6.Kapitel
Ruby hatte lange nicht mehr so gut gefrühstückt! Zufrieden mampfte sie den letzten Rest ihres pain au chocolats und betrachtete James Beaufork, der ihr gegenüber saß.
,,Also, Beaudog, was war jetzt mit dem neu verhandeln?"
,,Beaufork, du Geringverdienerin." Er rieb sich die Augen. ,,Ein Maserati ist nicht drin. Dieselbe Geld Menge am Ende des Schuljahres nochmal auch nicht. Die Sonnenbrille will ich wiederhaben. Über das Fabergé Ei können wir reden."
,,Kein Maserati ist okay. Die Sonnenbrille behalte ich. Das Fabergé Ei kannst du dir meinentwegen in den Arsch schieben, aber das Geld will ich." Sagte Ruby mit fester Stimme. ,,Oder haben die Beaulords neuerdings Geldprobleme?"
James runzelte die Stirn. Das Wort hatte er noch nie gehört, aber er mochte den Klang nicht. ,,Nein. Ich seh einfach nicht ein warum ich dir 60.000 zahlen soll nur damit du dicht hältst. Für jemanden wie dich sind 30.000 doch schon ne Menge."
Er streckte die Beine aus und zwinkerte.
,,Keine Sorge. Ich habe etwas anderes was ich dir anbieten kann."
Ruby lehnte sich zurück. ,,Ach ja, was denn?"
James grinste und deutete auf sich.
Ruby hob fragend die Augenbrauen.
Er zwinkerte ihr vielsagend zu und machte Anstalten sein Hemd aufzuknöpfen.
Sie winkte freundlich lächelnd ab. ,,Nein danke, dein Hemd brauch ich nicht." Selbst wenn es Designer sein sollte, was vermutlich der Fall war, kam es ihr ein wenig übertrieben vor, ihm seine Klamotten abzunehmen. So grausam war sie nicht. Außerdem hatte sie dafür keine Verwendung. Für weitere 30.000 Pfund allerdings schon.
Etwas irritiert beobachtete sie wie er das Hemd trotzdem weiter aufknöpfte. Vielleicht war ihm warm? ,,Nein ehrlich, dein Hemd brauch ich nicht."
,,Es geht auch eher um das was darunter ist. Baby." Er leckte sich die Lippen.
,,Ach so." Sie überlegte. ,,Willst du mir ein Organ spenden? Deine Lunge oder was?"
,,Nein." James Beaufork rollte mit den Augen. Entweder war sie für eine Einserschülerin ziemlich blöde oder sie machte sich über ihn lustig. Letzteres kam ihm wahrscheinlicher vor. ,,Ich will dir ein kleines Abenteuer spenden. Mit dem begehrtesten Single der Schule. Na, wie wär's?"
Ruby runzelte die Stirn. ,,Dieser begehrteste Single der Schule, wer ist das denn?"
,,Na, ich."
,,Und das Abenteuer was soll das sein?"
Er verdrehten die Augen. ,,Na, das mit den Bienchen und Blümchen."
Schlagartig verstand sie. Oder glaubte zu verstehen.
,,Ist das das erste Mal, dass du dich prostituieren musst?" Ruby sah ihn aus mitleidigen Augen an und ergriff seine Hand. ,,James ich hatte keine Ahnung! Ich dachte deine Familie würde ihr Geld auf einigermaßen ehrbare Weise verdienen. Oh Gott, es tut mir so Leid!"
Gereizt zog James seine Hand weg. ,,Was laberst du?''
,,Ich verstehe das es dir schwer fallen muss über dieses Thema zu reden." Ruby seufzte einfühlsam. ,,Ich werde dich nicht bedrängen. Vergiss nicht: Es ist niemals deine Schuld. Nur weil dir hinterher jemand Geld gibt, heißt das nicht, dass der Sex einvernehmlich war. Menschen haben kein Anrecht darauf deinen Körper zu kaufen." Sie drückte seine Hand. ,,Es ist okay, jetzt verschiedene Emotionen auf einmal zu fühlen. Du darfst es alles rauslassen."
James schnaubte abfällig.
,,So, hat es ihnen geschmeckt...?"
Die Kellnerin erstarrte als ihr Blick auf James Beauforks nackten Oberkörper fiel. ,,Die Rechnung geht aufs Haus."
Dann geschahen plötzlich mehrere Dinge auf einmal. Die Kellnerin versuchte James mit hochrotem Kopf ihre Nummer aufzudrängen, die sie auf eine Serviette geschrieben hatte. Dieser versuchte ihr einen möglichst höflichen Korb zu geben. Ruby lachte über die Show, die sich ihr bot und Lin stürzte ins Cafè.
,,Ruby, ich hab dich überall gesucht!" Sie erstarrte, als sie James Beaufork sah. In lautem Flüsterton fragte sie ihre Freundin. ,,Oh. Mein. Gott. Was machst du denn mit dem James Beaufork hier? Und warum ist sein Hemd offen? Habt ihr zusammen gefrühstückt? Moment mal... Heilige Scheiße, ist das etwa euer Morgen danach? Boah, Gut das nicht jeder in seiner Familie auf Lehrer steht. Alter, ich kann immer noch nicht glauben, dass Müdia was mit Mr Sudden hatte!"
Ruby entglitten die Gesichtszüge. ,,Lin!" Zischte sie verzweifelt.
James' linker Mundwinkel zog sich nach oben, als er verstand, dass sich die Powerbalance soeben gewendet hatte. Mit einer Hand nahm er die Serviette von der Kellnerin entgegen und zerknüllte sie dramatisch in der Faust.
,,Jetzt bist du dran, Ruby Wuff."
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