3.Kapitel
Die Mitglieder des Schulkomitees, welches Ruby Wuff leitete, besprachen grade irgendeine langweilige Spendensammlungs Scheiße, als es an der Tür klopfte.
Es war James Beaufork. Drei Leute fielen prompt in Ohnmacht. Er fragte: ,,Kann ich mir kurz mal eure Freundin Ruby Wuff ausleihen?"
,,Wir sind mit der nicht befreundet und Nein." Antwortete ein dunkellockiges Mädchen namens Sarah. ,,Warte gefälligst bis wir hier fertig sind."
,,Natürlich. Verzeihung."
Mit leicht geröteten Wangen setzte James sich auf einen Stuhl in die Ecke und wartete bis das Kommitee Meeting vorbei war. Es war tatsächlich gar nicht mal so uninteressant ein bisschen zu hören was sein Papa da eigentlich immer mitfinanzierte.
Als alles besprochen war, war Ruby schon halb aus der Tür als James Beaufork sie einholte und festhielt.
,,Nicht so schnell!"
Ruby sah in seine blauen Augen und hatte prompt das Gefühl er müsste das eigentlich ihrem Herzschlag sagen. Trotzdem fragte sie unwirsch: ,,Was ist denn? Meine Zeit ist teuer."
James räusperte sich und rückte seinen Anzug zurecht. Jetzt kam er! Jetzt kam der Moment für den er monatelang vor dem Spiegel geprobt hatte. Er senkte vertraulich die Stimme. ,,Du weißt wer ich bin?"
Sie hob eine Augenbraue. ,,Batman?"
,,Fast. James Beaufork."
,,Aha." Ruby sah ohne zu Blinzeln zu ihm auf und fragte sich ob da noch was kommen würde. ,,Sach ma, bist du nicht Müdias Bruder?"
James nickte, unzufrieden über die Abweichung im Drehbuch. ,,Sie ist in deinem Philosophie Kurs."
,,Ja das weiß ich." Ruby sah auf den glattrasierten Traum von einer Männerbrust vor ihr und versuchte nicht zu sabbern. Sie hasste reiche Leute aus Prinzip aber manchmal sahen sie leider echt gut aus.
,,Jedenfalls," James erinnerte sich an den eigentlichen Sinn und Zweck des Gesprächs, er war kurz davon abgelenkt gewesen, dass Robin oder Ruby oder wie es hieß, zwar offensichtlich arm war, aber gar nicht so hässlich wie erwartet. ,,Was du in Suddens Büro gesehen hast ist nie passiert."
Ruby runzelte die Stirn. ,,Was genau jetzt?"
,,Du weißt was."
,,Das heute Morgen?"
,,Genau das."
,,Ja, Was genau davon? Das Küssen, das Gegrabsche, das Gestöhne, das Kleider vom Leib reißen-"
,,Alles! Du redest über meine Schwester und so genau wollt ich das nicht wissen!" James rümpfte pikiert die Nase. Gott, dieses Mädchen roch nach Armut und vorlaut war sie noch dazu. Zeit die Sache zu Ende zu bringen. ,,Ich geb dir hier und jetzt fünfhundert Pfund, wenn du die Sache einfach vergisst, okay?"
Ein fieses Lächeln schlich sich auf Rubys Gesicht. ,,Nur fünfhundert? Mehr ist dir der Ruf deiner einzigen Schwester nicht wert?"
James seufzte. ,,Wir können auch tausend sagen."
Ruby verschränkte die Arme. ,,Wie wär's mit zehntausend?"
James zuckte mit den Achseln. Er hatte fünfzehntausend dabei, aber hatte gehofft Ruby mit einer viel kleineren Summe abspeisen zu können. Aber nun gut, wie sagte sein Vater immer: Reden ist Silber, Schweigen ist teuer. Kein Grund also an der falschen Ecke zu sparen.
,,Okay, dann machen wir zehntausend." Er griff bereitwillig in seine Tasche und reichte ihr einen Batzen Scheine.
Ruby verlor den letzten Rest Respekt vor ihm. Dieser Typ ließ sich wirklich viel zu leicht ausnehmen. Sie machte ein Gesicht, als wäre ihr grade etwas eingefallen. ,,Wer sagt mir eigentlich, dass mir die Presse nicht viel mehr zahlen würde?"
James knurrte unwillig. ,,Okay, ich leg noch Fünftausend drauf. Letztes Angebot!"
,,Fünftausend?! Vergiss es. Zahl mir nochmal zwanzigtausend oder die Presse erfährt von Müdia und Mr. Sudden!" Ruby hoffte das er nicht merkte, dass sie bluffte. Sie hatte persönlich nichts gegen Müdia und würde sie niemals auf diese Weise bloßstellen, aber Geld war nunmal Geld.
Zögerlich nickte James. Dreißigtausend für ein Mädchen, nur das es die Klappe hielt, aber nun gut, es traf ja keinen Armen. ,,Deal. Aber ich brauch bis Morgen, um die restlichen fünfzehntausend zu besorgen."
Er reichte ihr die Scheine, die sie kurzerhand in ihrem Rucksack versenkte.
,,Passt schon, aber dazu krieg ich dann noch die hier!" Ruby grinste und schnappte sich James' Designer Sonnenbrille, die ihr prompt das Aussehen eines überdimensionierten Käfers verlieh. ,,Und am Ende des Schuljahres verdoppeln wir es."
James fiel die Kinnlade herunter. ,,Bitte was?"
,,Du hast mich gehört. Kannst übrigens ruhig auch noch nen Maserati und nen Fabergé Ei drauflegen. Wir sehen uns morgen wenn du mir den Rest vom Geld gibst!" Das Gesicht halb hinter der Sonnenbrille verborgen und grinsend zockelte Ruby von dannen.
James sah ihr nach. Er hatte das eigenartige Gefühl grade ein schlechtes Geschäft begangen zu haben. Außerdem war da noch etwas anderes. Ein Kribbeln im Bauch, wie von Champagner. Dabei hatte er seit fast einer Stunde keinen mehr getrunken.
Eigenartig.
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