23|| GESCHICHTSWETTBEWERB
Amanda
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug.
Der Sonntag fliegt mit einem Frühstück im Garten und einem langen Filmabend, der Montag füllt sich mit einem stundenlangen Gespräch mit Lili, Dienstag bin ich kurz davor Miss Merlin zu erdrosseln und am Mittwoch verbringe ich wieder einen langen Tag mit Melania und Carter und ärgere mich mit ihr über Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, weil Carter uns gnadenlos abzieht.
Die Woche ist üblich.
Sie ist normal.
Bis zum Donnerstag.
Denn am Donnerstag passiert etwas ziemlich Merkwürdiges, das mich zeitweilig in Panik geraten lässt.
Es ist die dritte Schulstunde und ich sitze in den längsten Mathestunden aller Zeiten.
Kilian neben mir ist unauffällig eingenickt.
Sein Bruder kam gestern für einen spontanen Besuch in die Heimat und hat ihn, seinen Augenringen nach zu urteilen, ganz schön auf Trab gehalten.
Der Arme.
Aber obwohl ich es tatsächlich geschafft habe, neun Stunden am Stück zu schlafen, sehe ich ähnlich aus wie er.
Wie auch immer das möglich ist. Aber in der Schule bin ich niemals ganz wach. Niemals.
Trübsalblasend starre ich auf das Arbeitsblatt vor mir und kaue auf meinem Bleistift herum, als er mir erstarrt aus der Hand fällt.
»Achtung eine Durchsage! Wir bitten Kilian Willen und Amanda Vine augenblicklich ins Rektorenbüro! Ich wiederhole, Kilian Willen und Amanda Vine bitte kommt ins Büro des Direktors!«, knistert es laut und deutlich durch die Lautsprecher der gesamten Schule und lässt jeden im Klassenraum augenblicklich innehalten.
Ich spüre, wie sich neugierige Blicke in meine Richtung schlängeln, wie Mister Paul seine Rechnungen an der Tafel unterbricht und sich zu mir umdreht, wie mein eigener Verstand sich fragt, was es damit auf sich hat und wie mein Herz vor Nervosität zusammenbricht.
Was soll das?
Was haben wir denn angestellt?
Ist mein Schulschwänzen aufgefallen? Aber was sollte Kilian damit zu tun haben?
Ich bin wie erstarrt.
Erst als Mister Paul mich anspricht, erwacht mein Kopf.
»Miss Vine, ich schätze, Sie sollten Ihren Sitznachbarn aufwecken und dieser Aufforderung nachgehen!«, fordert er mich auf und lässt mich nicken.
Wie ferngesteuert und automatisch, handle ich aus dem Unterbewusstsein heraus und rüttle Kilian an der Schulter, ehe ich ihn an die Hand nehme und schleunigst Richtung Klassentür ziehe.
Die Augen jedes Schülers folgen uns.
Sie alle fragen sich, was wir zwei ausgefressen haben.
Und auch ich stelle mir diese Frage.
Was wird uns erwarten?
Ich bin noch nie so sträflingsmäßig ins Büro des Direktors beordert worden.
Cleo sieht mich fragend an.
Aber ich kann ihr nur mit Panik und Ahnungslosigkeit begegnen, denn ich weiß nicht, warum man uns gerufen hat.
Die Gesichter der anderen überfliegend, suche ich mit meinem aufklopfenden Herzen nach einem Pol der Ruhe und finde ihn in Carter, der mich sanft und aufmunternd ansieht und mir bedeutet, alle meine Sachen mit in die Pause zu nehmen.
»Mach dir keine Sorgen«, sagen seine Augen und irgendwie reicht mir das.
Es ist alles okay.
Keine voreilige Panik.
Kilian hinter mir herziehend, schleuse ich ihn aus dem Klassenzimmer und werde im Flur von ihm gestoppt.
»Habe ich das geträumt oder wurden wir wirklich zum Direktor gerufen?«, fragt er und ist mit meinem Nicken plötzlich hellwach.
»Scheiße? Haben wir was Verbotenes getan? Habe ich das verschlafen?«
Ich rolle die Augen, ehe ich ihm leicht gegen die Wange tätschle, um ihn ins Bewusstsein zu befördern.
»Wir haben keinen Mist gemacht, zumindest müssten wir da schon beide geschlafen haben. Ich weiß nicht, was die von uns wollen, aber du musst jetzt wach bleiben.«
Er nickt leicht benommen und folgt mir dann selbstständig durch die Schulflure in Richtung des Sekretariats, neben dem sich auch das Büro des Schuldirektors befindet.
Unsere Schritte hallen gruselig laut in den Gängen wieder und hinter jeder Tür sind wirre Stimmen von anderen Klassen zu hören.
Ich bin froh, dass, wenn wir Scheiße gebaut haben, wenigstens Lili und ich die Strafe zu tragen scheinen.
Geteiltes Leid ist halbes Leid, oder wie sagt man?
Im Verwaltungstrakt angekommen, werfen Kilian und ich uns einen letzten nervösen Blick zu, ehe er klopft und dem dumpfen »Herein!« folgt und die Tür öffnet.
Mister Hendricks sitzt in dunkelblauem Anzug in seinem Bürosessel. Sein Blick ist ernst und wachsam, als wir eintreten und die Tür hinter uns wieder schließen.
Das Büro des Schuldirektors ist klein und spärlich, was nicht zuletzt an den vielen vollgestellten Bücherregalen und dem großen Schreibtisch in mitten des Büros liegt.
Eigentlich habe ich den Schuldirektor als netten und ziemlich verständnisvollen Mann kennengelernt, aber heute kann ich ihn nicht deuten.
»Schön das ihr zwei gekommen seid. Setzt euch doch.«
Er deutet auf die schwarzen Sessel vor seinem Schreibtisch und ein wenig zögerlich lassen wir uns nebeneinander darauf fallen.
Erst als ich aufsehe, bemerke ich, dass wir nicht allein mit ihm in diesem Raum sind.
Rechts von ihm steht, an die Fensterbank angelehnt, Miss Merlin und sieht uns mit einem zaghaften Lächeln an, dass mir die Spucke wegbleibt.
Begegnet sie uns etwa gerade freundlich?
Oder ist das ihr hämischer Blick, wenn sie uns irgendwelche Strafen aufdrücken will?
Ich bin zwiegestalten und will mich auf keinen Fall von ihrem zarten Blick irritieren und täuschen lassen.
Schließlich hasst sie uns ...
Ein Räuspern lässt meinen Blick von ihr los und zurück zu Mister Hendricks wandern.
Er hat sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und mustert uns, ehe er zu reden beginnt.
»Ihr fragt euch sicher, warum wir euch hierher beordert haben und ich möchte euch nicht auf heiße Kohlen setzen.«
Er sieht zu Miss Merlin. Ich wiederum werfe einen Blick zu Kilian, der stocksteif neben mir sitzt und Miss Merlin unverhohlen anstarrt.
Er scheint ihr sehr misstrauisch.
»Miss Merlin kam vor einigen Wochen zu mir, um mir von euch beiden und eurer Begabung im Fach Geschichte zu erzählen. Sie schwärmte von eurem Wissen und dem unglaublichen Potential, das sie in euch sieht.«
Wie bitte?
Sie hat geschwärmt?
Auch Kilian zieht irritiert die Augenbrauen zusammen.
Er scheint sich verhört zu haben.
»Ich habe mich von ihren Erzählungen selbst überzeugen wollen und sie gebeten euch ein wenig zu prüfen und zu testen.«
Das wird ja immer besser!
»Die Leistungen, die ihr beiden erbracht habt, waren wirklich außergewöhnlich und immerzu fehlerfrei. Ich war zutiefst erstaunt und überrascht von zwei so fachkundigen Schülern zu erfahren. Ihr habt mich wortwörtlich aus den Socken gehauen und das hat mich einige Pläne für dieses Jahr umschmeißen lassen.«
Wovon spricht er bitte?
Und weswegen genau sind wir jetzt hier? Doch sicher nicht, um gelobt und von unserer Geschichtslehrerin nett angelächelt zu werden?
Kilian und ich müssen ziemlich monoton und verbissen aussehen, nicht sonderlich begeistert, aber kann man uns das verdenken?
Mister Hendricks zieht zwei Broschüren aus einer Schublade seines Schreibtisches und schiebt sie uns dann über die Platte in unsere Richtung.
Zögerlich und langsam greifen wir danach und sehen uns das Cover des Papiers an.
"International History Competition", steht in dicken Buchstaben auf der Vorderseite.
Verwirrt sehe ich auf.
Sie wollen, dass wir an einem Wettbewerb teilnehmen?
Ich habe mit einigem gerechnet, aber nicht damit.
Auch Kilian scheint überrascht.
»Ich glaube, wir verstehen nicht recht, Sir. Sie wollen, dass wir an diesem Wettbewerb teilnehmen? Gibt es dort nicht irgendwelche Vorrunden oder Bedingungen, die zu erfüllen sind. International klingt mir ... sehr professionell«, versucht Kilian in Worte zu fassen und greift damit auch meine Fragen auf.
Wie läuft sowas ab?
Und was soll das Ganze mit dem Testen und Prüfen und Miss Merlin?
»Kinder, ich war in den letzten Wochen sehr unhöflich und suspekt in eurer Gegenwart«, beginnt meine Geschichtslehrerin zu erklären und hört noch immer nicht damit auf, uns lieb und nett anzusehen.
Ihr Verhalten kann man so schon ziemlich untertrieben beschreiben.
»Ich habe euch viel Unrecht getan und dafür möchte ich mich zutiefst entschuldigen.
Ich bin euch sehr streng und strikt angegangen, habe euch frontal konfrontiert. Aber genau das musste ich, um zu gucken, ob ihr einem solchen Leistungsdruck problemlos nachkommen könnt und das könnt ihr. Selbst im Halbschlaf hat mir Kilian das Grundgesetz, Absatz um Absatz, aufgesagt und, Amanda, in Sachen der Revolution und der Weltkriege hast du mir jede noch so kleine Jahreszahl aufdrücken können. Ich habe das Halbjahr sehr willkürlich begonnen, habe alle möglichen Themen durcheinander geworfen, aber was es auch war, ihr wusstet immer etwas zu sagen und hattet von allem eine Ahnung. Ich muss sagen, ihr habt mich zutiefst erschüttert. Ich habe nächtelang auf dem Sofa gesessen und den Kopf schütteln müssen, weil ihr wirklich jede Frage richtig und schnell beantworten konntet, weil ihr mich so gelangweilt gemustert habt und ich euch wirklich nichts mehr recht beibringen konnte. Ich konnte euch keinen Zahn ausbeißen, das hat mich nicht losgelassen und dennoch sehr stolz gemacht.«
Mit einer so aufrichten Rede eine Entschuldigung zu bekommen, macht mich sprachlos. Dass Miss Merlin so nett sein kann, sind ganz neue Töne. Vor allem gibt sie ehrlich zu, dass Kilian und ich zu schlau für ihren Unterricht sind, und das soll nicht abgehoben klingend, ist aber einfach die Wahrheit.
»Ich würde mich gerne einmal persönlich mit euch unterhalten, fragen, woher das Interesse kommt und warum ihr so viel wisst, denn es begeistert mich, dass es noch Schülerinnen und Schüler gibt, die so leidenschaftlich und wissbegierig in dieses Fach kommen.
Mit dem Grund, warum ihr kommen solltet, hat das allerdings wenig zu tun.
Ich weiß nicht, ob ihr schon einmal etwas vom "Forschungsinstitut für Geschichtswissenschaften und Menschenrechtslehre" gehört habt oder wisst, dass dieses Institut in Amsterdam jährlich Wettbewerbe und Austauschprogramme für Schulen und Jugendgruppen mit Interesse an Geschichte und alten Artefakten und Reliquien anbietet.«
Wir schütteln beide den Kopf.
Der Name sagt uns nichts, was vielleicht daran liegt, das wir uns noch nie sonderlich über Wettbewerbe ausgetauscht oder informiert haben.
Miss Merlin reagiert freundlich und verstehend.
»Wer genau der Veranstalter ist, trägt auch keine große Rolle. Dieses Institut jedenfalls ist es, das dieses Jahr, in Zusammenarbeit mit weltweiten Instituten und Universitäten, einen internationalen Geschichtswettbewerb austrägt. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler zwischen sechzehn und achtzehn Jahren. Sie treten in Etappen erst gegen Schülergruppen ihrer jeweiligen Provinz an. Die zwölf Gewinnerteams treten dann landesweit gegeneinander an und wer dann als letzter gewinnt, vertritt die Niederlande in einem internationalen Wettkampf gegen andere Gewinnerpaare aus aller Welt.«
Mit einem vertrauensvollen Lächeln sieht sie Kilian und mir in die Augen, ehe sie einen Satz ausspricht, bei dem ich schon weiß, dass er kommt.
»Mister Hendricks und ich haben uns mit den gesamten Geschichtskollegen und euren Englischlehrern zusammengesetzt und uns beraten. Aufgrund eurer Leistung sind wir fest überzeugt, dass ihr beide diese Schule repräsentieren sollt.«
Blecherne Stille legt sich über den Raum.
Es scheint als würden wir alle den Atem anhalten. Mister Hendricks und Miss Merlin sehen uns fragend an.
Meine Miene ist noch immer so monoton und bleich, wie zu Anfang.
Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Die Worte liegen mir schwer im Magen und lassen sich nur schrittweise verdauen.
Ein Geschichtswettbewerb?
Landesweit?
Weltweit?
Und Lili und ich sollen ...?
Wow.
Es ist einfach ... wow.
Wie festgefroren sitze ich auf dem Sessel und starre auf die Broschüre in meiner Hand.
Ein Bücherstapel mit einer Krone ist darauf abgebildet.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Will ich an so etwas teilnehmen?
Ist mein Gefühl im Magen Freude? Nervosität? Oder Abneigung?
Ist das auch sicher kein Witz?
Kein hinterlistig Streich von unserer hinterlistigen Lehrerin?
Warum hat sie so ein Theater davon gemacht?
Hätte man das Ganze nicht anders klären können?
Wieso kommen sie erst jetzt damit?
Niemand scheint recht zu wissen, was wir sagen wollen.
Ich weiß, das Kilian und ich ein Statement abgeben sollen, Ja sagen sollen.
Aber mein Kopf dröhnt von Informationen und ich muss mich mit mir selbst und ihm beraten, bevor ich eine Entscheidung treffen möchte.
Mit einem Seitenblick sehe ich zu Kilian. Aber dieser scheint versunken in seinen Gedanken oder ist wieder eingenickt.
Wieder ist es Mister Hendricks, der mit einem Räuspern das Gespräch aufnimmt und die lang entstandene Stille durchbricht.
»Wir können euer Zögern bestens verstehen. Es ist nicht leicht anzunehmen, wenn man ein solches Angebot bekommt, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Wir erwarten auch nicht jetzt, dass ihr zustimmt oder ablehnt. Wir wollten euch nur darüber informieren und euch bekräftigend mitteilen, dass wir Lehrer davon überzeugt sind, dass ihr unsere Schule mit Bravour repräsentieren könntet. Außerdem ist die Erfahrung immer einen Versuch wert.
Ich weiß, dass ihr mit Miss Merlin mehr oder weniger Hühnerfedern gerupft habt und das Verhältnis, auch nach ihren Angaben, keine Sympathien aufgeworfen hat, vielleicht waren wir auch zu streng und zu unmoralisch und haben euch abgeschreckt. Ihr sollt nur wissen, dass es am einfachsten war, euch auf direktem Wege und ziemlich willkürlich zu konfrontieren, ohne das ihr vorbereitet wart, um zu sehen, ob ihr euch vielseitig genug auskennt.
Ein solcher Wettbewerb ist ein Machtkampf und der Gewinn nicht unattraktiv. Wir wollen euch nicht auffordern, wegen dem Geld daran teilzunehmen. Vielmehr geht es um eure Chancen und den Spaß.
Wir Lehrer wollten nur vorher sehen, ob ihr Druck und auch Ungerechtigkeit abkönnt, ohne euch von eurem Wissen abbringen zu lassen. Dafür solltet ihr noch nicht zu früh von unseren Plänen teilhaben. Ich hoffe, ihr könnt das verstehen.«
Ich sehe dem Schulleiter in die Augen.
Er hat kurzgeschorene schwarze Haare, trägt einen Anzug und an seinem Finger glänzt ein goldener Ehering.
Er ist Mitte vierzig und hat eine Tochter. Das weiß ich wegen einer Schulveranstaltung an der seine Frau und sein Kind auch anwesend waren.
Ich glaube an die guten Dinge in seinen Absichten.
Das Angebot gilt in erster Linie unser Weiterentwicklung und den Möglichkeiten und Chancen, die Lili und ich bekommen könnten.
Trotzdem möchte ich erst mit meinen Eltern und Kilian selbst darüber reden und mir Gedanken und Informationen verschaffen.
So etwas geht nicht von jetzt auf gleich.
»Können wir uns das alles durch den Kopf gehen lassen und auch mit unseren Eltern besprechen?«, frage ich mit heiserer Stimme, über die ich kurzzeitig die Kontrolle verliere.
Ich bin ein Mensch, der nicht leicht Entscheidungen fällt oder weiß, was er möchte.
Dies ist einer der Momente, in denen mich die Überforderung niederdrückt.
»Ich würde mich auch gerne noch ein wenig darüber informieren und mich ansprechen«, meldet sich Kilian neben mir.
»Das verstehen wir natürlich!«, setzt sich Miss Merlin für uns ein und ich kann nicht genau sagen, ob ich ihre neu offenbarte, nette und fürsorgliche Seite, mögen oder noch abscheulicher finden soll.
»Wir möchten euch sich nicht länger abhalten. Der Anmeldeschluss hat noch ein wenig Zeit, also könnt ihr euch gerne absprechen und euch dann erst bei uns melden. Trotzdem geben wir euch schon einmal Informationsblöcke und die Anmeldebescheinigung mit, sowie auch Zettel für eure Eltern, weil ihr noch nicht volljährig seid.«
Ein Stapel Zettel landet auf meinem und dem Schoß meines besten Freundes.
Dann werden wir freundlich in den Tag entlassen.
Ein wenig entgeistert laufen wir aus dem Raum und schließen die Tür hinter unserer neugeborenen, liebwinkenden Lehrerin, die uns bis vor ein paar Tagen nicht mal eine Begrüßung ohne Strenge und Kälte gewidmet hat.
Und das soll jetzt alles ein Plan gewesen sein?
Monoton laufen Kilian und ich durch die Schulgänge nur im uns dann in die Bibliothek zu verkriechen, wie wir es schon oft getan haben, wenn wir einen kühlen Kopf brauchten.
Es ist Pause.
Über eine Schulstunde hinweg haben wir uns jetzt das Gerede über diesen Wettbewerb angehört.
Wo sich mein Ranzen, Carter oder Cleo befinden, ist mir momentan egal.
Mein Kopf surrt noch immer von den Plänen unserer Lehrer.
»Ich glaub, ich fresse einen Besen!«, stößt Kilian irgendwann neben mir hervor und lässt sich zwischen einer der Buchreihen einfach auf den Boden fallen.
Ich setze mich neben ihn.
»Ein Geschichtswettbewerb? International? Mit uns beiden? Wow.«
Du sagst es.
»Und ... und hast du die Merlin gesehen? Als hätte ihr jemand den Kopf zu heiß gewaschen! Das war ja gruselig, wie die gelächelt hat!«
Ich schmunzle schwach.
Wenn er unsicher und unschlüssig ist, redet sich Kilian immer in Rage. Das hat er schon, als er klein war, getan.
Dinge, die ihn quälen, muss er aufgeregt wiederholen und laut verarbeiten.
Manchmal tut diese Reflexion ganz gut.
»Bitte sag mir, dass sie jetzt nicht dauerhaft so nett ist. Denn sie zu hassen fiel mir allemal leichter.«
Und damit trifft er es auf den Punkt.
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Ein Geschichtswettbewerb?
Na, was sagt ihr dazu?
Und wie ist eure Meinung zu Miss Merlin?
Einen schönen Sonntag noch!
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