Biss
Kapitel 12 – Biss
Acht Tage war es nun her, dass die zwei gefangenen Riesen Swaney und Bean getötet worden waren. Es war Nachmittag und Hanji, Levi, seine Einheit und die der Brillenträgerin befanden sich draußen ein wenig abseits vom Schloss. Motte war selbstverständlich ebenfalls da, doch war sie heute erst während des Mittagessens erschienen. Auch wirkte sie ziemlich platt und war blass um die Nase. Sie fühle sich nicht so gut und werde vermutlich krank, hatte sie gesagt.
Jedenfalls war der Grund, weshalb sie draußen waren, Hanjis Neugierde. Sie würden Experimente an Eren durchführen. Sie waren in diesem Fall Levi und Hanji. Der Rest saß bei den weiter entfernten Bänken mit Tischen. Motte war heute sehr lustlos, weswegen sie statt aufgeregtem Herumgekicher und in der Luft Auf- und Abgehüpfe bloß in der Nähe der Einheiten im Gras lag und vor sich hin döste. Daran merkte Levi, dass es ihr wirklich nicht gut ging. Wenn sie schon während des Schlafens schlafen musste...
„Bist du startklar, Eren?", fragte Hanji und beugte sich über einen trockengelegenen Brunnen, in dem sich das verunsicherte Versuchskaninchen befand. Levi stand neben der Einheitsführerin und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Wenn du bereit bist, schicken wir ein Rauchsignal gen Himmel", redete die Brillenträgerin weiter. „Was du dann tust, bleibt dir überlassen."
„Verstanden!", hörte Levi Eren herausrufen, doch seine Stimme klang nicht so fest, wie beabsichtigt. Er hat Schiss, stellte der Schwarzhaarige fest. Der Brunnen war eine gute Wahl für die Experimente gewesen. Er war so tief und eng, dass selbst ein amoklaufender Riese da nicht herauskommen würde.
Die beiden Soldaten der Aufklärungslegion entfernten sich weit genug vom Brunnen, dass sie vorerst nicht getroffen werden würde, falls der Junge ausflippen sollte. Dann zückte Hanji eine Pistole mit einer grünen Rauchpatrone, die sie sogleich in den Himmel schoss.
Nun hieß es abwarten.
Und sie warteten... lange. Verhältnismäßig wirklich lange. Ungefähr eine halbe Stunde. Eine halbe Stunde, in der die beiden bloß auf ihren Pferden saßen, kaum sprachen, allerhöchstens über den Grund, warum Eren sich nicht verwandelte, und eine halbe Stunde, in der Levi das Gefühl hatte, dass immer wenn er aus Vorsicht, Langeweile und womöglich ein kleinwenig Sorge zu Motte rüber schielte, sie jedes Mal etwas näher bei ihnen lag. Spätestens nach zwanzig Minuten war es eindeutig, da befand sie sich zehn Meter von ihrem ursprünglichen Platz entfernt... mindestens. Er hätte ja auch einen Kommentar dazu abgegeben, wie kindisch sie war, doch Hanji saß unmittelbar neben ihm und die Nervensäge war zu weit entfernt, als dass sie ihn mit raunender Stimme gut hören konnte.
Der Schwarzhaarige hatte eine Vermutung, wieso sich im Brunnen nichts rührte.
„Vielleicht hat er es nicht gesehen", meinte Hanji nach der halben Stunde. „Nein", erwiderte Levi ruhig. „Ich glaube eher, dass seine Fähigkeit gar nicht so zuverlässig ist, wie wir dachten." Nach diesen Worten ritt er zum Brunnen und hob die Stimme: „Hey, Eren! Wir blasen die Sache erstmal ab."
„Achtung, du wirst staunen!", warnte ihn eine weibliche Stimme aufgeregt vor. „Geht's dir besser?", fragte der Kapitän die Nervensäge leise. „Ein wenig", antwortete sie gut gelaunt.
„Es war übrigens eine echt dämliche Aktion. Das mit dem Heranrutschen. Du hättest einfach rüberkommen können", wies er sie daraufhin.
„Du hast das bemerkt?", kam es fassungslos von ihr zurück. „Ich hab mich wie ein Spion oder Ninja gefühlt, weil ich das hingekriegt hab!" Sie wirkte tatsächlich entsetzt. „Mann! Jetzt hast du's bemerkt! Du bist blöd!"
Warum bin ich da jetzt dran schuld?!, wollte er entgegen, doch da kam schon Hanji neben ihn. Er erinnerte sich, weswegen er überhaupt am Brunnen stand, und blickte nach unten. Er weitete die Augen.
Die Brillenträgerin blickte ebenfalls nach unten und erschrak.
„Wenn sogar Levi schon Gesichtsregungen zeigen lässt, ist das schon hardcore!" Jetzt redete die Nervensäge schon wieder mit ihrer absichtlich gespielten Poser-Stimme. Levi brauchte ihre Kommentare momentan überhaupt nicht. Er hatte sich wirklich erschrocken.
Unten auf dem Boden des Brunnens stand Eren und blickte zu Hanji und dem Schwarzhaarigen hoch. Seine Augen zuckten unruhig hin und her, er wirkte beinahe irr. Was aber richtig schockierend war, waren die Hände des Jungen. Sie waren über und über mit blutigen Bisswunden übersät. Selbst an Erens Mundwinkel lief sein eigenes Blut von den Händen herab. Wenn er sich in einen Riesen verwandeln wollte, biss er sich... Allerdings schien es nicht geklappt zu haben. „Hanji...", hauchte der Riesenjunge entsetzt. „Ich kann mich einfach nicht verwandeln."
„Shit happens", meinte die Nervensäge schadenfroh und lugte hinter Levis Schulter in den Brunnen hinein, woraufhin sich ihre Stimmung schlagfertig änderte. „Wow, fuck, das sieht ja echt übel aus!"
Levi, Eren, und die Nervensäge befanden sich nun bei den zwei Einheiten und tranken Tee. Hanji war kurz weg, um Erwin Bericht zu erstatten.
Alle saßen, nur Levi stand. Und Motte schwebte. Doch sie wirkte der Meinung des Schwarzhaarigen nach immer noch ein wenig platt. Spannung lag in der Luft, das war zu spüren. Der Kapitän hielt in einer Hand seinen Teebecher, der randvoll mit dem wohltuenden Getränk gefüllt war, jedoch blieb es unberührt. Er starrte auf die Oberfläche, in der sich die Sonnenstrahlen tanzend spiegelten und dachte nach. Es war gar nicht gut, dass der Junge sich nicht verwandeln konnte, was sollte man da tun? Was tat man, wenn ein Riese nicht Riese sein wollte?
„Und deine Bisswunden heilen auch nicht?", fragte Levi Eren zur Sicherheit ein zweites Mal. „Er hat Nein gesagt", erinnerte die Nervensäge ihn nuschelnd, die in der Luft neben dem Tisch, an der Levis Einheit saß, auf dem Bauch lag, den Kopf hatte sie auf die verschränkten Arme gelegt und die Beine an den Knien abgeknickt und überkreuz in die Luft gestreckt.
Eren rieb sich unruhig die bandagierten Hände, seine Augen zuckten immer noch so irr. „Nein."
„Wenn du dich nicht in einen Riesen verwandeln kannst, ist die Versiegelung der Mauer Maria ein Griff nach den Sternen." Der Braunhaarige starrte bestürzt auf das Holz des Tisches vor ihm. „Das ist ein Befehl...", redete der Kapitän weiter. „Reiß dich am Riemen!" Mit diesen Worten drehte er sich von ihm weg und lief ein paar Schritte. Er trank seinen Tee und blickte auf die Landschaft vor sich. „Sei nicht so streng!", hörte er die Nervensäge ihn vom Tisch aus anfahren, doch es war bei Weitem nicht so vorwurfsvoll, wie sie es normalerweise getan hätte.
Dafür kam Petra zu ihm und tat dies anstelle von Motte. „Ich weiß, dass Sie mein Vorgesetzter sind, Kapitän, und auch Erens... aber Sie können so wirklich nicht mit ihm reden. Er kann gar nichts dafür, Sie sind zu streng. Natürlich lastet quasi die Menschheit auf seinen Schultern, aber das ist der Punkt: Der Druck ist zu groß! Machen Sie ihm das nicht bitte noch schwerer."
„Wenn du ein Problem damit hast, wie ich meine Leute behandele, kannst du dich gerne bei Erwin beschweren", erwiderte Levi mit seiner gleichgültigen Stimme, er trank einen Schluck. „Weswegen bist du wirklich zu mir gekommen?"
Petra wirkte ertappt. „Äh... Ich wollte... Eren ist das aufgefallen... und ich hab's auch bemerkt. Sie scheinen in letzter Zeit häufig Selbstgespräche zu führen... Ist denn alles in Ordnung?" Sie war ernsthaft besorgt, das sah Levi an ihrem Blick. Zuerst erhielt sie Schweigen. Mist!, dachte sich der Schwarzhaarige. Die Nervensäge fällt sogar unsichtbar auf. Er wollte den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, doch dazu kam er nicht.
„Levi...!" Wenn man an den Teufel dachte, kam er auch schon gleich angeschwebt. Allerdings mit ängstlichem Blick zum Tisch. Ihre warm-kalten Hände berührten abwesend seine Schultern. Unbewusst platzierte sie sich so, dass er zwischen ihr und dem Tisch stand. „Gleich passiert was und ich will mich nicht erschrecken!", warnte sie ihn vor. Er hob seine Tasse an seine Lippen, während sie das sagte.
Nicht mal eine Sekunde, nachdem sie geendet hatte, ertönte ein ohrenbetäubender Knall hinter ihnen. Gleichzeitig schlug ein grellleuchtender Blitz in die Erde beim Tisch ein. Der Schwarzhaarige riss erschrocken die Augen auf, Petra tat das ebenfalls und zuckte dabei noch heftig zusammen und das Mädchen ließ einen spitzen Schrei von sich hören, wobei sie die Augen zukniff und sich unbewusst hinter den Kapitän duckte, da sie die einzige der drei war, die direkt in den Blitz sah. Dazu nahm der Schwarzhaarige noch die erschrockenen Rufe seiner und Hanjis Einheit war.
„Was ist das?!"
„Was ist da explodiert?!"
Wegen der Explosion hatte sich eine Rauchwolke gebildet. Dennoch sah er, was passiert war. Seine Einheit tat das auch.
Er reagierte schnell. Bevor seine Leute angriffen, stellte er sich vor den rechten Arm eines Titans, der mitsamt Schulterblatt auf der Erde stand. Erens rechter Arm steckte in dem des Riesens. Levi stand hinter den Jungen, sodass dieser ihn nicht sehen konnte. Warnend, indem er einen Arm gehoben hatte, befand sich der Schwarzhaarige vor dem grotesken Schauspiel. Er hatte tatsächlich schneller als seine Einheit reagiert, die nun mit gezückten Klingen zur Riesenvernichtung Eren und den Riesenarm umzingelt hatten. Das alles ging so schnell, dass Motte momentan immer noch verwirrt an Ort und Stelle schwebte, wo Levi sich zuvor aufgehalten hatte.
Der Kapitän hörte, wie Eren hinter ihm verzweifelt versuchte, seinen Arm aus dem Fleisch des Riesens zu ziehen. „Ganz ruhig!", sprach der Schwarzhaarige zu seinen Leuten.
„Kapitän!", kam es panisch vom Riesenjungen, der dachte, der kleine Mann spräche mit ihm. „Ich kann nicht...!" Offensichtlich hatte er sich umgedreht, denn der Angesprochene hörte, wie er abbrach und beim Anblick der angriffsbereiten Einheit ein Geräusch des Entsetzens von sich hören ließ. Dem Jungen schien erst jetzt wirklich klar zu sein, wie wenig die Spezialeinheit ihm traute.
„Ganz ruhig, hab ich gesagt!" Levis Ton wurde härter, da seine Leute immer noch nicht die Waffen gesenkt hatten. „Ihr alle!" Sie misstrauten Eren, verließen sich nicht auf ihn. Die letzten Tage hatten sie oft darüber geredet. Vielleicht... Nur vielleicht... würde er wirklich der Menschheit das Verderben bringen. Vielleicht verfolgte er einen ganz anderen Plan als er vorgab zu tun. Vielleicht steckte er mit dem Kolossalen und dem Gepanzerten unter einer Decke. Oder mit den Mördern der Riesen Swaney und Bean. Oder mit allen von den Genannten. Aber nur vielleicht. Natürlich tat die Einheit dies bloß in der Abwesenheit des Betroffenen. Levi hatte sich bei solchen Gesprächen diesbezüglich nie geäußert.
Motte schon. Sie hatte sich deswegen jedes Mal aufgeregt. Und zwar richtig. Mit einer Überzeugung, die man nach über einer Woche nicht mehr anzweifeln konnte. Vermutlich stand Levi geradeeben nur wegen der Nervensäge hier und versuchte Eren zu schützen.
Alle hielten sie ihre Klingen bereit und blickten den Riesenjungen voller Hass, Verachtung und irgendwo auch Angst an. Levi kannte diesen Blick. Genauso sahen Soldaten aus, die einem Titanen gegenüberstanden.
Allmählich kam die Nervensäge bei der Gruppe an. Ausnahmsweise hielt sie mal die Klappe. Vermutlich war die Spannung in der Luft einfach zu groß. Oder sie zu platt.
Levi hörte einen lauten Jubelschrei, der vom Waldrand kam. Anscheinend hatte Hanji den Knall gehört und war herbeigekommen. Der Anblick vom halbverwandelten Eren schien sie ganz aus dem Häuschen zu bringen. „Junge, geht die ab...", murmelte die Nervensäge in Bezug auf die Einheitsführerin.
„Eren...", sprach Eldo mit lauter Stimme, die zugleich zu einem Schreien wurde. „Was denkst du dir dabei?!" Die Augen des Blonden, die sonst immer Ruhe ausstrahlten, waren weit aufgerissen und funkelten zornentbrannt. Er spuckte fast vor Zorn.
„Was?" Etwas Besseres bekam Eren momentan aufgrund seiner Verwirrung und seines Schocks nicht heraus. Wütend knirschte Eldo mit den Zähnen. „Wieso verwandelst du dich einfach ohne Erlaubnis?", knurrte er. Sein wachsamer Blick richtete sich keine Sekunde von Eren ab. „Antworte mir!"
„Warte, Eldo!", redete Levi ihm mit seiner ruhigen Stimme dazwischen, doch er wurde nicht beachtet.
„Spuck's aus, Eren!", brüllte Auruo. „Was sollte das?!" Erschrocken drehte der Braunhaarige sich zu ihm um. Er war mit der Situation überfordert. Sogar Motte war eingeschüchtert und kauerte schwebend hinter Levi. Ihr Kopf zuckte schnell dem zu, der gerade sprach.
„Nein, heb dir das für später auf!", sprach Günther mit lauter Stimme und lief auf Eren und dem Riesenarm zu. „Jetzt beweis uns mal, dass du nicht unser Feind bist!" Der braunhaarige Junge wich seinem Blick aus. „Na, wird's bald?!", rief der gleiche Soldat von geradeeben und hatte seine Augenbrauen weit zu seiner Nase gezogen. „Das ist ja wohl das Mindeste!"
„Und wehe, du rührst nur einen Finger!", fügte Auruo mit laut warnender Stimme. „Dann hack ich dir den Kopf ab!" Dieses Mal bewegten Eren und Motte ihre Köpfe sogar gleichzeitig. „Kein Scheiß, ich mein's ernst!", schrie der Hellbraunhaarige, nachdem er den Blick des Fünfzehnjährigen gesehen hatte. „Willst du 'ne Kostprobe?!"
„Auruo, komm endlich runter!" Nun hatte auch Levi die Lautstärke seiner Stimme erhöht. Der Befehlston hob sich heraus. Die Nervensäge schwebte automatisch ein kleines Stück näher an ihn heran. Offensichtlich fühlte sie sich beim Kapitän am sichersten.
„Kapitän! Kommen Sie Eren nicht zu nahe! Sie müssen weg von ihm!", rief Petra, als ob ihr erst jetzt auffallen würde, dass der Schwarzhaarige anwesend war.
„Nein, du musst weg von ihm!", erwiderte dieser streng. „Halt dich zurück!"
„Wieso?!", kam es laut vor Argwohn und Sorge zurück.
„Intuition."
„Das hat sie bestimmt überzeugt...", murmelte die Nervensäge hinter ihm voller Ironie in sein Ohr.
„Wird's bald, Eren?!", meldete sich Eldo wieder brüllend. „Sag was!"
„Eine falsche Bewegung...!" Auruo beendete den Satz nicht.
„Beweis es!", schrie Günther. „Eren!"
Sie riefen sich in Rage, total durcheinander, sodass niemand anderes mehr zu Wort kam.
„Na los!"
„Meinst du, wir können dich nicht umlegen?! Ich mein's ernst! Mach hinne!"
„Hörst du schlecht?!"
„Ich mach es!"
„Die Menschheit ist...!"
„Könnt ihr nicht mal eine Sekunde die Klappe halten?!"
Daraufhin blieb es stumm. Der letzte Satz war von Eren gekommen. Er hatte sich in seiner Position aufgebäumt und lauter als alle anderen geschrien, sodass er sich Gehör verschaffen konnte.
„Eren!" Hanji kam angerannt. Ihre Augen glänzten vor Aufregung, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie schien sogar ein wenig zu sabbern. Sie war der totale Stimmungskiller. Die Spannung in der Luft schien sie gar nicht wahrzunehmen. Sie schubste beiläufig Auruo und Günther zur Seite, damit sie zum Riesenarm kam, auf den ihre Augen die ganze Zeit schon gerichtet waren. „Darf ich den Arm mal anfassen?!" Sie war hibbelig.
Der Angesprochene drehte sich überrascht zu ihr um. Mit sowas hatte er in dieser Situation gar nicht gerechnet.
Nun sabberte die Einheitsführerin wirklich. Allmählich färbte sich ihr komplettes Gesicht rot und sie schien den Tränen nahe. „Sag schon! Ich darf doch, oder?! Ich darf, ja?! Nur mal kurz anfassen!"
„Hanji!" Eren ließ seinen Blick kurz zu Levi schweifen. „Warte bitte!"
Sie beachtete das nicht und berührte die Hand am Riesenarm. Sofort zuckte sie zurück. „S...Sauheiß!", schrie sie, wirkte aber trotzdem irgendwie... euphorisch. Sie sprang tatsächlich auf und ließ sich auf die Knie fallen. „Das ist arschheiß, wenn man es anfasst!", schrie sie gen Himmel.
„Aua!", murrte Motte, die immer noch hinter Levi stand, und hielt sich den Kopf. „Davon krieg ich Kopfweh... Die soll runterfahren!" Breitwillig stimmte der Schwarzhaarige ihr zu.
„Einheitsführerin! Das können Sie doch nicht machen!", rief ein Soldat aus Hanjis Einheit.
„Ist das nicht voll heiß, Eren?!", fragte die Brillenträgerin den Jungen aufgeregt.
Levis gesamte Einheit starrte die rot-braunhaarige Einheitsführerin bloß mit leicht geöffnetem Mund an. Inklusive Levi. Die Nervensäge hingegen murmelte leise Flüche.
„Wie genau bist du mit dem Arm da verbunden?" Hanji stellte sich wieder auf ihre Beine und wandte sich an Eren. „Interessiert mich brennend!"
Dem Braunhaarigen schien einzufallen, wie er sich aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Er lehnte sich nach hinten und zog an seinem rechten Arm.
„Hey, Eren!", kam es von Auruo, der wieder seine Schwerter hob, da er sie, wie der Rest seiner Kameraden, bei Hanjis überfallendem Auftritt gesenkt hatte. „Keine faulen Tricks!"
Der Riesenjunge zog und schaffte es schließlich, seine Hand aus dem Fleisch zu ziehen. Allerdings war der Schwung so groß, dass er hintenüber von der Riesenschulter fiel, direkt vor Levis Füße.
Der Riesenarm begann zu dampfen. Als Hanji das sah, raufte sie sich die Haare und sprang entsetzt von einem Bein aufs andere. „Aah! Nein, Eren! Das war zu früh! Ich wollte doch noch so viel..." Mittendrin stoppte sie. Sie sah etwas.
Es störte niemanden, da ihr sowieso keiner mehr zuhörte.
Levi machte einen Schritt neben Eren, der schwer keuchte. „Kapitän...", meinte dieser, als er seinen Vorgesetzten aus dem Augenwinkel sah.
„Levi!", jammerte die Nervensäge heulend, die neben ihm schwebte. „Ich werd krank! Mach, dass es aufhört!"
„Wie fühlst du dich?", fragte der Schwarzhaarige den Fünfzehnjährigen am Boden. Das Mädchen fühlte sich angesprochen: „Scheiße!"
Eren aber keuchte noch ein wenig, ehe er antwortete: „Ging... schon mal besser..."
Die restliche Einheit stand an ihren Plätzen und wirkte etwas betreten.
Hanji holte sich währenddessen mehr oder weniger heimlich etwas. Um genauer zu sein, das, was sie vorhin stocken gelassen hatte. Es war der Löffel, den die Riesenhand wie ein Mensch zwischen Daumen und Zeigefinger hielt und der trotz Hitze und Druck seine übliche Form beibehalten hatte.
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