Wunderschön
„Seid ihr so weit?“, rief John von unten herauf. Gute Frage, dachte ich. War ich soweit?
„Ja! Wir kommen.“, rief Mary an meiner Stelle.
Sie sah mich an. „Du siehst umwerfend aus Johanna Blake.“
Ich grinste.
„Und du erst Mary Morston!“ Dann mussten wir beide grinsen. Ich wurde plötzlich leicht nervös und schloss kurz die Augen bevor ich mit Mary zusammen aus meinem Zimmer trat und die Treppe ins Wohnzimmer hinunter lief.
Als wir eintraten viel mein Blick direkt auf Sherlock. Er stand neben John in der Mitte des Raumes und sah einfach absolut heiß aus. Mir war davor nicht bewusst gewesen wie gut ein Mann in einer Weste aussehen konnte. Er trug darüber noch einen langen schwarzen Mantel und eine Strähne seiner verwuschelten Haare hing ihm im Gesicht. Mein Herzschlag beschleunigte automatisch.
Sein Blick lag auf mir und seine Augen schimmerten eigenartig und sahen plötzlich eine Nuance dunkler aus als sonst.
„Du siehst wunderschön aus.“, sagte er leise und rau und sah mir dabei direkt in die Augen.
Meine Welt blieb für ein paar Sekunden stehen und ich sah ihn einfach nur an und lächelte leicht. Dann senkte ich den Blick, weil ich schon wieder spürte, wie ich rot wurde.
„Wow Schatz du siehst heiß aus!“, rief Mary das aus was ich bei Sherlock dachte.
„Und du meine Liebe siehst einfach hinreißend aus.“, meinte dieser, ging aus Mary zu und küsste sie.
Ich musste leicht lachen. Die beiden waren einfach Zucker pur. Doch Sherlocks Aufmerksamkeit galt weiterhin nur mir. Er lief auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. Er nahm meine Hand und legte etwas hinein.
Es war eine silberne Kette mit einer gleichfarbigen, kleinen Rose als Anhänger. Die Rose war über und über mit kleinen blauen Steinchen besetzt die farblich wunderbar zu meinem Kleid passen.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Danke. Sie ist wunderschön.“, hauchte ich und sah zu ihm auf.
Er nahm sie mir sachte aus der Hand, stellte sich hinter mich und legte sie mir um.
„Ich danke dir. Ich weiß, dass du das alles nicht hättest machen müssen Johanna.“, raunte er sanft in mein Ohr und Gänsehaut breitete sich augenblicklich auf meiner Haut aus. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt.
Und dann tat es einen Schlag und Mary und John sowie Sherlock und ich fuhren auseinander.
Mycroft stand im Türrahmen.
Ich verdrehte innerlich die Augen und verfluchte ihn für sein beschissenes Timing!
„Bin an der letzten Treppenstufe hängen geblieben.“, meinte er sich erklären zu müssen.
Mary sah mich an. „Ich fürchte er ist noch wo ganz anders hängen geblieben...“, raunte sie in meine Richtung und wir mussten beide lachen.
„Na dann man auf in die Schlacht.“, sagte sie lauter.
John folgte Mycroft mit Mary zusammen die Treppe herunter. Ich wollte ihnen folgen, doch Sherlock hielt mich kurz zurück.
„Ich werde nicht zulassen, dass dir heute Abend irgendwas passiert.“, flüsterte er. Ich sah ihn an und lächelte leicht.
„Keine Sorge. Ich kann ganz gut auf mich alleine aufpassen. Achte lieber auf dich! Und außerdem... Ich kann Karate!“, sagte ich und wedelte mit meinen Händen in der Luft herum. Sherlock lachte. Ich schmollte. Ich konnte tatsächlich Karate und ich hatte den schwarzen Gürtel!
Er hielt mir Gentleman like die Wohnzimmertür auf und ich lief gefolgt von ihm den Flur herunter und trat vor die Tür. Direkt davor wartete ein schwarzes elegantes Auto. Mir wurde erneut die Tür von Sherlock geöffnet und ich stiegt in den hinteren Teil des Fahrzeuges. Sherlock setzte sich dicht neben mich und schloss die Tür. Der Wagen fuhr sofort los.
„Mary und John haben einen anderen Wagen genommen.“, beantwortete er meine Frage bevor ich sie ausgesprochen hatte. Wir fuhren eine Weile und ich wurde immer nervöser, diesmal allerdings wegen der Aufgabe die uns bzw. mir bevor stand. Holmes schien das zu bemerken. „Ich bin nicht besonders gut in so was.“, sagte er und sah mich an. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Das...“, druckste er herum.
Ich erinnerte mich daran, dass er sozial völlig inkompetent war. Deshalb nahm ich einfach seine Hand. Er schien etwas erstaunt, drückte sie dann allerdings und lehnte sich an mich heran. Seine direkte Nähe beruhigte mich tatsächlich und ich begann mich auf den Abend zu konzentrieren. Meine Aufgabe war es Adler eifersüchtig zu machen, sodass ihr ein Fehler unterlief. Wir mussten verhindern, dass die Droge in Umlauf gebracht wird und dazu mussten wir nun mal wissen wo die Übergabe stattfinden würde. Darauf musste ich mich konzentrieren. Und Sherlock anzuschmachten würde mir definitiv nicht schwerfallen, mich dabei aber nicht von meinen Gefühlen übermannen zu lassen, dass konnte schon schwieriger werden. Würde ich versagen, dann konnte es zu Folge haben, dass viele Leben durch diese Droge zerstört wurden! Dieser Gedanke versetzte mich schlussendlich in meine Rolle. Ich war ein Schauspieler und ich durfte nicht aus der Rolle fallen! Das schaffte ich.
Nach einer etwa zehn minütigen Fahrt hielt der Wagen direkt vor einem der prächtigsten, ältesten und schönsten Häuser, dich ich je gesehen hatte.
Sherlock stieg aus, reichte mir eine Hand und ich folgte ihm so elegant, wie es mit diesem Monstrum an Kleid nun mal möglich war.
Er bot mir seinen Arm und ich hakte mich bei ihm unter. Dann betraten wir gemeinsam die riesige Halle.
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