viel auf, dass Draco ja schon seit diesem schrecklichen Nachmittag im Manor, als Bellatrix sie gefoltert hatte, in ihren Gedanken war.
Schon damals hatte sie sich gewundert, warum er sie nicht verraten hatte und dann auch noch diese Blicke während der großen Schlacht, als Draco die Seiten gewechselt hatte.
Sie konnte gar nicht anders als ihm seine Entschuldigung und seine Veränderung zu glauben, schließlich bewiesen seine Taten in der Vergangenheit, dass er nicht log.
Aber das verrückteste an der ganzen Sache war, dass sie das Gespräch gerade wirklich genossen hatte.
Einerseits, weil sie sich mit ihrem größten Erzfeind versöhnt hatte. Schließlich tat es immer gut, wenn so eine seelische Belastung von einem genommen wird.
Aber andererseits hatte sie sich auch wohl gefühlt in Draco's Nähe.
Es war ganz komisch, aber die Art wie er sie angesehen hatte...
Hermine hatte sich total sicher und beschützt gefühlt, so etwas hatte sie noch nie allein durch Blicke erlebt.
Was sie aber am meisten überraschte, war das der überall bekannte Eisprinz von Slytherin tatsächlich Humor hatte.
Außerdem hatte sie es ernst gemeint, als sie gesagt hatte, dass sie es schön fände, wenn die beiden so ein Treffen wiederholen würden.
Draco Malfoy war wirklich ein interessanter Mensch.
Im Gryffindor-Gemeinschaftsraum angekommen, sah Hermine schon, wie Ron über seinen Aufsatz gebeugt saß und angestrengt seine Feder über das Pergament schwang.
„Hey Ron, da bin ich. Entschuldige die Verspätung. Wie weit bist du schon ?"
„Hallo Hermine, ist wirklich nicht schlimm, ich habe auch gerade erst angefangen.
Aber bevor wir richtig loslegen können, musst du mal bitte eben Harry und Ginny suchen, ich habe Neuigkeiten, die ich euch allen erzählen möchte."
„Wo sind die beiden denn?"
„Ich würde mal vorschlagen, du suchst am besten in diesem verlassenen Korridor im 6. Stock, da sitzen die beiden gerne und knutschen."
Genervt verdrehte Ron die Augen.
Hermine musste sich ein Lachen verkneifen. Ron hatte immer noch Probleme zu akzeptieren, dass sein bester Freund mit seiner Schwester knutscht.
Gerade als Hermine sich auf die Suche nach den zwei Verliebten machen wollte, schwang das Porträt auf und die beiden spazierten Händchen haltend in den Raum.
„Gut das ihr gerade kommt, Ron will uns irgendwas sagen." sagte Hermine.
„Wir sind ganz Ohr" sagte Harry gespannt.
Ron kramte in seiner Tasche herum und reiche den dreien einen Brief.
„Lest ihn, ihr werdet euch alle freuen." sagte Ron und lächelte.
Hermine rückte näher zu Harry und Ginny und sah auf das Pergament.
Lieber Ron,
ich denke es ist an der Zeit, auch meinem kleinen Bruder von den großen Neuigkeiten zu erzählen.
Erzähl es bitte auch Ginny und weil die eh nur an Harry's Lippen hängt, wirst du die beiden eh nur zusammen antreffen, also erzähl es ihm doch bitte auch direkt.
Ich habe mich dazu entschlossen, nicht länger wie ein Häufchen Elend in meinem Zimmer zu sitzen.
Ich habe die letzten Monate an etwas gearbeitet, um mit meiner Trauer umzugehen. Ich werde ‚Weasley's Zauberhafte Zauberscherze' wieder eröffnen und werde eine komplette neue Serie an Scherzartikeln verkaufen.
Die Serie trägt den Namen Fred.
So hat der Witzbold noch immer die Möglichkeit seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen und Zauberer und Hexen zum Lachen zu bringen.
Ich denke, dass ist das, was Fred für mich möchte, dass ich das weiterführe, was immer unser Traum war und was wir uns aufgebaut haben.
So bin ich ihm immer nah.
Ich schmeiße eine Eröffnungsparty, einen Tag vor Weihnachten und möchte, dass ihr alle kommt.
Jeder darf eine Begleitung seiner Wahl mitbringen, denn ich möchte, dass es ein riesiges Fest zu Ehren von Fred wird.
Ich freue mich, dass ich es dir nun endlich erzählen kann und richte einen lieben Gruß an Hermine, die mir schon super geholfen hat.
Viele Grüße,
George
Hermine lächelte, weil sie sich freute, dass George endlich damit raus gerückt war.
Sie sah in die Runde und erkannte dass Ginny weinte vor Freude.
„Ach wie schön George, was für eine wunderschöne Idee von ihm.
Ach Fred fehlt mir einfach so." sie lehnte sich an Harry's Brust und wischte sich schnell eine Träne weg.
Auch Ron unterhielt sich mit Harry darüber wie schön die beiden es fanden, dass George einen Weg gefunden hatte mit seiner Trauer umzugehen.
Ginny nutze den Moment und zog Hermine mit einem vielsagenden Blick in eine Ecke.
„So Fräulein Granger, sie erzählen mir jetzt aber erstmal, wo sie den ganzen Vormittag gesteckt haben." sagte die Rothaarige belustigt.
„Oh Gin, wenn ich dir das erzähle hälst du mich für völlig verrückt."
„Oh dann kann es ja nur mit Malfoy und deiner Entschuldigung zu tun haben!" sagte Ginny aufgeregt.
„Pssst nicht so laut, die Jungs sollen das erstmal nicht erfahren, aber wir haben uns tatsächlich versöhnt." strahle Hermine.
Sie erzähle Ginny in Kurzform das ganze Treffen mit Malfoy.
„Okay wow damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.
Aber Hermine du kannst mir erzählen was du willst, Draco Malfoy steht auf dich." grinste Ginny.
„Ach spinnst du Quatsch, so ein Unsinn." schrie Hermine schon fast auf.
Als ob so jemand wie Malfoy, auf so jemanden wie sie stehen würde.
Das hielt sie für völligen Quatsch.
Er hatte sich entschuldigt und das war alles.
Ginny hingegen fand es ziemlich witzig, sich daraus einen Spaß zu machen.
„Ginny du bist einfach viel zu romantisch.
Nur weil wir uns nett unterhalten haben, heißt das noch lange nicht das er auf mich steht. Draco Malfoy. Niemals."
Ginny grinste sie nur vielsagend an und verschwand dann in Richtung Harry.
Hermine verdrehte die Augen.
Wie kam Ginny nur immer auf so etwas.
Kopfschüttelnd ging sie zurück zu dem Tisch, an dem Ron sich jetzt wieder über seinen Aufsatz gebeugt hatte.
Eigentlich hatte sie jetzt so gar keine Lust ihm bei einem Aufsatz zu helfen, aber versprochen ist nun mal versprochen.
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