Kapitel 5 - der Stein

Am nächsten Morgen ritten wir wieder weiter und bei der ersten Pause ging ich mal wieder auf die Jagd. Ich schlich durch den Wald, als ich das Rauschen eines Wasserfalls hörte.

Ich folgte dem Geräusch und nach fünf Minuten erblickte ich ihn. Das Wasser aus dem Wasserfall sammelte sich in einem kristallblauen See und floss dann in einem kleinem Fluss davon.

Am Ufer des Sees lagen auf der einen Seite kleine Steine und es ging flach hinein. Auf einer anderen Seite wuchsen Schilf und Blumen. Auf der dritten Seite war der Wasserfall und auf der letzten Seite waren Felsen von denen man ins Wasser springen konnte.

Ich zögerte nich lange und legte meine Waffen und Anziehsachen ab, dann kletterte ich auf einen Fels und sprang mit einem Köpper in das klare Wasser.

Das Wasser war angenehm, nicht zu kalt und nicht zu warm. Ich tauchte unter und schwamm am Grund des Sees entlang. Auf dem Grund war nicht wie bei anderen Seen Schlamm, sondern dort lagen handteller große Steine und wuchsen einzelne Wasserpflanzen. Ich sah ein paar Fische die vorbei schwammen.

Ich schwam an die Wasseroberfläche, holte Luft und tauchte wieder. Da viel mir ein schneeweißer Stein auf, er lag nicht weit entfernt.

Ich schwam zu ihm hin und hob ihn auf, dabei musste ich komischer Weise sofort an Tany denken.

Danach ging ich wieder ans Ufer und zog mich an, ich beschloss, den Stein Tany zu schenken.

Bei den anderen angekommen, ging ich erst zu Talu.

,,Deine Haare sind Nass, warst du schwimmen?", fragte er und musterte mich.

,,Ja, ich habe einen See gefunden, er ist nicht weit weg!", antwortete ich. ,,War hier alles in Ordnung?"

,,Ja, alles ruhig, wir können gleich weiter!"

,,Ich gehe noch mal zu Tany!", sagte ich und machte mich auf den Weg, sie zu suchen.

Ich entdeckte sie bei einer Gruppe Kriegern, denen sie gerade eine Geschichte erzählte. Als sie mich sah, sagte sie noch kurz zu der Gruppe: ,,Dann brannten sie zusammen durch und lebten glücklich zusammen bis an ihr Lebensende!"

Die Gruppe applaudierte und Tany kam zu mir.

,,Was gibt es?", fragte sie.

,,Ich war an einem See in der Nähe und habe dir etwas mitgebracht!", sagte ich und holte den Stein hervor.

,,Wow, der ist ja schön!", sagte Tany und sah ihn bewundernd an.

,,Ich dachte mir, er gefällt dir!" Ich reichte ihn ihr.

Sie nahm ihn und fiel mir um den Hals. Ich erwiederte die Umarmung überrascht.

,,Danke!", murmelte sie.

,,Gerne doch!", antwortete ich. ,,Wir gehen übrigens gleich weiter!"

Wir lösten uns und zehn Minuten später, ritten wir wieder in Zweierreihe, dem Feind immer näher.

Während des Rittes fumelte ich an dem Häuptlingshalsband um meinem Hals herum. Jedes Symbol stand für einen Häuptling in der Geschichte des Stammes, ich musste mir noch eins überlegen.

,,Wie wäre es mit einem Tieger? Du hast unsere Stämme vereint!", sagte Talu der meine Gedanken eraten hatte.

,,Gute Idee!", antwortete ich ihm.

Gegen mittag kamen an einer Schlucht an. Die Schlucht war nicht gerade klein und man konnt nicht rüber.

,,Was machen wir jetzt? Hast du eine Idee, Talu?", fragte ich.

,,Ein bisschen weiter im Süden gibt es eine Brücke, ich würde vorschlagen, dass wir die nehmen!", antwortete er.

,,Okay!", antwortete ich ihm und sagte dann zu meinem Stamm: ,,Wir gehen an der Schlucht entlang richtung Süden bis zu einer Brücke!"

Damit setzte sich der Stamm wieder in Bewegung.

,,Was hältst du davon, wenn wir etwas schneller vorreiten um den Weg zu suchen?", fragte mich Talu.

,,Gerne!", antwortete ich, überrascht von dem Angebot. ,,Tany, ich reite mit Talu kurz vor, kannst du den Stamm in der Zeit führen?"

,,Ja klar, viel Spaß!"

Ich lehnte mich auf Talus Rücken nach vorne und Talu fing an, schneller zu gehen. Irgendwann machte er dann große Sprünge und ich folgte seinen Bewegungen.

Es dauerte nicht lange und wir konnten die anderen nicht mehr sehen.

Ich stieß einen Freudensschrei aus, dieser Ritt machte wirklich Spaß!

,,Schön dass es dir gefällt!", sagte Talu sofort.

,,Kannst du eigentlich immer meine Gedanken lesen?", fragte ich, weil er so oft etwas auf meine Gedanken erwiederte.

,,Nicht immer aber manchmal. Stört es dich sehr?"

Ich überlegte. ,,Nein, eigentlich nicht!" Ich war selbst überrascht davon aber bei Talu störte es mich kein bisschen.

,,Gut, ich weiß nämlich nicht, wie man es macht, dass ich deine Gedanken nicht mehr mitbekomme!", sagte Talu und ich konnte ein innerliches Grinsen heraus hören.

Wir erreichten die Brücke. Es war eine Hengebrücke und ich war mir nicht sicher, ob sie stabiel genug war.

,,Das müssten wir ausprobieren!", antwortete Talu sofort. Auch er machte sich Sorgen.

,,Okay, aber erst, wenn die anderen auch da sind!", beschloss ich.

,,Ich schlage vor, wir reiten wieder zu ihnen zurück!", meinte Talu und kurz darauf lief er wieder los.

Wir erreichten den Stamm und berichteten, dass es nicht mehr weit bis zur Brücke war. Dann ritten wir mit dem Stamm im gemächlichem Tempo weiter.



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