Kapitel 9 - Geständnis

Am Abend schaute ich, wie weit die Frauen waren. Sie waren fertig und hatten viele Pfeile mit trockenem Gras umwickelt, wir waren bereit für den Kampf.

Ich konnte nicht schlafen und so ging ich noch einmal zum Waldrand und sah zu dem Dorf.

Das Dorf lag still da, die Dorfbewohner schienen zu schlafen.

,,Bist du aufgeregt?", fragte mich plötzlich jemand und ich drehte mich um. Da stand Leno und grinste mich an.

,,Ja, ich habe Angst, dass viele sterben und wir vielleicht verlieren!", antwortete ich.

Sie nickte, dann sagte sie: ,,Komm mit, ich zeige dir etwas!"

SIe heilt mir ihre Hand hin und ich ergriff sie und folgte ihr.

Wir schlichen durch den Wald und kamen nach einer Weile an einem See an.

,,Hast du Lust zu schwimmen?", fragte Leno.

Es war kalt und dunkel aber ich stimmte zu. Ich wollte vor meinen Gedanken an den bevorstehenden Kampf weglaufen.

Ich legte meine Waffen und ein paar Anziehsachen ab und lief ins Wasser, Leno tat es mir gleich.

Leno tauchte und ich schwamm eine Runde.

Nach einer Weile hielt ich in der Mitte des Sees an und sah hinauf zu den Sternen. Sie funkelten und glitzerten am Himmel.

Ich wollte gerade weiter schwimmen, als Leno zu mir getaucht kam, auftauchte und ihren Mund auf meinen presste.

Ich war so überrascht, dass ich nichts dagegen tat.

Meine Augen schlossen sich und ich hatte plötzlich das Gefühl, als wäre es Tany die mich küsste.

Ich vergaß alles um mich herum und erwiederte den Kuss leidenschaftlich, ich liebte Tany.

Ich umfasste ihr Gesicht mit meinen Händen und sie drückte ihren Körper an meinen. Ich hielt meine Augen geschlossen.

Dann fuhr sie mit ihren Lippen an meinem Hals entlang.

Mir entfuhr ein Stöhnen und ich flüsterte leise: ,,Oh Tany!"

Da ging ein Ruck durch den Körper neben mir und er entfernte sich ein Stück.

Ich schlug meine Augen auf, weil ich die Wärme der anderen Person vermisste, und sah direkt in die Augen von Leno die mich verletzt ansah.

Ich schaute sie erstaunt an, völlig sprachlos. Ich hatte doch Tany geküsst, oder? Da viel mir ein, dass Tany gar nicht mehr lebte und da kam ein neuer Gedanke: Warum hatte Leno mich geküsst?

Die Verletztheit wich aus Lenos Blick und an dessen Stelle kam Wut.

,,Tany? Wir küssen uns und du denkst an Tany?", fragte Leno wütend.

,,Warum hast du mich geküsst? Ich dachte du weißt, dass ich Tany liebe!", erwiederte ich.

,,Ja aber Tany ist tot und es gibt auch noch andere Menschen, die dich lieben!", sagte Leno. ,,Vergiss Tany doch mal!"

Ich sah sie baff an. ,,Du liebst mich?"

Sie nickte und Tränen traten in ihre Augen. ,,Aber du hast ja nur Augen für Tany, immer geht es nur um Tany, immer machst du nur etwas mit Tany!"

,,Das tut mir leid aber ich wusste ja nicht, was du empfindest!"

,,Selbst wenn, du hättest eh nichts anders gemacht!", antwortete sie.

Ja, das stimmte. Aber das konnte ich jetzt nicht zugeben. ,,Es tut mir leid aber ich liebe Tany!"

Leno nickte wieder und senkte traurig ihren Kopf. ,,Ich werde nie eine Chance bei dir haben!"

Wir schwammen schweigent wieder ans Ufer, nahmen unsere Sachen und gingen zurück zu den anderen.

,,Du bist ja nass!", bemerkte Talu.

,,Ja, ich war schwimmen!", antwortete ich und legte mich neben ihn um mich zu wärmen.

,,Was ist passiert?", fragte er.

Ich seufzte und erzählte ihm alles.

,,Sie hat dich geküsst?", fragte er ungläubig.

,,Ja, du müsstest wissen, dass ich dich wegen unserer Bindung nicht anlügen kann!", antwortete ich und schloss meine Augen. Ich war müde und morgen war ein langer Tag.

,,Schlaf gut, Shiera!", sagte Talu.

,,Du auch!", murmelte ich und schlief dann ein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top