Welcome To London
Als ich meine Augen aufschlug flog das Flugzeug bereits auf London zu. Draußen war es noch dunkel und ich konnte von hier oben die ersten bunten, grellen Lichter der Stadt erkennen.
Ich richtete mich in meinem Sitz so gerade wie möglich auf und versuchte mich zu strecken, ohne meine Sitznachbarn zu schlagen.
Gar nicht so leicht, wenn man auch so engem Raum zusammengepfercht ist.
Fliegen war ja ganz schön, aber auf das Bordessen und Menschen die so nah an einem dran sind, dass sie quasi auf deinem Schoß sitzen, konnte ich wirklich verzichten.
Ich hatte keines der mir angebotenen Gerichte auch nur angerührt. Erstens dauerte der Flug von Deutschland nach England nun wirklich nicht lange und zweitens erkannte ich mein Essen gerne als Ganzes, was bei diesem undefinierbaren Brei definitiv nicht möglich gewesen war.
Über meinem Sitz leuchtete das Anschnallzeichen rot auf.
Wir befanden uns also im Landeanflug auf London.
Ich warf einen letzten Blick aus dem Fenster herunter auf die Stadt, die ich so sehr liebte.
Danach lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und versuchte nicht zu kotzen.
Ja richtig gehört. Ich hatte zwar keine Flugangst, aber dafür einen sehr empfindlichen Magen.
Nicht das es da drin viel zum kotzen gegeben hätte, aber lieber mal auf Nummer sicher gehen.
Na ja ich bin mir sicher, so genau wollte es niemand wissen.
Mit einem mehr oder weniger sanftem Ruck kam das Flugzeug auf der Landebahn auf und ich wurde von meinen Qualen befreit.
Als ich mich durch endlose Gänge und die Gepäckabholung gekämpft hatte, stand ich endlich draußen.
In London.
Ich holte einmal tief Luft und Atmete den Duft der Stadt ein.
Wie ich das vermisst hatte. Ich habe während meiner Studienzeit schon einmal ein Jahr hier gelebt und mich sofort und unwiderruflich in die Stadt verliebt.
Aber stopp! Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt!
Mein Name ich Johanna Issy Blacke.
Aber bitte vergesst das Issy wieder. So hat mich nur meine ehemalige beste Freundin genannt.
Ich bin 25 Jahre alt, Ärztin, Chemikerin und ein Genie.
Es ist schwierig es anders auszudrücken, aber ich bin wirklich sehr intelligent. Ich habe mir trotz meiner enormen Hirnkapazität Zeit für alles gelassen. Damit meine ich, dass ich schon sehr früh erkannt habe, dass es noch wichtigeres auf der Welt gibt, als die Wissenschaft und das sind Freund und Familie.
Ich habe also normal mein Abitur mit 18 gemacht (nur mein Schnitt war nicht normal) und mich dann für ein Medizinstudium beworben.
Da habe ich dann allerdings richtig losgelegt. Medizin lag mir einfach und ich fand es unfassbar spannend.
Das verkörperte alles was mir wichtig war. Ich konnte mein Hirn benutzen und gleichzeitig Menschen helfen.
Das Chemiestudium habe ich zeitgleich mit dem zweiten und dritten Semester des Medizinstudiums begonnen und beendet.(Ja das hat nicht lange gedauert).
Jetzt arbeitete ich seit ich 22 Jahre alt war in Krankenhäusern, vor allem
in der Unfallchirurgie und forsche bei mir daheim noch an den unterschiedlichsten Giften und Gegengiften.
Hmm was gibt es noch über mich zu sagen...
Ich habe einen älteren Bruder, ich spiele Cello und ach ja ich wurde von meinem Freund mit meiner besten Freundin betrogen.
Das war auch der Grund, warum ich nach London gezogen bin. Ich konnte es nicht ertragen sie zu sehen. Es fällt mir sehr schwer Menschen zu vertrauen, aber wenn ich es tue, dann so richtig. Und ich wurde auch so richtig verletzt.
Ich konnte ihr nicht vergeben egal wie oft sie sich bei mir entschuldigt hat und er hatte es nicht einmal versucht. Ich musste da raus. Da kam mir ein Stellenangebot vom King's College Hospital gerade recht.
Vor einer Woche schon habe ich mein ganzes Hab und Gut nach London verschiffen lassen und reiste jetzt mit dem nötigsten hinterher.
Ich brauchte diesen Neuanfang.
Und den sollte ich in London auch bekommen...
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