9.Kapitel

,,Ich geb auf!" Keuchte James. ,,Wie kann ein Mensch nur so eine blütenweiße Weste haben?"

,,Och Nein, bloß nicht aufgeben, Schätzchen." Zwitscherte Alistair und nuckelte an seinem pinken Cocktail. ,,Jeder hat irgendwelche Leichen im Keller. Es wird auch bei Ruby Wuff irgendetwas geben."

Die beiden saßen mit ihren Laptops an dem Pool der Villa der Beauforks und versuchten schon seit Stunden etwas Brauchbares über Ruby Wuff in Erfahrung zu bringen.

,,Meine Güte diese Maus will wirklich nach Oxford." Bemerkte Alistair kopfschüttelnd. ,,Sie hat sogar über ihrem Bett ein Oxford Poster hängen." Er stalkte schon seit Stunden Rubys Instagram, das hauptsächlich aus langweiligen Motivationssprüchen bestand.

,,Alistair, das ist es!" James Kopf schoss nach oben. Mit funkelnden Augen sah er seinen besten Kumpel an. ,,Sie will nach Oxford! Mehr als alles andere will Ruby Wuff nach Oxford! Wenn ich es schaffe sie dahinzubringen wird sie aus lauter Dankbarkeit das mit dem Geld vergessen und die ganze Sache ist vom Tisch!"

,,Mhmhm." Machte Alistair abgelenkt. Er befand sich grade auf der Website von einer der diversen NGO's die Ruby ins Leben gerufen hatte. Diese hier, Wal-kommen in Hogwarts, setzte sich für den Walschutz, die Erhaltung der Weltmeere und die Erhaltung der Harry Potter Bücher als Kulturgut ein.

,,Ist das eine gute Idee oder nicht?" Grinste James triumphierend."

Alistair war immer noch mit der Website beschäftigt. "Wal-kommen in Hogwarts!" Las er. "Potterheads als Walschutz Zauberer. Lasst uns gemeinsam unsere Zauberstäbe schwingen und unsere flossenbehafteten Freunde schützen.''

,,Sehr gute Idee." Kicherte Alistair. ,,So originell."

Sein Blick blieb an dem Foto des Autoren der Website und Mitgründers der Walschutz NGO hängen und ein elektrischer Schlag durchzuckte ihn. Weiche Locken, warme braune Augen, die sanft und ein wenig schüchtern in die Kamera blickten. Dieser Kieran Waterford war absolut umwerfend! Was für ein Schnucki! Ob er dem nicht mal mit der angegeben Emailadresse schreiben sollte? Er würde alles dafür tun mit ihm auf ein Date zu gehen. Vielleicht könnten sie den katastrophalen Zustand der Weltmeere ja bei Hummer, Austern und Weißwein besprechen?

,,Ich denke wir haben für heute genug getan." James legte Alistair die Hand auf den Rücken. ,,Was sagst du, zocken wir ne Runde oder springen wir nochmal in den Pool?"

,,Lass uns zocken gehen."

Die Beiden standen auf und zogen sich ihre T-Shirts über. Auf einmal eilte der Butler an den Pool.
,,Mr Beaufork, Mr Beaufork! Ihr Vater möchte sie sprechen!"

James seufzte. ,,Gehst du schonmal vor, Alistair?"

Alistair nickte, in Gedanken immer noch bei diesem Kieran.

Mit langen Schritten lief James zum Fahrstuhl und fuhr in das unterirdische Arbeitszimmer seines Vaters. Warum lag das Arbeitszimmer seines Vaters unterirdisch fragt man sich da vielleicht? Die Antwort ist einfach:
Weil James Beauforks Vater ein super Bösewicht war der seinesgleichen suchte und die sich nunmal unter der Erde am Wohlsten fühlen.

,,Tach, Papa! Na was gibt's?" James schwang sich auf den Schreibtisch Stuhl aus Schlangenleder und streckte die Beine aus.

,,Grüß dich, mein Junge." Sagte sein Vater und rauchte eine dicke kubanische Zigarette. Zu seinen Füßen lag ein Leopardenteppich. Again, noch so nen Super Bösewicht Ding. ,,Ich wollte dir nur schonmal in allen Details meinen fiesen Superschurken Plan offenlegen wie ich dein junges Leben ruinieren werde, wenn du grade Zeit hast."

,,Kannst du's kurz machen? Alistair ist grade da."

Mr Beaufork räusperte sich. ,,Na gut. Also: du musst das Familiengeschäft übernehmen und darfst auf gar keinen Fall lieben wen du willst."

James seufzte. ,,Eigentlich wollte Müdia aber das Geschäft übernehmen."

,,Ja, aber ich werd es dir geben weil ich dich bevorzuge." Mr Beaufork blies lässig ein paar Rauchringe aus.

James sah zur Seite. ,,Sie ist aber viel besser darin. Das ist bescheuert."

,,Ja, aber du bist ein Junge."

,,Na und?"

,,Bei dir interessiert es keinen was du in deinem Privatleben machst." Sein Vater lächelte. ,,Außerdem siehst du so gut in einem Anzug aus, dass es eine Verschwendung wäre, wenn du nicht jeden Tag einen trägst."

,,Ernsthaft? Ich soll das Familiengeschäft übernehmen weil ich gut in einem Anzug aussehe?" Murrte James.

Sein Vater strich sich die goldene Krawatte glatt. ,,Warum glaubst du mach ich die Scheiße, Junge? Sicher nicht weil es mir Spaß macht."

,,Müdia sieht aber auch gut aus in Business Klamotten." Gab James Beaufork zu bedenken.

,,Mag ja sein, aber ich werde trotzdem dich zum neuen Oberhaupt der Beaufork Linie machen und nichts was du tust oder sagst könnte irgendwas daran ändern, also gewöhn dich dran!"

,,Oke." James schmollte ein paar Sekunden und wechselte dann das Thema. ,,Hast du eigentlich noch Kontakt zu diesen Sesselfurzern in Oxford?"

,,Ja, natürlich. Deine Annahme ist schon bestätigt." Mr Beaufork lächelte zufrieden.

,,Könntest du denen vielleicht noch eine neue Bibliothek oder sowas bauen lassen und ihnen sagen sie sollen dafür nächstes Jahr ein Mädchen namens Ruby Wuff an der Uni akzeptieren?"

Mr Beaufork hob die Augenbrauen und ließ sich Zeit mit der Antwort. ,,Ruby Wuff? Bitte sag mir, dass du dich nicht in eine Bürgerliche verliebt hast und ihr jetzt das Leben erleichtern willst." Er schnaubte. ,,Ich wäre enttäuscht von dir!"

,,Nein natürlich nicht! Es geht dabei nur meinen eigenen Vorteil!" Beschwor James ihn.

,,Ach, mein Junge, du bist ganz dein Vater! Ich kümmer mich drum. Ruby Wuff ist so gut wie angenommen." Liebevoll kniff der ältere Mann seinem Sohn in die Wange. ,,So jetzt aber raus mit dir, ich muss arbeiten!"

,,Danke, Papa. Bist der Beste!"
Lächelnd lief James zurück zum Fahrstuhl. Irgendwie schien sich doch noch alles zum Guten zu wenden.

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