Das Versprechen
Intermedium – Tag 869
„Diese Welt scheint sehr gefährlich zu sein."
„Oh, das ist sie auch. Der reinste Überlebenskampf. Fressen oder gefressen Werden ist das oberste Gesetz."
„Nun ja, diese Einstellung vertreten auch hier viele Menschen."
Motte lachte bitter auf. „Es geht nicht um die Einstellung. Fressen oder gefressen Werden. So ist es und nicht anders. Kein Raum für Interpretation."
Die Frau, die ihr gegenübersaß, nickte geduldig. Motte bezweifelte, dass sie verstand, aber immerhin behandelte sie sie nicht wie eine komplett Durchgeknallte so wie die anderen zuvor. „Was macht diese Welt denn so gefährlich?"
„Die Menschen. Die schlimmsten Wesen von allen."
„Schön, dass wir da einer Meinung sind. Ihre Freunde, die Sie dort haben, sind die auch gefährlich?"
„Natürlich, sonst wären sie schon lange tot."
„Und Ihr ganz bestimmter Freund, dessen Namen Sie mir immer noch nicht verraten wollen?"
Nun musste Motte lächeln. Sie konnte nicht anders. Wohlige Wärme durchströmte sie und sie ahnte, wie liebevoll ihr Blick war. „Er ist der Allergefährlichste."
Kapitel 49 – Das Versprechen
Zeke tat es gut, nach langer Zeit mal wieder das Werfen zu üben. Das war ihm schon immer einfach gefallen. Ein Talent, dass nichts mit seiner Herkunft oder Aufgabe zu tun hatte. Ein simples Hobby, das ihn glücklich machte. Seine ersten Würfe waren etwas zu hoch gewesen, aber zum Aufwärmen war es gar nicht schlecht gewesen. Immerhin hatte dieser Körper einen anderen Bau als sein menschlicher. Auch warf er statt eines Balls einen zu vielen Steinen zerquetschten Felsen, natürlich musste er erst ein Gefühl für das ungewohnte Gewicht bekommen. Er hatte sich schnell an beides gewöhnt und damit war er zufrieden.
Ihm war klar, dass auf dieser Seite der Mauer noch einige Soldaten übrig sein müssten. Er hatte auch eine ungefähre Vorstellung, wo sie sich versteckten, es war also nur eine Frage der Zeit, bis er sie alle erwischt haben würde. Während er sich nach dem nächsten Felsen bückte, dachte er darüber nach, ob er ein wenig an seiner Technik experimentieren sollte: Ein flacherer Winkel, der trotzdem noch weit kommen würde, wäre schön. Vielleicht funktionierte es, wenn er nur einen Augenblick später loslassen würde? Es könnte auch in die Hose gehen und dann wäre er sauer über sich selbst. Wieso etwas an einer passablen Technik ändern?
Nein, Zeke, herrschte er sich selbst gedanklich an. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt! Entschlossen sich aus seiner Komfortzone hinauszutrauen, zerbarst er den Felsen in seinen Pranken.
Geräusche drangen an seine spitzen Ohren und er blickte neugierig zu der Häusergruppe, von der er bereits die Hälfte zerstört hatte. Es waren Schreie, die er da hörte, doch sie klangen anders als vorher.
Dann erblickte er die Soldaten, die auf Pferden reitend aus ihrem Versteck gestürmt kamen. Keine Schreie, es war Gebrüll. Alle gleichzeitig galoppierten sie auf ihn zu. „Nanu?", entwich es ihm überrascht. Er hatte nicht gedacht, dass sie stillsitzend auf ihren Tod warten würden, aber er sah den Sinn dahinter nicht, übers offene Feld auf ihn zuzustürmen. Bemitleidenswert. Es ist traurig, nicht aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Stattdessen werden sie weiter Menschen in den Tod schicken und dabei behaupten, wie ehrenhaft es sei.
„Was soll's", murmelte er und holte Schwung. In diesem Moment schossen sie etwas ab und grüne Rauchfahnen glitten durch die Luft. Rauch? Sind das ihre Signalpistolen? Zeke ließ sich davon nicht beirren und warf.
Da waren sie wieder, die vertrauten Schmerzensschreie. Er sah Menschen, Pferde und Blut durch die Luft wirbeln und befand seinen Wurf für angemessen bis gut.
Irritiert musste er feststellen, dass das Gebrüll jedoch nicht aufgehört hatte, sondern lediglich leiser geworden war. Kurz darauf konnte er in den Wolken aus aufgewirbeltem Staub und grünem Rauch immer noch Soldaten ausmachen, die weiterhin vorpreschten. Weniger allemal, aber er hatte nicht alle erwischt. Doch eher angemessen als gut, gestand er sich zähneknirschend ein.
Ohne zu zögern griff er den nächsten Felsen und zerbröselte ihn. Ein weiteres Mal zog er seinen Arm zurück, um Schwung aufzubauen, und wieder wurde grüner Rauch geschossen. Das nützt euch absolut nichts!
Mitten im Wurf hörte er plötzlich eine weibliche Stimme direkt an seinem Ohr: „Sag mal, du spielst Baseball, oder?"
Zeke erschrak sich dermaßen, dass er viel zu wenig Kraft in seinen Wurf steckte. Schreie, Menschen, Pferde, Blut; all das bekam er als Reaktion, aber es war bestimmt noch nicht genug. Schlagartig blickte er sich um, entdeckte aber niemanden.
„Die Art, wie du die Steine wirfst, schaut aus wie beim Baseball", plauderte die Stimme mit einem harten Unterton weiter, sie befand sich nun an der anderen Seite. Dort war wieder niemand zu sehen. Baseball? Sie weiß, was Baseball ist?
„Vielleicht nennt ihr es ja gar nicht Baseball", überlegte die Stimme laut, sie hatte wieder ihre Position verändert. „Keine Ahnung, wie das bei euch so ist, aber bei uns spielt man es jedenfalls anders", redete sie weiter, während ihr Ton immer eisiger wurde. „Ich kenn mich damit nicht aus, aber wir benutzen einen Ball, faustgroß in etwa, keine Felsen. Und wir werfen auch nicht auf Menschen. Also doch, aber nicht um sie zu töten. Sie sollen ihn mit einem Schläger zurückschlagen, du Mistkerl."
Die Soldaten!, fiel Zeke wieder ein. In seiner Verwunderung hatte er sie für einen kurzen Augenblick vergessen. Eilig griff noch einen Felsen und zerbröselte ihn.
„Ignorierst du mich?!", schimpfte die Stimme empört. „Also wirklich, keinerlei Manieren! Wurden die dir als Kind nicht beigebracht?!" In ihrer energischen Art meinte Zeke etwas Verzweiflung herauszuhören. Sie wollte ihn aufhalten.
Ohne sich weiter irritieren zu lassen und ihre „Halt, stopp!" und „Nicht!" zu beachten, warf er die nächste Ladung. Nun war auch das letzte Kampfesgebrüll erlischt. Sehr gut. Die armen Dinger...
„Fühlst dich jetzt ganz toll, was?! Du Arschloch!", spuckte die Stimme verächtlich. Nun, da er die Soldaten los war, konnte er sich mit ihr beschäftigen. Er sah immer noch niemanden. „Was weiß ich, hast du vielleicht irgendwelche Probleme, über die du mit jemanden reden musst, oder so?!", spottete sie weiter, die Wut war deutlich zu hören. „Ist das irgendeine Art Bewältigungsmechanismus von dir?! Menschen umzubringen, meine ich. Na ja, ich kann mir denken, woran's liegt..."
Auf einmal erschien direkt vor Zekes Augen ein Mädchenkopf, der verkehrt herum vor ihm baumelte, sodass ihre hellbraunen Haare herunterhingen. Ihr Mund lächelte, aber ihre Worte waren so giftig wie ihr Blick: „Du bist echt wahnsinnig hässlich, hat dir das schon mal jemand gesagt?!"
Er brüllte auf vor Überraschung und machte eine wischende Geste über sein Gesicht als wolle er eine Fliege vertreiben. „Wer bist du?!", fauchte er und suchte sie mit heftigen Kopfbewegungen, doch sie war wie vom Erdboden verschluckt.
„Ein Mädchen, das von sehr weit herkommt", war die Antwort ohne Körper. „Noch weiter als ihr." Aus dem Augenwinkel erblickte er etwas und er konnte seinen Augen kaum trauen. Vor ihm schwebte der Oberkörper eines Mädchens. Es war dasselbe Gesicht wie geradeeben, das Grinsen wirkte erzwungen.
„Du weißt, wo wir herkommen?", grollte er und schlug gleichzeitig seine Hände über ihr zusammen. Er wartete auf Widerstand, ein Knacken, spritzendes Blut, aber es blieb aus. Stattdessen erschien der Oberkörper abermals einige Meter weiter höher, sodass er jetzt direkt über seinen Händen verweilte. „Nö", antwortete sie ehrlich mit einem Schulterzucken. „Vermutlich von außerhalb der Mauern. Ich komm trotzdem von weiter her. Weiter als du dir jemals vorstellen kannst." Genugtuung schlich sich in ihren Blick, dann verschwand sie plötzlich. „Weißt du, ich bin nicht nur irgendein Mädchen", redete sie weiter, war anscheinend hinter ihm. „Ich bin sowas wie ein Orakel, kann die Zukunft vorhersagen. Früher besser als jetzt."
Dann erinnerte sich Zeke. Reiner und Bertholdt hatten von einer Stimme erzählt, die ihre Identitäten kannte. Sie hatten nichts zu ihr herausgefunden, keinen Namen, kein Aussehen, keine Herkunft, sie waren sich sogar unsicher, ob sie überhaupt ein Mensch war; Bedenken, die Zeke nun nachvollziehen konnte. Das Einzige, was sie wussten, war, dass sie Eren kannte.
„Zeke, möchtest du deine Zukunft erfahren?"
Erschrocken wandte er sich in die Richtung, aus der die Stimme erklang. Da war wieder der Kopf des Mädchens, der ihm kurz zuzwinkerte, dann abermals verschwand. Wütend schlug er mit der Hand dorthin, spürte aber nichts weiter. Woher kannte dieses Mädchen seinen Namen?!
„Auch egal, ich werde sie dir so oder so vorhersagen. Wie stellst du dir den Tod vor? Darüber hast du dir doch bestimmt schon mal Gedanken gemacht, oder? Schließlich leben Titanenwandler nur noch dreizehn Jahre lang." Die Stimme sauste von einem Ort zum anderen und er versuchte gar nicht mehr, ihr zu folgen. Es war klüger, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. „Da, wo ich herkomme, wird der Tod oft als großes, gruseliges Skelett in einer Kutte und mit einer Sense dargestellt. Oder als Teufel, mit Hörner und Flammen und roter Haut und einem hässlichen Grinsen..." Auf einmal erschien sie direkt vor ihm. Sie hatte nachdenklich eine Hand ans Kinn gelegt, während sie seine untere Gesichtshälfte musterte. „So wie deins, eigentlich." Er schlug nach ihr, aber sie war schon wieder weg.
„Es gibt auch viele Menschen, die glauben, dass der Tod für jeden anders ausschaut. Dein Tod, Zeke, hat zum Beispiel die Gestalt eines Mannes", behauptete sie. Ihre Stimme verlor allmählich alle Emotionen, der Plauderton schwand sowie die Kühle. Ihr Tonfall wurde nüchterner. „Ungewöhnlich klein – 1,60 m, um genau zu sein – schwarzhaarig, sieht für sein Alter noch erstaunlich jung aus."
Sie tauchte wieder vor ihm auf, wieder nicht mehr als ein Oberkörper. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und ihre ganze Erscheinung triefte vor Genugtuung. „Kommt von rechts." Mit einer knappen Kopfbewegung wies sie in die genannte Richtung und verschwand wieder.
Was? Verwirrt von der gesamten Situation blickte er instinktiv dorthin. Der grüne Rauch, den die Soldaten vorhin abgefeuert hatten, schränkte seine Sicht in die Ferne ein, jedoch erkannte er große Gestalten am Boden liegen. „Was zur...?!" Waren das die Riesen, die er aufgestellt hatte?
Plötzlich schoss durch die Rauchwolken etwas direkt auf ihn zu und bohrte sich in seine Schulter. Es erschien ein einzelner Soldat, der mit seiner Ausrüstung auf ihn zuschoss. Zeke überwand den ersten Moment der Verwunderung schnell und brüllte auf, während er nach ihm griff.
Im nächsten Moment sah er nur ein kurzes Aufblitzen an seinem Arm, aus dem augenblicklich Blut spritzte. Der Soldat sauste mit einem wütenden Knurren an seinem Ohr vorbei. „Huh?", machte Zeke erstaunt. Was war gerade passiert?
Sein Arm riss komplett auf, war erst einmal nicht mehr zu gebrauchen und ihm kam eine weitere Warnung von Reiner in den Sinn. Es gäbe einen Soldaten, vor dem er sich hüten solle. Kapitän Levi, hatte Reiner ernst gesprochen. Er ist sehr gefährlich.
Zeke hatte kaum verstanden, was soeben geschehen war, und schon war einer seiner Arme außer Gefecht gesetzt. War das dieser Levi? Er verspürte einen kleinen Stich an seiner Schulter und er deckte blitzschnell seinen Nacken ab.
Abermals spürte er den Wind und hörte das Surren seiner Ausrüstung, als der Soldat an ihm vorbeischoss. Doch auf einmal sah er nichts mehr. War er auf die Augen...?!
Er konnte nicht einmal seinen Gedanken vollenden, da sackte er plötzlich auf die Knie. Seine Beine hatten keine Kraft mehr, ihn zu halten. Dieser Levi war wahnsinnig schnell. Innerhalb weniger Momente war Zeke zu Boden gefallen.
Über sich konnte Zeke die grollende Stimme eines Mannes hören: „Was ist mit dem ganzen Spaß passiert, den du vorhin gehabt hast?! Komm schon, du Wichser, lass uns das genießen!!"
Zeke musste unbedingt seinen Nacken verhärten, doch die Geräusche der Soldatenausrüstung verrieten ihm, dass er es nicht mehr schaffen würde. Brennender Schmerz durchzuckte ihn, als scharfe Klingen auf seinen Titanenkörper trafen und diesen durchdrangen. Er verzehnfachte sich, als auch sein richtiger Körper getroffen wurde und Zeke brüllte, ohne Pause.
Er hörte auch nicht auf, als er plötzlich von Licht geblendet wurde und seine Haut auf kühlere Luft traf. Vor ihm erstreckte sich eine Graslandschaft voller staubiger und grüner Wolken. Er war aus seinem Riesen gezogen worden.
Kaum hatte er sich umgedreht, wurde sein Brüllen zum Schweigen gebracht, indem etwas in seinen Mund gestopft wurde. Der brennende Schmerz an seinen Armen wurde von dem in seinem Rachen übertroffen und Zeke schmeckte Blut.
Er lag auf seinem Rücken und konnte sich zum ersten Mal ein Bild von der Situation machen. Bis auf ein Bein waren Zekes Extremitäten abgeschlagen worden. Der Heilungsprozess hatte bereits von selbst begonnen. Das gesunde Bein wurde mit dem Fuß des Soldaten im Zaum gehalten.
Der Mann stand über ihm, war nicht besonders groß, vermutlich wirklich in etwa 1,60 m, schwarzhaarig und voller Blut, das allmählich verdampfte. Kapitän Levi hatte ihm seine Klinge in den Mund gerammt und dadurch seinen oberen Gaumen durchbohrt. „Kurz nach einer Verwandlung und wenn euer Körper stark verletzt ist", begann er grollend, „ist er zu beschäftigt, sich zu heilen, sodass ihr euch erstmal nicht mehr verwandeln könnt. Hab ich nicht recht?"
Zeke wollte am liebsten schreien, konnte aber nur röcheln. Abwartend durchbohrten ihn die harten, grauen Augen des Soldaten. Dann drückte er gegen die Klinge, sodass Zeke spürte, wie sie seine Haut knapp unterhalb seines Auges zerriss. Abermals wollte er aufschreien. Er hatte selten so starke Schmerzen verspürt.
„Hey, antworte mir!", verlangte der Schwarzhaarige ungehalten. „Gar kein Anstand!"
„Ha, das hab ich ihm auch gesagt!", lachte die Mädchenstimme von vorhin auf einmal kalt auf. Sie tauchte direkt neben Levi auf und hatte ihre Arme wieder vor der Brust verschränkt. Ihm fiel auf, dass dieses Mal ihr kompletter Körper erschienen war, und er bemerkte zwei Dinge: Einmal, dass sie die erste Soldatin war, die er heute sah und die keinen grünen Umhang trug, und dass sie, obwohl sie hier draußen eingesetzt war, nicht diese ausgeklügelte Ausrüstung trug, mit der die Soldaten herumfliegen konnten.
Beide blickten sie herablassend auf ihn hinunter. Seine rechte Gesichtshälfte tat unvorstellbar weh. ‚Ausgeburt des Teufels!' Wie oft er diese Worte schon gehört hatte! Wenn er zu den Teufeln gehörte, die alle fürchteten, was würden die Menschen dann sagen, wenn sie diese beiden sahen?!
„Wieso bringst du ihn nicht um?", fragte Motte.
„Kann ich noch nicht", war Levis Antwort. „Vielleicht ist irgendjemand da draußen noch am Leben. Selbst am Rande des Todes würde die Injektion ausreichen."
„Du willst ihn verfüttern lassen?", schloss sie und schenkte Zeke einen angewiderten Blick.
In seinem Kopf erschein das Bild von Erwin, der ihn anlächelte und sich bei ihm bedankte. „Wenn es jemanden retten kann..."
Plötzlich spürte Levi Erschütterung und er handelte blitzschnell. Eine mündliche Warnung käme zu spät, also schubste er Motte beiseite, die sich vor Schreck entmanifestierte. Er selbst sprang aus dem Weg. Keine Sekunde zu spät, denn aus den Staubwolken brach der Karrentitan hervor, der sein gewaltiges Maul aufgerissen hatte. Über Zeke ließ er es zuschnappen und rannte mit ihm davon.
„Was zur Hölle?", keuchte Motte, die zu Levi geflogen kam. Er konnte nur dem Karrentitan hinterherstarren. „Hey... Wo geht ihr hin? Stopp...", meinte er leise.
Sie schaute zwischen ihm und den immer kleiner werdenden Titan hin und her. „Levi...", kam es betroffen von ihr.
Auf einmal wandten sich ihm all die Riesen zu, die noch in der Formation standen; die Levi noch nicht erledigt hatte. Gleichzeitig polterten sie auf ihn zu, bereit, ihm, der auf einer ebenen Grasfläche stand, den Garaus zu machen.
„Levi!", wiederholte Motte, dieses Mal deutlich energischer, da er sich nicht rührte und immer noch Zeke hinterherstierte. „Levi, du musst abhauen!! Du hast fast keine Waffen mehr!"
Er nahm seine Umgebung problemlos wahr und doch hatten sich seine Gedanken auf einen Tatbestand verfestigt. Langsam wandte er seinen Blick zu Motte mit ihren angsterfüllten Augen. „Ich hab's ihm doch geschworen", murmelte er fassungslos. Sollten sich so seine und Erwins Wege trennen? Jeden Befehl hatte er bis jetzt tadellos ausgeführt und gerade am letzten sollte er scheitern?
„Ich weiß!", rief Motte und er sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „Deswegen kannst du jetzt noch nicht sterben! Sonst kannst du dein Versprechen nicht halten!"
Sie hatte recht. Das machte Sinn. Fast schon automatisch wechselte er seine Klingen aus, die letzten, die er hatte. Es war ungewöhnlich, normalerweise war es Wut, die ihn im Kampf gegen die Titanen antrieb, aber als er zu den herantorkelten Riesen aufblickte, spürte er Verzweiflung. Während er sich auf sie stürzte, hatte er nur einen Gedanken im Kopf: Ich hab's versprochen!
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