Kapitel 3


Dennis •

Was zur Hölle riecht hier so abnormal?
Schnell schaue ich mich um und erkenne, dass niemand im Raum ist, also muss ich es ja selber sein.

Kopfschüttelnd drehe ich mich auf die andere Bettseite.

Das hätte ich nicht tun sollen.

Sofort wird mir übel und ich spüre das Erbrochene schon im Mund.
Ruckartig setze ich mich auf und erkenne neben meinem Bett einen Eimer stehen.

Da war mein betrunkenes Ich wohl ausnahmsweise schlau, denn sonst denke ich nie an Eimer, geschweige denn an Wasser, was zu meiner Überraschung auch neben meinem Bett steht.

Also entleere ich mir den Magen erstmal in den blauen Eimer und nehme dann einen kräftigen Schluck Wasser.

So, jetzt nur noch duschen und du bis wie neu Dennis.

Also drücke ich mich optimistisch vom Bett, auf welches ich mich gesetzt habe, wieder hoch, laufe in Richtung Bad an dem großen Spiegel vorbei...

Das Shirt, was ich anhabe, sollte ich wirklich öfter mal tragen, das blau und schwarz steht mir echt gut.

Entspannt setze ich einen Fuß ins Bad, bevor ich wieder zurück zum Wandspiegel sprinte und mir mein Outfit, beziehungsweise das einzige Kleidungsstück, was ich anhabe, nämlich das T-Shirt, anschaue.

Es ist nicht irgendein blau-schwarzes T-Shirt.
Es ist ein verdammtes Alpine-T-Shirt.

Wie in Gottes Namen bin ich in den Besitz eines Alpine-Shirt gekommen und wieso habe ich dies an?

Wenn mich damit draußen jemand gesehen hat, dann bekomme ich bestimmt ziemlichen Ärger mit RedBull.

Wer hatte gestern Abend denn so ein Shirt an?

Verzweifelt versuche ich nachzudenken, mich zu erinnern, jedoch kommt einfach keine Erinnerung.
Vielleicht sollte ich ja duschen. Dann ist der Kopf auch wieder klarer.

Also hüpfe ich schnell wieder ins Bad, werde des Fremde T-Shirt los und stelle mich unter die Dusche.

Das ist auch bitter nötig, denn meine Haare kleben und mein Körper klebt gefühlt auch überall.

Also lasse ich mir ziemlich viel Zeit, denn mein Flug geht eh erst heute Nachmittag zurück nach Norwegen.
Sofort wird mir wieder schlecht.

Ich habe meine Freundin betrogen.
Mit einem Idioten aus dem Fahrerfeld.

Mit Jack.

Jack.

Wie habe ich da denn nicht dran gedacht?

Jack hatte genau so ein Alpine-Shirt an.

Aber...Nein oder?

Entsetzt mache ich die Dusche aus und schaue in den Mülleimer im Hauptzimmer, doch er ist so leer, wie er es gestern Abend auch gewesen ist.

Na Gott sei Dank.

Sex hatten wir also nicht.

Das reduziert mein Gewissen zwar nicht, aber es ist immerhin etwas.

Vielleicht habe ich betrunken auch einfach genau das selbe Shirt wie Jak es hat gekauft und angezogen?
Kann ja auch sein?

Schnell tapse ich wieder ins Bad und greife nach dem Shirt.
Riechen tut es nach Schweiß und einem Parfüm, welches definitiv nicht meins ist.

Also kann ich meine Hoffnung sofort wieder begraben.
Dann war es doch Jack.

Victor hatte kein Alpine Shirt an, da bin ich mir ziemlich sicher.

Verzweifelt fahre ich mir durchs Gesicht.

Das kann doch nicht wahr sein.

Was ist passiert und wieso ist es überhaupt das zweite mal passiert?

Innerhalb von zwei Tagen wohlgemerkt...

Hätte ich gestern doch bloß meine Emotionen im Griff behalten...

Kurz schüttle ich mich, werfe das fremde oder auch nicht ganz so fremde Shirt einfach in meine Dreck-Wäsche und schnappe mir neue Klamotten aus meinem Koffer.

Die Frage ist dann nur, wo denn mein Red-Bull-Shirt ist, was ich anhatte?

Hat Jack das etwa bekommen?

Vielleicht sollte ich doch zu ihm gehen und ihn danach fragen?
Nein lieber nicht.

Wer weiß, wie unangenehm das werden wird...

Da es wirklich schon spät ist, beeile ich mich in meine Klamotten zu kommen, da ich mich dann auch relativ zeitig auf den Weg zum Flughafen machen will, jedoch verspüre ich lange nicht so eine Vorfreude wie sonst.

Mein schiechstes Gewissen ist immer präsent und ich weiß nicht, wie ich Jessica das erklären soll.
Ich könnte es einfach verschweigen, aber das macht mein Gewissen glaube ich nicht mit.

Aber was dann?

Seufzend lasse ich mich in den weißen Sitz im Flugzeug fallen.

Wirklich gut gehts mir noch immer nicht und ich bin froh, wenn ich Ruhe habe und alleine entspannen kann, ohne Jack oder meine Freundin in den Gedanken haben zu müssen.

Also schließ ich meine Augen und hoffe auf einen entspannten Schlaf.

Jedoch ist mir dieser zu meinem Leidwesen nicht gegönnt.

Immer wieder tauchen die braunen Haare des Australiers in meinen Träumen auf.

Dazu manchmal seine Hände, die weich meinen Körper erkunden und auch in tieferen Regionen auf Wanderschaft gehen.

Als es dann fast zu viel wird, schlage ich meine Augen auf und atme einmal tief durch.

Wieso träume ich denn so einen Scheiß!?

Ich muss einfach dringend nach Hause und dann sehen wir weiter.

Nach Miami fliegen wir ja nicht, weshalb sich die kleine Auszeit in Norwegen auch definitiv lohnt.

Apropos...genau da landen wir gleich und ich muss schon zugeben, dass ich mein Zuhause schon vermisst habe.

In zwei Wochen haben die Jack-Doohan-Gespenster meinen Kopf bestimmt schon wieder verlassen, also wieso mache ich mir überhaupt einen Kopf?

Andererseits...

"Achtung, wir setzen zum Landeanflug an", werden meine Gedanken zu meiner Freude unterbrochen und ich richte mich vor Vorfreude gerade auf.

Jessica wird mich gleich abholen und die erste Zeit verbringen wir in unserer oder besser gesagt ihrer Wohnung, bevor wir zu meinen Eltern fahren und ich danach weiter nach Milton Keynes.

Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen steige ich also aus d Flugzeug aus, schnappe mir meinen Koffer und mache mich auf die Suche nach meiner Freundin, die mich, wie jedes Mal, abholen sollte.

Als ich sie dann jedoch in der Menschenmenge erblicke, bleibt das Kribbeln, was ich sonst immer verspüre, komplett aus.

Durch diese Tatsache leicht verunsichert schreite ich auf sie zu und drücke sie fest an mich, vergrabe mein Gesicht in ihren langen, dunkelblonden Haaren.

"Hey", löst sie sich von mir und drückt mir einen Kuss auf, den ich natürlich erwidere.

"Hey", hauche ich und verliere mich in ihren braunen Augen...
Je länger ich diese jedoch mustere, desto größer wird der Wunsch oder die Frage, wieso sie nicht einfach so wild blau sein könnten, wie das Augenpaar, dass mich so herausfordernd gemustert hatte.

Dennis, das ist doch nicht normal...

"Anstrengenden Flug gehabt?",greift sie nach meiner Hand und zieht mich mitsamt meinem Koffer aus dem Flughafengebäude.

„Ja schon, nicht wirklich viel geschlafen",halte ich mir sich schnell eine Hand vor den Mund, damit mein Gähnen nicht allzu offensichtlich ist.

„Lange Nacht gehabt?"

„Ja, wir waren noch mit einigen Kollegen aus",werfe ich Mich auf den Beifahrersitz und überlasse ihr das Fahren.

„Dann wird es heute wohl ein entspannter Abend oder wie soll ich das verstehen?",zwinkert sie mir zu.

Als Antwort bekommt sie ein brummendes Nicken.

Im nächsten Moment schließe ich auch schon meine Augen und lasse diese auch geschlossen, bis wir an ihrer Wohnung angekommen sind.
„Aufstehen Schlafmütze",werde ich mit einem Kuss auf der Wange geweckt.

„Sind wir schon da?"

Brummend Strecke ich mich und öffne meine Augen.

„Ja, und ich denke mal, dass du auch gleich weiterschlafen kannst, so müde wie du bist",schreitet Jessica zur Haustür und hält mir diese auf, damit ich mit meinem Koffer ins Haus gelangen kann.

Dann noch schnell in den Fahrstuhl und schon bin ich oben vor ihrer Wohnung.

Schuhe in die Ecke, Jacke an den Harken und ab aufs Sofa.

Der Koffer kann erstmal warten.

„Es tut mir übrigens sehr leid wegen deinem Wochenende. Das wollte ich dir auch schon Samstag sagen, aber da warst du ja auch wohl weg",lässt Jessica sich neben mich fallen, und schaut mich aufmerksam an.

„Ja, wir...wir hatten ein langes Meeting und da will ich auch nicht einfach so ans Handy gehen",rede ich mich mehr oder weniger geschickt aus der Bredouille.

„Verständlich",kuschelt sie sich an mich.,"Aber dieser Alpine Fahrer da, Doohan oder wie er heißt, der war ja wohl voll daneben. Zweimal hat er dich rausgeschossen. Ich saß hier und bin fast ausgetickt. Ich..."

Ihr bleibt jedoch das Wort im Hals stecken, da ich mich schwungvoll aufrichte und aufstehe.

„Lass Jack da raus.",brause ich auf,"Das war meine Schuld, er hat nicht getan"

Nanu Dennis, das hörte sich vor zwei Tagen aber noch ganz anders an.

„Ich...ich wollte doch nur",fängt Jessica an, doch ich weich von ihr weg und gehe in den Flur.

„Lass es gut sein Jessica. Ich bin gleich wieder da. Muss kurz an die Luft",schlüpfe ich schnell in meine Schuhe rein, schnappe mir den Schlüssel und knalle die Wohnungstür mit voller Wucht hinter mir zu.

TBC •

Das wird ja alles immer besser hier haha...
Und damit einen wunderschönen Donnerstag euch allen💛
Lasst gerne eure Meinung da!! 💛

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