12 ~ Am See
Am Nachmittag trafen sich Ginny und Hermine vor den Toren von Hogwarts.
Es war wunderbares Herbstwetter und die beiden Freundinnen freuten sich auf einen Spaziergang mit viel Klatsch und Tratsch.
Sie gingen hinunter zum schwarzen See und spazierten zu ihrer Lieblingsbank, von welcher man einen wunderbaren Ausblick hatte.
„Und Ginny, erzähl mal, wie läuft es mit Harry?" fragte Hermine, obwohl die Antwort auf diese Frage eigentlich offensichtlich war.
„Oh Hermine du glaubst gar nicht wie glücklich ich bin. Ich hätte mir niemals erträumt, einmal jemanden zu finden, der so gut zu mir passt wie Harry. Er ist absolut perfekt.
Er versteht mich in jeder Situation, wir können über ernste Dinge reden aber auch über total verrückte Sachen. Wir können zusammen lachen und wir können zusammen weinen. Harry ist mein Seelenverwandter.
Ich liebe ihn wirklich so sehr.
Wir sind jetzt schon etwas über ein Jahr zusammen und es fühlt sich immer noch bei jedem Kuss so an, als würde ein Feuerwerk in mir explodieren."
Ginny's Augen strahlten wie verrückt, als sie das erzählte.
Hermine freute sich wirklich sehr für die beiden.
Aber es versetzte ihr auch einen Stich.
Genau das wollte sie auch.
Jemanden an ihrer Seite, der sie liebt egal was kommt und der immer zu ihr steht.
Hermine ist noch nie wirklich verliebt gewesen.
Klar sie hatte schon so ein paar kleine Schwärmereien gehabt aber so wirkliches Verliebt-sein war da noch nie bei.
Außerdem hatte sie erst zwei Jungs geküsst.
Das eine mal war Ron, doch da war ja ziemlich schnell klar, dass der Kuss nichts bedeutet hatte und das andere mal war Victor Krum. Aber das kann man auch kaum zählen.
Klar Hermine war schon ziemlich stolz, als er sie damals auf den Ball eingeladen hatte.
Aber Victor war einfach nicht auf ihrer Wellenlänge und den kurzen Schmatzer den er ihr zum Abschied auf den Mund gedrückt hatte war frei von jeglicher Leidenschaft.
Aber genau das wollte Hermine.
Sie wollte Leidenschaft.
Sie wünschte sich nichts mehr, als einmal so richtig wunderschön geküsst zu werden.
Am besten von jemandem den sie wirklich liebt.
Aber das war nur Wunschdenken.
Ginny und Sie quatschten noch über die neusten Pärchen und die neusten Trennungen bei ihren Mitschülern, als Ginny plötzlich panisch auf ihre Uhr starrte.
„Ähm Hermine, es ist schon ganz schön spät geworden.. du ...also ich... also wir, wir wollten doch noch zum Quidditch-Feld, zu Harry."
Hermine musste sich ein Lachen verkneifen, da Ginny die Situation ziemlich peinlich war.
„Gin alles in Ordnung, ich weiß doch, du hälst es nicht lange ohne Harry aus. Geh du ruhig zum Quidditch, ich komme gleich nach, ich genieße noch etwas das schöne Wetter und den See. Wir sehen uns später."
„Oh Mine, ich weiß, warum du meine beste Freundin bist." strahle Ginny und hüpfte freudig in Richtung Quidditch-Feld.
Hermine stand von der Bank auf und spazierte am Ufer des Sees entlang. Sie fand eine kleine Lichtung und setzte sich auf einen Baumstumpf, um die letzten Strahlen der Herbstsonne aufzufangen.
Sie genoss diesen Moment total.
Aber sie konnte an nichts anderes denken, als an das Thema Liebe.
Nichts wünschte sie sich mehr, als einen Freund.
Aber in Hogwarts war niemand dabei, der sie ansprach.
Klar es gab solche Typen wie Dean, die einen wunderbaren Humor hatten, jedoch in ihrem sonstigen Verhalten viel zu kindisch waren. Hermine wollte jemanden der mit ihr auch mal über Bücher diskutieren könnte und auch gut in der Schule ist.
Dann gab es noch solche Typen wie Neville, die herzensgut waren aber für Hermine einfach nicht aufregend genug.
Außerdem hatte Neville ja auch Luna.
Und dann gab es natürlich auch noch diese Schönlinge, die sich für den absoluten Frauenschwarm hielten, wie z.B McLaggen. Hermine verstand einfach nicht, warum die Hälfte aller Mädchen ihn so hübsch fand. Er war so gar nicht ihr Typ.
Plötzlich sprangen ihre Gedanken zu Draco Malfoy.
Er war hübsch.
Er war groß und muskulös und hatte diese tollen Haare, die immer perfekt lagen.
Aber was besonders an ihm war, waren seine sturmgrauen Augen.
Sie waren wunderschön.
Sie setzen einen ganz besonderen Akzent in sein hübsches Gesicht.
Ja, Draco Malfoy war wirklich sehr attraktiv.
Sofort schob Hermine den Gedanken zur Seite.
Hatte sie das gerade wirklich gedacht ?
Fürchterlich.
Malfoy war nun wirklich der letzte über den sie nachdenken wollte im Bezug auf die Suche nach einem Freund.
Aber trotz allem musste sie sich selbst eingestehen, dass er trotz allem wirklich attraktiv ist.
Hermine beschloss, sich auf den Weg zurück zum Schloss zu machen, es war mittlerweile so spät geworden, dass die anderen bestimmt nicht mehr beim Quidditch seien würden.
Es würde auch bald Abendbrot geben.
Sie beschloss noch kurz in der Bibliothek vorbei zu schauen, um sich ein neues Buch auszuleihen.
Als sie die Bibliothek betrat, steuerte sie direkt auf das Regal mit Büchern über den Patronus-Zauber zu.
Hermine wollte endlich lernen, wie man Nachrichten mit dem Patronus verschicken könnte.
Sie setzte sich mit dem Buch in einen der gemütlichen Sessel und wollte gerade die erste Seite aufschlagen, als sie jemanden am Tisch gegenüber bemerkte.
Es war Malfoy.
Er war total in das Buch vor sich vertieft, sodass er sie gar nicht bemerkt hatte.
Hermine dachte sofort an ihre Gedanken von vorhin und beobachtete ihn ganz genau.
Er trug einen schwarzen Pullover und eine schwarze Hose, seinen Umgang hatte er abgelegt.
Hermine betrachtete seinen Körper und blieb mit ihrem Blick an seinen muskulösen Oberarmen hängen, die sich durch den Pullover deutlich abzeichneten.
Hin und wieder lächelte Malfoy leicht, da er anscheinend erfreut war, über das, was er da gerade las.
„Sein Gesicht ist wirklich wunderschön" dachte Hermine.
Sie wusste nicht wie lange sie ihn angesehen hatte.
Plötzlich hob Malfoy seinen Blick und blickte ihr direkt in die Augen.
Hermine wollte den Blick sofort abwenden, aber als sie sah, wie schön das Licht der Bibliothek, dass grau seiner Augen zum leuchten brachte, konnte sie nicht weg schauen.
Und dann passierte das, was Hermine am wenigsten erwartet hatte.
Draco Malfoy lächelte sie plötzlich an.
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